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Borderliner hat sich getrennt

U
Guten Tag ihr Lieben,

ich wende mich heute mit meiner Geschichte an euch und bitte um Rat.

Mein Ex-Partner ist Borderliner, allerdings befand er sich schon länger in Therapie und die Symptome waren absolut aushaltbar. Wir hatten eine schöne Zeit.
Bis der Stress auf seiner Arbeit zunahm und er sich von mir zurück gezogen hat.
Ich bin natürlich dummerweise nachgerückt weil ich dachte es hätte mit mir zu tun, habe ihn wohl auch bedrängt in meinem Wunsch, wieder mehr Nähe herzustellen.

Wir haben eine Wochenendbeziehung geführt. Ich hatte ca. 3 Wochen das Gefühl, dass er am folgenden Wochenende eigentlich lieber alleine wäre. Auf Nachfrage hat er dies jedes Mal verneint. Die Stimmung wurde dennoch immer frostiger, bis es eines donnerstags zum Telefon-Streit kam. Er wollte das Wochenende alleine sein, da er sich auch nicht gut fühlte. Ich war beleidigt, habe ihm aber gesagt, dass ich ihn ein paar Tage in Ruhe lasse und wir dadurch hoffentlich beide mal runter kommen können.

Freitags war also unser letzter Kontakt, wollte ihm Zeit geben. Montagmittag hat er sich gemeldet und gefragt, wie es mir geht. Nachmittags haben wir eine Weile telefoniert und auch für das folgende Wochenende verabredet. Abends wollte ich nochmal mit ihm telefonieren, woraufhin er mich erst ignoriert, und dann beim zweiten Versuch eine halbe Stunde später weg gedrückt hat. Das dann doch noch erfolgte Telefonat war kurz und hitzig.
Funkstille danach und am nächsten Tag dann das Trennungsgespräch seinerseits.

Wir hatten bei unserem letzten gemeinsamen Wochenende freitags schon dolle Streit, bei dem er meinte es hätte keinen Sinn mehr. Haben uns da aber wieder vertragen und zwei schöne weitere Tage gehabt. Er meinte noch, dass er hofft, dass wir es schaffen.

Er meinte beim Trennungsgespräch, er freut sich einerseits tierisch auf mich, andererseits stresst es ihn auch, wenn ich da bin. Dadurch, dass ich so oft gegängelt habe er könnte doch mal dies und mal das fühlt er sich unter Druck gesetzt und will mir gerecht werden, ist dann aber wie blockiert.
Ich hätte jemand Besseren verdient war das Fazit des Trennungsgespräch.

Gestern war der erste Tag nach der Trennung, ich hatte mich nochmal gemeldet wie wir das mit meinen Sachen machen, die noch bei ihm sind.
Und angeboten, dass ich seinen Hund im September dennoch für eine Woche nehme. Er ist da beruflich weg und hat niemanden für ihn, wir hatten das schon vor einer Weile vereinbart. Er war da recht dankbar drüber und ich freue mich auch, ich habe die Maus sehr ins Herz geschlossen in unserer Zeit.

Wie sollte ich mich jetzt verhalten? Ich weiß, dass ich es noch einmal versuchen möchte mit ihm.
Sollte ich morgen demonstrativ meine Sachen abholen, so dass er merkt, dass er mich wirklich verloren haben könnte und ich die Trennung akzeptiere? Oder wäre das gänzlich falsch und ich sollte es im September bei der Hundeübergabe machen?

Dadurch, dass ich das Hundeangebot gemacht habe erhoffe ich mir auch, dass er jetzt wieder einen positiven Eindruck von mir hat, ich mit ein wenig Abstand wieder auf die gute Seite komme. Oder war es eine doofe Idee?

Er hatte gestern im Chat noch einen Scherz gemacht, auf den ich mit einem Smiley geantwortet hab, er dann ebenso. Dann war die Kommunikation für mich vorbei.
Später sah ich, als ich in andere Chats ging, dass er mir schrieb. Als nichts kam bin ich irgendwann in seinen Chat und hab gesehen, dass er off war. Später hatte ich nochmal bemerkt, dass er schreibt. Aber auch da kam nichts. Mache mir jetzt die ganze Zeit Gedanken, ob das wohl etwas positives oder negatives war, dass da gekommen wäre und wieso er nicht auf Senden gedrückt hat.

