39

Die Leere danach!

E
Mensch, toll das ich euch gefunden hab. Ihr hättet mir vor 3 Jahren sehr helfen können. Aber der Reihe nach.

Ich bin 46Jahre alt, weiblich, Mama von Zwillingen und seit 19 Jahren eigentlich glücklich verheiratet. Trotzdem ist mir vor 3 Jahren eine kurze Affäre passiert. Ich war wieder in meinen Beruf eingestiegen, nachdem die Zwillis 3 Jahre wurden. Ich bin eine späte Mutter, wurde erst mit 40 nach mehreren Jahren Kinderwunschbehandlung schwanger. Mein Mann war da nicht so begeistert. Er hatte sich schon mit unserer Kinderlosigkeit abgefunden und zog die Behandlung nur mir zuliebe durch. So blieb denn auch die Versorgung der Zwillis an mir hängen. Dennoch war ich glücklich. Ich ging in meiner Mutterrolle total auf. Mein Mann ging lieber arbeiten. Er ist Jurist und hat ohnehin lange Arbeitszeiten, die er dann noch weiter ausweitete. Ich bin Krankenschwester und stieg nach 3 Jahren wieder in Teilzeit in den Job ein, den ich sehr Liebe. Die Zwillis waren in der Kita oder bei meiner Schwester gut untergebracht, wenn ich zur Spätschicht musste, was aber nur selten der Fall war. Bei Frühschicht versorgte mein Mann morgens die Kinder und brachte sie zur Kita. Das allerdings behagte ihm gar nicht.

Unsere Ehe war in der ersten Zeit meiner Berufstätigkeit ziemlich belastet. Es gab oft Streit und so genoss ich es, mich auf der Arbeit bei einem jüngeren Kollegen auszuteilen. J. ist erst 30, ledig und von ganz anderer Sorte. Er wünscht sich Ehe und Familie und wäre bestimmt ein toller Vater. Er war total verständnisvoll und das tat mir gut. Nach einer gemeinsamen Nachtschicht, meine Kinder waren bei meiner Schwester über Nacht geblieben, gingen wir morgens zusammen frühstücken. Die Nacht war ruhig aber ich war stolz, sie durchgestanden zu haben. Es war meine erste Nachtschicht, die ich leistete, weil wir mal wieder totalen Personalnotstand hatten und mein Mann war darüber total erbost.

Nach dem Frühstück mit J. war ich noch aufgedreht und nicht müde. Er wollte mir seine neue Wohnung zeigen und nahm mich mit zu sich. Ich weiß heute nicht mehr genau wie es dazu kam, jedenfalls landeten wir im Bett. Es war herrlich. Er war so zärtlich und liebevoll. Der S. war wunderbar.

Danach aber ging es mir schlecht. Leider traf ich ihn noch 3 oder 4 mal, dann beendete ich die Affäre und ließ mich auf eine andere Station versetzen. Mein Mann spürte das was nicht stimmte und stellte mich zur Rede. Er war schockiert aber wir wollten beide an unserer Ehe festhalten.

Es folgte ein schwieriges Jahr. Paartherapie, verkrampfte Wiederannäherung. Wir machten beide Kompromisse. Ich reduzierte die Stunden, ebenso wie er.

Oh, ich muss jetzt weg, melde mich später mit dem Rest der Geschichte.

10.03.2020 07:46 • x 1 #1


E
So, wieder da und noch etwas Zeit, bevor ich die Kinder hole.

