Vermeidender Bindungsstil - das Haar in der Suppe suchen

Zitat von Charly38:

Du bist ja bereits seit 11 Jahren in Therapie, was sagt dein Therapeut zu deinem Thema? Wie lange bist du eigentlich Single?

Ne, bin ich nicht.
Dennoch kann ich für mich aber doch ne andere Meinung haben

@Charly38

Zitat:

Ich bin seit Ende 22 in Therapie, ursprünglich aus anderen Gründen, aber aktuell ist das Thema mit der Bindungsangst auch immer mal wieder ein Thema.

Ich hab gerade gedacht, ich hätte mich vertippt bei den Jahren, oder du meintest das sarkastisch
Es sind noch keine 2 Jahre Therapie

Mit anderer Meinung meinte ich deine Aussage von vorher

Zitat von Charly38:

Viele Menschen reden sich das irgendwie romantisch ein, dass der arme Bindungsvermeider ja nichts dafür kann, vermutlich hat ihn/sie Mutti zu heiß gebadet (was ich bei mir definitiv ausschließen kann) und wenn man ihm/ihr entgegenkommt, das schon irgendwie wird. Aber denkste, denn der Vermeider weiß nämlich sehr wohl, dass er die andere Person in der Hand hat und nur pfeifen müsste.

Dass ich diese Ansicht auf mich als vermeidende Person nicht teile.
Das liest sich für mich so nach Berechnung und Kalkül und das ist bei mir nicht der Fall.

Richtig Single
Also ohne f+ und Situationship (grausames Wort) sind es jetzt ca 4 jahre

Zitat von Aline_8:

Situationship (grausames Wort)

Gibt's dafür auch ein Wort, welches normalos verstehen?

@Alex-ander ganz schlimm!

Zitat von Aline_8:

@Alex-ander ganz schlimm!

Hab das Wort vorher noch nie gehört. Musste Mal googeln was genau dahinter steckt.
Ist es nicht das gleiche wie die Datingphase?!
Situationship klingt irgendwie wie was exklusiveres.

Beim Schreiben fühlt sich das Wort schon irgendwie falsch an

Zitat von Alex-ander:

Hab das Wort vorher noch nie gehört. Musste Mal googeln was genau dahinter steckt. Ist es nicht das gleiche wie die Datingphase?! Situationship ...

Ich Kann mich mit dem Wort auch nicht anfreunden, aber irgendwie soll es ja beschreiben, dass es immer nur mal so kurze Abschnitte mit wem gibt

Zitat:

Es gibt übrigens auch ein Bindungsangstforum, dort zu lesen ist allerdings nichts für zart Besaitete.

Magst du verraten, wie es heißt?

Zitat:

Mittlerweile habe ich (für mich) erkannt, dass dieser Druck auch gesellschaftliche Gründe hat. Gerade Frauen, die in ihren sogenannten besten Jahren alleine sind, wird - zumindest im ländlichen Bereich - noch oft mit Mitleid begegnet und so wohlwollenden Sprüchen, dass der Richtige schon noch kommen wird. Oder: ich verstehe gar nicht, warum du noch Single bist. So verkehrt bist du doch gar nicht . Ja, danke für das Kompliment!

Bingo! That's it

@Aline_8

Ich hab da mal ne Frage.
Wenn ich so darüber nachdenke was du geschrieben hast, macht es auf mich den Eindruck, dass du dich recht schnell auf jemanden einlässt. Kann das sein?
Du lernst jemanden kennen, ihr habt ne Zeit lang irgendwas ( das böse Wort ), und dann wird daraus nichts.

Ich frage mich nämlich, ob du nicht schon vorher besser aussortieren könntest!?

Es wirkt so, dass du unbedingt was anfangen willst, unbewusst dann vielleicht merkst, der passt nicht, und dann nach Ausflüchten suchst.
Aber das hätte dann ja recht wenig mit einer Bindungsangst zutun.

Korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber würde eine Bindungsangst nicht nur vorliegen, wenn man den anderen will, aber nicht kann!?

Zitat von Aline_8:

Magst du verraten, wie es heißt?

bindungsangst-forum.net

@Alex-ander nein, ganz im Gegenteil
Ich lasse mich nicht schnell auf jemanden ein, sondern ich cancel meist schon den Kontakt, bevor etwas daraus entstehen kann.
Mein Gegenüber möchte es schneller, sich häufiger sehen, mehr Verbindliches und dann ziehe ich die Bremse oder ziehe mich zurück.

Ich persönlich tue mich mit dem Wort Bindungsangst recht schwer.
Ich verhalte mich jedoch sehr häufig halt bindungsvermeidend.
Sprich mein Verhalten ist eher Distanziert als bindend.

Zitat von Aline_8:

@Alex-ander nein, ganz im Gegenteil Ich lasse mich nicht schnell auf jemanden ein, sondern ich cancel meist schon den Kontakt, bevor etwas daraus ...

Ah ok, dann hab ich's falsch verstanden.

Aber du brichst den Kontakt doch dann ab, weil dir etwas nicht passt. Richtig?
Wenn dem so ist, sehe ich das vermeidende nicht.

Wie gesagt, müsste für das vermeidende nicht schon etwas entstanden sein?
Wie kann man denn etwas vermeiden, was gar nicht da ist?!

Ich erzähle Mal kurz eine kleine Story aus meinem Leben.
Ich hatte Mal ein Date, war ganz nett soweit. Waren ziemlich auf einer Wellenlänge, waren 4 Stunden spazieren und haben uns auch die ganze Zeit unterhalten. Optisch war sie ok.
Hab aber beim ersten hallo sagen schon gemerkt, das ist nicht das Wahre. Sie wollte dann auch relativ schnell wissen wie's weiter geht, und von mir wissen ob ich mir was vorstellen kann. Nachvollziehbar.
Ich hatte aber schon meine Meinung, wollte das aber nicht so direkt sagen.
Also hab ich auch was gesucht was ich als Grund nehmen kann, um es zu beenden. Hab auch was gefunden. Hab den Punkt dann öfter angesprochen, bis wir uns dann einig waren, es passt nicht.

So ähnlich stelle ich mir das jetzt bei dir auch vor.
Ich bin nicht vermeidend, ich hatte meinen Grund.
Wo siehst du denn da jetzt den Unterschied zu dir?

Interpretationssache.

Unterschied: wenn es wiederkehrend ist bzw. es einen beginnt zu belasten wobei vermeidendes Verhalten oftmals lange nicht selbst als belastend empfunden wird da es ja vermeintlich immer mit den anderen zusammen hängt

Natürlich kann ich vermeiden was nicht da ist.

Zitat von Alex-ander:

Wie gesagt, müsste für das vermeidende nicht schon etwas entstanden sein?
Wie kann man denn etwas vermeiden, was gar nicht da ist?!

Ich vermeide, dass es überhaupt zu etwas kommen kann. (Ich mag Nutella Brötchen, sorge aber dafür, dass einfach nie Nutella im Haus ist)

Zitat von Alex-ander:

Also hab ich auch was gesucht was ich als Grund nehmen kann, um es zu beenden. Hab auch was gefunden.

Was gesucht klingt schon sehr nach Vermeidung.

Zitat von Alex-ander:

Ich bin nicht vermeidend, ich hatte meinen Grund.

Ja, das ist dann halt immer das, was man (ich mir) dann einredet.
Ich hatte ja meinen Grund.
Egal wie unsinnig der auch sein mag, ist es die eigene Bestätigung, dass es nicht klappen kann.
Was natürlich irrational ist.

Mich belastet das schon, weil ich ja weiß, dass ich zu krass aussortiere