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Bin emotional kaputt

R
Hallo liebe Forenmitglieder,

ob ich hier richtig bin wird sich hoffentlich zeigen.

Ich habe ein großes Problem. Mein Gemütszustand geht immer weiter den Bach runter. Letztes Jahr zu dieser Zeit war ich ein komplett anderer Mensch. Das genaue Gegenteil ist jetzt der Fall.

Ich konnte vom ganzen Herzen aus lachen, ich war ausgelassen und fröhlich, ich habe gerne mit Menschen gesprochen und ging aus. Ich konnte mich über Kleinigkeiten erfreuen, war hungrig nach dem Leben.

Doch so langsam habe ich mich gewandelt. Jetzt bin ich Menschenscheu lache nicht mehr und wenn doch ist es gespielt. Ich gehe nicht mehr raus und sitze lieber zu Hause. Ich bin einfach nicht mehr fröhlich, ausgelassen, unternehmungslustig. Mittlerweile finde ich jeden nervig (ausser Familie). Alles finde ich doof. Wenn ich merke das mich jemand ansprechen möchte suche ich das weite.
Es gibt nichts worüber ich mich freue, keine Pläne nichts. Laufe grimmig und traurig durch das Leben. Nichts bringt mich mehr aus der Fassung ich empfinde nichts mehr.

Das schlimme ist und ich bin es selbst schuld Freunde haben sich nach und nach von mir abgewand weil ich nicht aus meinem Loch rauskrieche. Ich empfinde mich wie ein Wrack und denke immer so kann ich mich niemanden an tun.

Letztes Jahr im Dezember habe ich mich von meiner großen Liebe getrennt. Er war seelisch krank und hat uns die Beziehung zur Hölle gemacht. Es hört sich merkwürdig an aber er war trotzdem derjenige der mich so herzhaft zum lachen gebracht hat. Wie passt es überhaupt das ein so seelisch kranker Mensch doch so witzig sein kann. Ich habe lange Zeit nicht gemerkt wie es um ihn steht. Als ich es merkte steckte ich zu tief drin.

Nach Ihm habe ich zwei Männer kennengelernt und jeweils 3-4 Monate verbracht. Jedoch merke ich, dass ich nichts mehr von mir geben kann.

Das einzige zu dem ich mich verpflichtet fühle ist mein Job.

Man sagt Einsicht ist der beste Weg. Ich merke wie ich mich zum negativen verändert habe. Mein nächster Schritt wird es sein meine Freunde wieder für mich zu gewinnen. Denen versuchen zu erklären wieso ich so geworden bin. Beziehungsweise sagen das ich nicht weiß was mit mir los ist ich aber merke das etwas nicht stimmt.

Ich möchte nicht zum Psychiater und/oder Medikamente nehmen. Ich möchte das sich dieser Zustand verbessert. Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?

Kann mir jemand helfen?

Lieben Gruß

rush1982

30.11.2015 00:55 • x 2 #1


Santiino
Hey du, erst mal möchte ich dir sagen das man sieht das etwas nicht richtig läuft bzw. für einen selbst das ist ein guter schritt, und das man sich dann Möglichkeiten aufbaut oder für sich sieht, diese zu teilen um sich zu öffnen ist noch mal ein guter weiterer schritt.

Weißt du ich hab echt auch viel misst durchgemacht, und ich bin ganz ehrlich ich mache den gleichen misst immer noch durch, denn immer und immer wieder reißt mir irgendwas die decke auf den kopf. Heute betrachte ich das anders, auch wenn es unheimlich weh tut, auch wenn es mega ekelhaft is und ich wie heute einfach nicht pennen kann. Früher stand's noch schlimmer um mich, die letzten paar Jahre waren Relativ, zu dem was heute ist. Gut ich bin jetzt aktuell verlassen worden und das ganze is noch aktuell und wie heute der Anruf der ausversehen von ihr kam, der zieht mich extrem runter. NUR wäre ich heute noch so wie früher muss ich glaube ich ehrlich gestehen hätte ich diese Situation nicht überlebt, ich bin jetzt mit offnen wunden, aber ich steh trotzdem noch jeden tag auf, egal wie am Ar. ich bin, egal ob ich eigentlich kein bock hab es geht weiter weil es muss..

