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Beziehungsunfähig weil Lehrerkind, wer noch?

Heike2018
Hey Ihr alle,

ich habe mich vor 2 Jahren nach 12 Jahren Beziehung von meinem Freund getrennt. Danach hatte ich eine kurze Affaire mit einem Narzissten, das ging natürlich nicht gut aus.
Das hat mich in ein tiefes Loch fallen lassen und ich habe eine Therapie gemacht, um zu überleben.

Dabei habe ich herausgefunden, dass ich selbst weiblich narzisstisch bin und zum Helfersyndrom neige. Das war letztendlich auch der Grund für das Scheitern meiner langjährigen Beziehung. Ich habe ein Jahr lang Bücher darüber gewältzt, aber auch Körpertherapie gemacht und meiner Psychologin alles über mich erzählt. Dabei kristallisierte sich vor allem auch raus, dass mir früher von meiner Mutter viel Leistungsdruck und emotionale Kälte vermittelt wurde. Zumindest durfte ich nie so richtig ich selbst sein.
Meine Psychologin hat mir erzählt, dass das bei Lehrerkindern sehr oft der Fall ist und ich wollte mal in die Runde fragen, ob es hier ähnliche Fälle gibt.
Also Lehrerkinder, die merken, dass sie wiederkehrende Beziehungsprobleme haben.

Dann könnte man sich auch mal direkt darüber austauschen.

Liebe Grüße

Heike

29.07.2020 20:24 • x 1 #1


L
Nach 12 Jahren Beziehung würde ich in deinem Fall ja nicht von beziehungsunfähig sprechen. Die Zeit ist ja aussagekräftig genug. Da wird es wohl nicht zwingend an den Lehrergenen liegen.

29.07.2020 20:34 • #2


A


Beziehungsunfähig weil Lehrerkind, wer noch?

x 3


Heike2018
Zitat von Ladi:
Nach 12 Jahren Beziehung würde ich in deinem Fall ja nicht von beziehungsunfähig sprechen. Die Zeit ist ja aussagekräftig genug. Da wird es wohl nicht zwingend an den Lehrergenen liegen.


Die Beziehung ist gescheitert, auch wenn sie lange gehalten hat. Das lag zu 50% an mir und zu 50% an meinem Ex.
Ich habe versucht, ihm zu helfen mit seinen Defiziten, habe ihn dabei aber für meine eigenen instrumentaliesiert.
In der Beziehung hatten wir sehr viele Konflikte und am Schluss war es nur noch eine Qual.

29.07.2020 20:40 • #3


L
Das heißt doch aber nicht das du beziehungsunfähig bist. Dann wären das ja die meisten hier. Aber gut ich bin kein Lehrerkind. Vielleicht hab ich ja einen höheren Anteil am Scheitern. Oder auch nicht. Oder du machst dir zuviele Gedanken um so etwas. Du bist gut so wie du bist und nur das zählt.

29.07.2020 20:43 • x 2 #4


Heike2018
Zitat von Ladi:
Das heißt doch aber nicht das du beziehungsunfähig bist. Dann wären das ja die meisten hier. Aber gut ich bin kein Lehrerkind. Vielleicht hab ich ja einen höheren Anteil am Scheitern. Oder auch nicht. Oder du machst dir zuviele Gedanken um so etwas. Du bist gut so wie du bist und nur das zählt.


Danke, das ist lieb von Dir!

Aber glaub mir, es hilft ungemein, sich solche Gedanken zu machen. Ich meine auch nicht, dass ich jetzt akribisch genau die Schuld mit 50% beziffern kann.
Es sind nur viele Parallelen, die bei Akademikerkindern zu sehen sind. Darauf kann man es vielleicht auch erweitern. Ein Kind eines Arztes und einer Anwältin hat mir neulich auch unglaublich ähnliche Sachen berichtet. Und er ist nach eigener Aussage noch immer nicht bereit für eine ausgeglichene Beziehung. Zu wenig Selbstwertgefühl.

