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Bin ich schon mitten drin im Loslassen?

G
Ich bin sehr, sehr stolz auf dich!

25.09.2018 09:57 • #766


scallisia
@Grace_99

25.09.2018 10:04 • x 1 #767


A


Bin ich schon mitten drin im Loslassen?

x 3


scallisia
Gerade ist es wieder schwer. Das Loch, in dem ich mich befinde, ist zwar nicht sehr tief, aber sehr weit. Ich verspüre wieder Neid und Eifersucht, vergleiche und sehe mich als Verlierer des Ganzen.
Ich habe Angst vor dem was kommt. Die neue Wohnung, einfach nie mehr glücklich zu sein. Unser Sohn hat nun entschieden nicht mehr zu seinem Vater zu gehen. Das Trara war groß. Aber anstatt sich selbst zu hinterfragen, folgten nur Vorwürfe seitens des Ex.
Ich fühle mich aber nun auch in meiner Freiheit eingeschränkt. Keine kinderfreien Tage mehr, an denen ich machen kann was ich will, während Ex sein neues Leben, seine Freiheit, seine neue Liebe und die vielen Reisen mit ihr genießen kann.
Zur Zeit stecke ich einfach fest und weiß nicht mehr weiter.

02.10.2018 08:11 • #768


G
Hallo Liebes,

du wirst dich in deiner Wohnung wohlfühlen, auch darauf gebe ich dir mein Indianer-Ehrenwort. Momentan bist du so im Umbruch, dass alles noch einmal hochkommt - völlig normal! Glaube mir, sobald du in deiner eigenen Wohnung bist, wirst du atmen können und dich frei fühlen - und auch stolz! Deine Wohnung. Dein Style. Alles deins!

Was den Sohn angeht: Er ist ein Teenager, d. h., er kann die WE's, wenn Schwester beim Vater ist, auch allein verbringen, du musst nicht Händchen halten, kannst also dein eigenes Ding machen - in Kommunikation mit ihm, aber es funktioniert. Wir haben jetzt Herbstferien, Tochter will nicht zu Oma und Opa, ich muss diese Woche noch arbeiten, bevor es dann in den Urlaub geht. Ich habe ihr gesagt, sie muss sich selbst um sich kümmern, da ich arbeiten muss, Dinge für den Urlaub vorbereiten und heute Abend auch mit Freundinnen ausgehe - macht sie. Ich gehe also heute Abend feiern und schlafe morgen aus; sie ist alt genug, sich selbst was zum essen zu machen - wird dein Sohn auch.

Es wird anders mein Herz, aber auch unendlich besser!

Drück dich!

02.10.2018 08:18 • x 2 #769


N
Hey, mir geht es grad ähnlich wie dir Die Gedanken drehen sich wieder nur um ihn und wie das alles gelaufen ist. Wenn ich ihn sehe ist es eine Mischung aus Enttäuschung und Wut und aber auch diesem wieso hat es nicht geklappt-Gefühl.
Er ist jetzt glücklich mit seiner Freundin, gemeinsame Unternehmungen, Urlaube und das ganze Programm und ich sitz hier und grübel rum.
Ich weiß, daß ich das nicht will ... doch momentan komm ich nicht weiter und aus dem Loch raus.
Ich drücke dir die Daumen, daß du es schaffst! Der Weg war schon lang und den hast du auch geschafft. Es wird wieder besser werden ... diese Hoffnung dürfen wir nicht aufgeben

02.10.2018 09:31 • x 1 #770


scallisia
Ich fühle mich zur Zeit einfach total eingeengt. Eigentlich wollte ich in der 2. Ferienwoche ein paar Tage wegfahren. Einfach mal raus. Das geht jetzt nicht, da beide Kinder hier sind, obwohl sie eigentlich zu ihm sollten. Er hat nur keinen Urlaub mehr. naja, und ich bin ja da.

02.10.2018 10:29 • #771


G
Zitat von scallisia:
Ich fühle mich zur Zeit einfach total eingeengt. Eigentlich wollte ich in der 2. Ferienwoche ein paar Tage wegfahren. Einfach mal raus. Das geht jetzt nicht, da beide Kinder hier sind, obwohl sie eigentlich zu ihm sollten. Er hat nur keinen Urlaub mehr. naja, und ich bin ja da.


Er kann sie doch trotzdem nehmen oder die Kinder können zu Freunden / Verwandten?

02.10.2018 10:50 • #772


scallisia
Die Kinder wollen nicht zu ihm und zur Oma können sie auch nicht...

