Beziehung erstmal verheimlichen - mach ich das richtig?

Ja, da hast du recht.
Und ich glaube hier liegt auch das Problem, ich fühle mich in der Hinsicht einfach eingeengt und denke, wenn ich nicht mehr daheim wäre -wüsste sie 24/7 wo/ mit wem ich bin? Nein… aber wahrscheinlich kann sie hier auch nicht so gut loslassen.

Naja jetzt sollte ich wohl dennoch versuchen den Kurztrip zu genießen
Davor jetzt noch sagen, war für mich keine Option. wollte nicht im Streit oder so wegfahren, schließlich fahren wir morgen früh schon.

Hallo @nadja3424 und Willkommen im Forum.

Ich nehm das Thema mal ein wenig auseinander und analysiere das aus meiner Sicht.

Zitat von nadja3424:

Es gab über die Jahre immer wieder Kontaktabbrüche und Phasen, in denen wir uns sporadisch getroffen haben, aber diesmal ist es wirklich ein neuer Versuch.

Zitat von nadja3424:

Ich weiß, dass sie mich nur schützen wollte – aber jetzt hat sich die Situation verändert.

Es fühlt sich für dich jetzt so an, aber wissen tust du das erst in einigen Wochen bzw Monaten. Dazu gleich mehr.

Zitat von nadja3424:

Damals war ich sehr unglücklich, weil ich das Gefühl hatte, keine Priorität in seinem Leben zu sein. Er war distanziert, hat Gefühle kaum gezeigt und sich emotional komplett verschlossen – mittlerweile weiss ich, er hatte (und hat vielleicht noch) Bindungsangst. Ich habe sehr gelitten, während er eher auf Rückzug ging.

Klares Muster von Bindungsangst auf seiner Seite und Liebessucht auf deiner Seite. Der Typ ist durch sein Komm her- Geh weg-Spiel und dieses ganze Drama das er generiert wie eine Dro.ge für dich. Du bist vergiftet vom Dopamin das er in dir auslöst und darum kommst du nicht los.

Zitat von nadja3424:

Gleichzeitig frage ich mich natürlich: Kann sich jemand mit Bindungsangst und emotionaler Distanz wirklich so verändern? Oder hält das vielleicht nur an, weil alles gerade „neu“ ist?

Ich bin glücklich, aber auch verunsichert.

Dein Bauchgefühl meldet sich- und ich würde an deiner Stelle darauf hören. Da stimmt was nicht. Und wenn es nur die unbewusste Erkenntnis ist das ihr einfach nicht kompatibel seid.

Zitat von nadja3424:

Es ist halt auch so, dass ich selber erstmal schauen möchte wo das Ganze hinläuft.

Beziehungen mit einem Mann wie er einer ist fliegen wenn er sich tatsächlich nicht geändert hat innerhalb von 3-6 Monaten auseinander. Nach 3 Monaten (bzw meist um die 100 Tage-Grenze) kommt der erste größere Knacks, denn da flaut die erste Phase der Verliebtheit meist ab was solche Beziehungen oft demaskiert. Hier könnte schon Schluss sein, doch der liebessüchtige Part- also in dem Fall du- hält meist noch an der Beziehung fest mit Worten wie Es war doch so schön! und Das kommt bestimmt wieder!... Meist schleppt sich der Dreck dann noch bis zum 6. oder 7. Monat (200 Tage-Grenze) und dann fliegts meist auseinander, zurück bleiben Trauer, Frust, Enttäuschung und Verzweiflung beim liebessüchtigen Part (der bindungsängstliche Part ist auch oft traurig und frustriert, aber da geht es wohl eher darum das er es wieder nicht geschafft hat sein Muster zu durchbrechen.)

Zitat von nadja3424:

ich will auch nicht wieder vorschnell aufgeben, wenn diesmal wirklich etwas anders ist.

Du datest aktuell Potenzial. Und eigentlich hast du schon gesehen das es das nicht gibt- es ist schonmal schief gelaufen und so wie ich das rauslese eine On-Off-Beziehung. Da kannst du hoffen wie du willst, die Chancen das das gut geht sind leider wirklich gering, aber ich glaub, das wird dich derzeit nicht erreichen weil du bereits wieder in seinem Netz drin bist.

Zitat von Korval:

Hallo @nadja3424 und Willkommen im Forum. Ich nehm das Thema mal ein wenig auseinander und analysiere das aus meiner Sicht. Es fühlt sich für ...

