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Vermeidender Bindungsstil - das Haar in der Suppe suchen

F
Zitat von Aline_8:
aber ich versuche etwas auf Krampf hinzubekommen.

Das Sei-spontan-Paradoxum nach Watzlawick. Etwas Mentales zu erzwingen zu versuchen ist zum Scheitern verurteilt, weil man sich so verkrampft, dass es garnicht funktionieren kann...

25.04.2025 21:46 • x 1 #556


A
Mein Kopf weiß das.
Ich bin leider gut in Selbstsabottage

25.04.2025 21:48 • x 1 #557


A


Vermeidender Bindungsstil - das Haar in der Suppe suchen

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F
@Aline_8 Willkommen im Klub...

25.04.2025 21:49 • x 1 #558


Shum
@Aline_8
Ich lese dich sehr reflektiert und ehrlich. Ein rohes Herz, das mit sich selbst ringt.
Zusätzlich lese ich so etwas wie Erschöpfung vom eigenen Denken oder Überanalysieren. Eine Art Zerrissenheit zwischen ich will es endlich schaffen und ich halte es eigentlich nicht mehr aus, obwohl du es wirklich versuchst und deine eigenen Muster durchschaust. Und trotzdem fühlt es sich wieder schwer an.

Bist du dadurch müde? Enttäuscht nicht nur von ihm, sondern auch von dir selbst, weil du dachtest, dieses Mal läuft es anders?
Was in dieser Beziehung nährt dich? Was zerrt an dir? Was hält dich und was hält dich zurück? Und wenn du all das mal nicht aus Angst oder Pflichtgefühl bewertest, sondern nur aus deiner inneren Wahrheit heraus, was bleibt dann übrig?
Willst du wirklich diese Beziehung, so wie sie sich gerade anfühlt? Oder willst du einfach nur nicht schon wieder die sein, die scheitert?

was ist, wenn es gerade nicht um richtig oder falsch geht, sondern um ehrlich oder unehrlich zu dir selbst?

Vielleicht geht es auch gerade nicht darum, ob du bleibst oder gehst. Sondern darum, ob du dir endlich erlaubst, eine Verbindung zu leben, die dich nicht ständig an deine Belastungsgrenze bringt. Nicht weil du aufgibst oder versagst, sondern weil es gerade einfach ZU VIEL ist.

Wie geht es dir denn tief in dir drin damit aktuell?

26.04.2025 00:44 • x 5 #559


HerrZ
Zitat von Aline_8:
Ich gebe zu, ich habe Angst, dass ich erneut verletzt werde, wenn ich mich mehr öffne und mehr zulasse.

Keine Ahnung ob Dir das hilft. Ist aus den Weisheiten des I-Net. Und das hat ja bekanntlich immer recht.

Wo man umgangssprachlich sagt Da traut sich einer, darf man das ganz wörtlich nehmen: Mut heißt dann, sich selber zu (ver-) trauen. So gesehen, ist vor allem das Selbstvertrauen eine Voraussetzung für Mut. Nur die positive Einstellung zu sich und seinen Fähigkeiten gestattet den Schritt über den Rand.

Aber auch umgekehrt gilt: Vertrauen ist überall da angezeigt, wo es keine Gewissheit gibt. Vertrauen zu entwickeln und zu schenken ist der Schritt ins Ungewisse, den nur tun kann, wer bereit ist, ein Wagnis einzugehen. Wer auf Sicherheit verzichtet und sich der Gefahr aussetzt, enttäuscht zu werden. Genau das nennt man Mut.

Die Frage ist also gar nicht unbedingt, was es zuerst braucht: Mut oder Vertrauen. Vielmehr gilt: Vertrauen ist Mut (ein Aphorismus von Maria von Ebner-Eschenbach) und Mut ist Vertrauen.

Wer vertraut, ist mutig und wer mutig sein will, muss vertrauen können.


Und weil das vielleicht passen/helfen könnte, leg ich noch nen Arbeitsbuchtipp nach.
Die 6 Säulen des Selbstwertgefühls: Erfolgreich und zufrieden durch ein starkes Selbst. Eine Anleitung für mehr Selbstvertrauen von Nathaniel Branden

26.04.2025 08:51 • x 5 #560


A
Ich bin gerade nicht mehr in meiner mut-sondern in der Wutphase.
Ich merk auch, dass ich gerade keine Bücher bzw keine Ratgeber lesen kann. Kleiner overload.

Ich denke mein Akku ist leer

26.04.2025 09:08 • x 2 #561


A
@Shum es hat sich sowieso erledigt mit ihm, er hat es gerade beendet

26.04.2025 23:33 • x 1 #562


Shum
@Aline_8 Es tut mir leid zu hören, dass es so ausgegangen ist.
Wenn du irgendwann Kapazitäten dafür hast, kannst du für dich darüber nachdenken, was du aus dieser Erfahrung mitnimmst?
Nicht im Sinne von was du hättest du besser machen können, sondern was hast du über dich gelernt, was dir beim nächsten Mal helfen könnte, schneller zu spüren, was du brauchst und was nicht?
Du hast nicht versagt. Du hast Erfahrungen gesammelt. Und Erfahrungen sind manchmal einfach... schmerzhaft.
Und das darf erstmal einfach nur sein.

27.04.2025 00:02 • x 5 #563


L
@Shum Ich habe daraus gelernt dass ich mit Unzuverlässigkeit nicht umgehen kann. Das zerstört mein Interesse, Lust alles. Was ich noch daraus gelernt hab muss ich reflektieren nochmals. Aber Unzuverlässigkeit erzeugt eine enorme Angst in mir spüre ich. Diese Angst zerstört mein Lustempfinden auf diejeweiige Person. Offensichtlich kann ich nicht gleichzeitig Angst und Lust empfinden.

