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Das eigene Selbst mehr lieben

Celinew_e
Hallo an Alle
Ich habe wirklich ein wichtiges aber auch schwieriges Thema anzusprechen, da es mich und auch teilweise meine Beziehung (sehr) belastet.
Wie gehe ich Selbstzweifel, Verlustangst, Unsicherheit und teilweise Gedankenzwänge wie Kontrolle, Konfrontationen und Unterstellungen an?

Kurz zur Erklärung: ich bin in schwierigen Verhältnissen aufgewachsen. zwar hatte ich eine schöne Kindheit und Eltern die mich liebten und da waren, dennoch wuchs ich mit streitenden Eltern auf, jetzt
herrscht rosenkrieg und Scheidung. Mir wurde quasi immer eine instabile und von Streit geprägte Ehe vorgelebt und das Liebe vergänglich ist. Unser Familienleben war nie super harmonisch oder stabil.
Also daraus kann man meine Verlustangst ableiten. Gekoppelt an vergangene Beziehungen in den ich immer die mehr liebende war. Ich wusste immer dass meine Partner mich weniger liebten, weniger wertschätzen (die einen mehr, die anderen weniger). ich hatte also nie wirklich eine Beziehung auf Augenhöhe mit Sicherheit. Außer damals mit 16 und meine jetzige.
Meine Partnerin und ich sind füreinander geschaffen. noch nie habe ich so gesunde und echte Gefühle gefühlt aber auch zurück bekommen. Unterstützung, bedingungsloses da sein, Liebe, Fürsorge etc.
Aber ich bringe wirklich viel an Verlustangst mit, teilweise bin ich paranoid. Wir haben natürlich auch unsere Probleme. Aber aktuell zweifle ich so viel und habe gleichzeitig solch eine Angst. Angst dass ich verlassen werde, wieder mehr liebe als meine Freundin.
Sie sagt mir dass sie mich liebt und ein leben ohne mich für sie nicht in frage kommt. Sie würde immer für die Beziehung und uns kämpfen. Aber es fällt mir so schwer zu glauben. Ich manipuliere mich und die bez. teilweise so, dass ich mich darauf vorbereite, dass eine Trennung ihrerseits naht und natürlich können die dinge dann auch nur schlecht laufen.
ich werde paranoid wenn ich nicht bei mir bin und nur die kleinsten Geräusche in Memos nicht identifizieren kann. Beispw heute: sie liegt krank mit Fieber im Bett und machte mir eine memo während ich in der Heimat die Eltern besuche. ich hatte direkt die angst sie sei woanders weil man den TV hörte und ich dachte sie liegt garnicht im Bett. Ich hasse mich so sehr dafür.
Meine ersten Gedanken im Streit sind, dass ich nicht gut genug für menschen bin die ich liebe, dass alle wichtigen menschen mich immer verlassen und das diese ganzen Fehler bei mir liegen.
ich bin so unsicher mit mir und nehme diese ganzen Ängste und Zweifel mit, sodass meine Freundin fast nichts richtig tun kann. Hat sie einen schlechten tag und ist gestresst, möchte vielleicht nicht kuscheln oder einen kuss, ist etwas abgewandter als sonst kommen direkt ängste dass sie mich nicht mehr liebt und die Beziehung nicht mehr will. ich fordere dann immer mehr um irgendwie die Sicherheit oder Bestätigung zu erlangen, dass sie doch noch will.
das kann irgendwann sehr einengend sein.
ich will diese Beziehung nicht verlieren, manipulieren oder kaputt machen. ich habe einfach unfassbar viel angst und Zweifel. Und ich habe keinen Schimmer, wie ich das in den griff kriegen kann. ich will mich lieben, unabhängig von Menschen und Meinungen sein. ich will mir selbst ausreichen und keine sorgen haben ständig verlassen zu werden oder nicht gut genug zu sein.
Es macht mich verrückt und traurig. In Therapie bin ich. irgendwie wegen so vielem.

04.04.2024 18:11 • x 1 #1


ElGatoRojo
Du zerhirnst dein Leben. Aber du stellst dich auch dar mit Opferbeschreibung, suchen nach Aufmerksamkeit ob deiner so interessanten Psyche. Letztlich behinderst du dich dadurch selbst. Sorry, aber die bisherige Therapie geht wohl am realen Problem vorbei.

