Hallo Ihr Lieben,
die guten Beiträge in diesem Forum haben mich dazu bewegt, auch über mein Problem zu schreiben. Vorab, ich bin 57 Jahre, arbeite im IT - Bereich und bin von Montag - Donnerstag im Ausland beim Kunden tätig. Er ist 52 und arbeitet sein 35 Jahren in einem Warenhauskonzern. Da haben wir uns auch vor 20 Jahren kennen gelernt. Er war nicht nur mein Kollege in gleicher Position, sondern für mich auch ein guter Freund, eigentlich seelischer Mülleimer. Ich hatte schon bemerkt, das er sich zu mir hingezogen fühlt. Da er aber zu diesem Zeitpunkt verheiratet war und auch nicht in mein Beuteschema gehörte, also keine Gefahr. Das änderte sich, nachdem er mitgeteilt hatte, er hat sich von seiner Frau getrennt. Das es seit längerem Probleme gab wusste ich nicht und er hat auch nie darüber gesprochen. Anlässlich einer Eröffnungsfeier passierte es dann, viel Alk. und ein toller Abend. Das war im November 1999. Als mir klar wurde, Kollege und eigentlich wollte ich erst mal meine Ruhe vor irgendwelchen Beziehungen haben, wollte ich das Aus einläuten. Seiner Hartnäckigkeit verdanke ich es, das ich ihn lieben lernte. Bei ihm konnte ich sein wie ich bin, ohne mich zu verstellen. Ich wurde dann ein Jahr später versetzt in einen anderen Einsatzort. Nach ca. 5 Jahren wurde auch er dorthin versetzt, wie hatten eine gemeinsame Wohnung. Inzwischen waren 10 Jahre vergangen und er verlobte sich mit mir. Ich muss noch erwähnen, ich besitze Eigentum und war immer Pendler, da ich meiner Tochter nicht zumuten wollte permanent umzuziehen. Mein beruflicher Weg hat sich aber verändert, ich bin meinen Neigung nachgegangen und habe mich im IT-Bereich anderer Unternehmen entwickelt. Das auch nicht schlecht. Er hat in dem Bereich und in dem Konzern weiter gearbeitet und ist dort die Karriereleiter hochgestiegen. Leider gab es vor zwei Jahren dann eine Versetzung, letztes Jahr wieder mit einer Degradierung und das gewaltig. Wir hatten zwischen uns vereinbart, ich kümmere mich um das Eigentum und saniere es, er bezahlt die Eigentumswohnung ab. Er plante schon mit unseren gemeinsamen Altersruhesitz. Wir haben uns nie gestritten, waren immer ein gutes Team. Aber die Gefühlswelt ist bei dem ganzen Berater- Leben auf der Strecke geblieben. Und ich habe die Signale nicht erkannt. Eigentlich waren es Hilferufe von ihm. ( Nimm mich doch mal in den Arm, wann haben wir den mal wieder S.) Letztes Jahr nach seiner Versetzung (von einer Woche Position enthoben und in ein anderes Bundesland Oktober 2018) bekam ich einen Anruf von seiner Mutter (75 Jahre alt, wegen Depressionen in Behandlung und lebt in einer Beziehung wo es permanent kracht) das ich ihn doch immer alleine gelassen hätte und die Beziehung zu Ende wäre. Schock. Telefonisch hat er mir dann mitgeteilt, er möchte die Beziehung beenden und mir erklärt er würde mich nicht mehr lieben, wir hätten uns auseinandergelebt. .) Ende November kam er dann. Am Abend zuvor, wie in alten Zeiten, am Folgetag habe ich dann das Gespräch gesucht. Es war schrecklich, er weinte permanent, seine Mutter wäre der einzige Mensch mit dem er reden könnte, er hätte keine Freunde, er wäre nur noch auf der Autobahn unterwegs, sein Vater ist mit 52 Jahren verstorben, vielleicht hätte er auch die Midlife Crisis . vielleicht würde er es bereuen, er würde mich nicht mehr lieben u.s.w. Ich habe dann leider auch