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Beziehungsunfähig weil Lehrerkind, wer noch?

Kummerkasten007
Zitat von Heike2018:
Einerseits soll ich nicht mehr alleine sein, damit es mir besser geht,


Soll? Wer sagt denn so einen Stuss, sorry?

30.07.2020 03:24 • #16


Gorch_Fock
Und wer emphielt Dir jetzt Tinder (aud Deutsch: ich will einen one night)? Normalerweise sind Frauen davon recht schnell enttäuscht. Aus eigener Erfahrung sind Frauen aus so langen Beziehungen zu solchen Geschichten eh emotional gar nicht fähig, allein von den Glaubenssätzen (ich kann mich nur in einer Beziehung fallen lassen / sowas ist unanständig / ...).

30.07.2020 04:06 • x 2 #17


A


Beziehungsunfähig weil Lehrerkind, wer noch?

x 3


juliet
guten morgen, bin auch lehrerkind und hab mein leben daran zu kauen, der schlichte grundsatz liebe für (gute) leistung hat doch enorm geprägt.
therapie hat mir tatsächlich versöhnung, frieden, heilung gebracht. hätte ich schon viel früher machen sollen, ich habs erst mit ende 30 begonnen. meine eltern hatten keinen blick für mein leiden als jugendliche. die konnten oder wollten das nicht erkennen, trotz deutlich erkennbarer selbstverletzung. der dorflehrer MUSSTE nach außen eben die perfekte familie darstellen.

@Victoria mag schon recht haben - derlei mechanismen gibt es zweifellos auch in anderen Familien, aber dieses Leistungsprinzip ist doch extrem stark in diesen familien. meine ältere schwester hat die leistung nicht so gebracht wie ich, war aufsässiger - wie man halt als Jugendlicher ist - und wurde prompt verstoßen. das hatte ich immer vor augen und wollte um keinen preis verstoßen werden. daher wurde ich extrem leistungsorientiert und überangepasst.

30.07.2020 07:00 • x 2 #18


Hansl
Zitat von juliet:
und wurde prompt verstoßen. das hatte ich immer vor augen und wollte um keinen preis verstoßen werden. daher wurde ich extrem leistungsorientiert und überangepasst.



..... usw.

Schwarze Pädagogik.
Als Lehrer performte man noch mehr.

30.07.2020 07:12 • x 1 #19


Heike2018
Zitat von Kummerkasten007:
Soll? Wer sagt denn so einen Stuss, sorry?


Leute in meinem Umfeld (z.b.: Du musst erstmal S. haben, um wieder klar denken zu können, wie kann es sein, dass eine hübsche Frau wie Du noch keinen Mann gefunden hat?, Die beste Methode, den alten zu vergessen ist sich unter einen neuen zu schmeißen, Du musst nur den richtigen treffen und brauchst Ablenkung), aber auch hier im Forum in diesem Dialog. Da hieß es Du bist schon viel zu lange alleine.

Ich glaube jeder rät anderen einfach das was er/sie selbst in der Situation für sich am besten finden würde, und das kann, da wir nunmal alle sehr verschieden sind, halt auch mal sehr gegensätzlich ausfallen.



Und deswegen ist es eben immer eine Abwägungsfrage, wann man bereit ist, sich auf einen neuen Menschen einzulassen, ohne perfekt geheilt zu sein.

30.07.2020 07:18 • #20


Heike2018
Zitat von juliet:
guten morgen, bin auch lehrerkind und hab mein leben daran zu kauen, der schlichte grundsatz liebe für (gute) leistung hat doch enorm geprägt.
therapie hat mir tatsächlich versöhnung, frieden, heilung gebracht. hätte ich schon viel früher machen sollen, ich habs erst mit ende 30 begonnen. meine eltern hatten keinen blick für mein leiden als jugendliche. die konnten oder wollten das nicht erkennen, trotz deutlich erkennbarer selbstverletzung. der dorflehrer MUSSTE nach außen eben die perfekte familie darstellen.

@Victoria mag schon recht haben - derlei mechanismen gibt es zweifellos auch in anderen Familien, aber dieses Leistungsprinzip ist doch extrem stark in diesen familien. meine ältere schwester hat die leistung nicht so gebracht wie ich, war aufsässiger - wie man halt als Jugendlicher ist - und wurde prompt verstoßen. das hatte ich immer vor augen und wollte um keinen preis verstoßen werden. daher wurde ich extrem leistungsorientiert und überangepasst.



