Ja, danke! Ich schreibe weiter, in der Hoffnung, dass ich damit endlich abschließen kann. Ich scheine kurz davor zu sein.
Also, ich schlitterte mit Haut und Haaren in diese Affäre. Ich beichtete meinem Mann aber sofort und trennte mich von ihm. Der AM reagierte prompt mit Rückzug. Dies zog er aber nicht konsequent durch, sondern bei Bedarf kam er immerwieder auf mich zurück. Wenn er z.B. betrunken war oder seine andere Flamme, von der ich nichts wusste, ihn gerade wieder am langen Arm verhungern ließ. Schließlich wusste ich keinen anderen Ausweg mehr, als meine geliebte Stelle dort zu kündigen, denn dieses Hin- und Her- hielt ich nicht länger aus. Zumal ich schon längst wieder bei meiner Familie eingezogen war. Wir blieben zwar zunächst getrennt unter einem Dach. Meine kleine Wohnung, die ich liebevoll eingerichtet hatte, war aber wegen eines Wasserschadens unbewohnbar geworden und mein Mann nutzte die Chance, mich als Häufchen Elend zurück zu holen.
Ich spürte auch, dass ich ohne meinen Mann nicht wirklich leben wollte und konnte. Ich liebe ihn, da ist wohl nix zu machen. Damals aber spürte ich davon kaum noch etwas. Warum? Na ja, fragt mal eine depressive nach Emotionen! Da war einfach nichts als Dunkelheit und Schmerz und der andere, der mir zunächst als Retter in der Not erschien, nutzte mich je nach Bedarf zu seinen Zwecken.
Ich blieb also ambivalent und depressiv. Schwankte zwischen Wut und tiefer Trauer, Verzweiflung, Suizidgedanken. Einen Therapeuten einschalten? Das tat man in meiner Familie nicht. Solche Menschen hielt man doch für Weicheier und Looser. Nein, so wollte ich nicht sein. Ich litt also für mich alleine. Ich romantisierte meinen nun ExAM weiterhin oder ich verfluchte ihn. Ich öffnete für meinen Mann die Beine und ich kochte für ihn. Ja, tatsächlich @konrad, das tat ich. Mit Tränen in den Augen opferte ich mich und meine Würde ein weiteres Mal. Aus Dankbarkeit und tiefer Verzweiflung heraus.
Irgendwann ging das aber so nicht mehr weiter. Ich hatte mehrere Jobwechsel hinter mir, einen Umzug und einen Wiedereinzug. Unser Sohn war ausgezogen. Und der AM hielt endlich Ruhe, denn er befand sich nun mit seiner Angebeteten in einer festen Beziehung. Mein Mann? Ja, er war immer da. Er war selbst verunsichert ob meiner heftigen Stimmungsschwankungen (Horrormone?) aber er blieb an meiner Seite. Trotz allem! Er ist eben kein harter Macho mit einer eindeutigen Haltung gegenüber Ehebrecherinnnen. Gott sei Dank!
Dann, Anfang 2018 endete die Beziehung meines ExAm mit seiner Freundin. Wen wundert das? Und er meldete sich wieder bei mir. Der Horror schien erneut anzufangen. Zunächst freute ich mich sogar über seine Rückmeldung, blieb aber vorsichtig. Ein erneutes Treffen lehnte ich ab. Zum Glück. Wir tauschten uns über Whatsapp aus aber ich blieb vorsichtig. Er ließ sich bzgl. seines Privatlebens immer noch nicht in die Karten schauen, war offensichtlich nur an einem interessiert. Dafür aber wollte ich mich nicht wieder opfern. Ganz offensichtlich hatte ihm derS.mit mir gefallen. Ja dicke Frauen sind gut im Bett aber für eine Beziehung will sie niemand haben. Das hatte ich gelernt und ich verfluchte meinen Körper dafür. Natürlich! Ich war wieder einmal selbst schuld an allem. So hatte ich es ja mit der Muttermilch aufgesogen. Jeder ist seines Glückes Schmied! Die Schuld für mein Leid lag also bei mir und bei niemandem sonst.
Selbstmitleid? Ja das habe ich - endlich! Und es tut mit sehr sehr gut.
Fortsetzung folgt!
06.02.2019 11:53 •
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