was getan, was ich noch nie gemacht habe, seine Mails gecheckt. Dabei entdeckte ich Fotos einer Frau und eine Mail die er geschrieben hatte, mit einem Gedicht Der Prophet. Danach kam nichts mehr. Ich habe ihn darauf angesprochen und erhielt als Antwort, es ist eine Verkäuferin und es wäre nur ein Flirt gewesen, er hätte sie nicht mehr wieder gesehen. Außerdem ich würde ja mit vielen Männern zusammen arbeiten. Er ist dann am Folgetag gefahren und hat mir noch eine SMS gesendet, es würde ihm leid tuen, mir so sehr weh zu tun. Seine Mutter hat mich dann noch mal kontaktiert, es würde ihm gut gehen und es wäre viel ihn ihm kaputt gegangen. Ich wäre nur egoistisch und würde an das Haus denken und weitere Nettigkeiten. Sie wusste über alle Details Bescheid. Er hat in dieser Zeit 12 KG abgenommen und sieht sehr alt und schlecht aus. Ich habe ihm dann einen Brief geschrieben, worauf aber keine Reaktion erfolgte. Zu Weihnachten kam dann eine WhatsApp mit dem Inhalte er wünscht mir in dieser schweren Zeit ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest. Silvester dann noch mal so etwas. Anfang Januar diesen Jahres habe ich ihn dann an seinem neuen Wirkungsbereich besucht und war erschrocken wie schlecht er aussah. Wir waren dann zusammen essen und haben und haben uns auch lange die Hand gehalten. Er hätte über sein Leben nachgedacht, das er immer alleine ist und dann die beruflichen Probleme. Er würde es ja noch mal versuchen, wenn er noch was für mich empfinden würde. Ende Januar war ich dann zum Firmenevent, am Folgetag hat er mich aufgrund einer WhatsApp angerufen und wir haben gut miteinander telefoniert. Ich habe dann leider einen Fehler begannen, indem ich ihm das Video von unserem Event gesendet habe. Die Personen darauf kennt er alle und es war auch nichts verwerfliches dabei, nur wie alle viel Spaß haben. Zwei Tage später erfolgt dann eine Reaktion über den Status in WhatsApp was er noch nie gemacht hatte und bisher auch nicht mehr. Ich habe dann versucht ihn noch mal zu kontaktier, aber ohne Erfolg. Er hat mich richtig an die Wand fahren lassen. Anfang Februar ist mir dann mal der Kragen geplatzt, heißt ich habe ihm die Mailbox vollgesprochen im angetrunken Zustand. Am Folgetag noch telefonisch. Auslöser war eine WhatsApp an meine Tochter und Stieftochter mit den Inhalt: Er hätte sich von mir getrennt und seinem Leben einen neuen Sinn zu geben was er auch tut. Ich habe seitdem viel an mir gearbeitet, auch den Coach gewechselt, welcher meinte, mein Mann würde mit mir nicht auf Augenhöhe stehen und wäre nicht potent. Ich habe auch viel an meiner Gefühlswelt gearbeitet, was für mich eine vollkommen neue Erfahrung war. Bisher habe ich immer nur gut funktioniert, Anerkennung durch Leistung, woraus das resultiert weiß ich heute auch. Seit Mitte Februar halte ich KB, die WhatsApp zu meinem Geburtstag habe ich erst zwei Wochen später gelesen. Ich verhalte mich still. Es vergeht aber kein Tag, an dem ich nicht an ihn denke, es tut mir so leid das ich nicht sensibler war. Er hat noch erwähnt, das er weiß das ich ihn liebe. Ich versuche mich gut abzulenken und den Tatsachen ins Auge zu sehen, aber es tut verdammt weh. Wir haben es beide nicht geschafft über die Not zu reden. Er hat es so formuliert: Wir haben nicht auf uns aufgepasst.
03.05.2019 12:25 •
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