29.07.2020 21:00 • #5


L
Ich kann dir nur raten, dich nicht mit anderen zu vergleichen. Du bist einzigartig so wie jeder von uns, egal ob Lehrerkind oder Akademiker oder sonst woher. Selbst wenn es Parallelen gibt, ist Liebe nicht rational erklärbar. Und jegliche Vergleiche sind destruktiv. Bleib bei dir!

29.07.2020 21:19 • x 3 #6


L
Würde da jetzt auch nicht zu viel reininterpretieren. Gute und schlechte Eltern gibt es da und dort. Wenn deine Eltern nicht so toll waren... Pech gehabt. Dein Leben geht trotzdem weiter. Die Frage ist was du daraus machst.

Ein 12jährige Beziehung zu beenden muss erstmal verarbeitet werden. Wenn man nach so einer langen Beziehung gleich wieder an einen Vogel gerät, dann trägt dass in der Gesamtverarbeitung nicht gerade dazu bei.

Also nochmal Pech gehabt. Kann man nix machen. Möglicherweise hat das alles Einflüsse. Möglicherweise bist du nicht einfach. Möglicherweise hast dann auch mal ausnahmsweise du, wie irgendwann jeder mal, dein Packerl zu tragen. Jo und? Wie solls jetzt aber weitergehen? Was wünscht du dir für die Zukunft? Behalte lieber deine Ziele und Bedürfnisse im Blick, anstatt dich mit anderen jammernden Lehrerkindern auszutauschen. Ich glaub dein Hauptproblem besteht darin, dass du schon viel zu lange alleine bist. Oder gabs nach dem netten Narzissten noch andere bzw. wie siehts aktuell mit der Männerwelt aus?

29.07.2020 21:52 • x 1 #7


M
Meine mutter ebenfalls lehrerin, emotional kalt wie ein fisch, auch dauerns leistungsdruck und natzistisch.

Ich trage das auch noch mit mir, habe auch ein helfersyndrom, aber ich bin nicht narzistisch in beziehungen. Eher das gegenteil. Ich liebe jeden wie er ist und stelle die vorteile heraus weil ich selbst weiss was es heisst immer abgewertet zu werden.

Dennoch kämpfe ich um meine wünsche und bedürfnisse durchzukämpfen, da die in meiner gesamten kindheit hinten anzustehen hatten

29.07.2020 21:56 • x 4 #8


Zweizelgänger
Zitat von Heike2018:
Die Beziehung ist gescheitert, auch wenn sie lange gehalten hat. Das lag zu 50% an mir und zu 50% an meinem Ex.
Ich habe versucht, ihm zu helfen mit seinen Defiziten, habe ihn dabei aber für meine eigenen instrumentaliesiert.
In der Beziehung hatten wir sehr viele Konflikte und am Schluss war es nur noch eine Qual.

Irgendwie kommt es mir so vor, als würdest du auch in deiner Therapie einen sehr hohen Anspruch an dich haben.
Es ist bestimmt grundsätzlich gut wenn man sich auf eine Therapie komplett einlässt, aber für mich klingt das schon fast übertrieben.

Ich denke, dass wir vermutlich alle einen gewissen Knall haben und auch deine Therapeutin wird ihren Knall haben, da sie eben auch nur ein Mensch ist.

Ich sage eigentlich immer, dass wir alle einen Vogel haben und einfach die
Vögel zusammenpassen müssen.

Alles Liebe

29.07.2020 22:01 • x 2 #9


Heike2018
Zitat von Zweizelgänger:
Irgendwie kommt es mir so vor, als würdest du auch in deiner Therapie einen sehr hohen Anspruch an dich haben.
Es ist bestimmt grundsätzlich gut wenn man sich auf eine Therapie komplett einlässt, aber für mich klingt das schon fast übertrieben.