Wie verhalte ich mich? Am besten erstmal gar nicht melden und abwarten, oder?

Ich bin gerade sehr traurig, habe ihn das aber nicht spüren lassen gestern. Auch das Trennungsgespräch per WhatsApp habe ich sachlich aufgenommen, bin nicht wütend geworden oder habe gefleht. Nur gemeint, dass ich es schade finde, dass wir nicht noch einmal reden konnten.

19.08.2021 10:33 • x 1 #1


M
Hallo überfragt,

Denke darüber nach ob Du in die Achterbahn inklusive Wechsel in die Geisterbahn wirklich einsteigen willst.
Ihr führt eine Fernbeziehung und das ist ihm schon zuviel.
Sehr wahrscheinlich wird er wieder ankommen und dann bist Du mit einem Bein drin

19.08.2021 10:44 • x 1 #2


A


Borderliner hat sich getrennt

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U
Er ist selbstständig und hat momentan Probleme die Aufträge fertig zu bekommen weil das Personal fehlt.

Ich war vor einiger Zeit eine Woche bei ihm. Da hatten wir uns einen Abend in der Wolle. Ich meinte da zu ihm Du merkst doch selbst, dass das nicht passt, bezog das aber auf unsere Streitkultur, nicht auf UNS. Er meinte irgendwann einmal, dass der Satz in ihm nachhallt. So ab dann in etwa fing es tatsächlich auch an, dass er sich zurück gezogen hat.

Als wir uns kennenlernten hat er darauf gedrängt, dass ich schnell zu ihm ziehe. Die Situation hätte es auch ergeben, allerdings hat es mit dem Job bisher nicht geklappt in seiner Region. Ich habe mir nun eine günstigere Wohnung in meiner Stadt genommen, was ihn sehr verletzt hat. Mein Ex wohnt ebenfalls hier und er hatte schon zwei Beziehungen, da ist die Partnerin zum Ex zurück. Da hat er Angst vor.

Ich denke, die drei Sachen spielen mit hinein, und er traut sich nicht mehr, über sein Innerstes zu reden. Das sind aber alles eigentlich Punkte, über die man reden könnte. Kommunikation ist alles.
Das hat anfangs so gut geklappt, und das war es auch, was mir so gefallen hat an ihm. Dass er über sein Inneres reden konnte.

Ich möchte so gerne verstehen, was in den letzten Wochen passiert ist. Wo ich was nicht mit gekriegt habe.

Eine Chance würde ich uns noch geben, einfach weil ich denke, dass es gerade die Umstände sind, die uns beide gestresst haben. Ein permanentes Auf und Ab würde ich nicht dulden, das habe ich ihm anfangs deutlich gesagt, als er meinte, dass seine erste große Liebe und er 7 Jahre zusammen und mehrfach getrennt waren.
Umso verletzter bin ich jetzt, dass er sich wirklich getrennt hat

19.08.2021 11:29 • #3


U
Als Ergänzung nochmal: ich weiß gar nicht, ob es definitiv Borderline ist. Er hatte anfangs direkt erzählt, dass er eine Persönlichkeitsstörung, aber dies gut im Griff hat durch Therapie. Ich merke auch, dass er gewisse Kniffe anwendet, wenn ihm Stress zuviel wird. Darüber reden was und wie und so möchte er aber nicht, es würde ihn triggern.

In alten Krankenhausunterlagen habe ich etwas von vermuteter bipolarer Störung gelesen, vielleicht ist es ja auch das.

Am Ende ist die Diagnose auch egal. Er hat Probleme damit Vertrauen aufzubauen und kann schlecht Gefühle ertragen.

19.08.2021 11:35 • #4


Elfe11
Gehe doch einfach auf Abstand! Vielleicht kommt bei ihm Sehnsucht auf, vielleicht nicht. Deine Sachen kannst du doch im September abholen. Das eilt doch nicht so. Gebt Euch beide etwas Zeit zum Loslassen. Und dann führt im September ein Gespräch. Besser ist es du baust deinen Selbstwert wieder auf und konzentrierst dich jetzt 100% auf dich. Wenn er zusammen ziehen wollte, un du nimmst dir eine neue Wohnung in deiner Stadt, ist das natürlich eine klare Absage an ihn und Eure Zukunftspläne. Da muss er doch Schluss machen und die Konsequenzen ziehen?!

