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Beziehungsauszeit–meine Geschichte–wie halte ich es aus

G
Ich habe jetzt einige Zeit mitgelesen und mir geht es so wie vielen anderen, ich will meine Freunde nicht überstrapazieren.

Ich bin 51, meine Frau ist 49.
Wir sind seit 12 Jahren verheiratet und haben eine 15jährige Tochter. Wir haben schon öfter mal Krisen gehabt, uns aber immer wieder zusammen gerauft. Seit gut 2 Jahren geht sie alle 2-3 Wochen mit einer Freundin, die Single ist, aus. Erst in ein Bistro, dann abtanzen bis in die Puppen. Mittlerweile haben sind sie Stammgast und haben auch einige Kneipenbekannte. Letztes Jahr hat sie mir kurz vor Ostern gebeichtet, dass sie jemanden kennengelernt hat und sie überlegt, ob sie sich trennen soll. Passiert ist zwar nichts, aber Gefühle waren da. Zum Glück war derjenige so fair, dass er nichts mit meiner Frau anfangen wollte, erstens weil sie verheiratet ist und zweitens, weil er mit mir mal einen gehoben hat (und wenn er mal mit jemandem getrunken hat, dann ist dessen Frau tabu). Na ja, sie ist dann für 14 Tage Freunde im Ausland besuchen gefahren (war schon länger geplant) und sie sagte auch, dass sie dort entscheiden wird, ob sie bleibt oder geht.
Dass Spiel mit der Auszeit geht schon lange bzw. der Wunsch. Als unsere Tochter klein war, ist sie auch schon mal 14 Tage in den Urlaub gefahren. Ich hatte mir Urlaub genommen und auf die Kleine aufgepasst.
In letzter Zeit wurde sie zu mir immer eisiger, gefühlskälter, hat sich mehr und mehr zurückgezogen und dann, mal wieder nach dem weggehen (sie ging nachmittags weg, reagierte nicht auf whatsup bzw. Anruf und kam nachts um 1:30 mit dem Taxi nach Hause).
Am nächsten Morgen sagte sie mir dann, dann sie Zeit für sich brauche, das sie nicht mehr kann und eine Beziehungsauszeit brauche und sich was suchen will. Eine gute Woche später teilte sie mir mit, dass sie in die Wohnung von den Freunden zieht, die im Ausland sind. Kurz vorher haben wir es auch unserer Tochter gesagt, die bei mir in unserem Haus geblieben ist. Der Auszug war vor knapp 4 Wochen. Die letzte Zeit belastete auch, dass im Dezember mein Vater eine schwere OP hatte (Blasenentfernung etc.), ich meine demente Mutter ins Heim bringen musste, ihr erwachsener Sohn aus einer Beziehung vor mir letztes in den Knast musste etc. Lauter schlimme unangenehme Sachen/Schicksalsschläge.
Da die Freunde im März für 6 Wochen nach Deutschland kommen, hat sie mich angeschrieben, dass sie mit mir reden will. Sie hat mich gefragt, ob sie sich was anderes suchen kann. Ich habe eingewilligt und sie hat sich ein möbliertes Appartement gesucht, wo sie Ende Februar hinzieht.
Es ist so, dass sie einen Teilzeitjob hat (16h/Woche) und sie hat eine Wohnung geerbt, die vermietet ist. Alles zusammen kommt sie da auch ca. 1000 Euro. Wir haben ein gemeinsames Konto und beim Anmieten werden Kaution und wohl Miete im Voraus fällig.

Sie besteht darauf, dass es eine Auszeit ist und sie erstmal zu sich finden muss und dann will sei überlegen, was mit unserer Beziehung ist. Sie sagt, sie weiß nicht, ob sie mich noch liebt. Von ihrer Weggehfreundin und von ihr weiß ich, dass sie auch sehr leidet. Auch vermisst sie unsere Tochter. Sie treffen sich manchmal zum Essen gehen, aber meine Tochter hat keine Lust, zu ihr zu kommen, geschweige denn bei ihr zu schlafen.

