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Die Ex meines Mannes kann ihn nicht loslassen, was tun?

C
Naja, ihr schreibt immer davon, wie immens gestört die Frau ist. Es stimmt sicher, dass sie den Kopf in den Sand steckt und die unumstößliche Wahrheit (noch) nicht sehen möchte, aber für mich stellen sich noch ein paar andere Fragen - die ich hier ausführen möchte, einfach um ein paar andere Aspekte (und Denkweisen) einzubringen.

- Offenbar hatten die beiden ja eine langjährige Beziehung (du schreibst, kekanina, dass die Frau Fotos zusammenstellt, auf denen ihr Mann und sie in der Zeit von vor 15 Jahren zu sehen sind) - da kann es doch wirklich eine längere Zeit dauern, bis sie sich gefühlsmäßig gelöst hat. Wie lange waren/sind sie denn verheiratet? Es war auf jeden Fall keine nur mehrwöchige Freundschaft, sondern vermutlich ein langer Teil ihres Lebens (man braucht also gar nicht mit Vaterersatz argumentieren - es reicht schlicht die Tatsache, dass für sie das Leben und die Liebesbeziehung, die sie viele Jahre gewöhnt war, zusammengebrochen sind - unabhängig davon, ob die Beziehung zwischen den beiden immer so toll lief).

- Wie hat sich denn die Trennung und vor allem die Zeit vor der Trennung der beiden vollzogen? Hattet ihr beide (also du und dein Freund) zunächst eine heimliche Beziehung (Affäre) hinter ihrem Rücken und dann hat ihr Mann sie eines Tages vor vollendete Tatsachen gestellt und ist zu dir gezogen? Oder besteht eure Beziehung schon länger und auch die Frau wusste Bescheid, dass ihr Mann sich über kurz oder lang trennen wird? Auch das wird sich schließlich auf den Ablösungs- und Abnabelungsprozess auswirken. Gut wäre es, wenn sie auf ihren Mann eine richtige Wut entwickeln könnte.

- Warum sollte sie denn ihre Schwiegereltern (oder andere Verwandte von seiner Seite) nicht mehr sehen? Auch wenn die Beziehung zu ihrem bisherigen Mann nicht mehr besteht, sind doch diese Beziehungen noch vorhanden. Gehen wir mal davon aus (da darüber nichts berichtet wurde), dass sie mit den Schwiegereltern während der Ehezeit nicht in Streit war. Warum sollten diese dann den Kontakt zur Schwiegertochter abbrechen? (Ich habe dazu auch mehrere Beispiele in meiner Umgebung, wo diese Beziehungen noch nach Jahren weiterhin gepflegt werden. Frühere und neue Partner werden dabei freilich nicht gleichzeitig eingeladen...) Ach ja, du schreibst, dass sie sich selbst einlädt. Naja, vielleicht war das bislang auch so üblich... so ein informelles Einfach-mal-Vorbeikommen oder Nur-kurz-vorher-Anrufen - so was kennt man doch in der Verwandtschaft, gerade wenn man nicht weit voneinander entfernt wohnt. Möglicherweise führt die Frau das einfach so weiter wie bisher - tja, tut ihr wahrscheinlich selbst nicht gut, weil sie von den Schwiegereltern womöglich wieder erfährt, was ihr beide miteinander unternehmt (so klingt es jedenfalls in deinem Beitrag) - eine Vorstellung, die für sie offensichtlich eine Qual ist.

- Habt ihr euch in der Arbeit kennengelernt, dein Freund und du? Dann ist die Arbeitsstelle natürlich auch für die Ehefrau ein extrem belastender Ort. Natürlich wäre es gut (auch und vor allem für sie selbst), dass sie sich mehr im Griff hat und in der Arbeit nicht in Tränen ausbricht. Aber ihr vorzuwerfen, sie sei extrem psychisch gestört oder setze ihre Tränen absichtlich ein, finde ich doch etwas übertrieben.