Danke auch für die andere Sicht.
Um ehrlich zu sein ist die Meinung auch legitim, am Ende des Tages weiß ich es nicht.
Ich weiß nur wie es am Anfang unserer damaligen Beziehung war und das war in keinem Verhältnis zu heute. Damals bin ich geblieben auch wenn nicht so viel schön war und das von Anfang an.

Diesmal spüre ich eben ganz anders und auch, dass er sich in der emotionalen Hinsicht sehr geöffnet hat, bedeutet mir auch viel, da ich weiß das diesen Menschen sowas nicht leicht fällt. Es ist gut möglich, dass er in paar Wochen wieder ,,Angst“ bekommt und dann alles wieder vorbei ist und ich enttäuscht werde, so wie du schreibst.

Er meinte er möchte es dieses Mal anders machen und hat auch an sich selber gearbeitet. Ich merke es an seinen Handlungen mir gegenüber.

Naja gut das Bauchgefühl kommt halt daher, dass ich es anders kenne. Ich bin aber auch der Meinung, das Menschen sich ändern können…

Zitat von nadja3424:

Er meinte er möchte es dieses Mal anders machen und hat auch an sich selber gearbeitet. Ich merke es an seinen Handlungen mir gegenüber.

Naja, da ist halt die Frage was er konkret gemacht hat und wie er sich mit dem Problem beschäftigt hat. Ein Mensch entwickelt sich ja fast immer irgendwie weiter mit den Jahren, die Kernprobleme aber bleiben oft bestehen.

Zitat von nadja3424:

Ich bin aber auch der Meinung, das Menschen sich ändern können…

Absolut, das können sie auch. Aber das was du da von seiner Seite beschreibst deutet auf ein Muster hin das er von klein auf erlernt hat- und da muss er schon mehr machen als mal ein bisschen darüber nachdenken.

Ich wünsche dir das es diesmal funktioniert und du nicht enttäuscht wirst. Und sollte es doch so sein- ja gut, dann hast du halt noch eine Runde gedreht und bist wieder um eine Erfahrung reicher. Keine Beziehung ist die Falsche, wir können aus jeder wertvolle Lektionen mitnehmen. Die Frage ist da eher ob wir bereit sind sie zu erkennen und anzunehmen.

Alles Gute für euch!

Das hier:

Zitat von nadja3424:

Unsere frühere Beziehung liegt rund zwei Jahre zurück

ist dann doch noch mal etwas anderes als das:

Zitat von nadja3424:

Ja ansich sind Jahre vergangen seit der ursprünglichen Beziehung, aber leider waren wir zwischen drin ja auch mal miteinander zwar nicht richtig als feste Beziehung, aber auch da war ich immer traurig, weil wir es nie zu einem zweiten Versuch geschafft hatten.

Also gab es zwischen vor rund zwei Jahren und jetzt On/Off?

Natürlich können sich Menschen ändern, grade in Euren jungen Jahren (ich geh davon aus, dass er in einem ähnlichen Alter ist?), wo man sich noch (weiter)entwickelt. Häufig ändern sie sich aber auch nicht - vor allem dann nicht, wenn es wenig Abstand gab.

Zitat von nadja3424:

Daher gab es nicht nur einmal diese Situation für meine Mutter, wo sie mich wieder aufbauen musste…

Es hatte durchaus Vorteile, dass meine Generation ihre Liebesprobleme mit Freundinnen hoch und runter durchgehechelt hat, aber niemals (okay, zumindest ich niemals!) mit der Mutter. Und ja, wir hatten ein gutes Verhältnis und natürlich hat sie mitbekommen, wenn ich Kummer hatte - aber Details hat (und wollte) sie nie erfahren.

Zitat von nadja3424:

weil sie denkt ich hätte ihn blockiert und alles.

Naja, denkt sie das einfach so oder hast Du ihr das so vermittelt? Falls letzteres, dann hast Du sie ja schon länger angeschwindelt

Letztlich liebt Deine Mutter Dich und wird vor allem wollen, dass Du glücklich bist. Deshalb sollte sie Deine Entscheidungen akzeptieren. Dass sie sich viele Gedanken und Sorgen macht, nachdem sie Deinen Kummer so oft mitbekommen hat, kannst Du ihr erst einmal nicht verdenken. Vielleicht hat sie ja auch nicht unrecht damit, das wird die Zeit zeigen.

Für Dich ist es jetzt eine Lernaufgabe, erwachsen zu werden und selbstbestimmt zu agieren. Als 23jährige bist Du niemanden mehr Rechenschaft schuldig, aber eben auch verantwortlich für Deine Entscheidungen.