02.10.2018 11:08 • #773


scallisia
Puh, mir geht es immer noch nicht besser. Es sitzt wirklich sehr tief. Am Freitag haben wir das Haus verkauft und ich entrümpele gerade.
Was mir zu schaffen macht ist, dass ich mich immer noch wie entsorgter Müll fühle. Das sitzt so tief. Ich vergleiche hintergründig immer noch sein neues tolles Leben und mein nicht vorhandenes Leben miteinander. Ich weiß ja, das ist so nicht wahr....
Wir hatte am Freitagabend noch etwas miteinander geschrieben. Vorrangig ging es um die Kinder, aber auch unser Trennungsverhalten wurde thematisiert. Ich habe vieles vergessen. Mir war nicht mehr bewusst, wie unmöglich ich mich in den ersten Monaten ihm gegenüber verhalten habe. Bockig, beleidigend, einfach wie eine 14jährige. Überhaupt nicht erwachsen. Das schockiert mich gerade zutiefst. Er wollte mir beistehen. Er wollte noch bleiben, damit wir die Trennung so ordentlich wie möglich abwickeln können. Er hat sich absolut korrekt verhalten. Meistens... ich habe ihn rausgeschmissen. Ich konnte ihn einfach nicht mehr ertragen. Ich habe ihm meine schlimmste Seite gezeigt und ihn damit ganz vertrieben. Das alles hatte ich verdrängt und meist nur ihn verteufelt.
Ich bin über ihn hinweg gefegt, wie in den letzten Jahren der Beziehung auch. Da habe ich nur noch mein Ding durchgezogen, egoistisch. Es hat mich nicht interessiert, ob er das mittragen möchte oder nicht. Er hat es getan, über viele Dinge hinweg gesehen. Für mich war das einfach selbstverständlich. Ich habe nicht auf ihn geachtet, nur noch mich und meine Bedürfnisse gesehen. Die Anerkennung, die ich mir so sehr von ihm gewünscht hatte, habe ich nicht in der Art bekommen wie ich es gebraucht hatte. Ich hatte immer das Gefühl, dass er mir weit überlegen war und ich klitzeklein an seiner Seite. Also habe ich auf bockig gemacht, um mich durchzusetzen. Um mich auch zu behaupten. Leider voll auf seine Kosten. Er konnte also gar nicht anders als aufhören mich zu lieben. Welcher Mensch macht das schon mit? Viel zu lange hat er sich das gefallen lassen und es ertragen. Das sehe ich jetzt und es tut unendlich weh.
Am Anfang der Beziehung war es so, dass er der autonome und ich die angepasste war. Im Laufe der Zeit hat sich das gedreht. Während er aber irgendwann stehen geblieben ist und sich aus allem rausgezogen hat, bin ich weit über das Ziel hinausgeschossen. Der Respekt ging total verloren. Er war wie ein drittes Kind. Es blieb ihm aber auch gar nichts anderes übrig, denn ich habe ihn und seine Bedürfnisse überhaupt nicht mehr wahrgenommen. Ich habe nur noch mich gesehen. Ich war ein echter Ar..
Diese Erkenntnis tut gerade sauweh. Und ich weiß, ich soll nicht nach hätte, wenn und aber fragen. Ich tue es trotzdem. Denn was ist, wenn ich dieses Muster nicht durchbrechen kann? Wenn ich immer so weiter mache, auch in zukünftigen Beziehungen? An die ich aber längst nicht mehr glaube.
Auf meiner Brust liegt gerade ein tonnenschweren Stein. Ich habe ein richtig schlechtes Gewissen und mag mich für diese Seite an mir gar nicht. Ich habe ihn vergrault. Und er hat jetzt etwas besseres. Er ist endlich glücklich und das wünsche ich ihm vom Herzen. Wirklich. Ich wünschte mir aber auch, dass ich mich und mein Verhalten früher gesehen hätte. Einfach um ihn so zu behandeln, anzuerkennen und zu lieben wie er es verdient hat. Was mache ich jetzt nun damit? Mit dieser Erkenntnis über mich? Ich fühle mich so schuldig. Ich möchte diese Last gerne loswerden, nach vorne schauen und die Vergangenheit endlich hinter mir lassen. Ich möchte mir verzeihen, kann es aber gerade nicht. Ich schäme mich. Das erste Mal seit der Trennung schäme ich mich. Und zwar so richtig.....

14.10.2018 11:56 • #774


M
Zitat von scallisia:
Und er hat jetzt etwas besseres

er hat was anderes. Ob es besser ist, bringt die Zeit erst zu Tage.

Zitat von scallisia:
Ich möchte mir verzeihen, kann es aber gerade nicht.