Also, das erste Jahr nach der Affäre war hart. Mein Mann war sehr verletzt und kontrollierte mich auf Schritt und Tritt. Mein Handy durfte ich abends nicht mehr in die Hand nehmen, blieb es in meiner Handtasche, war er auch misstrauisch. Er glaubte, ich würde es vor ihm verstecken. Es gab fast täglich Streit aber mit Hilfe der Therapie schafften wir es schritt für schritt. Wir nahmen 5 gemeinsame Stunden und jeder nochmal 2 Stunden einzeln. In der 10. und letzten Stunde, die eineinhalb Jahre nach der Affäre stattfand, zogen wir Bilanz und unterschrieben mit dem Therapeuten zusammen nochmal eine Art Vertrag, der regeln sollte unter welchen Bedingungen wir die Ehe fortsetzen und wann eben nicht. Jeder durfte seine Bedingungen mit einbringen. Ich wünschte mir das mein Mann sich mehr Zeit für mich und die Kinder nehmen sollte und er wünschte sich natürlich von mir Treue und oh wunder oh wunder mehr S.. Dafür vereinbarten wir Paarabende, zuerst nur 2 im Monat. Später wurden es mehr, weil es uns zuerst wirklich gut gefiel. Mit der Zeit verdrängten wir, was passiert war. Es wuchs Gras über die Sache und eigentlich muss ich sagen unsere Ehe läuft wieder gut. Eines Abends dann war ich alleine zu Hause und bekam einen moralischen. Die Kinder waren im Bett und ich guckte so einen blöden Film vom Streaming Dienst. Auf jeden Fall wurde mir plötzlich klar das ich vor lauter Angst um meine Ehe mich selbst total vergessen hatte. Ich tat alles, um meinen Mann wieder an mich zu binden und ging dafür wirklich in Sack und Asche. Ich traf mich nur noch selten mit Freundinnen und wenn, dann schickte ich ihm wie zufällig ein Bild von uns, um ihm Sicherheit zu geben. ICh eröffnete ihm den zugang zu meinem Handy und den nutzte er auch zuerst fast täglich, später dann einmal die Woche und jetzt nur noch alle paar Wochen. Ich hatte quasi keine Privatspäre mehr. Er nahm an allem teil, las sogar vertrauliche Nachrichten meiner Schwester, die gerade gesundheitliche Probleme hatte.

Aus lauter Angst um unsere Ehe machte ich alles mit. Und ich litt darunter. Ich litt, weil ich das Gefühl hatte, kein wertvoller Mensch mehr zu sein. Ich fühlte mich schuldig und deshalb tat ich auch im Bett, was mein Mann von mir wollte. Das war nichts schlimmes. Der ganz normal Blümchensex eben. Aber mich langweilte der schon immer und tut es jetzt auch noch.

Die letzten Jahre waren geprägt von Angst und Drama und nun, wo alles wieder normal läuft und ich mich beruhigt zurück legen könnte, überkam mich ein ungeheures Gefühl von Leere. Ich kann nicht sagen das ich J. vermisse. Ich war nicht in ihn verliebt. Ich war eher in die Situation verliebt. Es war prickelnd und aufregend und ich fühlte mich schön, jung und begehert. Alles das verschwand nun aus Angst um die Ehe. Was blieb war Leere. Ich fühle mich leer und ausgebrannt. ICh bin wieder sicher und geborgen. Mein Mann liebt mich und ich ihn ja auch. Nur fühle ich nichts. Ich kann mich noch nichtmal mehr an den Zwillis freuen, die zur Zeit jeden Tag neues lernen und vor Energie sprühen. Ich aber bin nur noch eine leer Hülle.

Wem geht es ähnlich? Was ist das denn jetzt wieder für ein Mist? Wer kann mir das erklären. Eigentlich kann ich doch glücklich sein, alles so gut überstanden zu haben. Ich sollte froh und dankbar und glücklich sein. Aber ich bin es nicht. Was ist mit mir los?

10.03.2020 13:48 • x 2 #2


A


Die Leere danach!

x 3


Wurstmopped
Zitat von Evaluna:
Ich tat alles, um meinen Mann wieder an mich zu binden und ging dafür wirklich in Sack und Asche.

Mhmm, was genau? ...Männer binden geht am besten mit S 6....? In Sack und asche gehen, hat er das von Dir verlangt? Oder war es Dein Schuldgefühlt was Dich hier getrieben hat?

Zitat von Evaluna:
Aus lauter Angst um unsere Ehe machte ich alles mit.

Was ist genau alles?



Zitat von Evaluna:
Ich fühlte mich schuldig und deshalb tat ich auch im Bett, was mein Mann von mir wollte.

