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Beziehung zerbrach an unerfülltem Kinderwunsch Tipps?

S
Hallo an alle da draußen, die vielleichte ähnliches durchgemacht haben oder Imme noch durch machen müsse,

ich habe bereits seid einigen Tagen still mitgelesen und ich denke es könnte mir helfen, wenn auch ich meine Geschichte hier teile und wer weiß, vielleicht findet sich ja der ein oder andere, der mir einen Rat gibt . . . Vorrangig möchte ich mir meinen Kummer von der Seele schreiben.

Mein Mann ich waren 13 Jahre zusammen, seid wir 18 waren. Seid fast vier Jahren sind wir verheiratet.

In den 13 Jahren hat wie unsere Höhen und Tiefen, aber all das hat uns meiner Ansicht nach nur noch mehr zusammengebracht. Wir haben mein Auslandsjahr überstanden, die Fernbeziehung während des Studiums, kleinere und größere Schicksalsschläge. Ich hatte in ihm nicht nur meine große Liebe gefunden, sondern auch meinen besten Freund. Mit ihm konnte ich über alles reden, mein Vertrauen war grenzenlos und ich war einfach nur glücklich darüber, dass ich so früh meine zweite Hälfte gefunden hatte.

Die letzte Zeit war etwas belastend, wir haben uns nicht gestritten oder so, dass kam selten vor. Jedoch hatten wir uns nach unserer Hochzeit vorgenommen eine Familie zu gründen. Ich wollte so gern ein Baby, quasi als Krönung, nachdem wir alles andere zusammen erreicht hatten. Auch mein Mann wünschte sich Nachwuchs, allerdings sah er die Sache etwas lockerer, wie es halt seine Art ist, frei nach dem Motto Wenn es passieren soll, dann wird es passieren. Als ich jedoch nach einem Jahr immer noch nicht schwanger war, habe ich angefangen Ursachenforschung zu betreiben, aber angeblich war alles in Ordnung. Wir haben uns dann jedoch trotzdem an eine Kinderwunschklinik gewandt, in der Hoffnung, dass man uns dort helfen könne.
Wir sind auch schnell schwanger geworden, allerdings folgten auf die freudige Nachricht auch schnell wieder die Ernüchterung - Fehlgeburt.

Nach einem Wechsel der Klinik haben wir weitere Versuche unternommen, diese blieben jedoch erfolglos ... um es kurz zu machen, wir haben seid drei Jahre erfolglos versucht unseren Wunsch vom Kind zu erfüllen . . . Mein Mann war die ganze Zeit an meiner Seite, hat mich aufgefangen, wenn mich eine schlechte Nachricht aus der Bahn geworfen hat, er hat mir Mut gemacht und mir gut zugeredet, dass ich versuchen sollte das Thema entspannter zu sehen. Mit keinem Wort hat er erwähnt, dass es auch ihn sehr belastet. Er hat sich nichts anmerken lassen und wenn ich ihn gefragt habe, hat er zwar gesagt dass es ihm gut gehe. Hätte er nur einmal Stopp gesagt, gesagt, dass er ne Pause braucht, dass ihn dass alles belastet, vielleicht wären wir dann nicht da, wo wir jetzt sind . . .

Vor ca. 4 Wochen hat mein Mann mir völlig unerwartet eröffnet, dass ihm in unserer Beziehung was fehle, er ist nicht mehr zufrieden und meinte, wir verstehen uns, aber irgendwas fehlt . . . er konnte es nicht genau benennen, zunächst . . . Für mich kam diese Aussage aus heiterem Himmel, ich bin aus allen Wolken gefallen, weil ich damit absolut nicht gerechnet habe, ich hab es nicht kommen sehen . . .