Tja, gerade jetzt an Fasching bzw. auch die Wochenenden vorher schiebe ich total die Krise. Ich weiß, dass sie da weg geht und Spaß hat. Sie ist extrovertiert und lernt total leicht andere Menschen kennen. Wenn wir weg gegangen sind, die letzte Zeit, waren wir auch zusammen in dem Bistro und auch mal tanzen dort wo sie immer mit der Freundin hin geht.

Das fällt für mich also flach. Kennt das jemand, dass man eigentlich gar nicht weg gehen will, aber daheim fällt einem die Decke auf den Kopf und man dreht fast durch?
Unter der Woche geht es, da ich dann noch einkaufen muss, Haushalt, Lernen mit der Tochter, sie irgendwo abholen etc. Da bin ich froh, wenn ich dann mal eine Stunde zum Fernsehen komme.
Gerade am Wochenende dann, wenn ich weiß, dass meine Frau weg geht und Spaß hat, meine Tochter bei einer Freundin schläft, dann bekomme ich die Krise und betrinke mich.

Ich weiß, ich muss mich auf die Reihe bekommen und weiß auch, was zu tun ist, aber ich bekomme es (noch) nicht hin.
Ich wünsche mir so, dass sie wieder zu mir zurückkommt. Weiß aber nicht, ob ich mir Hoffnungen machen soll oder brauche?

Sie hat darauf bestanden, dass es eine Auszeit ist. Sie nimmt sich ja deswegen was möbliertes. Sie hat ein schlechtes Gewissen, wegen dem Geld für die Wohnung und sie sagt, sie hat ein Problem mit dem Geldabheben.
Sie sagt auch, sie hat Angst.
Ist es die Angst vor den finanziellen Folgen, die eine Trennung für sie hätte? (Ich bin leitender Angestellter und verdiene ganz gut). Sie sagte auch, sie hat Angst abzustürzen (ich habe ihrem Leben halt und Struktur gegeben).

Was meint ihr zu meiner Geschichte? Ich weiss gar nicht, nach was ich fragen soll, bin viel zu durcheinander.

13.02.2015 17:56 • #1


Collide
Hallo gecko63,

deine Situation ist sehr schwierig. Ich kann nachempfinden wie du dich fühlst. Ich mache gerade eine Trennung durch mit widersprüchlichen Aussagen und weiß, wie es sich anfühlt, keine Klarheit zu haben und nicht zu wissen, wie es weitergeht.

Bei euch scheint wirklich viel los zu sein. Ich finde die Idee mit dem möblierten Zimmer für eure aktuelle Situation ehrlich gesagt nicht schlecht. So habt ihr wenigstens beide die Möglichkeit, euch über eure Gefühle klar zu werden ohne dem anderem ständig gegenübertreten zu müssen. Der eine braucht dafür ggf. etwas länger als der andere. Lass ihr und nimm auch dir die Zeit, die du brauchst, auch wenn es schwer ist.

Versuche vorsichtig an sie heranzutreten, ohne sie zu bedrängen. Kannst du sie anrufen, oder blockt sie dann ab? Schreibe ihr einen Brief, wenn du willst (auf die altmodische Art). Erkläre ihr, wie du dich fühlst und vielleicht ist sie schon zu dem einem oder anderem Gespräch bereit, wenn sie deine Gefühle genau kennt. Vielleicht ist sie sich darüber noch nicht im Klaren, wie sehr dich diese Situation bedrückt.

Ich finde es wichtig, dass ihr eure Situation klärt. Schon allein, dass eure Tochter darunter zu leiden scheint (wenn sie nicht bei ihrer Mutter übernachten will, etc.), muss sie doch auch stören.

Ich weiß, dass ist jetzt so leicht gesagt und ich weiß auch, dass es schwer ist, den ersten Schritt zu machen, denn schließlich kann man etwas erfahren, was man gar nicht hören möchte.

Aber eine Aussprache muss sein. Da gibt es leider auch keinen Weg vorbei, auch wenn es schmerzhaft ist.