Auch das regelt die Zeit, du weißt nun worauf du achten musst, normal begeht man diesen Fehler nicht ein zweites Mal

14.10.2018 12:02 • x 1 #775


scallisia
Ich fühle mich so schuldig. Ich dachte, ich hätte bereits vieles aufgearbeitet. Warum habe ich diese Seite an mir nicht längst gesehen? Alles verdrängt? Er tut mir so unendlich leid.
Ich war immer zu hart zu mir selbst. Aber seit einiger Zeit versuche ich mir der beste Freund zu sein. Ich war auf einem guten Weg. Und jetzt das!
Einmal Ar., immer Ar.. Wie soll ich je wieder jemanden an mich heranlassen? Ich fühle mich gerade so einsam

14.10.2018 12:08 • #776


U
@scallisia
Natürlich hast du viel falsch gemacht. Wie jeder.
Ich glaube nicht, dass diese Entwicklung, die du beschreibst nur auf deinem Mist gewachsen ist. Ihr zusammen habt in einem Teufelskreis gesteckt. Das sieht man häufig leider erst im nachgang.
Streiche das Wort Schuld. Nicht er, nicht du seid schuld, ihr zusammen habt viele Fehler gemacht.

Frag dich doch einmal, wie einen Freund, was du wirklich hättest anders machen können.
Ich habe auch zu Beginn unserer Krise völlig überreagiert. Aber ich konnte nicht anders, war wie ein angeschossener Wolf und biss um mich. Klar, falsch! Aber von diesen Gefühlen überrollt ,war das die in diesem Moment einzige Möglichkeit.

Es ist wie es ist. Ich habe reagiert, wie ich reagiert habe.

Ich kann es immer nur wiederholen: laß dir Zeit.
Du gehst durch alle Phasen der Trauer, jede gehört dazu. Auch die Phase der Selbstvorwürfe. Ich finde das wird in dem Buch von Doris Wolf sehr gut beschrieben. Ich nehm es mir immer wieder zur Hand, wenn ich stolpere, und lese die gerade aktuellen Gefühle durch.

Du bist gut so wie du bist, nur ihr zusammen wart es nicht mehr.

14.10.2018 13:07 • x 3 #777


scallisia
Vielen Dank @Ukulele , aber nicht mein Verhalten nach der Trennung ist gerade mein eigentliches Thema. Da war ich so wie du. Auch jetzt fühle ich es noch. Es geht um mein Verhallten in dieser Beziehung, mein Umgang mit ihm, all die Jahre.
Ich denke, ich kann ihn nicht mehr ertragen, weil genau diese Schuld auf mir lastet. Erst war es unterbewusst, doch jetzt kommt es hoch. Er ist mein Spiegel. In ihm sehe ich meine Fehler, meine Inkompetenz... DAS ertrage ich nicht. Ich wünschte, ich hätte ihn nie so verletzt

14.10.2018 13:22 • #778


U
Vielleicht verstehst du mich auch falsch: die Trennung war nur die Eskalation einer Entwicklung, die ihr beide durchschritten habt.
Ja, du warst egoistisch. Du schreibst, er war es die Jahre zuvor. Du hast dich also in Richtung Autonomie entwickelt, was ist daran falsch?
Hat er denn ein offenes Gespräch gesucht, in dem er dir gesagt hat, dass ihm deine Entwicklung nicht gefällt?

Was meinst du wär aus dir geworden in der Ehe ohne dein Weg hin zu mehr Autonomie? Eine der Ehefrauen, die nur mit dem Mann etwas darstellen, kein eigenes Leben führen? Hätte dich das glücklich gemacht?

14.10.2018 13:31 • x 2 #779


scallisia
Nein, das hätte mich nicht glücklich gemacht. Aber das ist es auch nicht. Mich beschäftigt gerade diese Missachtung, die ich ihm entgegengebracht habe. Ja, er hat auch einige meiner Bedürfnisse missachtet. Wissend, was mir wichtig war, was mir etwas bedeutet hätte, hat er sich nicht darauf eingelassen. Weil er nicht wollte. Ich habe das so hingenommen, weil er so ist, auch wenn es mich oft verletzt hat.
Ich bin nur so erschrocken von mir! Dass ich wohl tatsächlich in der Lage bin über Leichen zu gehen, nur um mich durchzusetzen. Das war mir nie bewusst.
Oder sind das nur Schuldgefühle, die er in mir jetzt wachruft, nach dem Geschreibsel am Freitag. Rede ich mir da was ein? Ich weiß gerade nichts mehr

14.10.2018 13:58 • #780


A


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