Ich hab natürlich sofort versucht mit ihm darüber zu sprechen, ihm vorgeschlagen, dass wir uns Hilfe suchen können, damit wir das Problem, auch wenn er es noch nicht genau benennen kann, lösen können. Er war sich jedoch nicht sicher, was er wollte. Er sagte mir, er quäle sich schon eine ganze Zeit damit herum, so seid Dezember 2016, er habe aber nichts gesagt, weil er dachte, dass geht wieder vorüber. Nur das geschah nicht und er wolle es jetzt sagen, bevor es zu spät ist . . . Ich war am Boden zerstört, sah mein Leben zusammenfallen wie ein Kartenhaus und wollte einfach nur versuchen krampfhaft festzuhalten, aber gleichzeitig war ich wie gelähmt . . . Zwei Tage später schlug er vor, dass wir es doch mal mit einer Beziehungspause probieren könnten, damit er sich sortieren kann und ich wollte ihm, auch wenn es mir schwer fiel, diesen Wunsch nicht abschlagen. Ich muss dazu sagen, dass ich Dinge gerne kläre und eine Strategie, die nach weglaufen aussieht eher kontraproduktiv finde . . . nichtsdestotrotz bin ich erstmal zu meiner Mutti gezogen . . . in meinem Kopf sind die Gedanken nur noch im Kreis gefahren, ich habe geweint, konnte nichts essen, nicht schlafen, es war die Hölle und immer wieder der Gedanke: Ich möchte doch nur, dass alles wieder gut wird. Nicht zuhause zu sein, nicht in seiner Nähe zu sein, war die Hölle . . .

Eine Woche später haben wir uns dann getroffen, um zu reden. Dabei hat er dann einige Dinge genannt, die ihn gestört haben. Er meinte ich wäre so extrem in meiner Einstellung anderen gegenüber. Das ich toleranter ggü. unseren Freunden sein soll, drüber stehen soll, wenn mir jemand etwas sagt, dass nicht so nett ist. Er sagte ihm ist das alles zu viel, er will nicht mehr. Seine Gefühle sind nicht mehr da. Ich habe ihm vorgeschlagen, dass ich doch an mir arbeiten könnte, einige Dinge die er gesagt hat sehe ich auch ein und er hat bestimmt recht, dass mit einer gewissen Gelassenheit das Leben einfacher und entspannter ist. Ich hab ihm gesagt das ich bereit bin an mir zu arbeiten. Er meinte jedoch, dass er nicht glaubt, dass ich mich ändern kann.

Als wir uns dann nochmal trafen, hat er mir dann auch endlich gesagt, dass ihn auch der Kinderwunsch beziehungsweise der ganze Stress drumherum, dass auf und ab, belastet haben, er wollte halt für mich stark sein. Auch hat unser Liebesleben gerade in den Zeiten der Hormonbehandlung darunter gelitten. Und ich kann es nachvollziehen, dass es nichts unerotischeres gibt, als S. nach Plan. Aber hat halt nie was gesagt und ich habe eigentlich immer gedacht, wenn es erstmal geklappt hat, dann wird es wieder entspannter, ich war wohl einfach zu naiv und zu sehr auf meinen Wunsch nach einem Kind fixiert . . .

Weil ich bei meiner Mutti auf Dauer nicht bleiben kann, habe ich mir zum Mai erstmal eine eigene Wohnung gesucht. Es macht mir Angst mein Leben ohne ihn zu planen. Die letzten 13 Jahre habe ich mein Leben nur um unsere Beziehung aufgebaut, mein Mann war (und ist es vom Gefühl her immer noch) der Mittelpunkt meines Lebens. Ich brauchte nur ihn und die gemeinsamen Freunde die wir haben, die waren halt da und ich mochte es auch mich mit ihnen zu treffen oder sie zu unterstützen, wenn sie das brauchten. Ich habe aber keine Veranlassung gesehen, mir außerhalb unserer Beziehung und dem gemeinsamen Umfeld, ein Leben aufzubauen. Ich habe zwar ein paar Bekanntschaften, aber nichts enges. Und jetzt ist die Konsequenz daraus, dass ich mit 31 Jahren mehr oder weniger bei 0 anfangen muss. Von unseren gemeinsamen Freunden haben sich nur zwei bei mir gemeldet, als sie das mit der Trennung gehört haben, wobei eine von ihnen auch mehr für meinen Mann da ist und sich mir gegenüber recht zurückhaltend verhält.