- Interessant, dass die Unterstützung, die dir dein Freund (selbstverständlich) gewährt, als rührend fürsorglich angesehen wird und von dir als liebevolle Fürsorge hingenommen wird, die Aufgaben, die dein Freund während seiner Ehezeit übernommen hat (womöglich auch sehr selbstverständlich... auch wenn er sich jetzt davon distanziert), als Zeichen der Unselbständigkeit seiner Frau gewertet werden. Du könntest dir deine Currywurst doch sicher auch selbst besorgen, oder? Ebenso kann die Ehefrau natürlich auch selbst Öl für den Tank bestellen - aber natürlich ist es netter, wenn es jemanden gibt, der sich um bestimmte Bereiche kümmert. Das ist doch nur natürlich und das wirst du auch so empfinden und gern die Dienstleistungen deines Freundes (für dich und für euren gemeinsamen Haushalt etc.) in Anspruch nehmen.

- Du nennst den Thread Die Ex meines Mannes... Du sprichst auch von Ex-Frau. Dann wieder von Partner. Hmm, ist er denn tatsächlich schon dein Mann? Wahrscheinlich nicht, denn das Trennungsjahr ist ja noch nicht abgelaufen. Hat er denn schon die Scheidung eingereicht? Ist das Scheidungsverfahren schon am Laufen? Hat seine Noch-Frau in die Scheidung eingewilligt? Ok, das mag Wortklauberei sein, aber für seine bisherige Frau sieht es sicher so aus, dass sie immerhin noch seine Frau ist (und du nach wie vor die Geliebte, Freundin..., auch wenn jetzt euer gemeinsames Baby unterwegs ist).

All dessen ungeachtet, muss die Frau in ihrer Ablösung weiterkommen und tut sich selbst natürlich nichts Gutes, weiterhin an einer nicht mehr existierenden Beziehung festzuhalten und in der Phase des Nicht-Wahrhaben-Wollens zu verharren. Ja, auch ich meine, dass sie Beistand und Unterstützung braucht, um wieder auf die Beine zu kommen und um trotz dieses Schmerzes Perspektiven für sich zu finden.

Diese Unterstützung kann nicht von euch kommen, das ist klar. Aber akzeptiert einfach, dass sie eine schwere Zeit durchlebt (vielleicht die schwerste ihres Lebens), während ihr ja eine Hochphase miteinander erlebt. Das ist zwar störend für euch, aber du hast nun mal einen Partner mit Altlasten und er wiederum hat eben diese Vergangenheit (und sich im übrigen eben nicht schon lange getrennt aufgrund von Entfremdung o. dgl., sondern erst, als er schon wieder in festen Händen war...).

Ihre SMS muss er ja nicht lesen und beantworten (sondern kann sie sofort löschen) und in der Arbeit kann er ihr ja wohl auch aus dem Weg gehen. Mails von ihr könnte er gleich herausfiltern (-- Spamordner und gleich löschen) Anrufe von ihr muss er nicht annehmen etc. Seinen Eltern kann er sagen, dass sie ihm nichts mehr von ihren Besuchen berichten sollen (wenn sie selbst den Kontakt weiterführen möchten).

Wir kennen (außer dir) hier alle die Frau nicht und wissen nicht, wie hartnäckig und lästig sie tatsächlich ist. Aus dem was du schreibst, geht jedenfalls hervor, dass sie heillos mit den Geschehnissen überfordert ist.

Viele Grüße
Chiara

09.08.2011 13:38 • x 2 #16


0neWay
Hallo kekanina,

ich habe gestern Deinen Thread mitverfolgt und muss an dieser Stelle den Beitrag von Chiara hohen Respekt zollen und ich gehe mit ihrer Meinung konform, dass man auch die andere Seite der Medallie betrachten sollte!

Vielleicht nimmst Du Dir heute einen Augenblick Zeit und liest Chiaras Beitrag mal intensiv durch----da wird Dir bestimmt etwas ganz entscheidendes wie Schuppen von den Augen fallen und Du überdenkst die gesamte Situation nochmal neu.....vielleicht auch mal aus Sicht der Exfrau *deines Freundes*

Viel Erfolg bei der *Neubeurteilung* der Situation!

