Hallo verehrte Forengemeinde,
ich bin neu angemeldet und bin schon einige Zeit stiller Mitleser, mir hat das Forum schon häufiger geholfen, z.Zt. habe ich aber ein Problem das viel Energie bindet, es wäre nett, wenn ich von euch evtl. andere Meinungen und Lösungsansätze präsentiert bekomme.
Ich bin männlich 43 Jahre alt, seit 15 Jahren mit meiner Frau (39 Jahre alt) verheiratet, 3 Kinder im Alter von 11, 8 und 4 Jahren, diese Kinder sind mein ganzer Stolz. Im Alltag gehe ich einer normalen Bürotätigkeit nach und habe noch ein Nebengewerbe in dem ich min. 4 Stunden am Tag arbeite. Wir haben ein Haus gebaut und wohnen mit meinen Eltern unter einem Dach, was sich oft als Vorteil weist, da Kinder immer einen Ansprechpartner zu Hause haben. Da meine Frau aus weiterer Entfernung zu mir gezogen ist, hat sie sich in meinen Freundeskreis eingelebt.
Nach der Geburt der kleinsten Tochter fiel meine Frau in ein tiefes Loch und ist in dieser Zeit auch über Monate fremdgegangen, was mich damals fast zum Erliegen gebracht hat, hatte Herzrhythmusstörungen und das sog. Broken-Heart-Syndrom, wir haben aber durch Reden und eine kleine gemeinsame Auszeit auch diese Phase überstanden. Zur Zeit macht meine Frau eine Umschulungsmaßnahme, diese bringt sie nahe an die Erschöpfungsgrenze, die Laune ist schlecht, sie schreit jeden an und gerade die Kinder leiden stark unter ihrer Laune. Alles reden hilft nicht, sie macht sich verrückt und wir haben jeden Tag ein großes Tränenmeer, gerade die Große kommt mit der Situation nicht zurecht und weint täglich. Ich versuche mein Bestes, erledige Nachts den Abwasch, wasche die „unkomplizierte“ Wäsche, sauge und kaufe teilweise ein – versuche sie einfach zu entlasten.
Soweit die Vorgeschichte. Seit einiger Zeit haben wir ein Pärchen in unserem Bekanntenkreis, zu dem das Verhältnis näher geworden ist, gemeinsam Essen gehen, Freizeitaktivitäten mit den Kindern. Vor ca. 3 Wochen fing die Frau an mir Nachrichten per WA zu senden, diese wurden mit der Zeit immer eindeutiger. Ich weiß, dass das das nicht in Ordnung war, konnte mich aber nicht wehren, da ich durch die ewigen Streitereien zu Hause einfach nicht in der Lage war. Vielleicht war ich auch ein stückweit süchtig nach dieser Aufmerksamkeit und nach netten Worten. Mir ist das noch nie im Leben passiert. Es kam dann wie es kommen mußte, wir haben uns heimlich getroffen, hier hat sie mir gestanden, dass sie sich in mich verliebt hätte. Fast geschockt ging ich nach Hause und war richtig kaputt, konnte nicht mehr richtig arbeiten, mir ging nichts von der Hand.
Am letzten Wochenende haben wir noch bis Samstagvormittag geschrieben, dann bis Montagvormittag keine Kommunikation, am Montag – also nach fast 48 Stunden kam dann „Muß Dich sehen“ – wir trafen uns am Montagabend. Hier folgte dann der erste Kuß. Sie hat mir dann offenbart, dass sie sich von ihrem Mann trennt (sie haben auch 3 Kinder in einem ähnlichen Alter) und bereits eine Wohnung angemietet hat. Dann hat sie mir gesagt, dass sie so nicht weitermacht und ich mich jetzt – hier und sofort entscheiden müsse – „Ganz oder gar nicht“ – ich habe gegen mein Herz entschieden, hatte mich die ganze Zeit nicht wohl gefühlt, aber ich werde meine Kinder nicht im Stich lassen. Ich möchte bei Ihnen sein, für sie da sein.
Unsere Ehe läuft nicht gut, meine Frau verweigert S. und sagt, dass sie so erschöpft ist, das Einzige an was sie Interesse hat, sind die Urlaube und Geld… ich bekomme immer als Kommentar, ob ich nicht mehr machen könnte, einen anderen Job annehmen könnte um mehr zu verdienen, ich bekomme kein nettes Wort von ihr. Darum war ich wahrscheinlich so empfänglich.
Ich weiß auch, dass ich sie betrogen habe, nicht mit S., aber mit den Nachrichten auf dem Handy, mit dem einen Kuss, ich habe ein furchtbar schlechtes Gewissen.
Seit Montagabend ist mit der AF Funkstille, sie stellt aber „emotionale“ Texte in ihren Status, diese brechen mir fast das Herz, ich vermisse die netten Whats-App- Nachrichten, ich vermisse den Gedanken an Sie, schaue ständig auf mein Handy und habe Liebeskummer. Auf der anderen Seite weiß ich ganz sicher, dass meine Kinder an erster Stelle stehen und dass ich sie nicht verlieren will, darum bin ich auch froh, dass ich das Ganze noch einigermaßen rechtzeitig beenden konnte. Aber das schlechte Gewissen frißt mich auf, meine Frau denkt immer noch, die AF wäre eine gute Freundin.
Kennt diese Situation jemand? Was würdet ihr mir raten? Klar wird es wieder die Menschen geben, die mich jetzt verurteilen, da stehe ich dazu, ich habe es nicht abgewehrt und bin jetzt in dieser emotionalen Zwickmühle.
Entschuldigt bitte den langen Text … bin für Ratschläge und ehrliche Meinungen dankbar.
21.02.2024 12:33 •
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