Das wichtigste glaube ich ist für dich, einen weg zu finden was dich Persönlich, von dem was dich umgibt, von dem was dich von dem abhält was dich lächeln lassen würde zu trennen. Bedeutet jetzt nicht das man sich von den letzten übrig geblieben Kontakt wenn vorhanden trennen sollte. Sondern so plump es sich anhört und mir hat das damals geholfen sich von jeden schlechten / negativen Gedanken trennen. Ich lieg manchmal im bett auch früher, ich lass den Fernseher laufen denn ohne denk ich zuviel nach... Aber dann für'n kurzen moment geh ich kurz inne.. Auch wenn das nur eine Kopfsache ist.. ich mach meine Augen zu, und stelle mir vor wie eine Person mit nem Besen die Gedanken aussortiert und die Schlechten aus'm Ohr wirft. Ich weiß das klingt ziemlich Lächerlich, aber das entscheidende dabei ist, das diese Gedanken die man meinet wegen über den tag verdrängt gerade die negativen.. für ein Moment zulässt. und diese dann für einen Moment Verarbeiten kann. Ich hab damals ziemlich oft gemacht, und so lächerlich es sich anhört mir hat es geholfen und auch heute noch, natürlich muss dafür n Schlaf vorausgesetzt sein was bei mir grad nich wirklich zutrifft.. aber gut andere Sache..)

Ich bin der Meinung man muss sich nicht immer Professionelle Hilfe holen. Für mich wäre das so der wirklich letzte Ausweg wenn ich wirklich kurz davor bin mich mit irgendwelchen Tabletten voll zu Klumpen. Aber das heißt natürlich nicht das es Schlecht is, wer hilfe braucht der bekommt sie auch und das ist Richtig so. Ich hab auch wirklich vor jedem Respekt der sich einer Therapie unterzieht denn dazu gehört auch einiges dazu sich überhaupt zu öffnen..

Aber ich muss auch ganz ehrlich sagen, jeder hat da für sich seinen weg, ich bin Musiker also liegt die Musik wohl logischerweise nahe, sie hilft mir echt in so manchen Situation zu überleben, der Nachteil dabei is, da es ja auch meine Arbeit ist und ich das Beruflich mache, siehst du mich nur am Aufnehmen oder Am Keyboard oder an der Gitarre auch nach getaner Pflicht Arbeit stunden / nächste wochenlang, Oder wenn ich weiß das irgendwas Bedrohliches / Negatives auf mich zu kommt, muss ich Musik an machen ansonsten weiß ich nicht mehr wie ich damit umgehen soll, ich bin schon extrem Abhängig davon. Das ist dann wohl mein laster, aber ich muss auch sagen es hat mir echt oft geholfen, auch wenn dem ganzen ne gewisse Theatralik nahe steht, während die Musik läuft oder ich gerade Musik mache.

Wichtig ist glaube ich, und das hast du auch schon geschrieben dich wieder mit freunden zu treffen, ich kenne das Gefühl nach langer zeit Verschlossenheit, und vermummtheit in sich selbst, wieder raus zu gehen wieder zu reden. Es wird am Anfang etwas komisch wirken so als hättest du sowas noch nie gemacht, auch wenn du weißt wie du früher warst, und das ist der Knackpunkt und der Anlauf für einen Neuanfang. Und bitte halte dir auch immer im Hinterkopf, das ist nicht für irgendwem anders dieser Neuanfang dieser Neustart, sondern nur für dich! Und ich denke du wirst da in einiger zeit wieder rein kommen, man sagt ja immer so schön dann wenn man an einem Punkt angekommen ist, an dem man selber erkennt das etwas nicht Stimmt, (ich hab damals gemerkt das es ein Richtiger Tiefpunkt war) .. dann kann es ja eigentlich nur nach oben gehen, auch wenn's sicherlich nicht immer einfach wird oder wenn einen wirklich berge anstatt n Brett vor'm kopf gehalten wird man Schafft es und dazu ist jeder Fähig.

Liebe Grüße
und gute nacht hoff ich kann auch bald ma schlafen^^

30.11.2015 02:09 • x 1 #2


A


Bin emotional kaputt

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OneDay
Was du beschreibst ist der typische Weg einer Posttraumatischen Belastungsstörung (ICD F43) hin zur Depression (ICD F32). Dein Ex war psychisch krank und hat dich mitgerissen. Geh zum Arzt, auch wenn du keine Pillen willst, du willst wieder lachen können? So richtig, dich freuen am Leben zu sein? Dann hol dir Hilfe, ja professionelle Hilfe, denn irgendwelches Gesäusel, wie es mein Vorposter absondert, hilft dir nicht wieder lachen zu können, ohne dass es gespielt ist.