Gruß Tina

09.08.2011 14:14 • #17


A


Die Ex meines Mannes kann ihn nicht loslassen, was tun?

x 3


J
Ok, das ist eine Seite von der ich es nicht betrachtet habe. Sehr interessant, so habe ich es wirklich nicht gesehen.

Guter Punkt von Chiara.

Ich glaube du solltest dir auch einiges von da rauslesen.

Aber Chiara? Die beiden führen Ihre Beziehung und wenn diese Person ebenfalls von den Schwiegereltern als störend empfunden wird, dann sollte man ihr dies doch mitteilen oder nicht? Rücksichtnahme hin oder her. Was bringt es ehrlich, wenn die beiden jetzt auf ganz Lieb ihr gegenüber machen und die Schwiegereltern sie trösten? Klammert sie sich dann nicht noch mehr an : Das könnte noch was werden?

Das wäre meine Befürchtung.

Kann ja auch falsch liegen, wie du Chiara schon sagtest, wir kennen diese Frau nicht. Aber das was ich rauslese aus den Worten von kekanina ist, das die Ex Frau es einfach nicht versteht, egal was der Ex Mann nun macht.

Hilfe ist auf alle Fälle nötig, sei es eben durch eine gute Freundin oder wirklich dem psychologischen Weg.

Liebe Grüße.
Julian

09.08.2011 14:47 • #18


K
Hallo Chiara, vielen Dank für deinen Beitrag.
Es ist keinesfalls meine Absicht – auch wenn es sich so liest – die Frau als „psychisch gestört“ abzustempeln und sie so schnell wie möglich „loszuwerden“. Ich würde mich sehr freuen, wenn sie wieder auf die Beine kommen und ein neues Glück finden würde, und das meine ich ganz ohne Ironie.
Das Problem dabei ist, dass sie ständig nach Gefühlen sucht, die es nicht mehr gibt, und das immer und immer wieder. Sicherlich ist sie überfordert und fühlt sich hilflos und allein. Das kann ich sehr gut verstehen. Was ich nicht verstehen kann, ist, dass sie möchte, dass mein Partner (Freund, Mann, nenn es wie du willst, ich differenziere da nicht großartig. Aber der Einfachheit halber nenn ich ihn im Folgenden „Partner“ – die Scheidung läuft und er wird sicherlich danach auch rechtlich mein Mann). derjenige ist, der ihr hilft.
Ich werde versuchen, auf deine Fragen möglichst ausführlich zu antworten.

- Sie waren 17 Jahre lang zusammen, davon 8 verheiratet. Natürlich ist das ein sehr langer Lebensabschnitt, den man nicht mal eben so schnell verdauen kann. Da gebe ich dir vollkommen recht. Ich bin natürlich nicht in der Situation und urteile sicherlich zu „hart“.

- die Zeit vor der Trennung, also eigentlich schon in den Jahren zuvor, lief so ab, dass es eher eine „WG-Beziehung“ als eine Ehe war. Das heißt, dass sie gemeinsam gegessen und ferngesehen haben. Umarmungen, Zärtlichkeiten, Küsse oder gar S. gab es schon ewig nicht mehr, mindestens 6 Jahre lang nicht. Für die Trennung an sich hat mein Partner sie um ein Gespräch gebeten, er hat ihr geschildert, dass ihm dies alles schon sehr lange fehlt und er jahrelang versucht hat, sie dazu zu ermutigen, eine Kur zu machen, damit sie körperlich wieder auf die Beine kommt. Sie hat sämtliche seiner Versuche abgeblockt und immer argumentiert, dass „ihre Krankheit schon irgendwie von alleine besser wird“ (sie hat eine chronische, unheilbare Darmerkrankung, durch die sie am ganzen Körper offene Wunden hat, die nie ganz abheilen. Diese riechen sehr unangenehm.) Darüber hinaus hat sie körperlich extrem abgebaut, war immer sehr lustlos, ließ sich selten zu etwas motivieren. Dennoch hielt sie eine Kur oder ärztliche Behandlung nie für erforderlich. Im Trennungsgespräch sagte er ihr, dass er sich in mich verliebt hat und dass seine Lebenspläne sich so dermaßen von den ihren unterscheidet, dass er sich nicht vorstellen kann, weiterhin eine Ehe mit ihr zu führen. Sprich= ihm fehlen ganz einfach Zärtlichkeiten und alles was dazu gehört, ihm fehlen Urlaube und gesellschaftliches Leben. Wenn sie es trotz seiner jahrelangen „Beschwerden“ nie für wichtig erachtet hat, mal was für sich zu tun und einen Arzt aufzusuchen, dann, schlicht gesagt, Pech gehabt. Es kann nicht sein, dass er seine Bedürfnisse hinten anstellt, nur weil sie denkt, dass ihre Krankheit schon irgendwann von alleine heilt.
Wir hatten vor der Trennung einer mehrmonatige Affäre, zu der er sich auch bekannt hat, als er ihr gesagt hat, dass er sich trennt.

