Das Leben ist kein Wunschkonzert

Für seine Gefühle sollte man sich nicht schämen (müssen) . Schau, ich habs auch nach 2 Monaten Funkstille angegangen und ihr noch eine letzte Mail geschrieben. Einfach weil ich das für mich gebraucht habe. Zwar unter anderen Beweggründen. Aber die sind ja letztendlich schnuppe. Mach es so, wie du gesagt hast. Denke noch etwas drüber nach und dann triff eine Entscheidung. Entweder hopp oder top . Wichtig ist nur, daß du hinterher damit leben kannst. Völlig egal, wie sie aussieht.

Ja ich will endlich auch eine Entscheidung für mich - dieses Hin und Her ist ja auf Dauer nicht sehr angenehm.

Ich dachte - wenn ich schon drüber nachdenke, ist das der beste Indikator dafür, dass ich es tun sollte - sonst würde ich ja nicht drüber nachdenken.

Aber ich habe mich nochmal mit den Gründen für die Trennung damals auseinander gesetzt und ganz ehrlich: es gibt keinen Grund, mich zu melden. Klar, es ist noch Liebe und starke Zuneigung da, und am liebsten würde ich neu starten mit ihm - aber das geht nunmal nicht.

Und vor allen Dingen, weiß ich ja jetzt, was die Dinge waren, die mich gestört haben.

Er war zuletzt sehr egoistisch und wenig einfühlsam - es war nicht möglich, ein offenes und ehrliches Gespräch mit ihm zu führen. Dazu war einerseits zu wenig gemeinsame Zeit vorhanden. Andererseits war er auch nicht der Typ für ein offenes Gespräch... sagen wir so jegliche Initiative in diese Richtung ging ausschließlich von mir aus... er hätte von sich aus niemals das Gespräch gesucht... hat zwar immer wieder gesagt, dass wir sprechen, aber dann war es doch nicht möglich, weil die Arbeit wichtiger war.

Insgesamt: es wurden immer wieder Teffen von seiner Seite abgesagt, etc. Ich war meist in der Position derjenigen, die wartet. D.h. auch wenn es um das Ausmachen von Treffen ging, war das Ganze nicht besonders ausgeglichen.

So alles in allem habe ich mich ganz schön angepasst an ihn - was ich aus echtem Interesse an ihm gemacht habe - aber dieses Ungleichgewicht hat mich immer gestört. Ich bin eine sehr selbständige und unabhängige Person, die auch gerne mal selbst gestaltet und initiativ ist. Diese Seite an mir kann ich natürlich nicht ausleben, wenn er quasi diktiert wann treffen stattfinden. Er war zwar Mo bis Do/Fr in meiner Stadt, aber von den 4 Abenden hat meist ER vorgegeben, wann es bei ihm nicht geht. So musste oft mein Sportkurs am Montag verschoben werden, damit wir uns überhaupt sehen können - Arbeit ist ja wichtiger.

NEIN - NEIN - NEIN - NEIN- NEIN

Ich werde ihn SICHER NICHT anschreiben. Das klingt alles sehr einseitig und wenn er sich nicht darauf einlässt und kein Stück auf mich zugeht, dann kann er sich weiter mit anderen gerne zufrieden geben - aber jemanden wie mich wird er auf DIESE Art nicht gewinnen können.

Ach, herrlich, jetzt geht's mir gut

Was du geschrieben hast, erinnernt mich etwas an die letzten 2-3 Monate mit meiner Ex . Hatte da auch das Gefühl, am ausgestreckten Arm zu verhungern und wenn sie es dann mal schaffte, haben wir etwas Zeit miteinander verbracht. Nach diesen Gesichtspunkten ist deine Entscheidung mMn die richtige. Wenn so ein Ungleichgewicht herrscht, geht es einfach nicht lange gut. Man braucht nur manchmal etwas Zeit, um sich das einzugestehen .

Ja, wobei - heute hab ich wieder mit einer alten Freundin gesprochen, die ich länger nicht gesehen hab. Hab ihr die Story erzählt und sie meinte, das klingt, als sei noch viel Gefühl da, und wenn ich schon so viel drüber nachdenke, solle ich mich doch melden - jetzt sehe ich - und er auch ziemlich sicher - die Dinge klarer und die Fehler werden einem bewusst (die eigenen).

Und wenn ich ehrlich bin, dieses Ungleichgewicht habe ich auch durch mein Verhalten durchaus ausgelöst.

Das Problem ist, dass es nicht schwarz/weiß ist - er sowie ich haben einander zB nicht betrogen. Sondern es gibt eine schier unendliche Anzahl an Graustufen, mit welchen du diese Beziehung beschreiben könntest. Mal hat er das gesagt, mal ich das, und umgekehrt.