30.11.2015 03:03 • #3


T
Hallo!
Also auch für mich hört sich das nach einer Depression an in der du steckst...
Ohne Hilfe ist es meist schwierig wieder aus der Abwärtsspirale raus zu kommen. Aber erstens gibt es heutzutage sehr gute Medis mit denen es vielen Menschen im Alltag deutlich besser geht, und zweitens kann man sowas auch ohne Medikamente erfolgreich therapieren! (wie es bei mir der Fall war) Du solltest mal mit einem dir vertrauten Arzt darüber reden. Ich habe das alles auch schon hinter mir und muß sagen nachdem ich in einer Klinik war und dort sieben Wochen erstmal eine Menge über mich gelernt habe sehe ich mich völlig anders als vorher (Selbstwertgefühl!). Habe da auch eine Frau kennengelernt mit der ich drei Jahre eine Beziehung hatte, die Beziehung ist zwar jetzt zuende aber ich hab aus den Therapien gute Wege aus solchen Krisen aufgezeigt bekommen... Auf eigene Faust wird es unter Umständen jedenfalls schwer und du quälst dich vielleicht unnötig lange...
Wünsche dir viel Erfolg wobei auch immer!
Gruß Thomas!

30.11.2015 09:08 • #4


U
Also Diagnosen in einem Forum sind zwar sehr vorsichtig zu betrachten, aber man sollte zumindest nichts ausschliessen.

Es gibt depressive Episoden, die man im Prinzip alleine meistern kann. Aber man muss wissen wie.

Deswegen mein Rat: frag Deinen Arzt, ob es eine depressive Episode sein kann.

30.11.2015 09:51 • #5


F
Gibt es denn einen bestimmten Punkt der diese Veränderung bei dir ausgelöst hat? Die Trennung von deinem Partner?

30.11.2015 10:34 • #6


R
Oh Danke für die die sich die Mühe gemacht haben zu antworten. Damit habe ich nicht gerechnet.

Ich kann nicht sagen wann es genau angefangen hat. Es war ein schleichender Prozess. Dieser Prozess fing mit der Trennung letztes Jahr im Dezember an. Dazu muss ich sagen, dass ich Ihn nie zurück nehmen würde und eigentlich froh bin die Trennung durchgezogen zu haben. Die Beziehung hat mir jegliche Kraft geraubt.

Einerseits fühle ich mich allein. Auf der anderen Seite meide ich Kontakte. Ich kann mich für nichts mehr begeistern.

Kann es burn out sein?

30.11.2015 15:59 • #7


T
Vielleicht eine Depression, depressive Episode nennt das der Facharzt glaube ich... Natürlich kann das sein, wenn du einen Arzt hast dem du dich anvertrauen kannst sprich mit ihm... Und wenn er (wie so viele Ärzte heutzutage leider ) direkt mit Antidepressiva ankommt zwingt dich da ja niemand zu wenn du nicht willst...

30.11.2015 16:26 • #8


U
Du musst Dir aber bewusst sein, dass es seelische Krankheiten gibt, die nicht von alleine mit etwas Schlaf und guter Ernährung verschwinden.

Wenn Du einen bestimmten Punkt überschritten hast, geht es in der Regel Tag für Tag einen Schritt abwärts. Das Problem daran ist, dass Du jeden Schritt auf wieder zurück gehen musst - nix mit Pille werfen und alles ist wieder im Lot. Die Pillen stützten Dich nur bei der Rückreise.

Daher auch mein Rat mit dem Arzt, denn je früher Du Gegenmaßnahmen einleitest, desto kürzer der Weg zurück.

30.11.2015 17:41 • #9


Sashimi
Im Zweifelsfall einfach erst einmal einen Therapeuten aufsuchen. Der kann immer noch entscheiden ob ein Psychologe nötig ist. Vielleicht hast Du nur eine Verstimmung, die mit einem langen Gespräch sich schon lösen lässt. Negatives Denken oder eine Gedankliche Verzerrung ist nicht schlimmes, nur fehlt einem meist selbst die logik das zu erkennen.

30.11.2015 18:50 • #10


E
Hallo Rush1982 !

Ich kann genau nachvollziehen , wie du dich gerade fühlst , fühle mich gerade auch so seit einiger Zeit , kann sein , dass du eine Depression hast oder es ist einfach nur dein Selbstschutz , was du dir aufgebaut hast .

Ich würde , an deiner Stelle zum Arzt gehen , ihm das sagen , vielleicht kann er dir was dazu raten und versuch positiv zu denken auch wenn es sehr schwer fällt .