- Was die Besuche bei den Eltern und Verwandten betrifft, ärgert es mich und meinen Partner extrem, dass sie auf die Familie während der Ehe auf deutsch gesagt gepfiffen hat. Ihr waren die obligatorischen Weihnachts- und Geburtstagsbesuche (zu mehr hat es nie gereicht!) der Eltern immer lästig, sie war froh, wenn sie weg waren. Und jetzt auf einmal erinnert sie sich daran, was sie doch für liebe Schwiegereltern hat, zu denen sie auf keinen Fall den Kontakt verlieren möchte? Sorry, aber das ist hinterfotzig.
Ich hätte nicht das mindeste dagegen einzuwenden, wenn sie in der Zeit der Ehe ein innige Beziehung zu denen gepflegt hätte. Aber wie gesagt… 2-3 mal im Jahr, und das damals von ihr auch nur widerwillig.

- Ja, wir haben uns bei der Arbeit kennengelernt. Sicherlich eine belastende Situation für sie, klar. Sie hat meinen Partner gefragt, warum ICH nicht das Feld räume. Warum sollte ich? Wenn es sie so belastet, kann sie ja auch gehen, genügend Qualifikationen hat sie.

- Was die Fürsorge meines Partners betrifft… du schreibst, ich würde es als ihre Unselbständigkeit werten, dass er z.B. das Öl fürs Haus bestellt hat und als Fürsorge, wenn er mir nachts eine Currywurst holt.
Ich habe mich vielleicht in einem Kommentar zuvor zu undeutlich ausgedrückt. In der Ehe mit ihr hat er so gut wie ALLES gemacht: Einkäufe, Reparaturen, waschen, putzen, Sortieren sämtlicher Unterlagen. Darüber hinaus gibt es auch einen Hund, den SIE vor 8 Jahren unbedingt haben wollte, um den sich seit ca. 6 Jahren aber NUR mein Partner gekümmert hat. Er ist mit ihm rausgegangen, er hat sich um Impfungen etc. gekümmert, sie war nur fürs Streicheln zuständig, klar, dabei muss man sich ja nicht bewegen. Auf Beschwerden meines Mannes, sie könne und solle gefälligst auch mal was für das gemeinsame Leben beisteuern, hat sie immer nur auf ihre Krankheit verwiesen, sie würde ja gern, aber sie könnte doch nicht, und überhaupt, wie könnte er das von ihr verlangen, Schnee schippen und so, geht ja mal gar nicht bei ihrer Schwäche. Übrigens wurde diese Krankheit auch, wie ich finde, sehr perfide eingesetzt: mal ist es halt „nur ne Krankheit, die wieder verschwinden oder besser werden wird“, aber wenn es mal darum ging, den Hintern zu bewegen, dann wurde um die Krankheit ein riesen Theater gemacht, von wegen ob er überhaupt wüsste wie schlimm das alles ist.
Insofern glaube ich schon, in ihrem Fall von Unselbständigkeit zu sprechen, und in meinem Fall von Fürsorge, da bei uns die Aufgaben im Haus gerecht verteilt sind. Jeder geht einkaufen, putzen, kochen, waschen, was auch immer. Ich bügle z.B. auch die Hemden meines Partners, was er mit Dankbarkeit annimmt, ebenso wie ich es mit Dankbarkeit annehme, dass er mir ne Currywurst kaufen geht.