Ich rate dir, dich zu sammeln. Nimm dir dafür 1 oder 2 Tage Zeit. Schreibe dir alles auf, was du mit ihr klären möchtest und suche dann ein Gespräch mit ihr. So wirst du nicht von deinen Gefühlen überrumpelt. Suche das Gespräch unter 4 Augen, dann wird vielleicht mehr gesagt, als wenn z. B. deine Tochter dabei ist. Sei ehrlich zu ihr und halte auch mit deinen Gefühlen nicht hinterm Berg. Denn nach einer so langen Zeit hast du es verdient zu erfahren, wie es weitergehen soll. Mach dich aber bitte auch dafür bereit, dass es nicht so ausgehen könnte, wie du es dir wünschst (sorry ).

Ich wünsche dir viel Kraft und den Mut die Situation anzugehen.

13.02.2015 20:42 • #2


A


Beziehungsauszeit–meine Geschichte–wie halte ich es aus

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G
Hallo Collide,
danke für Deine Antwort!
Ja, es stimmt, das die Lösung mit dem möblierten Appartement nicht schlecht ist, das sehe ich auch so.
Geredet haben wir in letzter Zeit total viel (vorher auch), aber das hat uns nicht weiter gebracht. Erst letzten Sonntag haben wir noch mal geredet, nachdem wir meine Eltern besucht haben (die Tochter war dabei; wir haben sie zuerst nach Hause gebracht, da sie noch lernen musste, dann sind wir was Essen gegangen). Sie weiß, wie es mir geht. Diese Woche musste meine Mutter ins Krankenhaus und da sie mir ausdrücklich sagte, ich solle sie auf dem Laufenden halten, habe ich ihr per WhatsUp geschrieben, was los ist. Es war kritisch und da ich der Bevollmächtige für meine Mutter bin, musste ich ein paar Sachen entscheiden. Sie hat zurück geschrieben, dass sie für mich da ist, wenn ich sie brauche. Mittlerweile ist aber alles soweit gut, dass meine Mutter morgen entlassen werden kann. Ich habe sie nicht angerufen oder weiter kontaktiert. Nächsten Sonntag fahren wir gemeinsam in die JVA, ihren Sohn besuchen, da sehe ich sie wieder.
Bei dem letzten Gespräch wollte ich wissen, ob es bei ihr schon eine Tendenz gibt in Richtung Neuanfang oder (endgültiger) Trennung und wie lange die Beziehungspause dauern soll. Da hat sie kurz die Fassung verloren und recht giftig gesagt, dass sie zum 28.02. nicht zurück kommen wird, wenn es das ist, was ich wissen will.
Ich habe ganz vorsichtig gefragt. Sofort hat sie sich unter Druck gesetzt gefühlt. Ich sehe leider keinen anderen Weg, als zu warten, auszuharren und sehen, ob sie auf mich zu kommt.
Was haben wir geredet! Je verständnisvoller ich war, desto bunter hat sie es getrieben. Je mehr ich ihr abgenommen habe, desto mehr bin ich in die Freundes-Schiene und Brüderchen-Schwesterchen-Dasein abgedriftet. Ich weiß nun, dass es ein Fehler war und ich sie öfters mal in die Schranken hätte weisen müssen. Die letzte Zeit war es dann so, egal was ich tat oder sagte, war falsch.
Bzgl. unserer Tochter war es die letzte Zeit so, dass meine Frau öfter Stress mit ihr hatte. Ich musste oft vermitteln und beide haben sich bei mir ausgeheult, wie fies der andere ist. Schon immer war ich es, der mit ihr Unternehmungen gemacht hat, damit Mami mal eine Auszeit hat. Schwimmbad, Spielplatz, Zoo, Spielen, übers Wochenende in den Freizeitpark fahren, zum Schluss sie abzuholen, Fahrdienste, Schultermine etc.
Auch da war es so, je mehr ich machte bzw. übernahm, desto schlechter fühlte sie sich. Das Einkaufen war ihr zu viel, also habe ich es (soweit es ging) übernommen. Sie hat keine Lust zu kochen, also habe ich am Wochenende gekocht (ich liebe kochen). Am Ende war es so, dass sie mir resigniert sagte: sogar das kannst Du besser als ich. Das Putzen war ihr zu viel, also haben wir eine Putzfrau genommen: Ich bin ersetzbar. Also Putzfrau gekündigt, wieder das alte Lied....
Mittlerweile ist mir klar geworden, dass ich damit völlig vergessen habe, Mann zu sein. Dieser ganze gender-mainstreaming Mist hat dazu geführt, dass meine Ehe an die Wand gelaufen ist! Statt ihr einfach mal die Schranken zu zeigen, habe ich versucht zu helfen und Löcher gestopft. Je mehr ich eingesprungen bin, desto mehr hat sie sich von mir entfernt. Ich hatte immer gedacht, das Ideal wäre eine partnerschaftliche Beziehung mit beiden Partnern auf Augenhöhe. Das wird einem ja immer vorgegaukelt. Aber nicht so bei meiner Frau (oder bei allen/vielen Frauen). Anfangs war sie von mir fasziniert (sie hatte vor mir lauter egoistische Machos/Looser), weil ich so anders bin, aber wohl schnell habe ich sie gelangweilt. Sie fragte mich beim letzen Gespräch, was soll sich denn ändern, bei einem Neuanfang? Ich wusste es (damals) nicht. All diese Gedanken kamen dann erst. Sie wollte einen starken Mann an ihrer Seite, der sagt was Sache ist und ich dachte, wir klären das partnerschaftlich, gemeinsam, hab ihr viel zu viele Entscheidungen überlassen. Ich weiß nicht, in wie weit sie dadurch den Respekt vor mir verloren hat.
Meine Frau hat mir oft vorgeworfen, dass ich zu meiner Tochter halte und meine Tochter hat mich oft gefragt, Achtung Teeny-Slang: warum *beep* mich Mama immer so an. Sie sind sich beide schon seit einiger Zeit nicht sonderlich grün und bei der besten Freundin meiner Tochter (die quasi zur Familie gehört und beide fahren immer auch im Urlaub bei beiden Familien mit) gab es auch vor kurzem eine Auszeit, wo der Mann ausgezogen ist . Für meine Tochter war dann klar, aha, das ist wie bei ihrer Freundin. Da war das für sie (scheinbar) klar. Ich biete ihr immer ein Gespräch an, sie sagt aber auch immer, alles klar Papa.
Ich glaube, mir bleibt nichts anderes übrig, als zu warten. Bzw. mich auf die Reihe zu bringen und mir klar zu werden, was will ich eigentlich. Reden bringt, denke ich, jetzt erst mal nichts.
Auch Dir wünsche ich ganz viel Kraft! Gerne kannst Du mir auch Deine Situation schreiben!