Ich weiß natürlich, dass ich nicht darauf hoffe darf, dass er es sich in ein paar Wochen oder Monaten anders überlegt, dass er seine Entscheidung bereut, dass er bereut nicht doch versucht zu haben, unser Beziehung zu retten. Obwohl meinem Verstand das vollkommen klar ist, hofft mein kleines Herz still und leise, dass doch noch alles gut wird.

Ich versuche mir dennoch etwas neues aufzubauen, weil ich denke, dass es besser ist als sich unter der Bettdecke zu verkriechen. Aber wisst ihr was, es ist nicht einfach. Wie findet man Freunde. Ich habe mir vorgenommen etwas für mich zu tun, Mediation, laufen gehen. Ich bin seid kurzem in einem Laufverein und hoffe, dass ich vielleicht dort neue Leute kennenlerne. Auch habe ich das Internet nach Freizeitaktivitäten durchsucht, es ist jedoch nicht so einfach bei uns was passendes zu finden. Es ist beängstigend nicht zu wissen wie es weiter gehen wird. In meiner Beziehung war alles klar, jetzt ist da nur noch Unsicherheit . . .

Ich liebe meinen Mann und ich würde alles tun, damit wie nochmal eine Chance haben. Ich werde einfach nicht damit fertig, dass er 13 Jahre einfach so aufgibt, ohne es wenigstens gemeinsam nochmal versucht zu haben. Kann es sein, dass man 13 Jahre wegwirft, wegen Zweifeln, die man seid knapp 3 Monaten hat? Wir haben uns bei unserer Trauung versprochen in guten wie in schlechten Zeit . . . ich möchte das einfach nicht kampflos aufgeben. Aber wie soll ich um ihn kämpfen, wenn er es nicht zulässt. Ich weiß nicht was ich tun soll . . .

Nun habe ich eine ganze Menge geschrieben und möchte erst einmal danke sagen, wenn ihr bis hierher durchgehalten habt.

Falls jemand von euch Tipps oder Erfahrungen hat, wie ich besser mit der Situation umgehen kann, dann würde mich das freuen. Ich bin wirklich verzweifelt. Falls jemand sogar eine Idee hat, wie ich meinen Mann dazu bringen, dass er sich einer Beziehung wieder öffnet, wäre das der Wahnsinn.

Vielen Dank fürs zuhören

Gruß

Stef

18.04.2017 22:15 • #1


K
Liebe Stef,

Ich kann deinen Mann verstehen. Grade was die Sache mit dem Baby betrifft. Und aus meiner Erfahrung heraus kann ich sagen, je mehr Druck ensteht, umso weniger klappt der Babywunsch. Ein Baby entsteht wirklich meistens nur, wenn es passieren soll und nicht nach Plan.

Das Einzige, was du jetzt tun kannst, ist erstmal dein Leben selber in die Hand zu nehmen und solltest du deinen Mann immer noch lieben, ihm Zeit geben und die Freiheit, sich selber erstmal wieder im klaren zu werden, was er möchte.

Vielleicht findet ihr wieder zusammen, vielleicht auch nicht. Auch Liebe ist nicht erzwingbar.

18.04.2017 22:23 • x 1 #2


A


Beziehung zerbrach an unerfülltem Kinderwunsch Tipps?

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Eswirdbesser
Zitat von Stef_85:
Die letzten 13 Jahre habe ich mein Leben nur um unsere Beziehung aufgebaut, mein Mann war (und ist es vom Gefühl her immer noch) der Mittelpunkt meines Lebens. Ich brauchte nur ihn


Da bürdest du ihm wahnsinnige Verantwortung auf, einegesunde Beziehung besteht immer aus einem Ich einem Du und einem wir..

