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Depressiver Partner, loslassen oder weitermachen

Domi128
@Nemaj Danke für deinen Hinweis, ist ja leider nicht die erste Trennung, hab das bei der Trennung von meiner Frau vor 8 Jahren durchexerziert, mich selbst lieben zu lernen. Wenn ich da nicht safe wäre hätte ich diese Beziehung niemals solange aufrecht erhalten können.

Ich denke tatsächlich, dass in diesem Fall von meiner Seite aus nicht viel mehr zu machen gewesen wäre, bzw. jetzt ist. Mir geht es darum Klarheit zu bekommen, ob ich jetzt ohne sie durchstarte oder ob ich nochmal um sie kämpfe weil auch eine Chance dazu besteht und ich das überhaupt noch will.

Dazu helfen mir Eure Antworten, bislang echt super auch wenn sie jetzt widersprüchlich zu gestern Abend sind @Melanie35 und @Hola15 , so siehts halt auch in meinem Kopf aus Gestern Abend war ich noch klar, sie liebt mich nicht in dem Maß wie es notwendig wäre und wenn es eine normale Beziehung ist, dann wäre ich auch sofort dabei, ich weiß aber halt nicht welcher Anteil von Ihr kommt und welcher von der Depression. Stell mir da immer ein Dementoren von Harry Potter vor der die ganze Zeit die Energie aus ihr raussaugt. Nur vergess ich das manachmal auch, dass sie das hat, weil zu sehen ist der ja leider nicht. Und ich darf ja auch nicht die ganze Verantwortung von ihr abnehmen, es ist immer eine Gratwanderung.

24.07.2021 13:19 • #16


Heffalump
Sie liebt dich bestimmt auch, aber ne richtig schwere Depression ist kein Zuckerschlecken, man nimmt weder das Umfeld, noch sich selbst wahr - unbehandelt kann solches schwere Auswirkungen haben.

Und ein Partner sollte kein Therapeut werden, kann dieses nicht leisten, weil ihm der Lotuseffekt fehlt, um es abzuschütteln (der Therapeut hat dies gelernt und nimmt normal nichts von Arbeit mit heim).
Von daher müsste deine Freundin es zulassen, es wollen, das sie Hilfestellung vom Fachpersonal bekommt und es kann Jahre dauern, bis Sie wieder eine Beziehung zu lassen kann.

24.07.2021 13:31 • x 1 #17


A


Depressiver Partner, loslassen oder weitermachen

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Domi128
@Heffalump da bin ich völlig bei dir, dass ich als Partner nicht therapieren kann, obwohl ich mir manchmal gewünscht hätte so schizophren zu sein um die Stühle wechseln zu können. Leider bist du ja auch hier auf deinen Partner angewiesen und du wünscht dir ja auch, dass du mit zum Therapeuten gehen kannst um eine Handlungsempfehlung für die Beziehung zu deinem Partner und zur Depression bekommen zu können. Ich hatte sie vor unserer Kontaktsperre noch gefragt ob sie nicht gehen möchte, da es ihr aber im Moment so gut wie lange nicht mehr geht sieht sie keinen Bedarf, also was denn nun?

Sie war beim Therapeuten als es das erste mal ganz schlimm war und sie gerade noch vom Sofa aufstehen konnte um to the Bathroom zu gehen... Da wurde ihr auch ganz gut geholfen wie sie lernen kann, damit umzugehen, sie hat Übungen bekommen was sie tun kann, wenn sie merkt da ist was im Anflug, und dann wurde es temporär auch wieder besser und ich konnte zeitweise vergessen, mit einem depressiven Partner zusammen zu sein. Ich denke in diesem Fall habe ich es vergessen, leider ist es halt so dass sie mir das nicht sagt, das gerade so ein Moment anliegt.

Und es gibt ja unterschiedliche Formen von Depressionen, leider habe ich dazu keine genauen Informationen.

24.07.2021 14:32 • x 1 #18


DieSeherin
ich habe aber den eindruck, dass eure partnerschaft in den drei jahren nie die tiefe und das miteinander erreicht hat, was es gebraucht hätte, damit du wirklich der richtige vertraute mensch an ihrer seite sein kannst...

Zitat von Domi128:
du wünscht dir ja auch, dass du mit zum Therapeuten gehen kannst um eine Handlungsempfehlung für die Beziehung zu deinem Partner und zur Depression bekommen zu können.

... schwierig zu erklären...

