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Bin ich schon mitten drin im Loslassen?

perpetuum
Hinterfrage dich, ok. Aber quäle Dich bitte nicht.

Jeder Mensch macht in jedem Augenblick seines Lebens das Beste, was er für sein
Leben tun kann.
(Marshall B. Rosenberg

14.10.2018 15:33 • x 3 #781


scallisia
Ich werde diese innerliche Schwere einfach nicht los. Dazu kommt dann auch wieder diese Unruhe, verbunden mit Schlaflosigkeit. Nein, ich will ihn nicht mehr zurück. Das Thema ist Gott sei Dank durch. Aber ich merke gerade, dass mir etwas anderes nachhängt. Seine Worte nach der Trennung. Dass er sich endlich befreit fühle. Dass von ihm eine schwere Last abgefallen ist. Dass es ihm, je weiter er von zu Hause wegfuhr, immer besser ging. Er habe keine Zweifel an seiner Entscheidung, er habe nur Angst, dass er jetzt für alle der Ar. ist und am Existenzminimum leben muss. Er wäre ja noch geblieben, um die Trennung so ordentlich wie möglich von statten gehen zu lassen (oh, sehr großzügig), aber ich hätte ihn ja rausgeschmissen... etc. Vor der Trennung sagte er auch schon mal: Mich will ja keine andere.

Ja, das hängt mir nach. Ich beziehe das alles auf mich. Ich war die Last. Mein Kopf sagt, dass es nichts mit mir zu tun hat, trotzdem gebe ich mir die Schuld und werte mich durch diese Worte selbst ab. Ich weiß einfach nicht wie ich da rauskomme. Wie kann ich das auflösen? Ich möchte mein Herz wieder öffnen. Nicht für andere Männer, sondern für das Neue, das jetzt auf mich zu kommt. Ich möchte nicht mehr an ihn denken und immer und immer wieder in diesen Opfermodus fallen. Wie stellt man das an?
Ich merke, dass es nicht meinen gesamten Selbstwert betrifft. Ich bin stark. Ich kenne meine Stärken und akzeptiere meine Schwächen. Lerne damit zu leben und - soweit möglich - auch einiges an Verhaltensmustern zu hinterfragen und zu ändern. Nur wenn es um ihn geht, fühle ich mich unterlegen, minderwertig. Das zeigt sich nun auch allein bei dem Gedanken an seine neue Freundin. Auch ihr gegenüber stellt sich nun so ein Gefühl ein. Ich weiß, das ist absoluter Quatsch. Aber immerhin hat sie gewonnen. Sie hat jetzt den Mann, den ich wollte und den ich nicht kriegen durfte. Aber hat sie das wirklich? Warum bildet man sich bloß immer ein, dass der Expartner sich jetzt um 180 Grad gewandelt hat und er jetzt seinen eigenen Wunschvorstellungen entspricht. Allein, dass er jetzt zwei andere Kinder mit großzieht. Er mochte Kinder nie. Hatte an allen etwas auszusetzen. Aber jetzt... Jetzt ist ihm sogar das möglich. Ich möchte das nicht mehr hinterfragen. Aber es ist wie ein Zwang. Ich werde diese Gedanken einfach nicht los. Dabei könnte doch alles viel leichter sein. Ich möchte mich nicht mehr vergleichen. Schon gar nicht mit ihr. Ich möchte mich nicht mehr fragen, was hat sie was ich nicht habe. Warum kann er jetzt Dinge mit ihr machen, die ihm mit mir unmöglich schienen? Ich möchte das nicht mehr und doch ist es immer noch latent in meinem Kopf und ich kriege das einfach nicht raus.
Es sind nun schon fast 17 Monate seit der Trennung. Ja, ich bin weiter als noch vor einem halben Jahr. Aber ich bin noch lange nicht da wo ich gerne wäre. Und ich habe eine unsagbare Angst, dass das jetzt mein Endzustand ist. Dass ich nie ganz loslassen kann. Ihm immer hinterher trauere, ihn einfach nicht von diesem verdammten Sockel runter bekomme, obwohl ich doch eigentlich überwiegend seine negativen Seiten im Kopf habe. In meiner Vorstellung mit ihr habe ich aber ein Bild von ihm, dass positiver nicht sein könnte. Und so werte ich mich selbst ab. Denn natürlich weiß ich, dass es nur meine Vorstellung ist und nicht der Wahrheit entspricht.
Es tut auch weh, kein Teil mehr seines Lebens zu sein. Ich kann 21 Jahre nicht so einfach verdrängen und den Menschen, mit dem ich diese lange Zeit verbracht habe, beiseite schieben. Ich schaffe das nicht. Dass ich in seinem Leben nur noch die Mutter seiner Kinder bin und mehr nicht, macht mich sehr traurig.

24.10.2018 08:40 • x 5 #782


A


Bin ich schon mitten drin im Loslassen?

x 3


G
Auch wenn du es nicht glauben willst - es hängt mit dem Umzug zusammen. Jetzt ist noch mal 24/7 alles präsent, weil es um den Verkauf etc. geht. Das ist noch einmal ein riesiger Schritt zum loslassen. Daher kommen diese Gedanken, Gefühle.

Wenn du in deiner neuen Wohnung eingekehrt bist, wird es dir besser gehen.

24.10.2018 08:51 • x 2 #783


scallisia
Ich hoffe du hast recht @Grace_99 . Ich wünsche mir nichts sehnlicher.

24.10.2018 09:11 • x 1 #784


G
Zitat von scallisia:
Ich hoffe du hast recht @Grace_99 . Ich wünsche mir nichts sehnlicher.


Hab dich noch nie belogen. Nehm diesen Abschiedsschmerz an, danach wird es besser. Versprochen.

Drück dich.

