13

Dann war es halt nicht der Richtige

H
Zitat von mafa:
Nun Hinrich das man Gefühle steuern kann denke ich nun nicht. Gefühle steuern dich ! Es ist eine Illusion zu glauben man könnte Gefühle steuern, zumindest sehe ich das so. Gefühle kommen und gehen, ich kann sie unterdrücken oder zulassen. Aber steuern ? Steuern würde für mich heißen, ich kann wollen was ich will.

Ich denke schon, dass man das kann. Zumindest die Gefühle lenken. Wenn ich beispielsweise traurig wäre, kann ich etwas dagegen tun. Wenn ich Zorn empfinde, kann ich ihn umlenken, indem ich nicht impulsiv alles nach außen gebe. Wenn ich mich ero. von einer Frau angezogen fühle, obwohl ich in einer Partnerschaft bin, kann ich darüber nachdenken, wo meine Wertschätzung liegt, anstatt für ein Strohfeuer das aufzugeben, was über eine lange Zeit gewachsen ist. Das meinte ich mit steuern.
Zitat von mafa:
Eine Entscheidung ist eine Entscheidung und Liebe ist Liebe. Und Liebe wiederum , davon hat jeder seine Vorstellung im Kopf, und denkt wiederum der andere hat die gleiche. Was bei den meisten ja als Liebe gesehen wird, ist ja nichts anderes als Verlangen, was Liebe wiederum nicht ist, denn Verlangen klammert ja aus.

Naja, genau dieses Verlangen ist ja das, was ein Gefühl ist. Aber Liebe - nicht mit Verliebtsein verwechseln - ist eben kein Gefühl, sondern eine Entscheidung. Denn jeder erwachsene Mensch weiß doch, dass Liebe nichts Statisches ist, sondern Veränderungen unterworfen ist. Also ist es eine Entscheidung, ob ich dies annehmen kann, anstatt einer romantischen Chimäre hinterher zu laufen.
Zitat von mafa:
Du hast Recht , keine Zwingt mich das klassische Modell zu leben, ich kann es auch nicht mehr. Angst hast du wohl Recht,meine Trennung liegt auch noch nicht weit her und der Schmerz sitzt auch noch Tief, aber ich lerne daraus aber merke das es dauert. Und mir wurde klar, man kann auch noch sein bestes geben in der Beziehung, wenn der andere gefallen an jemand anderem findet ist man einfach weg vom Fenster. So läuft das ... Ego-Liebe , nichts anderes herrscht überall .. Wenn das Ego nicht mehr befriedigt wird dann sucht es sich etwas neues.

Ich trage auch noch viel Schmerz in mir, aber ich weiß eben auch, dass ich daraus keine Angst wachsen lassen will. Und ich weiß ja, dass ich genau das nicht mache, was Du beschrieben hast. Und es gibt ganz sicher auch Frauen in der Welt, die da genau so ticken. Ganz sicher! Also warum den Glauben an die Liebe verlieren?
Zudem erlebe ich die Zeit nach der Trennung gerade als sehr fruchtbar, da ich mir viele Gedanken über mich und mein Verhalten gemacht habe und meine Fehler sehe, die sicher auch zum Zerbrechen der Beziehung geführt haben. Insofern ist die verflossene Liebe irgendwie auch ein Geschenk, das mich reifen lassen hat.
Zitat:
Ich meinte mit weiblichem Geschlecht natürlich nicht nur , aber ich kann mich mit Frauen wesentlich besser unterhalten als mit Männern, da die meisten Männer die ich kenne vor 20 Jahren irgendwo stehengeblieben sind im Kopf. Das wiederum bringt dann natürlich Probleme mit sich der Eifersucht. Was meinst Du mit gut Reiz ? Ich sehe in einem Reiz sich auszutauschen nichts gut ...

Ich bin damit eher auf den Punkt eingegangen, dass sich beim Umgang mit dem anderen Geschlecht gerne auch Gefühle entstehen können. Die Frage für mich ist dabei, wie viel Bedeutung ich diesen beimesse bzw. wie ernst ich sie nehme.

Beste Grüße!