Wie gesagt, ich würde mich sehr freuen, wenn sie „die Kurve kriegt“ und um ihretwillen ein neues Leben startet. Die Bereitschaft dazu, sich helfen zu lassen, muss jedoch von ihr selbst kommen, und kann nicht von meinem Partner erfolgen. Sie erwartet, dass er sie sozusagen an die Hand nimmt und ihr den Weg weist, aber das kann und wird er nicht tun.
Und ob sie alleine Hilfe sucht… das wage ich im Moment zu bezweifeln.

09.08.2011 14:58 • x 1 #19


0neWay
Na, Kekanina....

jetzt lesen sich Deine Worte über die Exfrau deines *Partners* aber doch schon um einiges sanfter und Du hast Dir wirklich die Mühe gemacht auch etwas tiefer in die Situation einzutauchen.

Sicherlich fällt es Dir schwer Dich ganz und gar in ihre Gefühls-und Gedankenwelt hinein zu versetzen, Du hast so einen *schmerzhaften* Verlust auch noch nicht zu verarbeiten gehabt....ABER dennoch bin ich der Meinung, dass man auch solchen *labilen* Mitmenschen Respekt und Verständnis entgegen bringen sollte, selbst wenn sie mit ihrem Verhalten einem den letzten Nerv rauben....Die Exfrau kann gerade nicht anders....im Grunde tut sie gerade nur DAS, wovon sie ausgeht, dass es für sie am Besten ist----Selbstschutz!
Für viele hier ist ihr Verhalten unverständlich....für sie vielleicht die einzige Möglichkeit ihren *Kopf über Wasser* zu halten.


Dein *Partner* ist gerade in einer deutlich besseren Situation als sie.....er hat Dich und Du stärkst ihm emotional den Rücken....sie ist ALLEINE.....nicht vergessen, bitte!

...und eins noch....Du schilderst sehr genau, wie Dein neuer Partner und seine Exfrau ihr Eheleben verbracht haben (man könnte denken, du warst dabei...).....die Schilderung darüber ist aber auch einseitig oder hat sie Dir ihre damalige Situation auch erzählt....ihre Sicht der Dinge?.....ja ne...ähm.....ich meine ja nur

Liebe Grüße

Tina

09.08.2011 15:39 • x 1 #20


K
Hallo Tina,

du hast natürlich recht, mein Partner und ich haben uns, wir lieben uns, alles ist schön, Baby ist unterwegs etc. Sie hingegen ist völlig down, alleine, im Moment perspektivlos und verzweifelt.
du schreibst:
Zitat:
Sicherlich fällt es Dir schwer Dich ganz und gar in ihre Gefühls-und Gedankenwelt hinein zu versetzen, Du hast so einen *schmerzhaften* Verlust auch noch nicht zu verarbeiten gehabt


Doch, habe ich auch.
Auch ich wurde mal nach einer 7-Jährigen Beziehung verlassen, ich habe gelitten, geweint, war einsam und verzweifelt. Das sind alles Gefühle, die ich nachempfinden kann, auch wenn ich damals anders reagiert habe als sie. Ich habe nicht gebettelt, ich habe nicht nach Gefühlen gesucht, die seitens meines Ex nicht mehr da waren, und ich habe Freunde und Familie um Hilfe gebeten, als ich sie benötigte. Glücklicherweise, muss man sagen.
Jeder Mensch ist anders und jeder verarbeitet anders und in einer anderen Geschwindkeit.

