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Betrogen vom kranken Partner nach 34 Ehejahren

M
Hallo, ich finde du solltest aufhören immer dir eine schuld zu geben. Du lässt ihn nicht im stich, er hat sich eine neue gesucht! Und noch seine Cousine, was ich jetzt persönlich total schräg finde. Denk an dich und versuch dein Leben ohne in zu leben. Mach was schönes, was dir spaß macht. Denk mal nur an dich und nicht an ihn. Wenn er nicht krank wäre und hätte sich eine neue gesucht würdest du dann auch so denken? Bestimmt nicht. Ich wünsche dir viel kraft und alles Gute.

31.08.2018 19:01 • x 1 #16


K
Ich finde es extrem abartig, dass dein Mann sagt, du darfst seine neue Freundin nicht erwähnen.

Warum lässt du dir das gefallen?

Er beschädigt deinen Ruf auf's Übelste, indem er dich als die Böse hinstellt und du lässt das zu? Hör auf damit! Erzähle doch den Leuten, dass er dich betrogen hat und eine Affäre hat, warum bist du zu feige, die Wahrheit zu sagen?

03.09.2018 16:19 • x 1 #17


A


Betrogen vom kranken Partner nach 34 Ehejahren

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Gartenfee17
Ich habe eine ähnliche Geschichte durch. Habe meinen NM auch drei Jahre durch schwere Krankheiten begleitet, ihn kurze Zeit nach einem Schlaganfall zuhause gepflegt, ihn wochenlang zu Therapien gefahren, die ich organisiert hatte. Auch die EU-Rente beantragt. Als er wieder halbwegs fit war, hat er sich im Internet eine Geliebte gesucht und ist dann nach einem Jahr heimlicher Affaire nach 41 gemeinsamen Jahren zu ihr gezogen, als ich durch Zufall dahintergekommen war. Sein seltsames Verhalten in dieser Zeit hatte ich noch auf seine Krankheit zurückgefuehrt - neben dem Schlaganfall auch mehrere Gehirn-OP.

Ob dein Mann eine beginnende Demenz hat, kann kein Laie beurteilen. Ich denke inzwischen, es ist der gesundheitliche Einschnitt generell, der sie empfänglich macht für neue Reize. Sie fühlen sich durch die Affaire wieder lebendig und in ihrer Männlichkeit bestätigt. Das Kribbeln im Bauch koennen wir nach so vielen Jahrzehnten nicht mehr hervorlocken. Für die pflegende Ehefrau ist das doppelt traumatisch, denn sie ist zuerst in großer Angst um Gesundheit/Leben Ihres Mannes und muss dann den tiefen Schmerz des Betrugs durchstehen. Meine Erfahrung ist, dass diese Maenner um jeden Preis noch einmal etwas erleben wollen und keinerlei Empathie mehr für Ihre EF haben. Es ist aber besonders schwer, sich von dem Fremdgaenger zu loesen, weil die Krankheit die Bindung ja oft sogar noch verstärkt hat. Suche dir alle Hilfe, die du bekommen kannst, von Freunden, Familie, Hausarzt, Therapeuten. Und lass die Leute schwafeln, was sie wollen. Oder sage Ihnen, wie es aus deiner Sicht ist.

03.09.2018 20:33 • x 8 #18


Konrad
Zitat von Gartenfee17:
Ob dein Mann eine beginnende Demenz hat, kann kein Laie beurteilen.

Das wurde Diagnostiziert schreibt Heide oben, Natürlich kann die Demenz heute sehr früh ,-sogar die Disposition kann erkannt werden.
Dazu kommen hier noch die GehirnOP, so das davon alleine schon eine Wesenveränderung ausgehen kann, hat Gartenfee ja schon Treffend geschrieben.
Üble wüste Beschimpfungen bis zum Fremgehen und Gewalttätigkeiten können die Folge sein.
Da braucht die TE doch nicht für sich ne Thera, die TE hat doch kein Problem mit Ihrem Gehirn. Was die TE braucht ist ne Haushaltsnahe Hilfe und Hilfe bei der Plege , bzw im Alltag.
Evtl- könnte die TE die Betreuung für den EM beantragen für sich um noch kommendem Irrsinn vorzubeugen.