04.04.2024 19:53 • #2


A


Das eigene Selbst mehr lieben

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Odette
@Celinew_e

Therapie ist ja schon mal gut. Aber wegen so vielen? Das verstehe ich nicht. Ich konnte meinen Therapeuten sagen, woran ich arbeiten mag. Und wo aktuell meine Probleme sind. (Verhaltenstherapie) Kannst du das auch tun?

04.04.2024 19:57 • #3


Kampfschnake
Zitat von Celinew_e:
Meine ersten Gedanken im Streit sind, dass ich nicht gut genug für menschen bin die ich liebe, dass alle wichtigen menschen mich immer verlassen und das diese ganzen Fehler bei mir liegen.


Worüber streitet ihr denn? Ich meine, wenn ich mich streite, dann sind meine Gedanken bei dem Thema über das ich streite.

04.04.2024 22:18 • #4


Aurelin
ich würde sagen, Du solltest lernen, Dir selbst mehr Halt und Stabilität zu geben.
Das ist leichter gesagt als getan, aber es ist auch nicht unmöglich.
Das ist aber ein Prozess, sprich das sind viele Schritte, und das ist auch nicht nur Kopfsache, von wegen kapiert und alles ist gut, sondern ein Prozess vielschichtigen Übens, solange bis Du hinreichend Erfahrungen hast, die Du nicht leugnen kannst, wenn die Gefühle Dich packen
Vielleicht könnte das ein Therapieziel für Dich sein?

04.04.2024 22:35 • x 2 #5


Unterwegs
Zitat von Aurelin:
ich würde sagen, Du solltest lernen, Dir selbst mehr Halt und Stabilität zu geben.

Da kann ich @Aurelin nur recht geben.


Garantie, dass eine Beziehung ewig hält, hat man nie.

Es kann immer passieren, dass der Partner nicht mehr möchte, jemand Neues kennenlernt etc.

Und Menschen verändern sich auch. Das Forum ist der beste Beweis dafür. Da wird vieles gesagt und versprochen, wenn der Tag lang ist. Man kann sein Gegenüber nur vor den Kopf schauen.

Vielleicht solltest du lernen, dass du nicht immer alles kontrollieren kannst. Dass man im Leben auch oft machtlos ist.
Aber das nicht heißt, dass es ein Weltuntergang ist.

04.04.2024 23:00 • x 2 #6


Celinew_e
@ElGatoRojo Ich finde einen Beitrag etwas ruppig und fragwürdig. Ich kann ja deutlich nennen, woran ich arbeiten möchte und wo meine Probleme liegen. Woher weißt du ob es am Therapieziel vorbei geht? Woher weißt du was Therapieziele sind bzw. welche es sind. Das nenne ich urteilen und fehlendes Wissen. Aber danke trotzdem.
Das mit dem zerhirnen ist wohl wahr, aber auch nicht unüblich.

05.04.2024 00:22 • #7


Celinew_e
@Kampfschnake Das war so gemeint, wenn wir uns mal etwas mehr streiten, keine alltäglichen Probleme wie haushalt sondern mal wirkliche Konflikte entstehen, die nicht nach einer Stunde wieder geklärt sind, ist mein Kopf natürlich erstmal bei diesem Thema. Diese anderen genannten Gedanken laufen aber parallel oder im Nachgang. ich bin kein nachtragender mensch in dem Sinne. ich neige der zur Harmonie und für mich sind die Dinge am liebsten schnell wieder geklärt. ich habe es auch nie vorgelebt bekommen, dinge gescheit zu klären. Bei uns in der Familie, Kindheit etc. wurde gestritten und unter den Teppich gekehrt. Und so handhabe ich das ähnlich. Ich bin schlecht im ausdiskutieren, klären und sorgfältig besprechen. ich schlucke lieber, nehme am ende die schuld auf mich um einfach schnellstmöglich Harmonie herzustellen um dann genau diese Gefühle von Verlustangst oder so nicht hervorkommen zu lassen.

05.04.2024 00:26 • #8


ElGatoRojo
Zitat von Celinew_e:
Das mit dem zerhirnen ist wohl wahr, aber auch nicht unüblich.