Das andere was du gelebt hast hört sich wie eine symbiose an...

Versuch auf eignen Beinen zu stehen, mache dich unabhängig, kümmere dich um dich...

Vielleicht, ist es möglich, das ihr wieder zueinander findet...

Wenn eine Frau so verbissen ein Kind will, wird keins auf die Welt kommen, erst wenn man wieder den Fokus auf was anderes legt, ist es wahrscheinlicher schwanger zu werden...

Wie gesagt trage Verantwortung für dich und dein Leben, denn das ist auch eine Voraussetzung Eltern zu werden

18.04.2017 22:47 • x 3 #3


nevereveragain
Liebe Stef,
vielleicht hat Dein Mann zu viel ausgehalten ohne zu merken dass seine Belastungsgrenze irgendwann längst erreicht war.Eure Beziehung hört sich nach einer Symbiose an, darin gibt der Partner immer alles und merkt zu spät dass er seine Stärke zu irgendeinem Punkt überschätzt hat.Der Andere erhält keinerlei Warnsignale da das Nein von Niemandem gehört wird.Weder von dem Betroffenen selbst,schon gar nicht vom Gegenüber.
Hoffe für Euch das er nur eine Auszeit braucht um sich besser einschaetzen zu lernen.
Von Herzen alles Liebe für Dich in dieser Zeit.

18.04.2017 23:06 • x 1 #4


S
Symbiose . . . das kann schon sein, aber ich denke es ist/war nicht so krankhaft wie es in der psychologischen Definition beschrieben wird . . . wir waren halt beide jung als wir zusammen gekommen sind und haben uns gemeinsam entwickelt in unserem erwachsen werden . . .

Ich hab meinen Mann zwar zum Mittelpunkt gemacht, aber dabei nie auf etwas verzichtet . . . ich habe mein Auslandsjahr gemacht, im Studium ein Auslandssemester, die Ausbildungen, die ich mir vorgestellt habe . . . und auch er hat das gemacht, was er gerne wollte . . . ich hab natürlich darauf geachtet, dass es sich langfristig vereinbaren lässt, aber auf etwas verzichtet dabei habe ich nicht . . . auch haben wir uns gegenseitig Freiheiten gelassen, wir haben nicht 24/7 zusammen gehockt . . . er ist halt einfach immer mein sicherer Hafen gewesen, der Mensch der immer da war, ein sicherer Rückzugsort . . . es ist schwer zu akzeptieren, dass alle einfach vorbei ist, aber was will man erwarten, man kann wohl so eine Trennung nach 13 Jahren Beziehung nicht innerhalb von ein paar Wochen verarbeiten, dass braucht Zeit . . . wenn es dabei nur nicht so weh tun würde . . .

Seine Mom meinte zu mir zwar das er sehr ruhig und in sich gekehrt ist, aber dennoch habe ich das Gefühl, dass es ihm so viel leichter fällt . . . vielleicht ist das auch ganz natürlich, schließlich hat er drei Monate Vorsprung, er hat die Entscheidung getroffen und er hat sich erleichtert gefühlt, als er endlich alles gesagt hatte . . . ich dagegen stehe noch ganz am Anfang . . .

19.04.2017 10:52 • #5


nevereveragain
Liebe Stef
Ganz wichtig:
Ich meine Symbiose überhaupt nicht bewertend sondern so empfand ich Deine Zeilen über Eure Beziehung.Ich selbst überforderte meinen Mann mit meinem ewigen Wunsch nach mehr Nähe in unserer Beziehung,leider Er meinte das mein Wunsch nach Symbiose viel zu viel sei.Tja, ich mag nicht mit weniger leben.Da gehe ich langsam ein.Deshalb bin ich jetzt mit unserem Sohn alleine,mein Mann mag nicht mehr soviel in einer Beziehung investieren.