14.02.2015 01:48 • #3


Mandoline
Guten Morgen Gecko,

es ist nichts ungewöhnliches, dass du jetzt die Fehler bei dir suchst, aber manche Dinge hätte man selbst auch in der Nachschau schlecht beeinflussen können.
Ich muss jetzt zur Arbeit, aber ich werde mit Sicherheit noch einiges zu deinem Betrag schreiben.
Auf jeden Fall finde ich es sehr, sehr gut, dass du reflektierst und ehrlich zu dir bist. Wir alle wissen, dass eine Trennung verdammt weh tut, aber wir sind in einem Alter, wo wir auch wissen, dass das Leben weiter geht und die Chance auf ein 2. Leben mit einem anderen Partner durchaus gegeben ist.

Viele Grüße
Mandoline

18.02.2015 07:45 • x 1 #4


M
dass ich damit völlig vergessen habe, Mann zu sein. Dieser ganze gender-mainstreaming Mist hat dazu geführt, dass meine Ehe an die Wand gelaufen ist! Statt ihr einfach mal die Schranken zu zeigen, habe ich versucht zu helfen und Löcher gestopft. Je mehr ich eingesprungen bin, desto mehr hat sie sich von mir entfernt.

du solltest in erster linie so sein,
wie du eigentlich bist und nicht wie sie es gerne hätte.

du scheinst ein hilfsbereiter mensch zu sein mit einem warmen herz, das erhalte dir.
du musst nicht in eine rolle schlüpfen, die dir nicht liegt
und auch nicht nach ihrer pfeife tanzen.

sei du....dann bist du echt.