Ich habe versucht, mich in sie hineinzuversetzten, aber es ist mir stellenweise einfach nicht gelungen. Es leuchtet mir nicht ein, warum man sich immer wieder selbst erniedrigt, um Aufmerksamkeit fleht, wenn der Ex doch offensichtlich nicht gewillt ist, diese zu gewähren.
Ob ich einfach nicht über den Tellerrand schauen kann? Möglich.
Ob ich in der glücklichen Position bin, dass ich gefestigter und selbstsicherer bin als sie? Auch möglich.

Manchmal, wenn sie eine ihre Mails an ihn geschrieben hat, möchte ich sie am liebsten schütteln und sagen: Mensch, Mädchen! Verschwende doch deine Energie nicht damit, nutze dieser liebe, um auszugehen, andere Menschen zu treffen, Freundinnen zu finden, die dich trösten und dir den Rücken stärken.
Er hat noch NIE auf ihre Emails geantwortet, es sei denn, es ging rein um organisorische Dinge.
Und wenn sie WEIß, dass er eh nicht antworten wird, warum, Hergott nochmal, gibt sie sich die Blöße und macht es immer und immer wieder?
Auch nach fast einem Jahr?

Nur ein Beispiel: Sie wollte beim Trennungsgespräch von ihm wissen, vor wievielen Jahren es angefangen hat, dass er sich emotional von ihr distanziert hat, am liebsten auf den Tag genau.
Er hat ihr gesagt, dass er das nicht genau wüsste, er könnte es nicht an einem bestimmten Punkt oder was auch immer festmachen. Es war ein schleichender Prozess, der mit dem Aufgeben ihrer S. irgendwann einherging und sich fortsetzte, als sie nichts mehr gemeinsam unternahmen.

Nun aber beharrt sie in diesen Mails immer und immer wieder auf diesem Punkt. Er müsste doch wissen, wann GENAU das war, und er solle es ihr doch sagen, damit sie was damit anfangen kann.
Er KANN es aber nun mal nicht. Er kann nicht sagen: es war am 17.10.1996 um 11.34 Uhr.

Und das eben verstehe ich nicht... warum dreht sie sich in der Vergangenheit immer in dieser Endlosschleife? Und vor allem: selbst wenn er wüsste, wann es genau angefangen hat... was nützt ihr das jetzt? Die Beziehung ist aus, vorbei, finito.

Ich würde ihr so wünschen, dass sie, anstatt sich im Kreis zu drehen, nach VORNE schaut, sich ihre Perspektiven bewusst macht, und zwar ihre Perspektiven OHNE IHN. Statt dessen immer dieses Festklammern an dem, was gewesen ist.

Du schreibst:
Zitat:
...und eins noch....Du schilderst sehr genau, wie Dein neuer Partner und seine Exfrau ihr Eheleben verbracht haben (man könnte denken, du warst dabei...).....die Schilderung darüber ist aber auch einseitig oder hat sie Dir ihre damalige Situation auch erzählt....ihre Sicht der Dinge?.....ja ne...ähm.....ich meine ja nur zwinkern


Nein, natürlich war ich nicht dabei und kenne auch ihre Darstellung der Dinge nicht. Nur... sie selbst bestätigt ihm gegenüber ja, dass ihr Eheleben irgendwann nicht mehr stattfand und sie mehr an und für sich und ihre Krankheit hätte tun sollen. Sie bestätigt auch selber, dass ihr mangelndes Handeln ihre Krankheit betreffend zu vielen Einschränkungen geführt hat, sei es das S.leben oder auch gemeinsame Unternehmungen.
Nur sagt sie im gleichen Atemzug: Du hättest mich einfach zwingen müssen, zum Arzt zu gehen, von dir hätte mehr Initiative kommen müssen.
Hallo?
Es ist IHRE Krankheit und sie ist ein erwachsener Mensch, und es ist ganz sicher nicht die Aufgabe des Ehepartners, sie an die Hand zu nehmen und sie zu zwingen, als ob sie ein kleines Kind wäre.
Wobei mein Partner schon mehr als genug getan hat... er hat sich nach Behandlungsmöglichkeiten umgesehen, hat im Internet nach Selbtthilfegruppen für sie geforscht und und und. Alles zwecklos.
Ihm jetzt vorzuwerfen, er hätte hartnäckiger sein sollen, dann wär das alles nicht so weit gekommen, ist schon ein starkes Stück.