...ohne ihn zu begehren? Das ist übel, auch für Deinen Mann!
Zitat von Evaluna:
Mein Mann liebt mich und ich ihn ja auch. Nur fühle ich nichts

Hört sich danach an, als ob du dich nicht mehr als Frau begehrtst ühlst und umgekehrt Du deinen Mann nicht mehr begehrst! Die Affäre hat dir ja deutlich gezeigt, welche Berdürfnisse Du hast und in der ehe scheint ihr 2 das nicht ausleben zu können, Warum hat der Paartherapeut da nicht angesetzt?

10.03.2020 14:54 • x 3 #3


F
Glaubst du, dass es zwischen dir und deinem Mann Liebe oder eher innige Freundschaft ist?

10.03.2020 14:59 • #4


C
Irgendwie klingt eure Beziehung nicht so wirklich nach Liebe.
Gar nicht wegen der Affäre, schon die Zeit davor... kein gemeinsamer Kinderwunsch, er arbeitet mehr und ist noch weniger daheim, du kümmerst dich fast alleine um die Kinder. Er hat etwas gegen deinen Nachtdienst, obwohl die Kinder eh bei deiner Schwester sind...
Gab es auch liebevolle Aspekte in eurer Partnerschaft?

10.03.2020 18:08 • #5


E
Ich sehe das weniger dramatisch als meine Vorredner. Du hast einen Fehler gemacht, den Du bereut hast. Du hast hart dafür gekämpft, ihn wieder gut zu machen. Dein ganzes Streben in letzter Zeit war darauf ausgerichtet, das Vertrauen Deines Mannes wieder zu bekommen. Dafür hast Du Deine Bedurfnisse eingeschränkt und viel Freiheit aufgegeben. Jetzt hast Du eigentlich Dein Ziel erreicht und fühlst Leere. Aber ist das nicht auch ein Stück normal? Kennst Du das nicht von anderen Aufgaben, wie z.B. Prüfungen? Man lernt und kämpft, verzichtet auf ganz viel und fiebert auf den Tag hin, an dem alles geschafft ist. Und dann? Klar - erst mal Freude, aber dann folgt Leere. Einfach weil man nicht weiter als bis dahin gedacht hat! Jetzt will dieser Erfolg mit Leben gefüllt werden. Tu wieder was für Dich, triff Dich mit Freunden und Deiner Schwester und steck endlich dem Männe, auf was Du wirklich im Bett stehst, sonst seh ich hier die nächste Gefahr am Horizont. Und: Das Büßerhemdchen ist jetzt lange genug getragen worden - verbrenn es! Befreie Dich innerlich von Deiner Schuld und fang wieder an zu leben! Aber nimm Deinen Mann mit - Du scheinst ihn sehr zu lieben, sonst hättest Du das alles nicht in Kauf genommen. Alles Gute Euch beiden!

10.03.2020 18:36 • x 2 #6


E
Danke. Ich muss nachdenken...

10.03.2020 21:16 • #7


E
Ich Versuch mal, eure Fragen zu beantworten.

Schuldgefühle? Oh ja, die hab ich. Ich hätte fast unsere Familie zerstört. Ich war sehr egoistisch und hab ohne nachdenken alles riskiert. Es war klar das es dabei nur um S. und meinen egopush ging. Welche Frau wird nicht gerne von einem 13 Jahre jüngeren Mann begehrt? Eine Beziehung war da wohl eher unwahrscheinlich.

Mit Sack und Asche meine ich das ich mir keine extratouren mehr erlaubt habe. Ich ging nicht mehr raus außer zur Arbeit. Erst nach 1 Jahr traf ich mich wieder mit Freundinnen und von diesen Treffen schickte ich meinem Mann Bilder zum Beweis.

Meinen Mann begehren? Nein, das ging nicht mehr. Zwischen uns stand Schuld und Verletzung. Also ließ ich ihn einfach machen. Ich ließ ihn meinen Körper benutzen, wie wann und wo er wollte. Und er wollte es sehr oft. Das hat mich erstaunt. Es war als wollte er jeden cm von mir wieder in seinen Besitz nehmen.

Die Paartherapie machte ich ihm zuliebe. Der Therapeut riet mir alles zu tun, was mein Mann wollte, bis zu dem Abschlussvertrag. Er sagte, ich hätte meinen Mann traumatisiert. Das zu heilen ständ im Vordergrund. Erst nach dem Vertrag dürfte ich meine Wünsche wieder äußern.