18.02.2015 09:04 • x 1 #5


G
Hallo Collide,

am Samstag haben wir uns getroffen und geredet (langer Spaziergang). Sie hat bisher kein Appartement gefunden. Da unsere Freunde, in deren Wohnung sie lebt, in ca. 10 Tagen kommen, braucht sie eine Bleibe (zurück zu mir will sie nicht). Sie will mit unseren Freunden klären, ob sie nach deren Heimatbesuch wieder in die Wohnung kann.
Wir haben uns auch ausgetauscht, wie es uns beiden geht. Sie hat viel geweint, während des Spazierganges, vor allem aber über ihre Situation in der sie steckt. Fakt ist, sie ist ausgezogen, ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Das holt sie jetzt ein.Krach haben wir fast wegen den Finanzen bekommen.
Sie will von mir wissen, wieviel Euro ich bereit bin zu geben, ich will wissen für wie lange sie denn woanders wohnen will. Da sind wir beide nicht weiter gekommen. Als ich wissen wollte, ob den jetzt eigentlich Schluss sei, meinte sie, wenn ich von ihr verlange, dass sie sich jetzt entscheiden muss, dann würde sie sich für Schluss entscheiden.
Was soll ich den damit jetzt anfangen? Ich habe dann aufgehört, da sie sich unter Druck gesetzt gefühlt hat. Wir haben uns darauf geeinigt, dass sie mit unseren Freunden spricht und klärt, wann und wie lange sie da sind und ob sie überhaupt wieder in deren Wohnung kann, wenn sie nicht da sind. Dann habe ich gesagt, dass ich die Hotelkosten bezahlen werde, wenn es sonst keine Möglichkeit gebe.

Nach reichlicher Überlegung, da ja weder bei ihr noch bei mir Ruhe rein kommt, habe ich ihr nun ein Angebot (per whatsUp) gemacht, dass ich ihr einen monatlichen Betrag überweise und auch eine einmalige größere Summe.
Wenn sie damit einverstanden ist, kann sie machen was sie will. Sich eine Wohnung mieten, Enrichtung kaufen, Kaution bezahlen und mit dem monatlichen Betrag auch ordentlich leben. Auch kann sie dann selber entscheiden, ob sie für die 6 wochen in ein Hotel geht, oder doch lieber zu einer Freundin und sich das Geld sparen.
Sie hat Angebote von 3 Freundinnen, bei denen sie für die Zeit wohnen könnte. Bei einer 4 Freundin könnte sie in eine WG ziehen, aber bei jeder Lösung gibt es was zu bemäkeln.

Na ja, ich merke, ich schreibe viel zu viel von ihr

Deswegen habe ich beschlossen, endlich Mal Klarheit in das Finanzielle zu bekommen, vor allem weil ich mir jedes Mal Hoffnung mache, wenn sie mich kontaktiert. Und dann will sie doch wieder nur wissen, ob ich dieses bezahle oder jenes bezahle, oder ob sie sich ein Hotel nehmen könne und wieviel es kosten darf usw.

Liebe Grüße

18.02.2015 15:07 • #6


M
Mein Gott. Du bist ein toller Geldesel für sie.
Warum macht ihr keine Paartherapie? Wenn ihr an dir, an der Familie was liegen würde, würde sie sowas auch befürworten.
Wenn sie jetzt schon von Schluss spricht und nur von Geld...
Ich kann es nicht verstehen... 16 Stunden die Woche arbeiten ist eine Lachnummer.
Wie ist der Spruch...wenn es dem Esel zu gut geht, geht er aufs Eis?
Deine Frau sollte in der Realität ankommen. Selber die Verantwortung übernehmen. Mit 49 Jahren sehr bedenklich.
Sei DU! Denke mal an dich.Nicht so gutmütig.
Wünsche dir Alles Gute

18.02.2015 15:42 • #7


G
Hallo „meine Liebste“

Warum macht ihr keine Paartherapie? Wenn ihr an dir, an der Familie was liegen würde, würde sie sowas auch befürworten.
Will sie nicht. Vor einiger Zeit habe ich sie gefragt, ob sie ein Buch lesen will über Nähe-Distanz-Probleme, dass ich gelesen habe. Sie hat kurz angelesen und wurde dann sauer.
Sie will nichts mehr lesen, will nichts mehr von Therapie hören oder sonst was machen. Sie meint, sie hat genug gemacht die letzten Jahre und es sei mal gut.