03.09.2018 21:01 • x 2 #19


Konrad
Die Inbetreuungnahme durch Gericht nach Psychiatrischer Untersuchung und Besitimmung der TE zum Betreuer über die Pflege hinaus verhindert das der EM das Tafelsiber verschenkt, Darlehen oder Bürgschaften aufnimmt oder mit dem Papst in Wuppertal eine Boutique eröffen will.

03.09.2018 21:14 • x 3 #20


Gartenfee17
Ich denke, ein Therapeut könnte der TE helfen, diesen ganzen Irrsinn und die damit verbundenen seelischen Verletzungen zu verarbeiten. Sie schrieb, es sei eine anfängliche Demenz diagnostiziert. Wie tief die schon greift, koennen wir hier nicht wissen. Aber dass die pflegende Ehefrau anfangs geneigt ist, jede menschliche Sauerei des Angetrauten mit dessen Krankheit zu entschuldigen und bei sich die Schuld sucht, weiß ich aus eigener Erfahrung. Sie schrieb, sie liebt ihn noch. Das genau ist das Problem und macht es gerade bei einem kranken Partner noch schwerer, auf Abstand zu gehen. Rein menschlich betrachtet.

03.09.2018 21:56 • x 1 #21


H
Liebe Gartenfee17 sowie du die Sache beschreibst, sagt mein Verstand du hast recht. Mein Herz will es nur nicht begreifen. Und weil ich in diesem Zwiespalt bin, brauche ich Hilfe (Therapie). Das er Anfänge von Demenz hat wurde vor 3 Jahren im Krankenhaus festgestellt. Ich habe aber auch sein Liebesgesäusle gelesen und das war klar und deutlich. Aber auf der anderen Seite benimmt er sich wie ein Kind. Ich weiss nicht, wie das mit den Anfängen von Demenz ist und deshalb werde ich mir Hilfe suchen. Vielen lieben Dank für eure Hilfe.

03.09.2018 22:38 • x 1 #22


Konrad
Zitat von Heidemarie63:
Vielen Dank Konrad. Ich bin noch Pflegeperson, das Geld hat aber er zum Leben. Dein Beitrag hat mich aber auch so nachdenklich gemacht, weil ich das Gefühl habe, ich lass ihn im Stich. Wie schafft man es über den Dingen zu stehen?

@EchtJetzt

Das mit der Umsorgung und Pflege ist so , - Tausendfach bei Männern und Frauen hier im Land.
unterstellt Ihm doch nicht vorab die Boshaftigkeit bei vollem Verstand.
Ein Ehepartner kann sich auch nicht einfach so aus der Veranwortung ziehen , auch nach Trennungsjahr und Scheidung nicht aus gesetzlichen Gründen.
Es ist oft furchtbar für die Familien und es wird auch aus finanziellen Gründen so lange gepflegt bis es nicht mehr geht und viele die zurückbleiben sind danach ein körperliches Wrack und reif für einen langen Urlaub oder selbst Pflegebedürftig.

Das er aus krankheitsgründen Panne ist und die Probleme mit der Pflege sollte man hier Trennen.
Wenn einige hier Schuld zuweisen und die trennung von Heide bevorzugen ist das deren Meinug.
Das sehe ich mit Zurückhaltung und weise im Krankheitsfall keine Schuld zu.

Wir haben es hier nicht mit einem Repräsettativen Fall im Sinne von Trennungsschmerz zu tun.

03.09.2018 23:18 • #23


M
Zitat von Konrad:
Wir haben es hier nicht mit einem Repräsettativen Fall im Sinne von Trennungsschmerz zu tun.

Servus Heidemarie

Wenn ich mir das so durchlese, besonders die Antworten von Konrad, dann verstehe ich, wo du vielleicht in eurer Ehe die Zukunft siehst.
Es ist sicherlich so, wie beschrieben, er will nochmal Frühling fühlen, wir langjährigen Ehefrauen, versprechen keinen Frühling, man sieht uns an und fühlt oft mehr Herbst. Bestimmt haben wir ein Plätzchen irgendwo im Herzen, doch wir selbst erwarten oft das gleiche tiefe innige Gefühl von unseren Partnern, welches wir selbst fühlen, nach langen Ehejahren.
Dem ist, hier im Forum oft zu lesen, leider nicht mehr so. Eine tiefgreifende Krankheit, oder eine Reha Maßnahme verändert das Weltbild des Protagonisten.
Zudem Demenz wie ein Damokles Schwert über dem hängt, er wird alles vergessen. Nach und nach. Wo der Wohnungschlüssel liegt, die Brille. Seine Cousine bedeutet frischen Wind, im nicht aufzuhaltenden Prozess, Verlangsamung möglicherweise.
Und nun der neue Blickwinkel hierzu. Sie tut ihm gut, sie geht nun ein Stück des Weges mit ihm. Du wirst ihn gehen lassen müssen, wenn Gott ihn zu sich ruft, weil das der natürliche Pfad ist, den wir Menschen alle gehen. Aus Liebe zu ihm, kannst du ihm gönnen, wenn er mit seiner Cousine noch wenige Monate hat, die für ihn erfreulich sind, wo er Glück empfindet. Wenn sich der graue Mantel des Vergessens über alles legt, wird er auch sie vergessen. man hört oft, das neues schneller vergessen wird als gewohnte Dinge.