24.10.2018 09:16 • x 1 #785


E
Scallisia, ich hatte Dich ja kurz auf Schmaloo's Geb.-Feier gesehen.
Wenn ich ein Mann wäre, hätte ich Dich und Dunya gebeten, mit mir zusammen den Saal zu verlassen.


So nach dem Motto: Lasst uns von hier verschwinden! Noch mehr Damen hätte ich allerdings nicht eingeladen, auch auf Korbgefahr hin.


Und mit seinen Worten, die Dir noch so nachhängen, wollte er nur die Endgültigkeit verdeutlichen. Du solltest Dir einfach keine Hoffnungen mehr machen.


Kopf hoch! Da kommt noch mehr..

24.10.2018 09:31 • x 2 #786


scallisia
Ja, mit dieser Endgültigkeit kämpfe ich sehr. Er fehlt mir. Nicht als Partner, sondern als Mensch in meinem Leben. Und es ist gerade schwer zu ertragen, dass er dort keinen Platz mehr finden wird. Ich fühle mich ihm noch so verbunden, obwohl soviel kaputt ist. Und genau das macht es auch gerade schwer. Ich wollte ihn nie ganz aus meinem Leben streichen. Aber ich kann einfach nicht anders und das tut weh.
Ich habe mir viel zu lange Hoffnungen gemacht. Auch jetzt noch. Das merke ich ab und an. Und ich werde das einfach nicht los. Ich kann einfach immer noch nicht begreifen, dass er mich einfach so liegen lassen kann und ich dem noch so nachhänge. Ach x.....

Zitat:
Scallisia, ich hatte Dich ja kurz auf Schmaloo's Geb.-Feier gesehen.
Wenn ich ein Mann wäre, hätte ich Dich und Dunya gebeten, mit mir zusammen den Saal zu verlassen.
haha... Danke dir.

24.10.2018 09:51 • x 2 #787


M
Zitat von scallisia:
Ich kann einfach immer noch nicht begreifen, dass er mich einfach so liegen lassen kann und ich dem noch so nachhänge

Dein Langzeitkonzept ist zerstört - da muss man für sich auch erst wieder was finden, nicht einfach - geht mir ähnlich

24.10.2018 09:54 • x 4 #788


scallisia
Ja, mein Langzeitkonzept ist zerstört, während er schon ein neues hat.... Ich will so nicht mehr denken. Ich verschwende viel zu viel Zeit mit meinen Gedanken an ihn und sein nun so tolles Leben.
Ich habe gerade einfach echt schiss, dass das immer so sein wird.

24.10.2018 10:01 • x 1 #789


G
Wird es nicht.

24.10.2018 11:08 • x 1 #790


scallisia
Ach, wenn ich das doch endlich auch mal glauben könnte...

24.10.2018 11:10 • #791


scallisia
Schreibe gerade mit dem Ex SMS. Unsere Tochter hat morgen Geburtstag. Er fragt, ob er noch etwas mitbringen soll. Ganz normal. Und das tut gerade sehr weh. Ich bin ihm vielleicht nicht egal, aber ich bin einfach kein Teil mehr in seinem Leben. Gerade heule ich, weil ich diese Normalität nicht annehmen kann oder will. Es geht einfach nicht. Entweder ganz oder gar nicht. Aber so tun, als wäre nie etwas zwischen uns gewesen und zur Normalität über gehen? Das kann ich nicht. Er schon. Ja, er ist an einem ganz anderen Punkt als ich bzw. er war nie an diesem Punkt, an dem ich jetzt bin. Oh man, das fühlt sich gerade einfach zu sch. an.

24.10.2018 11:26 • x 3 #792


M
Zitat von scallisia:
Ich habe gerade einfach echt schiss, dass das immer so sein wird.

Zitat von Grace_99:
Wird es nicht.

Zitat von scallisia:
Ach, wenn ich das doch endlich auch mal glauben könnte...

Glaub es
lass ihn los, sein ach so tolles Leben
du kannst nicht durch die Fensterläden spicken

du reimst es dir schön - sein Leben
und das deine? Du gesund, du hast Arbeit, du ziehst den Verkauf durch - auf zu neuen Ufern
Du wirst immer wieder ihn treffen als Vater. Als Mann ist der doch längst passé

24.10.2018 11:27 • x 3 #793


scallisia
Ach @mcteapot , das weiß ich doch auch. All das was du schreibst ist so klar in meinem Kopf. Aber trotzdem sind da diese blöden Gedanken, die ich einfach nicht loslassen kann. Ich arbeite daran ihn loszulassen. Warum will es mir nicht gelingen? Ich weiß, dass es mein Ego ist. Aber wie gelingt es mir es zu lösen?
Ich will ihn ganz oder gar nicht. Und auch das ist nicht wahr. Und mein Leben? Ja, ich habe viel geschafft. Aber warum kann ich es nicht auch so annehmen? Warum falle ich immer wieder in diesen beknackten Opfermodus? Das bin ich nicht! Ich bin kein Opfer und das war ich nie. Und trotzdem gehe ich da immer wieder hin.
Und natürlich wäre es schön, wenn ich ihm gegenüber eine gleiche Normalität spüren könnte wie er mir gegenüber. Das wäre doch das Ziel, oder? Alleine schon der Kinder wegen. Und trotzdem fühle ich mich dadurch abgewertet. Nicht geachtet. Allein gelassen. Ich möchte das nicht mehr. Ich habe Angst davor. Und ich weiß nicht mal warum....

24.10.2018 11:46 • x 3 #794


G
Weil du das 1. Mal allein wohnen wirst. Der Auszug / Verkauf das Ende der Beziehung nochmals unterstreicht.

Hinterfrage nicht, nimm es hin so wie es gerade ist.

24.10.2018 11:53 • x 2 #795


A


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