Freunde rieten mir zur Trennung. Ich sollte meinen Mann frei geben, ihm zuliebe. Viele gaben uns keine Chance mehr. Vielleicht hatten sie Recht.

Meine innere Leere wird schlimmer. Ich trinke zu viel Alk. und lasse mich gehen. Kann mich kaum aufrecht halten heute. Zum Glück Spätschicht.

11.03.2020 07:35 • #8


EM_1966
Zitat von Evaluna:
Meinen Mann begehren? Nein, das ging nicht mehr

Zitat von Evaluna:
Die Paartherapie machte ich ihm zuliebe.


Wieso hast du trotzdem an der Beziehung festgehalten ? Klar verstehe ich, dass du zuerst einmal aus verschiedenen Gründen an der Beziehung festgehalten hast, zumal der AM nicht für eine Beziehung zurVerfügung stand (Kids, Scham etc.). Wo hast du selbst denn AKTIV zur Erneuerung der Beziehung beigetragen...und nicht nur alles mit dir machen LASSEN (bis hin zum S.., was sich ziemlich gruselig anhört). Ich lese da eigentlich nur, dass du da dich sehr brav verhalten hast...

Zitat von Evaluna:
Meine innere Leere wird schlimmer. Ich trinke zu viel Alk. und lasse mich gehen. Kann mich kaum aufrecht halten heute

Kenne ich leider nur zu gut...aber aus der Betrogenen Sicht heraus. Auf Dauer funktioniert es natürlich nicht, weisst du sicher auch selber. Was hält dich davon ab aus der Passivität heraus zu kommen ? Welche Gedanken hast du bei der Vorstellung von einem Leben nach einer Trennung - eher positive oder stark von Angst bestimmt ? Hast du positive Freiräume für dich, z.B. Hobby oder sowas, die du auf- oder ausbauen kannst ? Wichtig ist es, glaube ich, dass du in kleinen Schritten wieder positive Aktivitäten aufbaust...dann auch mit deinem EM (gemeinsames Hobby finden, Reisen...)
Eine Trennungsentscheidung muss nicht sofort getroffen werden, nimm dir Zeit dafür. Wichtig ist aber für dich, aus der passiven Haltung herauszukommen...
Alles Gute

11.03.2020 11:08 • #9


E
Zitat von Evaluna:
Ich ließ ihn meinen Körper benutzen, wie wann und wo er wollte.

Oh Gott! Da geht aber die Buße zu weit - kein Wunder, dass da erst mal alle Lust auf ihn verloren geht. Das braucht Zeit um zu heilen - herrje - fühl Dich mal ganz doll gedrückt!

11.03.2020 11:48 • #10


berliner1962
Zitat von Evaluna:
Was ist das denn jetzt wieder für ein Mist?


Eine interessante Geschichte und interessant, sie mal aus der Perspektive einer Frau zu lesen

11.03.2020 11:54 • #11


E
ich hab mir jetzt erstmal einen Krankenschein genommen. Ich bin jetzt auch noch erkältet, habe die Nacht kaum geschlafen und darf mit dem Infekt sowieso nicht arbeiten. Die Corona-Angst treibt auch in meiner Arbeit kuriose Blüten. Sollten wir früher sogar mit dem Kopf unterm Arm noch arbeiten, so sollen wir jetzt bei den geringsten Erkältungssymptomen sofort zum Arzt. Ich hab wohl nur einen schnöden Schnupfen aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.