Ich war früher auch anders ( vor einem Jahr ) , hat sich alles geändert bei mir , zuerst trennung , dann 3 mal epilepsie anfall nach der trennung , ich war fertig , kaum kraft mehr , nichts hat mehr spaß gemacht , keine freude am Leben , aber es wurde besser jeden Tag . Ich denke jeder hat schlechte Tage und gute Tage .

Es wird schon wieder besser , glaub mir .

Liebe Grüße
Alex

30.11.2015 18:59 • #11


G
Was Du beschreibst, kommt mir bekannt vor: isolieren,, nicht lachen...
Posttraumatische Belastungsstörung, Burnout, Depression, das liegt alles nah beieinander und geht auch ineinander über.
Bei mir kam das auch so zusammen.
Ich habs allein nicht geschafft, hab irgendwann auch nicht mehr arbeiten können.
Und erst DANN bin ich zum Arzt.
Ohne Medis, bzw.Therapie wird es schwer , wieder raus zu finden.
Ein AD hat mich soweit gebracht, dass ich jetzt wieder glaube, es auch ohne Therapie zu schaffen.
Es wird aber ein länger Weg...

30.11.2015 19:29 • #12


mafa
Du hast im Prinzip gerade meinen jetzigen Zustand beschrieben. Ich weiß genau wie du dich fühlst, ehrlich gesagt habe ich das Gefühl unsere ganze Gesellschaft fällt langsam in eine Depression. Immer mehr Menschen um mich herum ziehen sich zurück und sind unglücklich. Ich glaube das Problem liegt in unserer ganzen Lebensweise und in der Art wie hier Prioritäten gesetzt werden. Wir entfernen uns immer mehr von unserer Natur ... Auf jeden Fall ist das ein schrecklicher Zustand, man funktioniert nur noch, wie ein Roboter ... Du bist nicht allein ...

30.11.2015 22:18 • x 1 #13


D
Liebe rush1982,

Es tut mir sehr leid was ich da lesen muss.. ich fühle immer so stark mit da ich deine Lage genau kenne.. ich selbst bin aber schon seit mind 2 Jahren in dieser bescheidenen Lage.. Im sommer gehts besser aber im Winter verkrich ich mich nur mehr zuhause. Meine Freunde ignorier ich und so wie bei dir funktioniere ich nur mehr im Job. Wenigstens da .. Ich war aber schon mal viel schlechter beinand.. wirklich.. ich holte mir dann hilfe von einem Arzt.. seitdem gehts mir ja etwas besser.. Ich kann dir leider nichts sagen was es für dich besser macht.. glaub mir ich würde es gerne.. wir müssen uns leider alleine aus dem loch ziehn. Niemand kann uns im Grunde helfen. Wie das geht? ich weiss es nicht.. ab und an hilft es aber das ich weiß das es anderen auch so geht.. ich denke ja ab und zu das ich leicht verrückt bin da mich ein Beziehungsaus so aus der Bahn wirfst. Ich weiss aber schon das es nur der ausslösser war. Früher überspielte ich mein inneres und lebte froh in den tag hinein. Es war klar das es eines tags Boom macht. Warum willst du zu keinem Artzt? Ich war anfangs auch total abgeneigt aber ich habe meine Meinung geändert! Es ist schon wahres dran.. aber du musst wissen was gut für dich ist. wenn du jemanden zum reden/schreiben brauchst ich bin gerne für dich da

lg

01.12.2015 13:40 • #14


S
Hey Rush,
das klingt wirklich so, als hätte Dich dein Ex mit nach unten gezogen.
Das geht schneller, als man denkt.
Habe es erst kürzlich erlebt. Sehr lieber,emotionaler Mensch zu Beginn und plötzlich legte es einen Schalter um und ich bekam die macht der Depression - oder was auch immer das war - zuspüren.
Ich wusste von Anfang an, dass er unter einer Depression leidet. Seiner Meinung nach rührte die daher, dass er in seinem Job schon seit vielen Jahren totunglücklich ist.
Heute weiß ich, das nicht sein Job das Problem war, sondern dass da unter der Oberfläche ganz viele andere Dinge prodeln.

Kurzum: Nach der Trennung ging es mir für ein paar Monate ähnlich wie dir, er hatte mich in relativ kurzer Zeit voll mitreingezogen.
Ich habe mich entschieden zu einer Therapeutin zu gehen, und heute geht es mir wieder viel besser. Bin beinahe wieder die Alte.

Ich denke ein wenig professionelle Unterstüzung kann nicht schaden!

03.12.2015 19:05 • x 1 #15


A


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