19.04.2017 11:20 • #6


A
Hallo Stef

Du schreibst er war immer für dich da - warst du auch immer für ihn da ?
Er hat versucht Stärke zu zeigen und dich zu unterstützen in deinem Kinderwunsch
konntest du nicht spüren, dass er selbst belastet davon ist wenn es nicht klappt und dich leidend erlebt ?

Bist du die dominante, bestimmende in der Beziehung ?

Nutze jetzt die Zeit um mit dir selbst ins Reine zu kommen und baue dein Leben weiter aus,
ich kann mir vorstellen wie es sich anfühlen kann ständig eine Rolle als Mittelpunkt des(deines) Lebens spielen zu müssen, dein Mann hat sich angepasst, sich übermäßig angestrengt und sich vielleicht auch selbst dabei verloren.

Das ist jetzt die Chance um herauszufinden worin deine Anteile an der Situation liegen.

Alles Gute !

19.04.2017 11:33 • x 1 #7


S
Ich hab ihn bei allem was er tat unterstützt, ihm zuhause immer den Rücken freigehalten, er hat oft gesagt, dass ich viel mehr mache als er, aber ich empfand das nicht als schlimm . . . er hat viel Verantwortung in seinem Job und daher wollte ich ihm immer so viele Freiräume wie möglich einräumen, ich wusste ja immer, das er zurückkommt.

Wenn ich ihn gefragt habe, ob es ihm gut mit dem geht was wir uns vorgenommen haben, hat er das immer bejaht, er war optimistisch . . . sicherlich habe ich mich gefragt, ob er dass tatsächlich so locker sieht, aber weil im grundsätzlich ein sehr entspannter Mensch ist, sehr ausgeglichen, habe ich ihm vertraut, wenn er sagte, es ist schon richtig wie wir das machen . . . Er hat gesagt, dass er es selber nicht gleich gemerkt hat, das es auch an ihm zerrt . . . ich glaube aber auch, dass er mich gerne glücklich machen wollte und weil das nicht so geklappt hat, war er sicher auch enttäuscht . . .

Ich war auch ohne Kind mit ihm glücklich, wenn wir zusammen waren, war es alles was ich brauchte . . . ein Kind sollte einfach die Krönung sein . . . ich habe gedacht, dass er weiß wie glücklich er mich macht, einfach nur weil er da ist, weil er ist wie er ist . . . der Mensch, der mich zum lachen bringt, auch wenn mir Augenblicke zuvor noch zum heulen war, der Mensch bei dem ich ich sein konnte . . . ich habe gedacht, indem ich ihm sage wie toll er ist, dass ich ihn liebe, merkt er wie glücklich ich mit ihm bin, aber ich glaube das hat nicht gereicht, ich hätte es ihm noch anders zeigen müssen . . .

Ich habe glaub ich außerhalb unserer Beziehung die größten Fehler gemacht, er hat einfach Angst bekommen vor den Konsequenzen aus meinem Verhalten . . . aber er hatte das vorher nie so konkret gesagt . . . ich weiß das er in vielen Punkten dazu recht hat und ich möchte das auch ändern, weil natürlich lebt es sich entspannter, wenn man einfach mal Dinge an sich vorbeiziehen lässt und sich nicht immer wieder in Konfliktsituationen hineinziehen lässt . . . ich denke, dass kann man lernen, dass ist eine Frage des Verhaltens an dem man arbeiten kann, nicht ein Teil der Persönlichkeit der nicht änderbar ist . . . aber er sieht das anders, wobei er mir zurzeit keine Chance einräumen möchte, ihm zu beweisen, dass er sich irrt . . .

Ich muss ihm einfach Zeit lassen . . . aber wenn ich sehe, dass er einfach weiter macht, sich auch darum kümmert, wie wir unsere gemeinsamen Sachen geregelt kriegen, habe ich Angst, dass er für sich bereits abgeschlossen hat . . .