Übel! Ja und was dieses Leiden wirklich ausmacht und verursacht hat, verstehen Außenstehnde kaum. Verstoßen werden ist ja das allerletzte. Kommst Du mit Deinen Eltern noch klar?

30.07.2020 07:21 • x 1 #21


Heffalump
Zitat von Heike2018:
ohne perfekt geheilt zu sein.

Wer diktiert Perfektion? Gibt es dieses Prädikat beim Mensch sein überhaupt? Seine Fehler, Versäumnisse oder Narben, die das Leben schlug anzunehmen und als positiv zu werten, weil das dich als Menschen zu dem macht, wer du bist, ist so ziemlich das Höchstmaß an Perfektion.

30.07.2020 07:30 • x 4 #22


Zweizelgänger
Zitat von Heike2018:
Leute in meinem Umfeld (z.b.: Du musst erstmal S. haben, um wieder klar denken zu können, wie kann es sein, dass eine hübsche Frau wie Du noch keinen Mann gefunden hat?, Die beste Methode, den alten zu vergessen ist sich unter einen neuen zu schmeißen, Du musst nur den richtigen treffen und brauchst Ablenkung), aber auch hier im Forum in diesem Dialog. Da hieß es Du bist schon viel zu lange alleine.

Also ich weiß nicht, aber diese Aussagen würde ich bei zwanzigjährigen verorten, du bist aber gleich vierzig und solltest sowas doch beurteilen können.

Zitat von Heike2018:
Und deswegen ist es eben immer eine Abwägungsfrage, wann man bereit ist, sich auf einen neuen Menschen einzulassen, ohne perfekt geheilt zu sein.

Und promt beantwortest du dir eigentlich alles selbst.

Versteh also nicht ganz was dein Anliegen ist...
Oder geht's doch darum, alles richtig machen zu müssen und dafür eine Instanz zu brauchen, die dir da die Vorgaben macht, die du dann richtig erfüllen kannst...?

30.07.2020 07:56 • #23


Heike2018
Zitat von Zweizelgänger:
Also ich weiß nicht, aber diese Aussagen würde ich bei zwanzigjährigen verorten, du bist aber gleich vierzig und solltest sowas doch beurteilen können.


Haha! Von wegen 20! Das erste Zitat stammt von einem damals 38ig jährigen, das zweite von einem Mitte 50.

Und nein, ganz ehrlich? Ich bin/war innerlich so zerrüttelt, dass ich für jeden Rat dankbar war und ernsthaft darüber nachgedacht habe.
Zumal mir die S. ist die beste Therapie-Methode dann noch vorgelebt wurde und zumindest seit einem Jahr erfolgreich ist.

30.07.2020 08:02 • #24


Sevi
Narzissten analysieren sich in der Regel nicht so wie du.
Schon gar nicht würden sie Fehler einräumen...

Narzisstische Züge hat sicher jeder, aber dass du wirklich ein diagnostizierter Narzisst sein sollst, glaube ich eher nicht.
Falls ich es überlesen habe, bist du echt diagnostiziert?

Da bist du zu kritisch mit dir selbst, finde ich.

30.07.2020 08:02 • x 1 #25


Heike2018
Zitat von Zweizelgänger:
Versteh also nicht ganz was dein Anliegen ist...


In diesem Fall war mein Anliegen, mal aufzuzeigen, dass diese Abwägung nicht gerade einfach ist, wenn einem der innere Halt fehlt und man sich Rat sucht. Weil der Rat anderer eben extrem gegensätzlich sein kann.
Das heißt also zuerst ein Minimum an innerem Halt zurückbekommen.
Deswegen auch das Eingangsthema, weil ich glaube, dass mir in der Kindheit der Selbstwert nicht ausreichend vermittelt wurde.
Und es tut gut, zu lesen, wie es anderen Lehrerkindern geht. Ohne das zu einer gemeinsamen Leidensprozession werden lassen zu wollen.

Wenn ich von den anderen Fällen so lese, dann bestätigt sich schon einiges.
Die Methoden, um da rauszukommen führen auch alle über eine innere Rebellion.

30.07.2020 08:09 • #26


Zweizelgänger
Zitat von Sevi:
Narzissten analysieren sich in der Regel nicht so wie du.
Schon gar nicht würden sie Fehler einräumen...

Narzisstische Züge hat sicher jeder, aber dass du wirklich ein diagnostizierter Narzisst sein sollst, glaube ich eher nicht.
Falls ich es überlesen habe, bist du echt diagnostiziert?

Da bist du zu kritisch mit dir selbst, finde ich.