Eine Beziehung extrem schlecht zu reden, um dann trotzdem wieder mit dem Ex zusammen zu kommen, ist für das Umfeld/für Außenstehende eben nicht leicht zu verstehen. Für Mütter wahrscheinlich noch weniger als für Freundinnen.

Zitat von Korval:

Naja, da ist halt die Frage was er konkret gemacht hat und wie er sich mit dem Problem beschäftigt hat. Ein Mensch entwickelt sich ja fast immer ...

Danke schön!

Kannst du das evtl konkretisieren?
Klar gibt es kein Muster was man auf einanderlegen kann, aber denkst du allein sein Wille reicht hierzu dann nicht aus?
Ich glaube ihm nämlich, dass er es will.. Aber Verstand und Herz ist ja oftmals nicht das gleiche und die Angst ist meistens auch überwältigender, wenn die zurück kommen sollte.

Zitat von nadja3424:

Was würdet ihr tun?
Aktuell bin ich einfach verunsichert, auf der einen Seite sehr glücklich wie sich das mit ihm entwickelt hat, aber diese Verheimlichung ist halt auch nicht wirklich produktiv, da es sich dadurch falsch anfühlt.

ICH würde mir es mit der Erfahrung, die ich heute habe, nicht schwer machen und niemandem etwas erzählen.
Verstehe den Grund auch nicht.
Dein Leben, deine Regeln, deine Ergebnisse. Du musst damit leben.
Von den Eltern abnabeln ist geplant und wird gemacht.
Mit wem du lebst und liebst geht nur dich was an.
Alles andere würde ich nach dem Auszug besprechen.
Manche Dinge sollte man sich nicht schwer machen.
Leben ist so schon oft so schwer genug.

Zitat von VictoriaSiempre:

Das hier: ist dann doch noch mal etwas anderes als das: Also gab es zwischen vor rund zwei Jahren und jetzt On/Off? Natürlich können sich ...

Ja es gab immer mal wieder einige Treffen, aber wir hatten beide Angst dass es wieder scheitert also haben wir es lieber gelassen, als einen ernsthaften 2. Versuch zu starten. Wir hatten auch 1 Jahr kein wirklichen Kontakt. Bis eben vor 2, 5 Monaten und da würde ich behaupten haben wir das erstmal auch wirklich offen kommuniziert, was wir erwarten und möchten und wo das hingehen soll. Klar habe ich auch gesagt, dass ich erstmal beobachten möchte wie es sich für mich anfühlt.

Ja, klar absolut- ich habe die Beziehung auch berechtigterweise schlecht geredet, weil es nie das war was ich mir wünschte… und natürlich denkt sich ein Außenstehender nun, wie kann es anders sein.
Ich würde vermutlich auch so denken.Es war auch demnach nicht klug immer alles meiner Mum in der Hinsicht zu teilen mit Sicherheit, sie es mir eben schon an wenn etwas nicht gut läuft.

Es ist einfach gerade ein schönes Gefühl, weil es nun so ist wie ich es mir immer vorgestellt habe.

Zitat von nadja3424:

Klar gibt es kein Muster was man auf einanderlegen kann, aber denkst du allein sein Wille reicht hierzu dann nicht aus?
Ich glaube ihm nämlich, dass er es will.. Aber Verstand und Herz ist ja oftmals nicht das gleiche und die Angst ist meistens auch überwältigender, wenn die zurück kommen sollte.

Das ist ja das Paradoxe: Bindungsängstler wollen genau so gern eine Beziehung haben wie du und ich, sie wollen lieben und sind auch bis zu einem gewissen Grad in der Lage dazu. Allerdings (und da kommt eben die 100 Tage-Grenze ins Spiel) können sie das Level ihrer Liebe vom Anfang oft nicht halten. Sie frieren in ihren Gefühlen ein (Betroffene berichten oft davon das sie sich innerlich taub fühlen und teilweise geht das dann auch mit körperlichen Problemen einher- Kopfschmerzen, Übelkeit, Schlafstörungen etc) und kommen dann meist auch nicht mehr rein- und falls doch, dann in der Regel nur für eine gewisse Zeit.

Jetzt könnte man sagen, das Verliebtheit abflaut und in Liebe übergeht ist normal...Naja, für den Bindungsängstler nicht. Der zehrt von diesem Wow, das ist alles total neu, ich erlebe ständig Action und jeder Tag fühlt sich so anders an!. Und sobald es zu verbindlich wird, zu sicher, zu normal... dann kippt das bei ihm. Und dann geht das Drama los.