09.08.2011 16:23 • #21


0neWay
Hey Du!

Sag mal, hast Du schon einmal den Versuch unternommen, eine Unterhaltung mit ihr zu führen?

09.08.2011 17:39 • #22


K
Japp, hab ich.
Hat sie abgelehnt.
In ihrer Welt existiere ich nicht, mein Name wird nicht ausgeprochen, ich heiße bei ihr SIE oder die *beep* und dergleichen.
Gut, kann ich irgendwo nachvollziehen.
Ich bin bemüht, ihr gegenüber bei der Arbeit Professionalität entgegenzubringen, wenn wir uns zufällig irgendwo begegnen. Ich sage immer hallo, was von ihr allerdings nie erwidert wird.
Ich hätte nichts dagegen, wenn sie mir gegenüber ihren ganzen Hass, ihre Wut und dergleichen entgegenschleudern würde, anstatt dies bei Kollegen etc. abzuladen (die mir das auch immer schön übertragen, was sie so von sich gibt). Sie geht aber jeder direkten Konfrontation mit mir ausm Weg.

09.08.2011 17:56 • #23


0neWay
Nun ja, sie macht Dich ja auch für die Trennung verantwortlich und sicherlich hat es sie auch hart getroffen, dass Du nun ein Kind von ihm erwartest....

Damit müsst ihr aber nun leben....im Grunde kann sie durch ihr Verhalten eure *feste Burg* nicht erschüttern, wie du schreibst.....

Vielleicht denke ich nun zu *einfach* aber wenn dein Partner von ihr immernoch als Bezugsperson gesehen wird....dann sollte er sie in der Tat *an die Hand* nehmen und mit ihr gemeinsam um psychologischen Rat bitten....

Es ist vielleicht schwer zu verstehen....aber trotz Trennung und neuer Partnerschaft (zu Dir) hat er doch auch irgendwie noch eine Verpflichtung ihr gegenüber....Es gehören immer zwei dazu ob eine Beziehung hält oder ob eine zerbricht...
....denn auch wenn er nicht auf ihre Mails reagiert....lässt es sein Gewissen bestimmt nicht unberührt, denn wie Du schreibst *brütet* er ja immer über ihre Nachrichten!

09.08.2011 18:07 • #24


K
Natürlich lässt es ihn nicht kalt, wenn sie vor ihm steht und weint, er ist ja auch nicht aus Stein.
Das mit der an die Hand nehmen lehnt er jedoch ab. er begründet das damit, dass sie sich dann nie von ihm lösen können wird, wenn sie sich immer darauf verlassen kann, dass er im Hintergrund steht und quasi die Reißleine zieht. Und vor allem... wo soll das hinführen? Und könnte sie dies nicht möglicherweise als Versuch interpretieren, dass sie gemeinsam therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen, um die Beziehung zu retten etc.
Er fühlt sich ja auch nach wie vor dafür verantwortlich, wenn es um irgendwelche Belange des Hauses geht, z.B. Helfen beim Möbeltragen etc.

Nur möchte er das trennen. Er kümmert sich gern um Sachen, die das Haus betreffen oder wir nehmen auch mal den Hund, wenn sie irgendwas vorhat etc.
Aber er kann und möchte nicht der sein, der ihr bei einer Therapie behilflich ist.
Übrigens hat er mal, ganz am Anfang der Trennung, sowas in die Richtung ihr gegeüber gesagt, dass sie sich Hilfe suchen könnte, wenn der Schmerz überwältigend wird.
Es wurde quittiert mit den Worten: Das würde dir so passen, mich in eine Klapse zu stecken.
Naja... dann halt nicht.

09.08.2011 18:20 • #25


0neWay
Nun, es wäre ja eine Möglichkeit, wenn ein Aussenstehender ihr nochmal auf dem Kopf zusagt, dass ihr Verhalten sinnlos ist...aber wenn er Angst davor hat, sie könnte es wieder als *Familienzusammenführung* sehen, dann muss er (inkl. seine neue Partnerin---Du) durch diese Zeit überstehen.

