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Depressive Partnerin trennt sich kurz vor der Hochzeit

N
Hallo ihr Lieben,

lese mich seit einer Woche durch und traue mich nun zu schreiben.
Hier meine aktuelle Situation:
Vorgeschichte
Ich bin seit/war seit über 6 Jahren in einer Beziehung. Die ersten 4 Jahre waren toll. Meine Partnerin hat einen sehr sehr anspruchsvollen Job in dem lediglich Leistung zählt und sie somit dauerhaft unter Strom steht. Dazu kommt noch das sie in der Öffentlichkeit steht und konditioniert ist ihr Selbstwertgefühl durch die äußere Anerkennung zu holen.
In den 4 Jahren die schön waren lief der Beruf wunderbar.
Seit nun 2,5 Jahren hält sie dem psychischen und physischen Druck nur noch schwer stand. Sie schafft es zu funktionieren ist dabei aber immer am Limit.
Einen großen Einbruch gab es vor 2,5 Jahren. Da ging dann erstmal fast ein Jahr nichts. Das es sich dabei um Burnout /Depression handeln könnte war uns komischerweise nicht bewusst. Für uns war es eher ihr Frust wegen der Situation.
Ich wurde immer mehr unsichtbar für sie. Gespräche auch wenn es nur über belangloses ging, waren ihr zu anstrengend. Wenn ich Freunde einladen wollte -hat sie mir diese schlecht geredet und versucht das nicht zu uns nachhause kommen. Sie hat angefangen mich zu isolieren. War genervt wenn sie von der Arbeit kam ich am Telefon hing- ich hing am Telefon. aber auch nur weil Sie ja fast nicht mehr mit mir sprach.
Diese Situation brachte mich fast zum verzweifeln. So gab es ca. alle 3 Monate ein Gespräch meinerseits wie das weitergehen sollte. Sie redete dann immer auf mich ein und versprach das, wenn folgende Ereignisse dh. Umzug oder Wechsel des Arbeitsplatzes in naher Zukunft eintreten, sich die Situation zum alten kehrt. Sie hat mir immer diese Hoffnung gegeben weiter zu machen.
Doch die letzten 2,5 Jahre sind all diese so hoffnungsvollen Sachen passiert. Nur an ihrer Situation hat sich nichts geändert.
Sie beschreibt sich selbst wie ein einfacher Soldat der funktionieren muss.
Aktuell
Da der erste Heiratsversuch- Termin am Standesamt war schon vereinbart- wegen ihrer psychischen Situation letztes Jahr nicht geglückt ist gab es nun vor einem Monat den 2. Anlauf.
Wir waren beim Standesamt und diesen August sollte es so sein. Aufgrund der Erfahrung letzten Jahres habe ich ihr gesagt das sie NUR mit mir zum Standesamt gehen solle wenn sie wirklich bereit ist mich zu heiraten. Alles andere würde mein Herz brechen- eine weitere Enttäuschung könnte ich nicht verkraften.

Der Supergau
Nach diesem Tag fing sie an die Hochzeit immer mehr klein zu reden. Es dürfte keiner dabei sein- ich solle keinem davon erzählen- ich solle aufhören Hochzeitssendungen im Tv zu schauen etc.

Und dann kam was nun alles verändert. Sie trennte sich von mir. Sie trennt sich weil sie sich nun nicht mehr vorstellen kann zu Heiraten und auch keine Kinder mehr zu bekommen. Alles anders. Sie denkt die Krankheit habe sie zu einem anderen Menschen gemacht. Sie wäre jetzt nicht mehr krank sondern das ist ihr neuer Charakter. Sie würde mich auch so nicht glücklich machen. Deshalb ist es das beste so.

Ich bin am Boden zerstört und erhoffe mir Ratschläge wie ich mich nun am besten verhalten soll.

Wichtig ist nich zu sagen: Sie war nie in Psychologischer Behandlung. Das einzige wozu ich sie bekommen hatte waren 2 Stunden bei einer Hypnose Dame.

11.06.2017 00:11 • #1


Phasepunch
Hallo Nudeline,

Klingt für mich danach, als würde sie derzeit alle Altlasten loswerden.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass derartiger Stress über Jahre hinweg einen wirklich verändern können.

Sie hat eine Änderung eurer Situation immer weiter hinaus geschoben.

Für sie wäre natürlich unbedingt wichtig, alles professionell begleitet aufzuarbeiten.

Dir würde ich nur raten sie erst einmal gehen zu lassen.