Nun wieder zu euren Fragen. Ja, ich hab aus lauter Angst, Schuld und Scham erstmal alle Kontrolle über mich und mein Leben an meinen Mann abgegeben. Er war ja gegen die Kinder, gegen meine Arbeit und überhaupt gegen alles, was ich an Vorschlägen bzgl. unseres gemeinsamen Lebens einbrachte. Also überließ ich ihm nach der Affäre erstmal die komplette Kontrolle. Ich hatte sowieso genug mit mir zu tun und hatte keine Kraft mehr, mich stark zu machen und gegen seine Kontrollsucht zu kämpfen. Er ist ein sehr dominanter Mensch und ich glaube wir waren wirklich nur zu Anfang unserer Beziehung auf Augenhöhe. Als ich die Kinder bekam und auch noch wirtschaftlich abhängig war, verlor ich die komplett. Vielleicht tat mir auch deshalb die Affäre so gut, denn sie war endlich mal wieder mein und nur mein Ding. Es war ein Bereich, wo mein Mann nun wirklich außen vor war. Es war meine Rebellion gegen seine Übermacht vielleicht. Natürlich war das so nicht in Ordnung. Natürlich hätte ich mich lieber von ihm trennen sollen aber meine Güte, ich hatte gerade erst wieder in TZ angefangen zu arbeiten. Unsere Kinder waren noch sehr klein und sie sind es eigentlich immernoch. Sie werden in diesem Jahr eingeschult und dann geht der Stress wahrscheinlich erst richtig los, wenn man anderen erfahrenen Müttern so glauben mag. Sie sind jetzt ganztags im Kindergarten, damit ich Haushalt und Beruf schaffe. Viel Hilfe bekomme ich von meiner Schwester, die aber schon verkündet hat das sie ab der Schulzeit nicht mehr zur Verfügung steht. Wie es dann weiter gehe soll, weiß ich jetzt noch nicht. Meine Eltern sind schon zu alt und die Eltern meines Mannes wohnen zu weit weg. Sie werden auf jeden Fall in den offenen Ganztag gehen müssen. Mein Mann kümmert sich vertragsgemäß nun zwar häufiger um sie aber er hat daran keinen Spaß. Die Zwillis vergöttern ihn trotzdem oder gerade weil er so selten für sie da ist. Er hat seine Arbeitszeiten zwar etwas nach unten korrigiert, geht aber immernoch ca. 50 Stunden die Woche. Und dann hat er noch seine Dienstreisen, Tagungen und seinen Jura-Stammtisch. Da trifft er sich mit Komollitonen einmal im Monat. Außerdem spielt er noch Tennis und ist Mentor für zwei junge Rechtsreferendare in seiner Company. Trotzdem hat er noch Energie, wenn er nach Hause kommt. Wir schlafen mindestens zwei mal die Woche miteinander, was ich ehrlich gesagt nicht mehr genießen kann. Es läuft alles stereotyp ab. Ein kurzes Vorspiel, dann der Akt in Missionarsstellung und dann die Zig. danach. Trotz meiner Bitte, lässt er es sich nicht nehmen, die im Schlafzimmer zu rauchen. Früher hab ich mich dabei gerne noch an ihn gekuschelt. Jetzt gehe ich in der Zeit duschen und schlafe dann mehr schlecht als recht in dem verqualmten Zimmer ein.

Laut unseres Therapeuten musste ich all diese Zugeständnisse erstmal machen, um meinem Mann die Heilung seiner Verletzung zu ermöglichen. Ich befürchte aber das es nun bei all dem bleiben wird. Unsere Ehetherapie ist nun beendet und für meinen Mann ist jetzt auch alles wieder gut. Er erinnert mich nur noch selten an meinen Fehltritt, dann nimmt er mich aber in den Arm und sagt, ich gehöre ja jetzt wieder ihm und bräuchte mir keine Sorgen machen. Das sind die Momente, die ich dann zwar genieße, die mir aber die Luft abschnüren.