27.04.2025 00:06 • x 1 #564


A
Zitat von Shum:
Nicht im Sinne von was du hättest du besser machen können, sondern was hast du über dich gelernt, was dir beim nächsten Mal helfen könnte, schneller zu spüren, was du brauchst und was nicht?


Ich hätte gar nichts machen können, denn es lag nicht in meiner Hand.
Ich hab mir in Sachen BA die letzten Monate so den A.... aufgerissen und am Ende kommt er daher und sagt, er hätte nachgedacht und ihm wäre bewusst geworden, dass er irgendwann mal Vater werden möchte. Vielleicht nicht jetzt sofort aber das wäre mit mir wahrscheinlich schwierig. (Ich bin aktuell in Behandlung wg Gebärmutterkörperkrebs).
Da dachte er, besser man klärt das jetzt als dass es später noch schwieriger für beide wird.

Ich bin einfach nur eine Hülle gerade und hasse mein Leben und meinen Körper so sehr

27.04.2025 00:08 • x 6 #565


L
Ich verbinde mit dieser Person aktuell nur noch das Gefühl von Angst. Aussagen auf die ich mich nicht mehr verlassen kann. Das ist mit einer der schlimmsten Gefühle die ich kenne. Das ist wirklich zerstörerisch für mich

27.04.2025 00:09 • x 1 #566


PizzaPeperoni
Zitat von Aline_8:
Ich hab mir in Sachen BA die letzten Monate so den A.... aufgerissen und am Ende kommt er daher und sagt, er hätte nachgedacht und ihm wäre bewusst geworden, dass er irgendwann mal Vater werden möchte. Vielleicht nicht jetzt sofort aber das wäre mit mir wahrscheinlich schwierig.

Wow und das fällt ihm dann jetzt ein? Sorry, aber diese Tragödie jetzt, hätte er euch auch von Anfang an ersparen können.

Du kannst nichts dafür. Das Schicksal ist manchmal ein Schweinehund und für dich ist das schon alles schwer genug, da brauchst du nicht noch jemanden, der dir am Ende das Gefühl geben würde, nicht genug zu sein. Deswegen ist es wahrscheinlich gut so, wie’s jetzt gekommen ist. Auch wenn’s jetzt erstmal schmerzt, das darf es auch.

Brüderlicher Drücker an der Stelle. Aber by the way, Hut ab für deine Arbeit zum Thema Bindungsstil. Habe diesen Thread von dir vorher nicht komplett verfolgt, nur die letzten Seiten und das muss jemand erstmal so gut auf die Reihe kriegen, sich so reflektiert damit auseinanderzusetzen Respekt.

Und jetzt penne ich wirklich, sheiz Einschlafprobleme. Gute Nacht.

27.04.2025 00:39 • x 5 #567


QueenA
@Aline_8 man hätte hier nicht viel anders machen können, du bist ja sehr offen und transparent mit allem umgegangen. Wenn er jetzt nach einer Weile erst für sich zu irgendeiner Entscheidung gelangt, die euere Beziehung erschwer oder unmöglich macht: dann kannst du nur in die Akzeptanz gehen. Wie @Shum schrieb, evtl iwann später nachdenken was kann gut an der Entwicklung gewesen sein wo man aktuell nix positives direkt erkennt.
Ich sende dir liebe Gruesse und eine möglichst ruhige Nacht soweit machbar!

27.04.2025 00:47 • x 2 #568


Shum
@Aline_8 Es ist mehr als verständlich, dass du nach dieser Erfahrung starke Selbstzweifel und Ablehnung empfindest.

Wenn es dir irgendwie möglich ist, dann versuch diese Gefühle ernst zu nehmen und nicht zusätzlich gegen sie anzukämpfen. Sie sind eine normale Reaktion auf eine sehr tiefe Kränkung und das Gefühl existenzieller Ablehnung.


Und das möchte ich dir hier von Herzen dalassen .

27.04.2025 00:57 • x 7 #569


C
Zitat von Aline_8:
Manchmal frag ich mich schon, ob nicht er derjenige mit der Bindungsangst ist

Das war ein sehr richtiger Gedanke. Laut Stefanie Stahl etc. haben ja eh immer beide Teile in bindungsängstlichen Konstellationen Bindungsangst, sie zeigt sich nur jeweils anders.

Es tut mir sehr leid, dass du das jetzt erleben musst, zumal wenn du gegen diese Erkrankung kämpfst.
Ich glaube, aus seiner Begründung für den Cut kannst du einiges herauslesen.
Würde er wirklich zutiefst dich als Person meinen, dann würde er doch andere Visionen entwickeln, wie er mit dir eine Familie haben könnte. Da gibt es ja unterschiedlichste Möglichkeiten.
Schau auch mal drauf: Hatte er denn überhaupt je eine richtige Beziehung?
Der einzige Wert in seinem Leben scheint doch Arbeit/Leistung zu sein.
Die Begründung Mal-Vater-werden-Wollen könnte eine bindungsängstliche Selbstlüge sein.

Andererseits: Wie unempathisch und lieblos ist es eigentlich, dem anderen als offiziellen Trennungsgrund dessen bedrohliche Erkrankung zu nennen?
So jemanden willst du nicht, der nicht zu dir steht.
Zeigte sich ja auch schon in Kleinigkeiten wie:
Zitat von Aline_8:
Er küsst zB nicht gern oder tauscht Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit aus.

Der Mann ist leider kein Beziehungsmaterial (auch wenn er anfangs scheinbar Gas gegeben hat).
Du hast was ganz anderes verdient und das kannst du auch haben.

27.04.2025 07:54 • x 5 #570


A


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