19.08.2021 11:41 • #5


U
Als Ergänzung zur Wohnung vielleicht: ich hatte dort mit einem anderen Mann zusammen gelebt. Mit diesem war ich über 10 Jahre zusammen, die letzten davon nur noch in freundschaftlichen Verbundenheit, daher war es auch für uns ok, nach der Trennung erstmal noch zusammen zu leben bis ich einen Job in der Heimat habe. So konnte ich mir Geld für Möbel, Kaution und Umzug sparen, und für den vorherigen Partner war die Wohnung durch mich natürlich günstiger. Win-Win.

Meinen jetzigen Ex habe ich durch Zufall kennengelernt und er wusste, dass es aufgrund der Jobsuche noch einen Moment dauern kann, bis ich zu ihm in die Heimat komme. Ich meinte, dass wenn es zu lang dauert ich erstmal ein möbliertes Apartment miete.
Daher nun doch der Umzug in die günstigere Wohnung, damit er nicht denkt, ich käme vielleicht nochmal mit dem vorherigen Partner zusammen und ich wollte natürlich jetzt auch nicht länger als nötig mit einem Mann zusammen leben, wenn ich einen anderen liebe.
Aber einfach kündigen und auf gut Glück ohne Job zu ihm, nur damit es ihm schnell genug geht - nein, das funktioniert ja nun auch nicht.

19.08.2021 11:50 • x 1 #6


OneDay
Die Diagnose ist egal? Na dann, viel Spaß noch.
Bl-er denken in schwarz-weiß, gut und böse Kategorien. Entweder massive Idealisierung o komplette Abwertung des Gegenüber. Daher auch der Begriff d emotionalen Achterbahn. Bl-er können (im Sinne von unfähig) auch keine Streitkultur, geht nicht, gibt es nicht, nicht aus Bösartigkeit, sondern weil es ihnen nicht möglich ist aus dem Schwarz Weiß Denken auszubrechen. So etwas wie Differenzierung existiert für sie nicht. Selbst wenn ihr die Dinge zwischen euch klärt, wird sein Bild von Dir immer mit einem Makel (seiner Idealisierung) behaftet sein, welches in Folge zu Abwertung führt. Völlig egal ob Du wirklich was falsch gemacht hast o nicht. Nein ich senfe hier nicht einfach rum, sondern hatte selbst dass besondere Vergnügen von über 6 Jahren Partnerschaft mit einer Bl-erin.

Fand ich damals recht hilfreich: https://shg-wolkenschieber.de/borderlin...in-anders/

19.08.2021 12:02 • #7


U
Ich habe mich bereits ausgiebig in das Thema eingelesen.
Aber es sind immer noch Menschen, und ein fast 40 jähriger, therapierter Borderliner ist sicher auch nochmal ein anderes, seichteres Kaliber, als er es mit 20 und untherapiert gewesen wäre.
Da es anfing als der Stress auf der Arbeit größer wurde vermute ich, dass es hauptsächlich damit zusammen hing und sich hoch geschaukelt hat beiderseits. Er nun die Notbremse gezogen hat damit er eben nicht wieder völlig zusammen bricht.
Vielleicht vergesst ihr das Thema Borderline hier und schreibt einfach, wie ihr zu dem Thema an sich denkt. So könnte es nämlich auch zwischen zwei psychisch Gesunden passieren. Ob man so eine Situation nochmal hin kriegen könnte, und wenn ja, wie man das am besten anstellt. Darum geht es mir eigentlich. Ich bin nämlich ein impulsiver Mensch. Würde am liebsten direkt mit ihm reden, weiß aber, dass das nicht gut wäre.

Erhoffe mir hier eher Tipps, wie ich das ganze nochmal drehen könnte
Dennoch ganz lieben Dank, ich freue mich sehr über jede Antwort.

