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Die Anleitung zum Unglücklich sein

Hamsterblaster
Guten Abend Werte Damen/Herren/diverse und Unentschlossene

Ich bin der Hamster und möchte hier einfach mal ein Thema zum Buch die Anleitung zum Unglücklich sein erstellen in dem man über Aussagen hiervon reden kann oder auch gern das Werk sowie dessen Ersteller Watzlawick thematisieren mag.

Ich sehe hier ja oft das wir eben sehr häufig das Thema Unglücklich sein haben. Ich dachte mir fangen vielleicht mal einfach mit einem der Einstiegssätze des Buches aus den ersten Kapiteln an.

Nichts ist schwerer zu ertragen als eine Reihe guter Taten.

Sind wir als Menschen wenn alles gut läuft etwa nicht glücklich? Sehen wir uns etwa nach Unglück? Oder ist es vielmehr das verneinen von glück das uns glücklich macht?

Wie sehen das die mitleser zum einsteigen ist dem wirklich so ?

Ist eine Reihe guter Taten wirklich nicht zu ertragen?

29.01.2023 00:27 • x 2 #1


ElGatoRojo
Zitat von Hamsterblaster:
Nichts ist schwerer zu ertragen als eine Reihe guter Taten.

Nichts ist schwerer zu ertragen
als eine Reihe von guten Tagen --- war das nicht dieser Goethe?

Weil letztlich Glück vermutlich keine Zeiträume sind, sondern nur Momente - Minuten etwa oder halbe Stunden. Berggipfel im allgemeinen Grundlevel des Lebens. Oft sogar noch wolkenverhangen.

Und der Pessimist in vielen von uns, der fürchtet, dass doch irgendein Haken an der Sache sein muss, wenn es denn längere Zeit besser geht als gedacht. Vor allem, wenn etwas ohne größere Anstrengung einfch so zufällt. Und damit kommen wir zu Verliebtheit und Liebe. Zu selten der Mut. hier in das Risiko zu gehen.

29.01.2023 00:36 • x 6 #2


A


Die Anleitung zum Unglücklich sein

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Hamsterblaster
„Was kann man nun von einem Menschen […] erwarten? Überschütten Sie ihn mit allen Erdengütern, versenken Sie ihn in Glück bis über die Ohren, bis über den Kopf, so daß an die Oberfläche des Glücks wie zum Wasserspiegel nur noch Bläschen aufsteigen, geben Sie ihm ein pekuniäres Auskommen, daß ihm nichts anderes zu tun übrigbleibt, als zu schlafen, Lebkuchen zu vertilgen und für den Fortbestand der Menschheit zu sorgen – so wird er doch, dieser selbe Mensch, Ihnen auf der Stelle aus purer Undankbarkeit, einzig aus Schmähsucht einen Streich spielen. Er wird sogar die Lebkuchen aufs Spiel setzen und sich vielleicht den verderblichsten Unsinn wünschen, den allerunökonomischsten Blödsinn, einzig um in diese ganze positive Vernünftigkeit sein eigenes unheilbringendes phantastisches Element beizumischen. Gerade seine phantastischen Einfälle, seine banale Dummheit wird er behalten wollen …“

Ist als langtext ursprünglich von Fjodor Michailowitsch Dostojewski

Aber die kürzeste Fassung ist glaube ich auch von Ghoethe wobei ich nicht sicher bin ob es literarisch nicht bereits schon früher vorkommt.

29.01.2023 00:42 • x 2 #3


D
Eines meiner Lieblingsbücher. Und eines meiner Favoriten ist der Betrunkene, der nach seinem Schlüssel sucht. Allerdings - laut eigener Aussage - nicht an der Stelle, wo er ihn verloren hat (da es dort zu dunkel ist) , sondern da, wo zwar Licht ist, jedoch der Schlüssel nicht zu finden sein wird. Schöne Metapher.

29.01.2023 00:53 • x 4 #4


Bebe
Ich habe das Buch (noch) nicht gelesen, aber das Thema ist interessant.
Was heißt, dass alles gut läuft? Wann ist das?
Ich denke die Gesellschaft bestimmt da viel und da fällt mir das 4-Säulen der Lebensbalance(Arbeit/Geld, soziale Kontakte/Familie, Werte/Kultur) ein. Wenn eine Säule nicht stabil ist, ist der Mensch unglücklich bzw. die Balance gestört.

29.01.2023 01:03 • x 1 #5


Hamsterblaster
Zitat von Bebe:
Ich habe das Buch (noch) nicht gelesen, aber das Thema ist interessant. Was heißt, dass alles gut läuft? Wann ist das? Ich denke die Gesellschaft ...


Auch ein interessanter Ansatz.

HIhr ein kleiner Gedanke meinerseits wenn Tiere die z.b. vor dem aussterben geschützt werden wollen in ei habbitat kommen wo sid alles haben entwickeln sie oft starke Neurosen oft ist das bei menschen ähnlich zu beobachten wenn man davon ausgeht das jemand ähnlich git behütet ist idt ebenfalls eine Anpassungsstörung oft vorhanden bzw man ist wie heisst es so schön 'fish out of the water'

29.01.2023 01:13 • x 1 #6


K
@Hamsterblaster ich denke, wit haben hier viele „Luxusprobleme“. Meinen Forengrund eingeschlossen.

Tatsächlich sollten wir uns vielleicht mal wieder auf uns selbst besinnen anstatt WA‘s, Storys oder sonstiges zu filetieren und analysieren.

Fällt mir spontan dazu ein…..