24.07.2021 14:47 • x 1 #19


Domi128
Zitat von DieSeherin:
ich habe aber den eindruck, dass eure partnerschaft in den drei jahren nie die tiefe und das miteinander erreicht hat, was es gebraucht hätte, damit du wirklich der richtige vertraute mensch an ihrer seite sein kannst... ... schwierig zu erklären...


Ja da ist was dran, sie hat sich eben oft hinter ihre Mauer zurückgezogen und vieles mit sich selbst ausgemacht. Wenn wir lange genug darüber gesprochen haben, hat sie sich dann doch geöffnet und ist wieder rausgekommen, von daher hat sie mich schon ins Vertrauen gezogen. Aber was alles noch hinter der Mauer liegt ist mir verborgen. Das ist ja auch ein grundsätzliches Thema bei depressiven Partnern sie wollen, dir auch gar nicht alles erzählen, weil es ja auch Kraft kostet und die Angst mitschwingt, du würdest sie dann verlassen... Es ist ein Teufelskreis und braucht Geduld und unsere Situation war ja alleine von den Rahmenbedingungen schlecht, dass es Situationen gibt in denen sie sich öffnet, weil da müssen ja auch zuerstmal die Prio 1 Probleme aus dem Alltag gelöst werden. Eben darum jetzt wäre die Möglichkeit wieder öfter Situationen zu schaffen, aber Sie findet lieber alleine zu sich...

24.07.2021 15:09 • #20


DieSeherin
Zitat von Domi128:
aber Sie findet lieber alleine zu sich...

ääähhhh... ich glaube, dass sie gar nicht wirklich lieber alleine zu sich findet, sondern einfach keine wahl hat. sie braucht all ihre energie jetzt für sich. das hat gar nichts mit dir zu tun!

tu dir bitte selbst den gefallen und hinterfrage nicht, was du anders/besser hättest machen können!

24.07.2021 15:39 • x 2 #21


Domi128
@DieSeherin Ok ist das so? Mein bisheriger Kenntnisstand zu dem Thema war, dass man depressive Partner nicht alleine lassen soll auch wenn sie keine Hilfe fordern, soll ein Signal da sein, das man trotzdem da ist... aber ich beginne zu verstehen, dass sie den Weg jetzt alleine gehen will, weil meine Nähe Druck bei ihr auslöst, weil sie mir nicht gerecht werden kann und sich das für sie wie Danke an @Hola15 reinstes Gift anfühlt und sie deshalb den Weg jetzt lieber alleine geht.

Ich Hinterfrage es nicht mehr, mir geht es eher zu verstehen was Sie umtreibt.

24.07.2021 18:56 • x 1 #22


Domi128
So liebe Beteiligte, nachdem ich nun zum Teil sogar in den PNs an einigen Stellen noch weiter ins Detail gegangen bin. Lautet auch heute das aktuelle Tagesfazit, die Gefühle für die Beziehung waren nicht mehr ausreichend bei Ihr...
Ob primär die Depression, die Gesamtsituation oder sie einen anderen hat, kann ich nicht rausfinden, wahrscheinlich weiß sie es selbst nicht...
In der Konsequenz heißt es jedoch, es kostet mich Energie das Rätsel vollends zu lösen, ich muss es so stehen lassen und kann nix daran ändern, sie will nicht mehr...

Also Wunden heilen gehen, offene Baustellen schließen und den Blick nach vorne richten. Ich bedanke mich nochmal bei allen für Eure Meinungen und das Beantworten meiner vielen Fragen und wünsche Euch eine erholsame Nacht.

25.07.2021 01:29 • x 3 #23


L
Hi @all, ich bin (wieder) neu hier. Hatte ein ähnliches Thema und fand die Unterhaltung hier sehr spannend und hilfreich. Für Betroffene. Ich bin ebenfalls der Meinung und kann aus eigener Erfahrung sagen, dass Depressionen beim Partner einfach sch*** sind.

26.07.2021 18:54 • x 1 #24


Domi128
@Lana-81 ich denke eine Beziehung mit einem depressiven Partner pro Leben reicht. Es ist für jemand der das nicht selbst durchgestanden hat nicht begreifbar, wieviel Energie dir geraubt wird und nie weißt du ob es an deinem Partner selbst oder an der Depression liegt und du rätselst oft was du selbst getan hast.

Die Beziehung ist nicht im Gleichgewicht, alles was dir auf dem Geben Konto zustehen würde erntet dieses Depressionsmonster.

Du hast mit ziemlicher Sicherheit das getan was du konntest.