19.08.2021 12:19 • #8


Lilli70
Darf ich fragen wie alt ihr seid. War einer von euch schon verheiratet oder hat Kinder. Wie langfristig waren seine Beziehungen immer? Wenn er wirklich diagnostiziert ist, belasse es bei dem wie es ist. Eine friedliche, harmonische Partnerschaft mit geben und nehmen, wirst du dann nie haben. Wenn du die Achterbahn liebst, kann das ja in Ordnung sein, wenn du aber auf lange Sicht etwas verbindliches suchst, wird das mit ihm nichts. Sei da mal ganz ehrlich zu dir selbst, ob du dieses sprunghafte Verhalten auf Dauer tolerieren kannst. Wenn nicht, sei ihm dankbar, dass er die Trennung ausgesprochen hat. Er kennt sich selbst am besten und weiß, dass er Langfristigkeit nicht liefern kann. Denk an DICH!

19.08.2021 12:20 • x 2 #9


M
Überfragt,
Die Diagnose ist mitnichten egal und wenn er sie Dir nicht preisgeben will welche wird er wissen warum.
Jahrelange Therapie ist interessant, ist er privat versichert?
Ich frag das, weil die GKV 100 Stunden bezahlt und dann eine 2 jährige, interne, Sperre hat. Heisst 2 Jahre bezahlst Du privat wenn Du die Therapie weiterführst. Machen die meisten nicht und danach ist sie, laut ihrer Meinung, nicht mehr nötig. Ging ja auch so irgendwie.
Ja, ging, aber nicht weil sie in der Zeit was gelernt haben.
Also meine Partnerin ist diagnostiziert auch Bipolar dazu Bordelinerin und da meistens als Comorbidität Narzissmus auftritt (danke scheol dür den Hinweis) auch Anteile dessen.
Und ich sage es Dir, selbst wenn Du absolut in Dir ruhst, innere Stärke besitzt und ein gutes Umfeld hast, das willst Du auf Dauer nicht.
Ihr führt ne Fernbeziehung, er hat sich vor kurzem getrennt.
Nimm das als Geschenk, ernsthaft

19.08.2021 12:22 • x 2 #10


Lilli70
Zitat von Ueberfragt:
Ich habe mich bereits ausgiebig in das Thema eingelesen. Aber es sind immer noch Menschen, und ein fast 40 jähriger, therapierter Borderliner ist ...

Du wirst es nochmal drehen können, wirst aber in zwei Wochen vor dem gleichen Problem stehen, eben weil er nicht konfliktfähig ist. Komm ihm entgegen, ignoriere deine eigenen Bedürfnisse, dann geht es für einen Moment. Stellst du Ansprüche, ist wieder Schluss. Wie du es machst, wird es falsch sein!

19.08.2021 12:24 • x 1 #11


Nachtlicht
Hallo Ueberfragt,

ich finde, in deinen bisherigen Schilderungen spielt eine mögliche Persönlichkeitsstörung deines (Ex)Freundes so gut wie keine sichtbare Rolle.

Es ist eher irritierend, dass du erst mit Borderliner titelst, dann einräumst dass du es eigentlich gar nicht weißt und mal irgendwas von vermuteter bipolarer Störung gelesen hast. Also im Grunde weißt du gar nicht so genau, ob und falls ja, welche psychischen Probleme er denn nun tatsächlich hat.

Deshalb finde ich, man kann das hier auch so betrachten, als hättest du davon gar nichts erwähnt. Dann fällt mir folgendes dazu ein:

Er scheint eher jemand zu sein, der auch mal Zeit für sich braucht und sich zurückzieht, wenn er unter Stress steht. Sonderlich ungewöhnlich finde ich das jetzt erstmal nicht.

Zitat von Ueberfragt:
einfach weil ich denke, dass es gerade die Umstände sind, die uns beide gestresst haben


Ehrlich gesagt habe ich bisher den Eindruck, dass es weniger die Umstände waren, die ihn gestresst haben, sonder eher deine Art mit seinem Stress/den Umständen umzugehen (Hervorhebungen in den Zitaten von mir):

Zitat von Ueberfragt:
Ich bin natürlich dummerweise nachgerückt weil ich dachte es hätte mit mir zu tun, habe ihn wohl auch bedrängt


Nachrücken, wenn sich jemand zurückzieht, ist meist schon keine gute Idee. Raum geben ist dann angesagt. Bedrängen ist wirklich ganz schlecht.