Wenn man folglich liebt, muss man auch loslassen können. Gönne ihm das bisschen Glück, sieht nicht hin und hadere, warum er die Andere mehr wertschätzt, augenscheinlich, sondern verbünde dich mit ihr, für ihn zu einem schönen Lebensabend. Du hast dir nichts vorzuwerfen, warst immer Stütze für die Familie, bist es noch, nur die Ebene hat sich verändert.

Du kannst ihm dies ermöglichen, dir selbst verzeihen, das du in den ersten Wochen und Monaten gekränkt durch seine Handlungen, damit deine Probleme hast und hattest. Doch hier in liegt auch eine große Chance, für uns Wegbegleiter, langjährige Vertraute.
Wir nabeln uns allmählich ab, lassen den Partner langsam und unendlich vorsichtig von der Hand, ein Abschied auf Zeit, die Trauer um den Verlust noch im Leben des Partners zu bewältigen, der Augenblick kommt, wo dieser für immer zu Gott berufen wird. Und wir dann nicht plötzlich alleine sind, sondern im Kreise unserer Lieben freundlich lächelnd und wohlwollend gen Himmel blickend, ihm Glück wünschen, er nun dort ist, wohin wir noch nicht folgen können oder wollen.

Liebe Heidemarie,
vielleicht hilft dir dieser Ansatz, dieser Blickwinkel, das du ihn nicht im Stich lässt, sondern ihm noch mehr stützt, als er es je wissen wird. Was die Leute auch immer reden, sie leben nicht dein Leben, sie stecken nicht in der Problematik, somit für Dich wird der Pfad nicht steiniger oder steiler, für Dich wird der Weg angenehmer, weil du und Cousine deinem Mann seine verbleibende Zeit miteinander geht. -verstehst du, was ich meine?

Warmherzige Grüße
Teapot

04.09.2018 07:21 • x 2 #24


Gartenfee17
Was MC Teapot schreibt, teils auch Konrad, klingt zwar schön, und vielleicht kann Heidemarie es in ein oder zwei Jahren tatsaechlich so sehen. Zunächst aber fordert es ihr übermenschliche Kraefte und engelsgleichen Altruismus ab. Und es erhöht den Druck, doch weiter nicht an sich, sondern an den armen Kranken zu denken.

Heidemarie, du darfst und musst dich jetzt um dich selbst kümmern. Sonst koennte es sein, dass du schnell selbst genau so krank wirst wie dein Mann. Es kommen ja nach so langen Ehen auch oft massive und berechtigte Existenzaengste hinzu. Hast du andere Angehörige, die dich stützen koennen? Ich jedenfalls brauche noch immer meine Kraft und meinen gerechten Zorn, um das alles zu verarbeiten. Und es hat gut zwei Jahre gebraucht, bis ich dazu ueberhaupt stehen konnte. Auch bis mir klar wurde, dass wir die kranken Partner durchaus noch ernst nehmen dürfen in Ihrem Handeln, solange sie nicht entmündigt sind. Und auch das Cousinchen, das vielleicht selbst schon nach Herbst aussieht, muss begreifen, dass das alles ueberhaupt kein Spaß ist. Und die EF nicht dann direkt wieder zu Stelle, wenn sie das Interesse an ihrem neuen Spielzeug verliert. Beide sind erwachsene Menschen, die Verantwortung tragen, bis das Gegenteil bewiesen ist. Lass dir nicht den Schuldschuh anziehen.