Sie macht es sich doch sehr einfach. Ich bin nicht krank, ich bin halt jetzt so.

Haben ihre Familie/ Freunde nicht gesehen wie es ihr geht und ihr gegebenfalls zu einer Therapie geraten? Oder einem Berufswechsel?


Alles gute für dich.

11.06.2017 01:02 • x 1 #2


A


Depressive Partnerin trennt sich kurz vor der Hochzeit

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U
Ist Dir jetzt vermutlich nicht so bewusst und kommt oft vor, wenn man sein eigenes Glück aus dem Auge verliert, aber da kann man mit Abstand herauslesen:

Perle hat seit zwei Jahren miese Laune, lässt es an ihrem Partner aus und arbeitet von Monat zu Monat mehr gegen die Bindung.

Lösung: Schönes Leben wünschen, für die Zeit danken und ne normale Perle suchen.

Machse nich, ist mir schon klar. Nur, dadurch verlierst Du das Mädel auf jeden Fall.

Und an die kommenden Unkenrufe: Die Dame arbeitet gegen den TE, da is nix mit Händchen Halten Schmusi Am Küchentisch Auf Heile Welt Machen.

11.06.2017 01:09 • x 1 #3


P
Stress kann Menschen verändern, vorallem über einen grösseren Zeitraum.

In meinen Augen gibt es dazu gar nicht viel zu sagen, ausser dass du sie gehen lassen solltest. Sie kommt nicht mit ihrem eigenen Leben klar, wer das nicht kann ist definitiv auch nicht bereit für eine Beziehung geschweige denn für eine Hochzeit...
Sie sollte den Stress wirklich behandeln lassen..

Sie arbeitet tatsächlich gegen dich, sie isoliert dich und treibt dich nur in den Wahnsinn. Klar ist es nicht ihre Aufgabe, dich glücklich zu machen, jedoch sollte das Gegenteil nicht eintreffen. Auf deine Hilfeangebote reagiert sie ja offensichtlich nicht, darum hat sie deine Bemühungen auch nicht verdient..

Ich bin mir sicher, dass die richtige Frau für dich noch da draussen ist. Eine, die dich liebt und deine Art schätzt... Darum lass sie gehen, sie hat momentan mit den eigenen Problemen genug zu tun. Wer weiss, vielleicht merkt sie ja bald, was sie verloren hat (hoffentlich)

11.06.2017 01:23 • x 2 #4


virtualSoul
hoffnungen halten illusionen am leben, die nichts mit der realität zu tun haben. die realität sieht nämlich so aus, wie du sie jetzt erlebst. du kannst deine partnerin nicht reparieren, dass kann sie nur selbst. und zwar nur, wenn sie es auch wirklich will. du hast dich einlullen lassen und bist zu hörig gewesen. klar, der liebe halber verständlich, muss jeder durch, die rechnung hast du allerdings jetzt dafür, denn du hast deine bedürfnisse ignoriert, um eine scheinharmonie bei euch aufrechtzuerhalten.

11.06.2017 01:32 • x 3 #5


Ricky
Du hast ne Partnerin, die offenbar depressiv ist, so zumindest ist Deine Einschätzung. Du bist ihr Freund, nicht ihr Therapeut. Sie bewegt sich weg.

Im Übrigen ist die Ausrede: Ich bin nicht krank, sondern ich bin eben so die ungefähr beliebteste Ausrede von Depressiven, vor allem solchen, die sich null damit auseinander setzen wollen. Das sind auch dieselben, die einmal zur Therapie gehen und danach meinen: Bringt alles nichts! - Die merken das eben immer erst dann, wenn im Leben absolut gar nichts mehr läuft. Das dauert.

Die Frage, die sich mir stellt, ist viel eher: Was willst Du mit einer Person, die Dich kleinmacht, die Dich nicht heiraten will, die Dich von Freunden isoliert und nicht mit Dir redet?! Was zur Hölle verbindet euch dann noch? Ist sie die Megagranate im Bett oder hast Du so unendlich Angst vorm Alleinesein? Beidem kann abgeholfen werden, denn für beides bist allein Du verantwortlich. Für Deine Freuden als auch für das Beseitigen Deiner Ängste. Also wär's an der Zeit da anzufangen. Und Leute, die selbst Deiner Meinung nach krank sind, solltest Du in Zukunft meiden.