19.04.2017 11:49 • #8


A
Es gehören immer zwei zu einer Beziehung und beide haben ihren Anteil daran wenn etwas aus dem Ruder läuft.
Er gehört wohl zu den Menschen, die lieber schweigen und ihre Dinge selbst mit sich ausmachen und dann, wenn sie sich klar werden, ihre Entscheidung treffen.
Allgemein gilt : Frauen wollen lieber reden, Männer wollen lieber handeln.

Er hat einen Vorsprung weil sein Entschluss wohl schon länger in ihm gereift ist
während du mehr mit deinem unerfüllten Kinderwunsch beschäftigt warst.

In die Zukunft blicken kann keiner, mache das Beste aus dieser Situation,
schaue auf dich, jede Krise ist auch eine Chance.

19.04.2017 12:07 • x 1 #9


T
Hallo Stef,

Ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber hast du mal gezählt, wie oft in deinem letzten Post das Wort ICH vorkommt? Das gilt im Übrigen auch für dein vorletztes Posting.

Um mal zusammenzufassend zu fragen: Sah er es auch als Krönung eurer Liebe an? Oder war das ein Gedanke, den du für euch beide gedacht und gelebt hast? Ich glaube wirklich, dass du sehr zehrend in der Zeit warst und auch bist. Er hat einen verantwortungsvollen Job, wie du schreibst. Mensch Mädel, auch ein Mann will sich mal fallenlassen können und trotzdem stark für seine Frau sein. Irgendwann ist aber ein Punkt erreicht, an dem das nicht mehr geht, nur Arbeit und deine Bedürfnisse im Kopfe zu haben. Und nein, dazu gehört nicht, ihm einfach mal den Freiraum zu geben abends mit den Kumpels ein B. zu trinken oder ähnliche Aktivitäten. Du hast einfach vergessen auch mal für ihn da zu sein und auf seine Situation zu schauen. Einfach mal in den Arm nehmen - sowas wirkt Wunder.
Das was er jetzt getan hat, ist meiner Ansicht nach eine Kurzschlussreaktion, weil er keinen anderen Ausweg gesehen hat. Reden kann man immer viel in einer Partnerschaft, wenn du das nun als Argument anführen möchtest. Aber nein, genau das ist es nicht. Wenn es immer nur um dein Wohl ging, nur um seinen Job, dann hat er sich so hilflos gefühlt, das SOGAR reden keine Option mehr für ihn dargestellt hat. Wenn man als Mann schon so in die Ecke getrieben wurde, dass man(n) dann nur noch flüchtet (was er meiner Meinung nach tut), dann ist da wirklich grundsätzlich was falsch.

Nimm es nicht zu persönlich, aber Frau neigen dazu, von Männern zu verlangen über Probleme, Emotionen, Sorgen, Nöte usw. zu sprechen. ABER: wie viele Frauen geben ihren Männern nicht das Umfeld und die Atmosphäre dazu?! Das sollten sich viele Frauen mal fragen. Ich kann da von mir berichtet: Bekomme ich von meiner Herzdame das Gefühl vermittelt mich öffnen zu können, dann werde ich es! Aber das war bisher so selten bis gar nicht der Fall. Von daher glaube ich, dass kein sooo seltenes Phänomen ist.

Von daher mein Tipp: Mach dich unabhängig, lass ihn zur Ruhe kommen, spüren dass er Luft zu Atmen hat. Er muss viel sortieren. Er braucht die Zeit um das erlebte zu verarbeiten - so wie du auch. Eine Pause empfinde ich bei euch als heilend, von dem, was ich bis hierhin kenne. Ihr werdet euch wieder annähern - aber nicht jetzt und nicht nächste Woche. Achte nun auf dich und werde zu einer attraktiven, weil souveränen und selbstbestimmten Frau.

Übrigens: Kochkurse sind top und sogar für einen selbst sehr sinnvoll

Kopf hoch und mach was draus!