04.09.2018 14:38 • x 2 #25


H
Danke mcteapot. Beim erstenmal war ich tieftraurig als ich deine Zeilen gelesen habe. Als ich heut nochmal gelesen habe, hast du es geschafft, das ich auf ihn richtig wütend geworden bin. Das Kurzzeitgedächnis ist zwar beeinträchtigt, alles andere funktioniert aber noch. Ich glaube schon, dass Gartenfee17 richtig liegt. Er vergnügt sich mit seiner S. 57 Jahre alten Cousine und mich will er als Pflegeperson behalten, weil er ja soviel Vertrauen zu mir hat. Sind ja immerhin 316 Euro von der Krankenkasse, die auf sein Konto gehen, davon sehe ich ja keinen Cent. Und wenn er mit Schriftkram Schwierigkeiten hat, dann schmeichelt man der alten bis sie butterweich ist. Ich habe ihm alles erkämpft, das er finanziell abgesichert ist. Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan und dann durfte er gehen. Keiner weiss, wie lange Cousinchen ihm noch die Stange hält, allein ist sie ja schon zwei Wochen mit ihrem Ex in Kuba gewesen. Liebe Gartenfee17 leider verdrängt man vieles, was er getan hat und versucht es mit der Krankheit zu entschuldigen. Ich hatte gleich gemerkt, das er eine Freundin hat, aber er hat es immer abgestritten. Aber das es seine Cousine ist, hätte ich nie gedacht. Liebe Gartenfee17 vielen Dank für deine lieben Worte und ich bin schon auf dem Weg krank zu werden. Ich muss jetzt dringend die Notbremse ziehen.

04.09.2018 20:49 • x 2 #26


E
Wenn du so über deine Grenzen getrieben wirst, ist es ein wichtiger Schritt für dich.Ich habe meinen Mann bis zu seinem Tod zur Seite gestanden, ihn gepflegt und versorgt,wir haben zusammen gekämpft und trotzdem hat meine Kraft zum Teil kaum gereicht.Was mich am Laufen gehalten hat, war seine Liebe,die er mir immer im Rahmen seiner Möglichkeiten gezeigt hat.
Du hast auch ein Recht darauf ,respektiert und geliebt zu werden.

04.09.2018 20:56 • x 1 #27


H
Ja leider hat er immer nur von mir gefordert. Es ging immer nur um sein Wohl. Und als ich am Ende meiner Kräfte war, hat er mich noch ins Kreuz getreten. Wie hat er seiner Geliebten geschrieben: Ich habe auch das Recht endlich glücklich zu sein. Aber ich bin für sie da , sie war schliesslich für alle da und ist ja allein. Wie grosszügig er doch ist.

04.09.2018 22:20 • x 1 #28


Lebensfreude
Ich könnte grade ein bißchen brechen....

04.09.2018 22:24 • x 1 #29


H
Zitat von Konrad:
@EchtJetzt

Das mit der Umsorgung und Pflege ist so , - Tausendfach bei Männern und Frauen hier im Land.
unterstellt Ihm doch nicht vorab die Boshaftigkeit bei vollem Verstand.
Ein Ehepartner kann sich auch nicht einfach so aus der Veranwortung ziehen , auch nach Trennungsjahr und Scheidung nicht aus gesetzlichen Gründen.
Es ist oft furchtbar für die Familien und es wird auch aus finanziellen Gründen so lange gepflegt bis es nicht mehr geht und viele die zurückbleiben sind danach ein körperliches Wrack und reif für einen langen Urlaub oder selbst Pflegebedürftig.

Das er aus krankheitsgründen Panne ist und die Probleme mit der Pflege sollte man hier Trennen.
Wenn einige hier Schuld zuweisen und die trennung von Heide bevorzugen ist das deren Meinug.
Das sehe ich mit Zurückhaltung und weise im Krankheitsfall keine Schuld zu.

Wir haben es hier nicht mit einem Repräsettativen Fall im Sinne von Trennungsschmerz zu tun.


Er hat bisher gerade mal Schwierigkeiten mit dem Kurzzeitgedächnis, ansonsten funktioniert ja alles super.
Er hat nicht in einem Anfall von geistiger Umnachtung die TE betrogen und ausgenutzt. Auch das Pflegegeld für Heidemarie kann er noch hübsch für sich behalten.
Jede Demenz verläuft anders, kann auch sein, dass er noch in 8 Jahren auf dem gleichen Stand ist.

04.09.2018 22:54 • x 2 #30


A


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