Mein Gott. Du bist ein toller Geldesel für sie.
16 Stunden die Woche arbeiten ist eine Lachnummer.
Tja, ich habe mich intensiv mit dem Thema Trennungsunterhalt auseinander gesetzt und da gibt es ein paar Schmankerl:
Der Trennungsunterhalt dient nicht dazu, nur den notwendigen Lebensbedarf zu decken, sondern er dient dazu, den ehelichen Lebensstandard möglichst zu sichern.

„Während des ersten Trennungsjahres muss ein Ehegatte, der zuvor nicht erwerbstätig war, i.d.R. keine Erwerbstätigkeit aufnehmen. Wird bereits eine Teilzeittätigkeit ausgeübt, so muss sie während des ersten Trennungsjahres nicht ausgeweitet werden.“

Was krass ist, dass sie nicht mal unterhaltspflichtig gegenüber unserer Tochter, die bei mir lebt, ist:
„Ausnahmsweise schuldet auch derjenige Elternteil, bei dem das minderjährige Kind wohnt, Barunterhalt (Unterhalt durch Geldzahlung), nämlich wenn dieser Elternteil wesentlich höhere Einkünfte hat als der eigentlich allein barunterhaltspflichtige Elternteil. In einem solchen Fall schuldet der andere Elternteil möglicherweise gar keinen Kindesunterhalt mehr.“

Und genau das ist bei uns der Fall, wenn nämlich:
„das anrechenbare Einkommen des betreuenden Elternteils mindestens dreimal so hoch ist wie das anrechenbare Einkommen des an sich allein barunterhaltspflichtigen Elternteils. Dann kann in der Regel davon ausgegangen werden, dass der betreuende Elternteil den Kindesunterhalt selbst allein tragen muss (BGH FamRB 2013,382).

Erst nach einer Scheidung müsste sie mehr arbeiten:
„Spätestens nach der Scheidung ist der geschiedene Ehegatte grundsätzlich zu einer Vollzeittätigkeit verpflichtet, es sei denn er wäre wegen Kinderbetreuung oder aus Alters- oder Krankheitsgründen nicht zu einer Berufstätigkeit in der Lage.“

Das ist schon irgendwie krass, oder?

Deine Frau sollte in der Realität ankommen. Selber die Verantwortung übernehmen. Mit 49 Jahren sehr bedenklich.
Ja, das finde ich auch. Ich will auch gar nicht mehr wissen, wie der Stand der Wohnungssuche ist und auch nicht bei jeder Ausgabe gefragt werden, darf ich das, was kann ich ausgeben etc.
Deine Aussage ist auch ganz die Rede von meinem Kumpel. Er meinte, sie handle wie ein Kind. Sie sollte mal erwachsen werden!

Sei DU! Denke mal an dich.
Ja, das will und werde ich.

Nicht so gutmütig.
Siehe oben. Laut Gesetz müsste ich noch mehr zahlen als das, was ich ihr angeboten habe.

Wünsche dir Alles Gute
Danke, auch für Deine Antwort

18.02.2015 16:56 • #8


M
Lieber Gecko,

Ich wollte dir nicht auf den Schlips treten... aber so sieht es von Aussen für mich aus. Sie flüchtet aus der Ehe und unternimmt keine Anstrengungen. ....dass ihr euch annähert...wie auch immer. Ich finde solches Verhalten schrecklich. Gibt es da eine andere Möglichkeit, als sich zu trennen?
Sicherlich sind immer beide irgendwie Schuld.... du hast ihr immer alles abgenommen..wie einem Kind eben.

18.02.2015 17:20 • #9


G
Zitat von meine Liebste:
Lieber Gecko,

Ich wollte dir nicht auf den Schlips treten... aber so sieht es von Aussen für mich aus. Sie flüchtet aus der Ehe und unternimmt keine Anstrengungen. ....dass ihr euch annähert...wie auch immer. Ich finde solches Verhalten schrecklich. Gibt es da eine andere Möglichkeit, als sich zu trennen?
Sicherlich sind immer beide irgendwie Schuld.... du hast ihr immer alles abgenommen..wie einem Kind eben.


Hallo meine Liebste,
Du bist mir nicht auf den Schlips getreten.
Du hast ja Recht mit allem was Du schreibst. Auch einer meiner besten Freunde sieht es genau so, wie Du es schreibst.