Ich denke, dass wir vermutlich alle einen gewissen Knall haben und auch deine Therapeutin wird ihren Knall haben, da sie eben auch nur ein Mensch ist.

Ich sage eigentlich immer, dass wir alle einen Vogel haben und einfach die
Vögel zusammenpassen müssen.

Alles Liebe


Hey Ihr,

danke für Eure Beiträge.
Andererseits wird mir immer geraten, das alte erst zu verarbeiten, bevor ich mich auf was neues einlasse. Es beschäftigt mich alles noch sehr. Das ist eine ziemliche Zwickmühle. Einerseits soll ich nicht mehr alleine sein, damit es mir besser geht, den zukünftigen aber nicht mit meinen Sorgen belasten. :-/
Ja wie denn nun?

Ich bin bei Tinder und co und lasse das auf mich zukommen. Aber ich kommuniziere es auch, dass ich noch mit mir selbst hadere teilweise und nehme es niemandem übel, wenn er sich das nicht zumuten will.

29.07.2020 22:27 • #10


Zweizelgänger
Zitat von Heike2018:
Einerseits soll ich nicht mehr alleine sein, damit es mir besser geht, den zukünftigen aber nicht mit meinen Sorgen belasten. :-/
Ja wie denn nun?

Und wer sagt das?

Alleine sein kann schon helfen um erstmal zu sich selbst zu finden.

Meiner Meinung nach kann sich erst dann langsam etwas entwickeln.
Alles was erzwungen wird, kann doch eigentlich nix sein.

29.07.2020 22:47 • #11


Hansl
Zitat von Heike2018:
Dabei habe ich herausgefunden, dass ich selbst weiblich narzisstisch bin


Hat das die Psychologin erfasst, oder Du selbst?

Mich würde brennend interessieren, woran Du das fest machst?
Würde mich nämlich wundern.

Eine ehemalige Freundin war betroffen.
Wurde auch von klein auf nieder gehalten, als Persönlichkeit etc.

29.07.2020 22:58 • #12


Anubie
Hab jetzt nicht alles im Detail hier verfolgt aber ich habe eine These und bin selber »Lehrerkind«
Wer in so eine Familienstruktur reinwächst , lernt sich anzupassen und eigene Anlagen zu unterdrücken. So war es jedenfalls auch bei mir.
Das außen ist extrem wichtig, konform zu gehen, ein Prädikat. Weisheit besteht in der Anpassung an das bewährte.
Erziehung ist wörtlich zu nehmen.
»Du musst verstehen, dass...«
Alles sehr auf vermeintlicher Augenhöhe und weit entfernt von eigenen Bedürfnissen.

29.07.2020 23:00 • x 1 #13


VictoriaSiempre
Lehrerkind ist schon Schicksal . Vor allem, wenn der Pauker an der eigenen Schule ist(nein, nicht selbst erlebt, sondern im nahen Umfeld).

Ich erhöhe um
- Schlosser und Friseurin (Du sollst es mal besser haben als wir. Enttäusch uns nicht!)
- Firmeninhaber der 3. Generation (Natürlich bist Du unserer Tradition verpflichtet. Enttäusch uns nicht!)

Erwartungen an die Kinder gibt und gab es schon immer, in jeder Schicht. Und es gab und gibt auch schon immer Eltern, egal, ob Lehrer, Schlosser, Friseure oder Unternehmer, die einfach nur wollten, dass ihre Kinder glücklich werden.

Der Zusammenhang zwischen Lehrerkind und Tinder erschließt sich mir grade nicht.

29.07.2020 23:11 • x 8 #14


Hansl
Zitat von VictoriaSiempre:
Der Zusammenhang zwischen Lehrerkind und Tinder erschließt sich mir grade nicht.


Das wundert mich nicht ....
Dich interessiert ja sowieso eher der Talk, als die Probleme der TE.
Klassenkampf ist jetzt auch ein anderes Thema.
Nicht wahr?

30.07.2020 02:38 • #15


A


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