Ich bin einerseits traurig, dass die Beziehung zu Ende ist, andererseits froh, dass ich meine Energie wieder für mich habe. Klar wird meine Achterbahnfahrt noch eine Weile gehen, aber eins weiß ich wenigstens es geht vorbei... weil wenn du kein starker Mensch bist, dann ist deine Beziehung zu einem depressiven Partner eh nur von kurzer Dauer. Jeden Tag, jede Stunde die du nur gegeben hast, ist allen Respektes Wert und wenn du selbst mal kraftlos warst konntest du dich da nur selbst wieder rausziehen.

Der schwierigere Weg für den Rest des Lebens, auch wenn es sich für dich jetzt komisch anhört, liegt vor deinem depressiven Partner, und um es mit den Worten aus The 100 zu sagen yu gonplei ste odon dein Kampf ist vorbei. Lass dich deine eigene Energie wieder spüren und glaub an dich.

26.07.2021 20:08 • x 1 #25


L
@Domi128 das hat du sehr schön und sehr treffend geschrieben. Ich selbst hab schon einige Achterbahnfahrten hinter mir und fahre mittlerweile geradeaus, ohne auf und abs. Es war genau die richtige Entscheidung die ganze Sache nicht als meine Angelegenheit zu betrachten, einen Schritt zurück zu gehen und einen neuen, eigenen selbstbestimmten Weg einzugehen. Und trotzdem lässt man nicht nur den Partner sondern auch einen Menschen zurück, der einem nicht von heute auf morgen und auch nicht nach einem Dreiviertel Jahr egal ist. Trotz allem ich genieße ich trotzdem die gewonnene Unbeschwertheit in vollen Zügen..

26.07.2021 20:17 • x 2 #26


CanisaWuff
ich glaube dass ich auch depressiv bin und daher immer Hochs und Tiefs hatte.
Es wäre für mich schön gewesen, wenn mein Partner nun, nachdem ich Antidepressiva nehme, auch noch mit mit kämpfen würde, statt mich einfach fallen zu lassen und das noch dazu in einer Stadt die für mich völlig fremd ist und ich niemanden kenne.

27.07.2021 08:44 • #27


Domi128
@CanisaWuff ja das ist die andere Seite der Medaille. Es ist letztendlich die Depression welche die Beziehungen aus dem Gleichgewicht bringt.

Trotzdem musst du als nicht depressiver Mensch irgendwann entscheiden, ob du mit runter gehst oder ob du aussteigst. In den Fällen die mir hier in diesem Thread und in PNs begegnet sind, war es der depressive Partner der die Beziehung beendet hat.

Wenn die Gefühle stark genug sind und der Partner stark genug ist, dann wird er auch an deiner Seite bleiben und mit dir kämpfen.

Tut mir leid für dich, dass dein Partner nicht bei dir geblieben ist.

Stelle mir das manchmal ähnlich einer Dreiecksbeziehung vor. Du bist mit deinem Partner und einem Herrn/Dame Namens Depression liiert und wenn dein Partner mehr Zeit für die Depression benötigt (mehr Aufmerksamkeit widmet) ist das nicht jedermanns Sache und dann dafür auch noch Energie aufzuwenden, dich wieder zu motivieren, wenn dich der andere ständig runterzieht oder dich ständig teilen zu müssen, geht dir an die Substanz.

Du hast jetzt etwas dagegen getan und das ist m.E. die einzige Chance. Denke es bleibt nur zu lernen, die Depression durch Therapie so in den Griff zu bekommen, dass sie nicht die Oberhand gewinnt und deinen Partner mitzunehmen, so dass er versteht was dich umtreibt. Da es aber so viele Formen und unterschiedliche Situationen gibt, ist das nur ein Weg, bei dem ich mir vorstellen könnte das Beziehungen klappen.

Ich wünsche dir viel Kraft, bei deinem Kampf gegen die Depression.

27.07.2021 09:20 • #28


CanisaWuff
Sein bester Freund ist depressiv. Mir war lange nicht klar, was mit mir los ist.
Habe verdrängt.... nun gehe ich die Wege, die er immer wollte und er stellt fest, dass ich nicht die Frau bin mit der er sein Leben verbringen möchte.
Vor 6 Jahren habe ich ihn gefragt, ob er wirklich mich möchte... ja, ich will Dich, ich habe Angst, dass Dich sonst ein anderer mir wegschnappt.
Mein Kopf hatte Bedenken, mein Herz hat sich geöffnet. Ich verfluche heute diese Zeit. Hätte ich auf meinen Kopf gehört, dann wäre ich nun noch in Hamburg und müsste nicht nochmal komplett neu in Oldenburg beginnen.
Für Ihn hat sich in der gesamten Zeit nichts, aber auch gar nichts geändert.

27.07.2021 09:29 • #29


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