11.06.2017 03:17 • x 1 #6


N
Danke. Ehrlich und von ganzen Herzen.
Ich werde Heute zurück fahren und sehen was mich zuhause erwartet.
Die Zugfahrt werde Ich nutzen um mir eure Beiträge nochmals in aller Ruhe durchzulesen.
Diese Floskel: Es tut gut zu wissen das es andere gibt denen es ähnlich geht/ging ist jetzt durch dieses Forum greifbar geworden.

11.06.2017 09:46 • #7


N
@Phasepunch
Ich fühle mich auch wie eine Last- wie ein Projekt bei dem es nicht reicht zu funktionieren. Hier muss man mehr geben, sich mit sich selbst und der Beziehung auseinandersetzen.
Ich hatte wirklich oft eine Paartherapie , Psychotherapie vorgeschlagen. Aber habe gegen eine Mauer geredet. Sie wüsste woher das alles käme, da bräuchte sie auch keinen Therapeuten für. Meiner Meinung nach hatte sie Angst davor welche Veränderungen im Leben eine Therapie hervorbringen würde.
Sie ist nicht nur ein Zirkuspferd für sich, sondern auch von der Familie wird sie darauf reduziert. Sie schmücken sich mit ihren Federn , das ist das einzige was sie in ihrem Leben haben.
Freunde sind keine vorhanden. Vor der Krankheit waren es nicht viele da sie nicht der Typ dafür ist. Mittlerweile sind es keine mehr.
Keiner der ihr Ratschläge gibt , keinen dem sie sich anvertraut. Und die Eltern die sie animieren höher und weiter zu springen.
Berufswechsel. Das Ende der Karriere steht bevor. Sie ist zu alt geworden um an der Front zu kämpfen. Kann also auch was damit zutun haben das jetzt eine Art Midlifecrisis dazu kommt?

Ich bin so ziemlich ratlos

@urmeliii
Das ist ja das Irre. Seit 2 Jahren lebe ich ihre Depression so gut es mir möglich ist mit durch und verzichte. Und am Ende der 2 Jahre sagt sie dann: Ich kann das nicht mehr - ich bin egoistisch und rücksichtslos geworden und das will ich dir nicht antun. Wir trennen uns.
Wenn es jemanden zugestanden hätte, wenn man es so sagen kann, dann wäre das wohl ich gewesen der die Hochzeit absagt.

@profrager
Es fühlt sich so falsch an sie gehen zu lassen. Ich sehe zwar darin auch die größte mögliche Chance auf Genesung nur- bin ich rein gar nicht der Mensch der die Füße stillhalten kann und passive ist. In den letzten Jahren hätte ich mir Passivität im Alltag mir ihr nicht leisten können.


@virtualSoul
Du hast recht. Nur sie selbst kann sich reparieren. Es ist so unglaublich frustrierend das aus meiner Sicht eine echte Chance durch eine Therapie besteht. Nur will sie keine Therapie. Sie akzeptiert sich lieber so wie sie jetzt ist- auch wenn sie nach eigener Aussage sich so auch nicht leiden kann. Das macht mich während ich es schreibe richtig wütend.
Es ist für meinen Freundeskreis auch ein absolutes Rätsel wie sie mich dazu bekommen hat. Ich weiss gar nicht warum ich es über die Jahre nicht bei meinen Freunden thematisiert habe..wahrscheinlich aus Angst sie könnten mir zu einer Trennung raten..auch gruselig das für mich jetzt so zu denken.

@Ricky

Jetzt kommt der Teufel in mir durch. Von der einen Seite wünsche ich mir so sehr das gar nichts mehr läuft bei ihr. Einfach damit sie keine andere Möglichkeit mehr hat als sich mit ihrem Leben auseinander zu setzen. Von der anderen Seite kann ich den Gedanken kaum ertragen- in dieser Zeit dann nicht für sie da zu sein.

Mit der Person die sie jetzt ist kann ich auf dauer nicht glücklich werden. Das hat sie ja auch festgestellt -weshalb sie sich getrennt hat. Nur die Herangehensweise ist eine andere. Ich bin bereit die Depression/Burnout/Midlifecrisis durchzustehen um dann die alte zurück zu bekommen. Sie glaubt das es die alte nicht mehr geben wird.

Ich habe mir die Frage der Angst vom Alleinsein gestellt. Ich habe definitive keine.
Was uns verbindet. Es sind tausende Kleinigkeiten. Unsere Unterschiedlichkeit- die so ergänzend ist. Bis vor einer Woche die gleichen Lebensziele. Die Nähe, die wir dem anderen geben. Ihr absolut gutes Herz (wenn man die jetzige Situation ausblendet). Ihre Fürsorge. Ihre gute Menschenkentnis. Ihre Disziplin. etc. Wie wir auch schwere Zeiten gemeistert haben.