Sorry - dir zu nahe treten wollte ich nicht. Aber dies zerhirnen ist doch der gemeinsame Grund der Probleme - eher die Ursache als die Folge. Du kommst herüber ohne irgendwelche Lockerheit.

05.04.2024 00:26 • x 1 #9


Celinew_e
@Aurelin Sehr guter Einwand. Das Üben. Ich meine, reichlich Glaubenssätze kann man sich vorhaben oder Eineden. Diese zu Glauben ist der Punkt. Ich bin an sich Selbstbewusst und kann deutlich meine Meinung äußern und vertreten, ich zeige mich gern und fühle mich mit mir selbst ok. ich bin auch frech und vorlaut und versuche meinen kopf stark durchzusetzen. Dennoch kann ich mich wenn es um Beziehungen geht nicht genug wertschätzen und die Angst nicht gut zu sein um bei mir zu bleiben, menschen zu verlieren etc. überwiegt so sehr. Meine Oma kann das auch nicht verstehen da diese mich als solch ein selbstbewusstes, starkes Mädchen sieht und einschätzt.. es klingt so gegensätzlich.

05.04.2024 00:30 • #10


Celinew_e
@ElGatoRojo Was ich fabriziere ist der Inbegriff von Sorgen MACHEN. Viele meiner Sorgen und Ängste sind definitiv nicht real. Ich bin mir meiner unfassbar anstrengenden Sorgen und Szenarien Macherei bewusst und ich zerdenke mir alles selbst. ich manipuliere mich und Beziehungen damit, dass ich ständig nach Bestätigung und Wahrheiten für meine Sorgen suche. Entweder Bestätigung, die meinen Sorgen Widersprechen und mir das Gegenteil beweisen oder eben nach Bestätigung dass ich recht hatte und nicht aus heiterem Himmel verletzt werde- so nach dem Motto ich stelle mich schonmal drauf ein und veranlasse alles, dass eine schei.. Situation entsteht. beides gerade auch für den Partner mies und nervig. Und ich weiß das. Der Ansatz und die Veränderung fällt mir nur schwer, wie ich bzw. was ich tun kann um aus diesen endlosen Gedankenstrudel rauszukommen und einfach in mich selbst und in die menschen um mich zu vertrauen.

05.04.2024 00:34 • x 1 #11


Celinew_e
@Unterwegs Ich weiß das auch. Ich danke euch für diesen Beitrag. es wäre mein größter wunsch, mir selbst mehr zu vertrauen und halt geben zu können. Nur wie...

05.04.2024 00:39 • #12


Aurelin
@Celinew_e
ich finde gar nicht, dass das so gegensätzlich klingt.
ich selbst habe in jeder Art von Beziehung zwar recht stabile Selbstwertgrenzen, aber in der zu mir selbst nicht.
Daraus resultiert bei mir auch ein ziemlich volatiles Selbstvertrauen.
ich kann sehr selbstbewusst sein, wenn ich etwas weiß oder kann, aber was weiß oder kann man schon in Beziehungen?
ein Stück weit ist man da ja einem anderen ausgeliefert.
ich glaube, das Einzige, was man da tun kann, ist es sich selbst zu stabilisieren. und ich glaube auch, das sollte man tun, denn andernfalls kann das auch dazu führen, dass man richtig ausfällig und aggressiv gegen den Partner wird, ihn auch förmlich von sich stößt, und das ist ja wohl kaum ein Ausagieren von Liebe, sondern eher ein Ausagieren von Angst.

05.04.2024 00:54 • x 1 #13


Aurelin
@Celinew_e
Du könntest Dir in starken Momenten, aber auch in extremen Krisen die Frage stellen, für die Byron Kathie berühmt wurde, nämlich ob das wirklich, wirklich wahr ist, was Du glaubst.
Das ist ein Werkzeug, und es ist sogar ganz tauglich, so man nicht gerade einen psychotischen Schub erleidet.

05.04.2024 00:59 • #14


Odette
@Celinew_e

Leider hast du ja nicht auf meinen Beitrag geantwortet.
Genau das, was du beschreibst lerne ich gerade in meiner Therapie plus eine Menge Eigenleisting.

Vieles ging los mit Grenzsetzung, und spüren, wo meine sind.

Deshalb nochmal: kannst du das bei deinem Therapeuten nicht platzieren?

05.04.2024 08:11 • #15


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