29.01.2023 01:20 • #7


Bebe
Im Endeffekt hängen wir immer noch in unserer evolutionären Vergangenheit fest: Vermehren, wegrennen wenn’s gefährlich wird und Vorsicht/Kritik vor Neuem, es könnte gefährlich oder giftig sein. Und in der Gruppe ist man auch sicherer.
Dazwischen müssen wir uns ablenken und Aufputschmittel nehmen (da gehört Kaffee schon dazu oder Adrenalinsucht). Und dann kommt noch die Gesellschaft (außerhalb der Gruppe) dazu…

29.01.2023 09:21 • x 1 #8


Brennessl
lieber hamster!

Zitat von Hamsterblaster:
Ich sehe hier ja oft das wir eben sehr häufig das Thema Unglücklich sein haben.


naja, das hier ist ein liebeskummerforum, logisch dass hier viele unglücklich sind, das sind bei den meisten aber lebensphasen und kein dauerzustand. hoffe ich zumindest für alle hier.

Zitat von Hamsterblaster:
Sind wir als Menschen wenn alles gut läuft etwa nicht glücklich? Sehen wir uns etwa nach Unglück? Oder ist es vielmehr das verneinen von glück das uns glücklich macht?


das halte ich für zu stark pauschalisiert.

und watzlawick geht es in ´seinem buch ja auch nicht um die gesamte menschheit, sondern um gewisse charaktere. eben um jene die dazu neigen selbst im guten das schlechte zu sehen. und darum wie man diese eigenschaft noch besser ausbauen kann.

vielleicht können die geschichten auch bewirken, dass man sich selbst und seine denkweise mehr wahrnimmt und hinterfragt, so mancher negativmensch hat sich darin wahrscheinlich wieder erkannt.

für mich ist das buch nix anderes als eine satirische gesellschaftskritik und es war ja auch eine humorige reaktion auf die vielen glücksratgeber der 90ger jahre.

listig zu lesen wars allemal, zu ernst würde ich das allerdingst nicht nehmen.


ich glaube unglücklich sein ist (oft) eine charaktersache. die dauerfrustrierten die mit verhärmten gesicht durchs leben wandern haben irgendwie nicht gelernt, das gute und schöne anzunehmen.

wo das bei diesen menschen her kommt, keine ahnung, aber ich denke an dieser einstellung kann man arbeiten wenn man will.

manche suhlen sich aber anscheindend wirklich gerne in ihrem unglück und das jahrelang, die haben dann schon so eine negativaura, da geht man besser aus dem weg.

glücklich sein ist eine einstellung, genauso wie unglücklich sein. so seh ich das zumindest.

29.01.2023 10:24 • x 3 #9


G
Zitat von Hamsterblaster:
Ist eine Reihe guter Taten wirklich nicht zu ertragen?

Ich kann das.
Zitat von Brennessl:
ich glaube unglücklich sein ist (oft) eine charaktersache. die dauerfrustrierten die mit verhärmten gesicht durchs leben wandern haben irgendwie nicht gelernt, das gute und schöne anzunehmen.

.. und bitteschön gleiches Unrecht für alle. Auch von Dir möchte ich nicht hören, wie gut es Dir doch geht, sollte ich mich beiläufig danach erkundigen.
Ich interessiere mich nämlich nur für mich.

Sturmhöhe mochte ich u.a. auch sehr.

27.04.2023 23:47 • x 2 #10


W
Zitat von Gärtnerin:
Sturmhöhe mochte ich u.a. auch sehr.


Ist jene Sturmhöhe die Folge radikaler Aufwertung?
Eine, wenn nicht die Zauberformel der Liebenden.

28.04.2023 03:02 • #11


G
Diese Sache mit den Liebenden ist mir zu abstrakt.
Die Romantik ist irgendwie verschüttgegangen. Ein Gauner bleibt ein Gauner.

28.04.2023 03:12 • x 1 #12


W
Zitat von Gärtnerin:
Ein Gauner bleibt ein Gauner.


Ja, eh.
Aber was hat das mit den Liebenden zu tun?
Sind Dir Liebende, allesamt, Gauner, Romantiker aber nicht?
Ich stehe gerade am Schlauch in meinem kalten blühenden Garten.

28.04.2023 03:52 • x 2 #13


G
Etymologie

verschüttgehen Vb. in der Gaunersprache ‘eingesperrt, verhaftet werden’ (Mitte 19. Jh., im Berlin.), verschütt ‘in Arrest befindlich’ (Anfang 19. Jh.), Verschütt ‘Haft’. Wohl zu mnd. nd. schütten‘hemmen, einsperren, durch Absperrung in der Bewegung behindern’ (auch vom in fremde Felder eingedrungenen Vieh durch den Feldhüter), mnl.verschutten ‘(ver)hindern, abhalten’, auch ‘in einen ... Mehr

Zitat von Gärtnerin:
irgendwie

… bin ich abgeschweift, ist ja nichts Neues, lieber Whynot.
Zitat von Gärtnerin:
irgendwie verschüttgegangen. Ein Gauner bleibt ein Gauner.

28.04.2023 08:10 • #14


S
Hoffe Watzlawick ist jetzt kein Ukrainer oder so ...

Ja und gut und gut schon unterschiedliche Dinge sind.

Zb. das man Gutes tut ohne Gegenleistung oder Gutes tut für Anerkennung und Aufmerksamkeit siehe eigene Aufwertung.

Echt Gutes passiert ohne Hintergedanken, Gutes mit Berechnung einfach nur Müll ist und eher von einer Störung zeugt.

Und natürlich kann gestörtes Gutes auch unglücklich machen, schlicht weil man nicht das berechnete Echo da zurückbekommt lol. Dann vielleicht doch lieber ehrlich böse ist und auch bleibt lol

29.04.2023 17:33 • x 1 #15


A


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