10.10.2014 13:03 • #16


mafa
Ok Gefühle lenken ist Bewusst darauf zu reagieren. Aber auch das kann nicht jeder. Es gibt Gefühle die so stark sind das man sich Chancenlos fühlt. Auch ist es oftmals eine Sache die man selbst gar nicht im Griff hat. Der eine kann es vielleicht besser , der andere gar nicht. Mag auch etwas mit der Erziehung und sonstigen Genetischen Faktoren zusammenhängen. Dann kommen wir zu der philosophischen Frage, wer ich überhaupt bin zu denken ich bin getrennt von meinem Denken

Richtig Verlangen ist eine Entscheidung. Aber Liebe zu definieren als eine Entscheidung... Darf man Liebe überhaupt in irgendeine Definition stecken ? Eine Entscheidung ? Liebe , so wie ich sie Verstanden habe im philosophischen Sinn , Bewertet nicht, Klammert nicht aus, sie sieht einfach was ist. Eine Entscheidung wiederum klammert aus ... Aber das zu Diskutieren führt glaube ich sowieso zu nichts, da ich , wie auch wahrscheinlich Du nach Definitionen, nach Erfahrungen usw diese Erklärungsversuche starten und etwas versuchen durch Worte auszudrücken, das niemals ausgedrückt werden kann

10.10.2014 13:24 • #17


A


Dann war es halt nicht der Richtige

x 3


H
Man kann das aber lernen, finde ich. Das stärkste Gefühl ist doch eigentlich die Angst, oder? Da ist der Mensch quasi machtlos. Allen anderen Emotionen kann man irgendwie aus dem Weg gehen, aber der Angst nicht. Und Angst gibt es in tausenden von Bereichen. Angst allein zu sein oder zu bleiben, Angst vor sich selbst, Angst vor dem Leben, Angst vorm Verlassenwerden, ja selbst Angst vor der Liebe. Die zu überwinden bedeutet harte Arbeit an sich selbst.

Ich empfehle Dir wirklich mal Erich Fromm's Die Kunst des Liebens zu lesen. Es ist eben kein neumodischer, esoterischer Beziehungsratgeber, in dem eine quasi Anleitung zur glücklichen Partnerschaft zu finden ist, sondern ein wirklich zum Kern der Liebe vordringendes Büchlein, wenn auch stellenweise etwas theologisch. Es spricht viel von der Bedürftigkeit der Menschen nach Liebe und wie diese immer wieder zum Scheitern führt. Im Grunde wird da vieles angesprochen, was du auch schon gesagt hast. Ich habe es verschlungen.

Und der Knackpunkt ist doch, dass es vielen Menschen nur darum geht, fehlende Eigenliebe (nicht im narzisstischen Sinne) im anderen zu suchen. Das führt zu Klammerei und romantischen Vorstellungen, die Filmen und Literatur entspringen. Mit wirklich wahrhaftiger Liebe hat das doch alles herzlich wenig zu tun.

Für mich selbst stelle ich noch die Frage, warum wir uns überhaupt so von Paarbeziehungen abhängig machen. Was steckt wirklich dahinter? Sind sie wirklich essenziell für das Leben eines Menschen? Geht es nicht vielmehr um eine Art gesellschaftlichen Status? Warum wird der Single stigmatisiert? Warum der, der sich ganz bewusst gegen ein Leben in trauter Zweisamkeit entscheidet?

10.10.2014 13:38 • #18


ari12
Das Buch fand ich teilweise sehr gut, wenn ich auch nicht allem zustimmen kann.

Und Literatur und Filme sind wirklich tödlich, da werden einem Flausen in den Kopf gesetzt... Obwohl ich denke, dass es auch für jeden Einzelnen anders ist. Der eine ist zu sehr intensiven Gefühlen fähig, ganz furchtbar stürmisch usw, der andere ist eher etwas zurückhaltender, nicht hoch emotional. Jeder liebt anders. Ach, ich finde nicht die richtigen Worte

10.10.2014 13:45 • x 1 #19


H
Klar, das Buch hat auch seine Schwächen, aber für mich war es das bisher Einleuchtendste was ich zum Thema gelesen habe. Da kann man all das, was heute die Regale unter Beziehungsratgeber zu finden ist, getrost in die Tonne werfen. Letztlich sind all diese Bücher nämlich ziemlich reaktionäre Machwerke die, mit den Ängsten der Menschen, Geld in die Kassen von selbsternannten Experten spülen. Im Grunde nur die Fortsetzung von Hollywood.

Da stimme ich Dir zu. Es gibt so viele Arten des Liebens, wie es Menschen auf der Welt gibt. Aber es existiert nur eine Basis, auf der diese Liebe wachsen und funktionieren kann.