Herumgedeute von Aussagen und Verhalten hin oder her:

Fakt ist, dass ich mich zu ihm hingezogen fühle - und darüber nachdenke, wie es wäre, wenn wir einen neuen Versuch starten.

Nachdem man nur die Dinge im Leben bereut, die man NICHT gemacht hat, werde ich nun mutig sein, und mich bei ihm melden.

Wenn es einen Neustart bedeutet (die Chance dafür stehen mMn schlecht, aber who knows?), gut.

Wenn es anders kommen sollte, auch gut.

So oder so, werde ich dann besser abschließen können. Und ich werde definitiv nicht mit dem Wunsch ankommen, einen Neustart zu versuchen - sondern mal ein Treffen herbeiführen. Je nachdem wie dieses Treffen verlaufen sollte, wird man sehen, wie es weiter geht.

Ja, aber das muss ich mir auch eingestehen: es ist noch nicht abgeschlossen und ich vermisse es, ihn zu sehen. Mal sehen was draus wird - ich halt dich / euch auf dem Laufenden. Vielleicht schreibt er eh ganz nüchtern zurück, dass er sich nichts mehr mit mir vorstellen kann (was ich aber ehrlich gesagt im Moment nicht glaube.... ich würde die Wahrscheinlichkeit sogar hoch einschätzen, dass er genauso an mich denkt, und sich nur nichts schreiben traut und hofft, dass ich mich melde....)

Na mal sehen, ob ich da richtig liege

Das alles aufzuschreiben, auch wenn es ein ziemliches hin her war, tat wirklich gut.

Vielen Dank für eure bisherigen, wertvollen Beiträge eure Zeit

Na da bin ich ja mal gespannt, was bei rumkommt . Denn es geht ja bei einer Partnerschaft nicht nur um die Gefühle. Vielmehr sollten da auch die Grundpfeiler wie Vertrauen usw passen. Aber das werdet ihr, bzw du schon rausfinden.

Naja....
also ich hab jetzt mal geschrieben, dass ich es schade finde, wie es ausging und dass ich mich freuen würde, ihn wieder zu sehen.

Zurück gekommen ist relativ schnell eine unkonkrete Nachricht, wo er schrieb, dass er zufällig auch am Tag zuvor erst was schreiben wollte und dass er die nächsten Wochen noch mega Stress hätte, aber es danach ruhiger werden sollte. Und er freue sich, von mir zu hören.

Nachdem das für mich weder wie ein Ja noch ein Nein klang, habe ich nur knapp geantwortet. Dann schrieb er noch, Treffen sollte kein Problem sein, neben anderen Dingen.
Darauf antwortete ich nur, dass ich mich freuen würde, wenn wir's schaffen er sich melden soll wenn er weiß, wann es bei ihm passt.

....

Naja... also für mich klingt das nicht danach, als wäre da noch viel Sehnsucht / Gefühl vorhanden. Ich glaub ich werd das eher abhaken .....

ABER, das Gute daran ist, ich habe es versucht und kann jetzt endgültig damit abschließen, auch wenn es natürlich für den ersten Moment traurig ist - aber nun ja, es war eines der möglichen Szenarien, dass eben nichts mehr draus wird.

... und da ist sie wieder: meine unglaubliche Angst davor, verletzt zu werden. Es hat mich eine irrsinnige Überwindung gekostet, dass ich überhaupt schreibe, weil ich so ein Schisser bin. Und jetzt, obwohl es gar nicht so abweisend klingt, rede ich mir beim kleinsten Anzeichen ein: oje, der will eh nicht mehr und würd am liebsten abhauen - so nach dem Motto ich muss ganz schnell weg.

Na toll......... wo ich bin ja wohl echt total idiotisch. Zerissen zwischen meiner Sehnsucht und der Angst, verletzt zu werden

Vielleicht bin ich einfach noch nicht so weit, wie ich vermutet hatte. Es war ja doch eine sehr lange Beziehung, die ich zuvor hatte, und das ist jetzt im Sommer erst 2 Jahre her. Ich will da auf keinen Fall mehr zurück, aber es war schon eine enorm schmerzhafte Erfahrung (eh wie bei jedem, aber ich dachte manchmal echt, ich krieg einen Herzinfarkt vor lauter Kummer )

Ich bin jetzt wirklich, wirklich traurig und könnte auf der Stelle losheulen vor Selbstmitleid ... so ein Mist, und ich dachte, es wär bereits alls iO....
Nichts ist in Ordnung

Nagut - ich wollte diesen Weg gehen, also zieh ich das jetzt auch durch. Ich wollte ja dadurch Gewissheit erlangen, ob es nicht doch nicht klappen könnte.

Wenn es nun nicht klappt, waurm auch immer, dann ist es eben so. Ist zwar traurig für den Moment, aber hat halt nicht sein sollen...