Ja, wenn ich mich gedanklich aus der ganzen Situation rausnehme und mal versuche, als Unbeteiligter auf meine Situation zu blicken, wäre es das beste, mich zu trennen.

Einem guten Freund, der mich in solch einer Situation um Rat fragen würde, dem würde ich auch sagen, schieß sie in den Wind und lebe Dein Leben.

Noch benebelt der Blick zurück meine Sicht, aber schon allein das Zusammenleben und kümmern um meine Tochter hilft mir (bzw. zwingt mich) nach vorne zu blicken.

Liebe Grüße

18.02.2015 18:43 • #10


G
Mal ein kurzer Update:

Nach einem langen, anstrengenden Telefonat hat sie mein Angebot angenommen (nicht ohne ein paar Spitzen anzubringen, aber ich habe mich nicht provozieren lassen).
Ein paar Mal war es kurz davor zu eskalieren.
Also getrennte Konten, getrennte Einkommen, Sachen abholen und Schlüssel abgeben.
Ich habe gemerkt, dass sie daran schwer zu schlucken hat.
Später hat sie wohl noch die letzte Absage für ein Appartement bekommen und dann ist sie wohl zusammen gebrochen. Sie hat mir schon am Telefon mitgeteilt, dass sie Zukunftsängste hat und dann kam eine total wirre whatsUp-Nachricht. Und dann noch eine, dass sie Angst hat.
Die Freundin eines meiner besten Kumpels feiert morgen in ihren Geburtstag rein. Eigentlich waren wir als Paar eingeplant, aber auf Grund unserer Trennung (wir sind als Paare befreundet) hat sie sich entschieden nur mit den Mädels zu feiern. Daher steht sie mit meiner Frau in Kontakt. Von ihr weiß ich, dass sie wohl jetzt zu einer weiteren Freundin zieht.
Bestimmt nicht ihre erste Wahl (man kennt den anderen doch sehr gut).
Ich glaube (das hat sie mir ja auch mehrmals bestätigt), sie hat sich das alles doch ganz anders vorgestellt und ist jetzt ganz schön auf der Fresse gelandet.

Doch nun mal zu mir und meinem Seelenheil:
Ich habe festgestellt, was für tolle und wunderbare beste Freunde ich habe. Ich genieße die Zeit mit meiner Tochter und nun ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Ich kann jederzeit heim kommen und muss keine Angst davor haben, mit schlechter Stimmung und Unzufriedenheit konfrontiert zu werden.

Ich kann Geld ausgeben, ohne mich mit jemandem abzustimmen. Ich gehe shoppen, ohne dass ich mich dazu zwingen muss
Habe mir Jeans gekauft (mir passt ja nichts mehr; Trennung ist besser als jede Turbo-Diät), paar ordentliche Markenklamotten, Schuhe, Gürtel etc.
Heute habe ich kurzfristig einen Friseurtermin bekommen und mittlerweile fragte meine Friseurin gar nicht mehr: Wie immer und fängt gleich an. Diesmal (ich war selber erschrocken über meine Courage) habe ich sie gefragt: Wollen wir mal was anderes machen? Sie war wie vom Donner gerührt, musste sich erstmals sammeln (ich mich auch)
Es ist zwar ungewohnt, wenn ich mich nun im Spiegel nun anschaue, aber ich glaube, es ist ganz gut geworden. Meine Freunde, wo ich noch anschließend war, meinten, es steht mir gut.

Na ja, als Fazit kann ich mal feststellen, es kommt mir so vor, als ob ich wieder im Leben (in meinem) angekommen bin.

Alles weitere wird sich geben.

Liebe Grüße

21.02.2015 00:53 • x 1 #11


G
Zitat von Mandoline:
Guten Morgen Gecko,

es ist nichts ungewöhnliches, dass du jetzt die Fehler bei dir suchst, aber manche Dinge hätte man selbst auch in der Nachschau schlecht beeinflussen können.
Ich muss jetzt zur Arbeit, aber ich werde mit Sicherheit noch einiges zu deinem Betrag schreiben.
Auf jeden Fall finde ich es sehr, sehr gut, dass du reflektierst und ehrlich zu dir bist. Wir alle wissen, dass eine Trennung verdammt weh tut, aber wir sind in einem Alter, wo wir auch wissen, dass das Leben weiter geht und die Chance auf ein 2. Leben mit einem anderen Partner durchaus gegeben ist.