Komisch finde ich allerdings, dass er scheinbar nicht konsequent ist, was den Kontakt zu ihr betrifft... wenn er ihr bei den häuslichen Belangen noch behilflich ist....Möbel tragen etc.

Mal ehrlich, das muss man nicht verstehen, oder?

Da liegt es doch auch auf der Hand, dass sie den nötigen Abstand nicht findet----gemeinsamer Arbeitgeber, Kontakt, wenn auch nur auf handwerkliche Tätigkeiten beschränkt....der Hund wird dann auch noch abgenommen?!

Wenn ihr wollt, dass sie *selbstständig* wird, dann doch auch bitte KONSEQUENT!

09.08.2011 18:34 • #26


K
Aber es ist immer noch auch SEIN Haus und SEIN Hund, also hat er natürlich ein berechtigtes Interesse daran, ihr zu helfen.
Wenn das Haus irgendwann mal verkauft werden sollte, würden sie den Erlös teilen, so dass er natürlich auch möchte, dass Schönheitsreparaturen etc. ordnungsgemäß durchgeführt werden.
Ähnlich ist es mit dem Hund... er mag ihn ja und möchte nicht, dass der Hund zu kurz kommt.

09.08.2011 18:52 • #27


0neWay
Meiner Meinung nach liegt doch da der Hase im Pfeffer....

Warum wurde das Haus nicht direkt nach der Trennung verkauft?
(Ihr habt doch schon selbst ein neues gebaut, wenn ich das richtig gelesen habe?!)
Dann müsste er sich jetzt nicht um *Schönheitsreparaturen* kümmern und hätte sommit gar keine Berührungspunkte mehr.
---- die Noch-Ehe-Frau ergo auch nicht!
Warum wurde nicht gleich ein *endgültiger* Schlussstrich gezogen?

Hm...und die Geschichte mit dem Hund....ähm...ja, Trennung mit allen Konsequenzen wäre da doch wirklich sinnvoller, als ein lockeres *Umgangsrecht* für den Hund zu erwirken, weil man den nicht missen möchte.

Sorry, aber das verstehe ich nun wirklich nicht!

Er reagiert nicht auf Mails, weil die zu *gefühlsschwanger* sind aber um alles andere kümmert er sich?

Vielleicht magst mir das mal *aufdröseln*

09.08.2011 19:07 • x 1 #28


K
Da sie zudem auch wenig Freunde etc. hat, würde mein Partner nicht wollen, dass der Hund z.B. stundenlang ins Haus gesperrt wird, wenn sie irgendwas vorhat. Dann nimmt er ihn halt lieber zu uns.

Zitat:
Wenn ihr wollt, dass sie *selbstständig* wird, dann doch auch bitte KONSEQUENT!

Äh, ja, klar! Würdest du das auch schreiben, wenn es um ein Kind ginge?
Soll sie doch zusehen, wie sie klarkommt?

Was ist so verwerflich dran, wenn mein Partner bei Sachen hilft, die ihm auch gehören (wobei gehören für einen Hund bzw. ein Kind ein schlechtes Wort ist, mir fällt grad kein besseres ein)?

Deinen Einwand hier kann ich ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen.

09.08.2011 19:09 • #29


K
Zitat:
Warum wurde das Haus nicht direkt nach der Trennung verkauft?

Vielleicht weil sie da gerne drin wohnen bleiben möchte?

Das Haus ist abbezahlt, wenn sie es verkaufen würden, wäre das ein erheblicher Wertverlust.
Warum hätten sie es also verkaufen wollen?

Und wenn sie sich doch irgendwann dafür entscheidet, doch da wegzuziehen, würden sie das Geld beim Verkaufserlös teilen. Also: es ist NOCH auch sein Haus, und dass er sich bei Problemen einbindet, finde ich durchaus nachvollziehbar und verständlich.

09.08.2011 19:14 • #30


A


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