10.10.2014 13:51 • #20


Lichtspiel
Hallo zusammen, ich kann die Angst vor dem zusammen ziehen schon verstehen. Ich kann mir das auch nicht mehr vorstellen. Ich sage mal ganz krass, meine Wohnung, meine Möbel. Ich bin 2 mal von vorne angefangen. Ich bin heute 43 und will das einfach nicht mehr. Und es waren immer langjährige Beziehungen die dann kaputt gegangen sind, woher das Vertrauen nehmen?
LG

10.10.2014 14:33 • #21


H
Warum kommt da schon wieder das Wort Angst vor? Du hast bewusst entschieden, wie DU leben möchtest, egal ob mit Partner oder ohne. Es ist eine rational getroffene, vernünftige Entscheidung. Die richtige also. Lass Dir ja nicht einreden, Du hättest irgendwelche Bindungsängste. Das ist ja gerade sehr populär, dank Jein! und ähnlichen Machwerken.
Es ist doch sehr spannend, wenn man zwei getrennte Haushalte führt und nicht ständig aufeinanderhockt. So kann man nämlich auch Autonomie beibehalten und die Beziehung bleibt frisch, auch wenn irgendwelche Studien belegen wollen, dass das Konzept LAT keine dauerhaften Beziehungen hervor brächte.
Man liest doch hier ganz oft, dass genau mit dem Zusammenzug die Probleme anfangen. Muss man sich dem aussetzen? Es ist doch heute nicht mehr essenziell wichtig, einen gemeinsamen Haushalt zu führen. Wenn ein Kind im Spiel ist, sieht die Sache natürlich anders aus.
Du hast aus den Erlebnissen in der Vergangenheit gelernt und Dein Leben danach ausgerichtet. Daran ist nichts falsches.

10.10.2014 14:43 • #22


N
Ich habe mal eine reale Liebesgeschichte gelesen. Beide waren bereits verheiratet aber liebten sich...Sie wollten sich beide nicht vom Partner trennen...es waren noch andere Zeiten...man ließ sich ncht scheiden...Die Jahre zogen ins Land und die Liebe blieb, wurde aber nie gelebt... Wie es das Schicksal wollte, starben bei beiden zuerst die Partner und im sehr hohen Alter heirateten sie dann und verbrachten die letzten Jahre miteinander Nur mal so nebenbei erzählt ero. vergeht...Wenns wirklich Liebe ist, bleibt sie auch wenn wir knittrig und klapprig sind

10.10.2014 14:54 • x 2 #23


H
Es besteht also noch Hoffnung...

10.10.2014 15:05 • #24


Lichtspiel
Angst insofern das es heute doch immer noch nicht selbstverständlich ist. Und dir von aussen sehr schnell klar gemacht wird, das es falsch ist.

10.10.2014 15:12 • #25


H
Was interessiert Dich denn das außen? Es geht um DEIN Leben und da hat sich niemand einzumischen! Du tust ja niemandem weh, wenn Du auf Deinen eigenen Haushalt bestehst. Ich finde übrigens nicht, dass das heute noch nicht selbstverständlich ist. Der Trend - wenn man das so nennen will - geht genau in die Richtung.
Lass die Leute reden! Die finden doch eh immer was, an dem sie ihren Frust auslassen können.

Ich höre zum Beispiel gerade sehr oft von Freunden und Bekannten, dass ich froh sein soll, meine Freiheit zu haben und meine schicke kleine Wohnung, in der ich mich pudelwohl fühle. Also scheinbar sind viele mit der Situation des Zusammelebens nicht wirklich zufrieden. Insofern machen wir beide doch genau das Richtige.

10.10.2014 15:19 • #26


Lichtspiel
Fur mich steht definitiv fest, das eine Beziehung nur noch mit 2 Wohnungen geht. Aber diese Entscheidung konnte ich auch erst so konsequent treffen nachdem ich wieder bei mir angekommen war. Und auch meine Fehler reflektiert hatte. Vorallem mußte ich mir klar werden was ich will und was ich nicht mehr will.

10.10.2014 15:19 • x 1 #27


Lichtspiel
Ich denke auch das wir 2 das richtige tun.Denn wir tun das was gut für uns ist.Das kann nicht falsch sein. Im Moment ist Beziehung eh Zukunftsmusik. Z.Z fühle ich mich sehr wohl ohne Partner.

10.10.2014 15:25 • #28


H
Das geht mir ähnlich. Mein Bedarf an Beziehung ist erst einmal gedeckt, ich suche nicht und nutze gerade aktiv meine Kraft für mich selbst. Es ist in den letzten Jahren doch viel liegen geblieben.
Und ich bin heilfroh, dass ich meine eigenen vier Wände behalten habe. Und das bleibt auch so, komme wer wolle.

10.10.2014 15:30 • #29


Lichtspiel
Da warst du schlauer, aber ich bin ja lernfähig. Ich bin im Moment einfach egoistisch, jetzt bin ich einfach mal dran.

10.10.2014 15:44 • #30


A


x 4