Viele Grüße
Mandoline


Hallo Mandoline,
Ich würde mich sehr freuen von dir zu hören/lesen.

Liebe Grüße

21.02.2015 00:56 • #12


G
Zitat von minna:
dass ich damit völlig vergessen habe, Mann zu sein. Dieser ganze gender-mainstreaming Mist hat dazu geführt, dass meine Ehe an die Wand gelaufen ist! Statt ihr einfach mal die Schranken zu zeigen, habe ich versucht zu helfen und Löcher gestopft. Je mehr ich eingesprungen bin, desto mehr hat sie sich von mir entfernt.

du solltest in erster linie so sein,
wie du eigentlich bist und nicht wie sie es gerne hätte.

du scheinst ein hilfsbereiter mensch zu sein mit einem warmen herz, das erhalte dir.
du musst nicht in eine rolle schlüpfen, die dir nicht liegt
und auch nicht nach ihrer pfeife tanzen.

sei du....dann bist du echt.


Danke für Deine Worte und Einschätzung! Es tut gut, das zu lesen.
Ich habe mir so einen ex-zurück Ratgeber heruntergeladen und dachte, das müsse ich mir so geben.
Aber ich habe gemerkt, dass fühlt sich nicht richtig an und bin dazu übergegangen, es so zu machen, dass es sich stimmig, richtig anfühlt.

Was richtig oder falsch war, weiss eh erst meistens hinterher.

Liebe Grüße und Danke für Deinen Post!

21.02.2015 01:13 • #13


M
Hallo Gecko,
das klingt sehr gut....in deinem Leben wieder angekommen
LG

21.02.2015 01:21 • x 1 #14


Mandoline
Guten Morgen Gecko,

wie geht es dir inzwischen?
Mich hat nun meine eigene Problematik die letzten Tage eingeholt und niedergestreckt, deshalb konnte ich nicht gleich antworten.
Es ist für mich immer wieder erstaunlich, zu welchen Dingen doch Menschen fähig sind. Ich möchte erwähnen, dass ich in deinem Alter bin und sehr wohl weiß, wie die Dinge im Leben laufen.
Wenn ich so deine Geschichte lese, scheint deine Frau doch recht materiell eingestellt zu sein und ihre Zukunftsängste liegen doch mehr wohl darauf, dass sie nicht mehr so versorgt ist, wie sie es bisher gewohnt war.
Zu deiner rechtlichen Situation kann ich dir nur empfehlen, dass du dir einen guten Anwalt für Familienrecht nimmst, der dir haargenau erklären kann, mit welchen Kosten du zu rechnen hast. Das Wissen im Internet ist nicht immer für uns Laien richtig zu deuten, da im Familienrecht immer auch der Einzelfall Bedeutung hat.
Irgendwie scheint es, dass sich zwar deine Frau trennen wollte, aber weiterhin alle Vorzüge wie z.B. das gemeinsame Konto oder weiterhin Zugang zum Haus haben wollte....
Ich weiß es nicht, was in den Menschen vorgeht, machen die sich keine Gedanken, bevor sie sich trennen möchten? Wenn eine Trennung ansteht, dann muss ich mir doch klar sein, welche Konsequenzen, das zur Folge hat!
Du schreibst auch, du kannst jetzt shoppen, so wie du es möchtest, ohne dich mit deiner Frau abzustimmen? Wie war denn das vorher? Du hast du Brötchen verdient und sie hat darauf geschaut, wie sie ausgegeben wurden? Sie hat selbst nur eine Stelle mit 16 Std./Woche.....

Vielleicht war das ja jetzt für dich eigentlich eine Erlösung und du gehst von nun an deinen eigenen Weg durchs Leben....
Es ist schon wirklich erstaunlich, wieviel Einfluss doch ein Partner über einen anderen haben kann. War das denn schon immer so bei euch?

Viele Grüße
Mandoline

22.02.2015 09:10 • x 2 #15


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