Die Kunst ist da halt das der Bindungsängstler dieses für ihn ungewohnte Gefühl mal aushält, das er nicht flieht und verbrannte Erde zurück lässt. Oftmals flieht er aber auch weil der andere Part dann eben klammert und versucht ihn festzuhalten bzw nachläuft. Und je mehr du nachläufst, desto schneller läuft er vor dir weg... Du musst also in dem Moment sagen Okay, dann nimm dir den Raum.- aber du gleichzeitig musst du konkret Grenzen ziehen. Er muss beispielsweise wissen was dir wichtig ist. Wenn dir Treue wichtig ist sagst du: Andere daten und mit denen ins Bett hüpfen ist tabu, dann bin ich weg!. Tatsächlich triggern manche auch die Verlustangst vom Bindungsängstler (Bindungsangst hängt auch immer stark mit Verlustangst zusammen) und erzeugen so einen gewissen Leidensdruck bei ihm, aber das würde ich nicht empfehlen da das schon in die Manipulationsschiene geht.

Zitat von nadja3424:

Ja, klar absolut- ich habe die Beziehung auch berechtigterweise schlecht geredet, weil es nie das war was ich mir wünschte… und natürlich denkt sich ein Außenstehender nun, wie kann es anders sein.
Ich würde vermutlich auch so denken.Es war auch demnach nicht klug immer alles meiner Mum in der Hinsicht zu teilen mit Sicherheit, sie es mir eben schon an wenn etwas nicht gut läuft.

Sollte es wieder schiefgehen, wirst du deine Mutter diesmal nicht einbeziehen, wenn du dann vor Liebeskummer wieder am Boden bist?

Wir kennen deine Mutter nicht, nur Du wirst erahnen können in welche Richtung eine Beichte gehen könnte.

Mein Rat:
Vertraue Dich ihr an. Mütter können hart sein, innerlich verdrehen sie die Augen und wissen aber dass sie ihre Kinder nicht in Watte packen können. Deine Mutter wird es aber auch zu schätzen wissen UND wenn sie Recht behält mit Ihrer Meinung, weißt Du, dass Du besser auf sie hörst. Egal wie rosig sich etwas gerade anfühlt...

Es bringt Dich also weiter wenn Du Dich anvertraust.

Zitat von nadja3424:

Ich wohne noch zuhause, und meine Eltern wollen immer genau wissen, wo ich bin und mit wem.

Ich würde an diesem Punkt ansetzen und für mehr Freiheit sorgen. Du kannst total nett und freundlich mal sagen ich gehe aus wartet nicht auf mich. Kommen dann Nachfragen darfst du ganz lieb sagen Mama, Papa ich bin erwachsen. Ich gehe eigene Wege bitte respektiert das. Ich möchte zukünftig mehr Freiheit und nicht mehr alles mitteilen. Halt in deinen Worten formuliert. Manchmal muss man Eltern auch ein bisschen schubsen, damit sie verstehen worum es geht.

Zitat von nadja3424:

Es ist einfach gerade ein schönes Gefühl, weil es nun so ist wie ich es mir immer vorgestellt habe.

Genieße mal den Wochenendtripp und dann fang ein Gespräch mit deiner Mutter an, dass Du einleitest mit

„Mir sind Deine Unterstützung und Deine Ratschläge sehr wichtig, deshalb muss ich Dir was erzählen. Im Vorfeld bitte ich Dich, nicht auszuzucken, sondern mich zu unterstützen.
Ich bin wieder mit x zusammen, weil er reifer geworden ist und sich unsere Vorstellung von Beziehung jetzt decken. Ich bin aktuell sehr glücklich mit ihm und auch sehr verliebt. Aber mir sind auch die Gefahren bewusst, und deshalb brauche ich Deine Aussensicht. Ich möchte mit Dir darüber reden, wie Du sein aktuelles Verhalten einschätzt ….“

Jede Mutter will, dass ihr Kind glücklich ist und wenn sie das Gefühl hat, dass Du es bist, macht sie das auch glücklich.

Mach Dir nicht so viele Gedanken, ob Beziehungsangst oder nicht, sondern genieß‘ Euer Zusammensein und bleib bei Dir! Verbieg Dich nicht, mach nichts, was Du nicht willst ihm zu liebe und achte auf ein konstantes, liebevolles Verhalten. Und sprich an, wenn Dir was nicht gefällt!