19.04.2017 13:06 • x 5 #10


S
@TinTin1980

knallharte Worte, aber ich glaube irgendwie hast du recht . . . ich hab es einfach als selbstverständlich gesehen, dass er schon sagen wird, wenn etwas ist, doch das hab ich nicht . . . es wurde einfach alles zu viel für ihn . . .

Ich werde ihn den nötigen Abstand und Freiraum geben, mal sehen was passiert ...

Danke für deine Ehrlichkeit.

19.04.2017 13:30 • #11


nevereveragain
Hallo TinTin1980,

hätte vielleicht was retten können hätte ich Deine Worte vor einem Jahr gelesen.Auch wenn es wahnsinnig schmerzt,darüber werde ich mal ganz ehrlich zu mir nachdenken
Autsch und Danke

19.04.2017 13:58 • #12


S
Hallo alle zusammen,

heute habe ich irgendwie das Bedürfnis mir nochmal ein paar Gedanken von der Seele zu schreiben und naja, vielleicht ist oder war der ein oder andere in einer ähnlichen Situation und kann seine Gedanken/Erfahrungen dazu teilen...

Jetzt ist es einen knappen Monat her, dass mein Mann entschieden hat, dass unsere Beziehung am Ende ist... wie ich oben geschrieben habe, traf es mich zu dem Zeitpunkt doch sehr unvermittelt...

Seid diesen Tag und meinem Auszug haben wir uns noch zwei dreimal gesehen, das letzte Mal vor zwei Wochen... ich habe verstanden, dass jetzt Abstand das richtige ist und ich wollte ihm auch Zeit geben... auch weiterhin... also hab ich ihm nicht mehr geschrieben, nur geantwortet wenn er sich gemeldet hat... das letzte Mal war Mittwoch, aber dabei ging es nur um das Auto, als ein recht oberflächlicher Chat... weil wir morgen einen gemeinsamen Termin haben, werde ich ihn dann wieder sehen... da wir uns nicht gestritten haben und nicht im bösen auseinander sind, hab ich auch nicht wirklich bedenken... dennoch Angst, Angst wie er sich mir gegenüber verhält, Angst vor der Distanz... ich habe es in den letzten Tagen einen gewissen Abstanf von dem Loch gewonnen, in dass ich am Tag der Trennung gefallen bin, aber was ist, wenn morgen alles wieder hochkommt, ich wieder vor diesem großen schwarzen Loch stehe... wenn dieses kein zurück, kein Neuanfang wieder so präsent wird, dann ist der Schmerz, die Panik, die Frage warum ist es soweit gekommen, wieder da...

Ich denke tatsächlich, dass ich ihn in den letzten Monaten komplett überfordert hatte und dass ich sicher mit meinem Verhalten einen großen Anteil an der jetzigen Situation habe... was mir nur immer noch unbegreiflich ist, dass er so lange gewartet hat, ohne Anzeichen dann einfach gesagt hat, es geht nicht mehr und das obwohl er mir noch kurz zuvor sagte, er liebt mich, mich küsst, kuschelt... dass dieses Gefühl garnicht mehr so da war bei ihm, dass weiß ich auch, aber bis zu dem Moment habe ich es geglaubt... und vielleicht gab es Anzeichen, die ich nur nicht bewußt wahrgenommen habe... einige Wochen vor der Trennung hatte ich einen Albtraum, dass genau das passiert, dass er mich nicht mehr will... wahrscheinlich hat mein Unterbewusstsein schon was gespürt... ich weiß es nicht...