Kann man leider auch nicht so pauschal sagen...

Fehler eingestehen kann durchaus auch eine manipulative Komponent haben und/oder als Bühne dienen.
Mal völlig unabhängig von der TE.

Aber zu kritisch denke ich auch, allerdings an anderen Punkten möchtest du dann nicht hinschauen.

Zitat von Heike2018:
Und nein, ganz ehrlich? Ich bin/war innerlich so zerrüttelt, dass ich für jeden Rat dankbar war und ernsthaft darüber nachgedacht habe.
Zumal mir die S. ist die beste Therapie-Methode dann noch vorgelebt wurde und zumindest seit einem Jahr erfolgreich ist.

Glaube ich nicht, da du hier sonst nicht so schreiben würdest.
In dir drin weißt du, dass das nicht richtig hinhaut.
Völlig unabhängig davon woran das liegt.
Vielleicht passt es nicht zu deinen Moralvorstellungen oder Glaubenssätzen, aber irgendwie will es nicht ganz klappen.
Oder liege ich da so falsch...?

30.07.2020 08:13 • #27


Hansl
Zitat von Heike2018:
Leute in meinem Umfeld (z.b.: Du musst erstmal S. haben, um wieder klar denken zu können, wie kann es sein, dass eine hübsche Frau wie Du noch keinen Mann gefunden hat?, Die beste Methode, den alten zu vergessen ist sich unter einen neuen zu schmeißen, Du musst nur den richtigen treffen und brauchst Ablenkung), aber auch hier im Forum in diesem Dialog. Da hieß es Du bist schon viel zu lange alleine.


Danke.
Das gilt auch für mich als Mann.

Fehlt nur noch: Du kannst doch jede haben, wirklich..

Klar, da kann ich mir was kaufen von.
Ticke eben nicht so, und ich weiß das ich das kann, ins Bett zerren..
Und dann? Das kommt dann schon...
Klar.

30.07.2020 08:19 • x 1 #28


Heike2018
Zitat von Sevi:
Narzissten analysieren sich in der Regel nicht so wie du.
Schon gar nicht würden sie Fehler einräumen...

Narzisstische Züge hat sicher jeder, aber dass du wirklich ein diagnostizierter Narzisst sein sollst, glaube ich eher nicht.
Falls ich es überlesen habe, bist du echt diagnostiziert?

Da bist du zu kritisch mit dir selbst, finde ich.



Ah, ich verstehe...

Es gibt in der Fachliteratur einen Unterschied zwischen weiblichem und männlichem Narzissmus.
letztere ist der, an den die meisten zuerst denken. Der grandiose, wo der Mann dominiert, Macht und Erfolg möchte und wenig Empathie zeigt.

Der andere ist quasi das Helfersyndrom. Typischerweise eine Frau, die bereit ist, sich für andere aufzuopfern, aber nur um im Austausch dafür Sicherheit und Anerkennung zu bekommen.

Die Suche nach der Anerkennung ist die Ursache von beiden Formen und auch deswegen passen sie in Beziehungen so gut zusammen.

Ich bin schon auch so gewesen, dass ich meinen Exfreund damals verändern wollte. Ich habe ihn in eine Rolle gedrängt, die mir in der Kindheit antrainiert wurde und seine Gefühle dabei ignoriert.

Und vor allem in den letzten Jahren ist mein Wunsch nach Anerkennung sehr gestiegen, weil ich ein inneres Loch bemerkt habe, dass alles positive weggefressen hat und ich meinen Selbstwertmangel nicht mehr überspielen konnte. Ich war/bin völlig unfähig Kritik wegzustecken.
Dass ich darüber jetzt so selbstkritisch schreiben kann, liegt halt an der langen Therapie.

Zitat:
Glaube ich nicht, da du hier sonst nicht so schreiben würdest.
In dir drin weißt du, dass das nicht richtig hinhaut.
Völlig unabhängig davon woran das liegt.
Vielleicht passt es nicht zu deinen Moralvorstellungen oder Glaubenssätzen, aber irgendwie will es nicht ganz klappen.
Oder liege ich da so falsch...?


Kannst Du das irgendwie konkretisieren? Ich weiss nicht, was Du meinst. Welche Sache haut nicht hin und ich weiss es?

30.07.2020 08:20 • #29


Hansl
Zitat von Heike2018:
aber nur um im Austausch dafür Sicherheit und Anerkennung zu bekommen.


Ganz stark Mütter vertreten.....

30.07.2020 08:22 • #30


A


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