Zitat von Ueberfragt:
Die Stimmung wurde dennoch immer frostiger


Wie kam es dazu, dass die Stimmung frostiger wurde? Geschah das einfach so ohne dein Zutun, oder hast du mit Bedrängen und gekränkten Reaktionen, wenn von ihm nicht kam was du erwartet hast, dafür gesorgt dass er immer weiter abkühlte?

Zitat von Ueberfragt:
Er wollte das Wochenende alleine sein, da er sich auch nicht gut fühlte. Ich war beleidigt


Worüber? Dass er sich nicht gut fühlte, oder dass er deswegen allein bleiben wollte?

Weißt du, es liest sich schon alles danach als hättest du wenig Bereitschaft, mit seinem Stress rücksichtsvoll umzugehen und dich auch mal etwas zurückzunehmen, um ihm Raum zu lassen.

Wenn du seinen Wunsch zwar akzeptierst, aber darüber beleidigt bist, wird er das schon gespürt haben. Zwischen den Zeilen kann man auch den Eindruck gewinnen, dass du ihn das auch (indirekt) spüren lassen haben wirst.

Zitat von Ueberfragt:
wollte ihm Zeit geben. Montagmittag hat er sich gemeldet und gefragt, wie es mir geht. Nachmittags haben wir eine Weile telefoniert und auch für das folgende Wochenende verabredet. Abends wollte ich nochmal mit ihm telefonieren, woraufhin er mich erst ignoriert, und dann beim zweiten Versuch eine halbe Stunde später weg gedrückt hat. Das dann doch noch erfolgte Telefonat war kurz und hitzig.


Er zieht sich spürbar und deutlich von dir zurück, weil er Stress hat und sich von dir unter Druck gesetzt fühlt, was du weißt. Ihr telefoniert nachmittags und habt eine Verabredung. Wie wichtig konnte dieses weitere Gespräch am Abend nun noch sein, dass du ihm wieder seine Ruhe nicht gönnen konntest? Er hat doch sehr deutlich gemacht - durch zweimaliges Nichtannehmen des Gesprächs - dass es ihm gerade sehr ungelegen kommt. Dass das dann doch noch erfolgte Telefonat (sein Rückruf oder dein dritter Versuch?) hitzig wurde, wundert mich überhaupt nicht. Ich finde dich hier einerseits taktisch sehr unklug - ihn immer weiter in die Ecke zu drängen, wo er schon deutliche Rückzugstendenzen zeigt - und andererseits auch sehr rücksichtslos seinem Bedürfnis nach Ruhe und etwas Abstand gegenüber.

Wenn du ihm wirklich Zeit geben wolltest - warum hast du es denn dann nicht auch getan?

Zitat von Ueberfragt:
Er meinte beim Trennungsgespräch, er freut sich einerseits tierisch auf mich, andererseits stresst es ihn auch, wenn ich da bin. Dadurch, dass ich so oft gegängelt habe er könnte doch mal dies und mal das fühlt er sich unter Druck gesetzt und will mir gerecht werden, ist dann aber wie blockiert.


Hier sagt er es dir doch ganz klipp und klar und sehr deutlich.

Liebe Ueberfragt, es mag sein dass dein Freund psychische Probleme hat, aber auch ein normal tickender Mensch hätte vielleicht in dieser Situation für sich die Notbremse gezogen.

Wenn du es versuchen willst, mit ihm wieder anzuknüpfen, solltest du dich SEHR selbstkritisch mit deinen eigenen Anteilen an euren Streits befassen und vor allem auch daran arbeiten, emotional eigenständiger zu werden. Hier liest es sich so, als würdest du ihn ständig in die Haftung dafür nehmen, wie es dir geht. Dies kann auf Dauer sehr erwürgend für einen Partner werden und ich denke mir, dass sein Rückzug auch aus diesen Gründen - und nicht nur aus den von ihm benannten beruflich stressigen Gründen - zu erfolgen begann.