Und auch sein Verhalten nach der Trennung hat mich teilweise verwirrt, doch wenn ich genauer drüber nachdenke, gibt es dafür Gründe, die aber leider nicht darauf hinweisen, dass es ein zurück oder besser einen Neuanfang gibt... so sagt er mir, ich kann aus dem Haus mitnehmen was ich möchte, er hilft mir beim Umzug, er unterstützt mich, ich kann zu ihm kommen, wenn ich reden möchte... dann sagte er so Sachen wie es war ein komisches Gefühl, als ich dich gesehen hab, wie du deine Sachen einpackst; wenn ich dich weinen seh, löst das ganz schlechte Gefühle bei mir hervor, weil ich weiß, dass ich schuld daran bin, dass es dir schlecht geht; wenn ich bestimmte Lieder höre, dann ploppst du in meinen Gedanken auf und dass wird bestimmt noch oft passiere... und auch wenn man sich anfangs gerne einbilden möchte, dass da doch noch was ist und dann wird, wenn man ehrlich zu sich selbst ist , klar, dass es kein Zeichen dafür ist, dass da doch noch Gefühle sind, nein, vielmehr kommt es zu solchen Gedanken bei ihm nur, weil wir so lange zusammen waren und diese Zeit verbindet und man sich wahrscheinlich auch irgendwie füreinander verantwortlich fühlt, ein bisschen schlechtes Gewissen spielt unter Umständen auch mit rein...

Ich habe gehofft, dass es vielleicht eine kurzschlussreaktion von ihm war, aber er hat für sich still und leise entschieden, dass er unsere Beziehung nicht mehr möchte und es jetzt halt auch ausgesprochen... ich glaube nicht, dass er es sich noch mal überlegt... was ich hier über trennungsmuster von Männern gelesen habe macht Sinn... sie reden nicht, wollen das vielleicht auch nicht, sie sitzen es aus, bis es nicht mehr geht und dann kommt es wie ein Schlag und die Entscheidung steht, unabänderlich... vielleicht gibt es die ein oder andere Ausnahme, aber darauf darf ich nicht meine Hoffnung setzen...

Ich möchte seine Entscheidung respektieren, ihn keine Vorwürfe machen, auch wenn seine Art des Umgang mit der Situation nicht der richtige war... es ist so passiert und er hat sich seine Gefühle sicher nicht ausgesucht, es war keine Absicht... für mich ist die Herausforderung jetzt vorrangig mein Leben auf die Reihen zu bekommen, meinen Neuanfang zu gestalten, dass wird schon nicht leicht werden, weil mein Herz, mein Leben zu 80% aus ihm und unserem gemeinsamen Leben bestand und jetzt muss ich erstmal gucken, wie ich diese Lücke füllen kann... mit neuen Hobbies, neuen Freunden... es wird nicht einfach, aber ich kann die Situation nicht ändern, also springe ich ins kalte Wasser...

Der nächste Schritt wird aber erstmal meine neue Wohnung sein, einrichten, gemütlich machen... ich denke das wird mich erstmal beschäftige und ablenken und Spaß macht das wahrscheinlich auch...

Jetzt ist der Text wieder ziemlich lang geworden, Danke fürs zuhören... es tut gut zu sehen, dass es Menscheb gibt, die einen in der Situation verstehen, dass man nicht alleine ist...

LG

23.04.2017 13:49 • x 1 #13


K
Hey meine liebe Stef,

Du klingst so vernünftig und liebevoll. Ich finde dich eine tolle Frau (soweit ich das jetzt beurteilen kann).

Du siehst die Dinge genau richtig und auch wenn du wieder in ein Loch fallen wirst, was höchstwahrscheinlich leider kommt (Man kann die Jahre ja nicht einfach abschütteln), du wirst wieder aufstehen und weitergehen! Lass Trauer und Wut zu, aber versuche dann wieder zu dir zurückzukehren! Wir sind doch Powerfrauen oder nicht?!

23.04.2017 17:34 • x 1 #14


S
@Katzenmosaik

Vielen Dank für den Zuspruch... ich denke auch das besonnen sein oder es zumindest zu versuchen am Ende mehr bringt... Greul schadet am Ende nur einem selber...

23.04.2017 17:42 • x 1 #15


A


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