Jetzt
Ich komme ich in ein paar Minuten zuhause an und kann die Spannung kaum aushalten. Wie wird sich das alles anfühlen. Wie wird sie sich Verhalten. Ich bin mir noch nicht mal sicher was für ein Verhalten ich mir wünschen würde. Nur eins weiss ich. Wenn sie mir erneut sagt das sie mich liebt und vermisst dann wird mein Gedankenkarussell nie zum stehen kommen.

Kennt ihr Situationen mit depressiven die trotz starker Liebe sich für eine Trennung entscheiden? Gibt es sardistische Züge in einer Depression? Kann es auch nur ein austesten sein ob es einem danach dann besser geht?

11.06.2017 12:55 • #8


Rubinrot
Hallo,
Mein exfreund ist wohl auch depressiv, hat zum Schluss auch antidepressiva genommen. Die Diagnose stellte jedoch nur ein Hausarzt... Die Symptome passten wohl aber.
Nun zu meiner Erfahrung: Mein ex hat sich von mir getrennt. Begrünung: er möchte mich lieber schützen, anstatt mich mit der Krankheit noch weiter runterzuziehen. Außerdem möchte er mich nicht andauernd verletzen (er hat öfter Schluss gemacht, oft auch im Streit). Oftmals kam auch der Satz, dass er nicht gut genug für mich ist.
Am Ende hat er sich total isoliert, hat viel geschlafen, hätte Lust zu nichts. Hing aber am Ende wohl auch mit den Medikamenten zusammen, danach war er komplett anders (ist aber ein anderes Thema).
Er gab auf jeden Fall an, dass er erstmal mit sich klar kommen muss und bei uns aufgrund der Krankheit auch viel passiert ist.
Ich hab ihn jetzt in Ruhe gelassen, auch wenn es schwer ist. Habe ihm gesagt, dass ich für ihn da bin und dass ich ihm gesagt hätte, wenn ich nicht mehr könnte.

11.06.2017 13:42 • x 1 #9


N
@rubinrot, wie lange ist das nun her?
Und wie verhält er sich?

11.06.2017 13:49 • #10


Rubinrot
Wir sind seit 1,5 Wochen getrennt. Er schrieb mir nach 2 Tagen nur nochmal von sich aus, dass noch Gefühle da sind, er aber nicht mehr könnte.
Habe ihm dann nochmal geschrieben am Freitag und eine knallharte Abfuhr bekommen. Lasse ihn nun also in Ruhe.

Meinst du, wie er sich nun verhält oder in der letzten Zeit?

11.06.2017 13:55 • #11


N
Wie er sich nun Verhält. Wie lange wart ihr zusammen?
Und wie fühlst du dich?
Hängst du in der Warteschleife? Bist du sauer? Vermisst du ihn?etc.

11.06.2017 13:57 • #12


Rubinrot
Nun ist er abweisend. Ich weiß nicht, ob er das macht, damit ich nun endlich gehe und er mich nicht mehr verletzen kann oder ob ich ihm egal bin.
Knapp ein Jahr nur.
Ich fühl mich schlecht. Ich habe ihm immer beigestanden, war immer da und nun lässt er mich frei. Fühlt sich an, als würde er mich abschieben.
Nein, in der Warteschleife hänge ich nicht, es ist aus.
Mal bin ich sauer, aber das vermissen siegt im Moment noch.

In der letzten Zeit wusste er auch nicht mehr, was er eigentlich möchte. War mal so mal so.

11.06.2017 14:12 • x 1 #13


N
Das vermissen siegt auch bei mir.
Haben eben ein Gespräch gehabt. Haben Konzerttickets in London. Die Reise treten wir noch gemeinsam an.
Sie zieht erstmal zu einer Freundin- kommt aber ab und an und holt Sachen.....
Ich stürze much in die Arbeit. Mal sehen ob Ich das so hinbekomme.

11.06.2017 16:40 • x 1 #14


Rubinrot
Ok, das ist hart dann noch nach London zu reisen. Wünsche dir viel Glück, dass du dir nicht zu viele Hoffnungen machst!
Unseren Urlaub haben wir auch storniert.

11.06.2017 17:12 • #15


A


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