19.08.2021 12:36 • x 3 #12


U
Danke Nachtlicht, der Beitrag ist super, ich werde ihn sehr zu Herzen nehmen.

19.08.2021 12:40 • x 2 #13


Elfe11
Denselben Eindruck von @Nachtlicht hatte ich leider auch...

19.08.2021 17:26 • x 1 #14


Wollmaus
Das ist schlimm aber leider der bekannte Weg und Ausgang wenn man einen Partner oder eine Partnerin mit dieser Persönlichkeitsstörung hat.

Eine normale zwischenmenschliche Beziehung ist da quasi unmöglich weil diese Damen und Herren eben nicht wie normale Menschen funktionieren.

Borderliner und Narzissten habe eine Sache gemeinsam, sie haben keine eigene Persönlichkeit. Sind sehr auf Zuspruch, Aufwertung, Anerkennung, Aufmerksamkeit und eben auch die Liebe anderer Menschen angewiesen weil sie zb. keine Selbstliebe besitzen, sich nicht selbst beschäftigen können usw.

Sind auch nicht kritikfähig, weder was sie selbst oder andere Menschen betrifft außer es geht um ihre Selbstaufwertung durch Abwertung anderer Menschen. Man immer nur ein Werkzeug ist, nie geliebt aber immer gebraucht wird. Die Partner etc. auch absolut austauschbar sind.

Theoretisch seitenverkehrt denken musst zb. bei Borderline, er braucht Dich, Deine Anwesenheit, Ablenkung und Beschäftigung durch Dich oder auch die Aufwertung und natürlich auch Deine Liebe..

Der Betroffene würde Alles dafür tun, Dich sogar zu 100% in Deinen Bedürfnissen spiegeln/kopieren und sich zu eigen machen, tun was Du willst. Würde niemals meckern und kritisieren usw. Aber nicht weil er Dich liebt oder versteht sondern schlicht um nicht zu verlieren was er durch Dich gewinnt. Das ist eine reine Kosten-/Nutzenrechnung für ihn. Solange der Vorteil überwiegt tut und macht, wenn er überfordert ist durch dieses Schauspiel, ... siehe zb. Stress auf Arbeit usw. dann bricht das ganze Lügengebäude zusammen und er wird die Flucht suchen. Geht um sein Überleben innerlich und da wird jeder andere Mensch auch egal, das ist die berühmte Eiseskälte dann.

Und man verliert sobald man auch nur den Hauch Kritik übt, Druck macht zb. emotional. Für ihn ein Todesstoß und ein Hinweis das er nicht perfekt ist, Angst bekommt Dich zu verlieren und sich auch eher was Neues sucht dann das nicht kritisiert oder wo er neue Energie bekommt für seine Maskerade.

Und nur weil er sagt das irgendwas okay ist, das gelogen ist in der Regel, innerlich kotzt und Panik schiebt aber das nicht zeigt um Dich nicht, noch nicht, ganz zu verlieren.

Und Du glaubst diesem Menschen und wunderst Dich dann wenn Du plötzlich der Feind bist, ... ja so sind diese Menschen.

Das Borderline nicht mit Dir aber auch nicht ohne Dich kann und Du nur Werkzeug bist für Borderline, der Rest ist schlechte Erfahrung und bestenfalls Geschichte. Ich würde absolut gehen wenn das Theater da anfängt, das On/Off, der Eiertanz, die Selbstabwertung als ob man nun schuldig ist an der Störung und mit Pech dann einen Sadisten/eine Sadistin hat die nur noch Kraft darüber tankt um fröhlich in die neue Beziehung zu rutschen der es am Ende wieder genauso geht wie Dir.

Nicht mehr reden, keine Zufuhr mehr, keinen Kontakt mehr pflegen einfach. Die kommen auch nach 10 Jahren wieder an wenn sie gerade kein neues Opfer haben da und willst Du nur Werkzeug oder nützlicher Idiot sein der am Ende trotz eigenem Leid, echter Liebe und Vertrauen dann von solch Typ Mensch noch abgewertet, gequält, emotional missbraucht und benutzt wird ?

19.08.2021 18:08 • x 1 #15


A


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