Soll das bis an unser Lebensende so weiter gehen? Ist das der Preis für meine Sünde? Ich dachte, ich komme mit all dem klar aber jetzt zweifele ich doch stark. Ich liebe meinen Mann schon noch, wenn auch natürlich längst nicht mehr so, wie früher. Das Bauchkribbeln ist schon lange vorbei und natürlich ähnelt unsere Ehe jetzt eher einer innigen Freundschaft + ! Aber ist das nicht immer so? Gibt es wirklich Leidenschaft auch nach 20 Jahren Beziehung? Ich kann mir das kaum vorstellen. Damit beruhige ich mich auch das sicher alle Paare ähnlich leben wie wir jetzt. Eigentlich kann ich vielleicht sogar dankbar sein das ich unsere Familie retten konnte. Ich lebe ja nicht schlecht. Wir haben ein Haus mit Garten, fahren regelmäßig in Urlaub, wenn auch in den letzten Jahren mein Mann häufig nur tageweise mit konnte. Ich fahre aber gerne mit den Zwillis auf einen Bauernhof an der Ostsee, wo sie den Umgang mit den Tieren sehr genießen. Es ist ein sehr luxuriöser Bauernhof mit eigenem kleinen Wellnessbereich. Wenn die Zwillis z.B. mit den Ponys beschäftigt sind, bin ich oft und gerne lange in der Sauna. Da tanke ich dann wieder auf. Vielleicht sollte ich für Ostern noch schnell etwas buchen. Ich hoffe, der Corona-Virus lässt das zu.

Euch erstmal vielen Dank für eure Hilfe. Ich komme schon wieder auf den Damm!

11.03.2020 13:21 • x 1 #12


E
Damit es nicht so aussieht als wäre mein Mann nur egoistisch und unsympathisch, möchTE ich hier mal seine positiven Eignschaften zusammen fassen.

Er sieht sehr gut aus, ist groß schlank und trotz seiner 50 Jahre noch kaum grau in den dichten dunklen Haaren. Er ist fleißig, ehrlich und treu. Er ist extrem verantwortungsvoll und sehr intelligent. Er hat Witz und Charme, ein echter Frauentyp. Er könnte an jedem Finger 5 Frauen haben, wäre er Singel. Er hat einen guten Geschmack, kleidet sich modern und typgerecht. Er interessiert sich für Kunst und Kultur und liebt gute Bücher. Man kann stundenlang mit ihm reden und er ist auch ein guter Zuhörer. Oft hat er mich erst darauf gebracht, was mir fehlte, wenn ich nur stundenlang rummaulte. Ja ich liebe ihn noch sehr Aber der Alltag frisst uns auf. Diese Affäre hat mein und sein Leben sehr belastet. Ich bin so dankbar das ich bei ihm bleiben durfte.

11.03.2020 14:11 • x 2 #13


fengaraki
Wenn ich das Ganze so lese kommt mir der Gedanke du legst dich krumm für die Beziehung, er macht eigentlich gar nichts und genießt sein dominantes Verhalten in vollen Zügen. Ich lese nichts von Dingen, die nur ihr zusammen macht und genießt. Keine gemeinsamen Hobbies, mal Kino oder Essen gehen, noch nicht mal Urlaub zusammen. Die Kinder scheinen ihm lästig zu sein. Noch nicht mal im Urkaub ist er für sie da. Was ist das für eine Ehe bzw. Familie? Ihr seid ne WG, noch nicht mal ne Fteundschaft +

11.03.2020 20:12 • x 2 #14


D
Eigentlich führt ihr eine normale, eingefahrene Ehe.
Du hast Dich allerdings bei der Buße ein wenig verloren.
Es ist natürlich demütigend, kontrolliert zu werden und die Intimsphäre aufzugeben.
Über eine Affäre wächst nur sehr, sehr langsam Gras.
Deinen Körper herzuhalten, damit er ihn nach Gusto als Platzhirsch benutzen kann, ist natürlich Gift für die Seele, ich denke, da zerbricht etwas im Inneren.
Du wirst Dir sagen, das ist der Preis für die böse Tat, und vielleicht ist das auch der Fall, aber das macht es ja nicht besser.
Du sagst, dass Du dankbar bist, dass Du bleiben durftest.
Dankbarkeit ist aber keine Liebe.

Der Therapeut erscheint mir fragwürdig, denn Trauma hin oder her, Du bleibst ja trotzdem ein Mensch mit Bedürfnissen und Wünschen.

Dein Mann hat sein vollgepacktes Leben, Du hast im Gegenzug zwei Kinder und den TZ Job.
Ihr müsst beide schauen, dass ihr euch viel Zeit für Gemeinsamkeiten und Gespräche schafft, sonst hat diese Ehe keine Zukunft.
Und die Beziehung Deines Mannes zu den Kindern erscheint mir nicht wirklich liebevoll.
Kinder folgen ganz instinktiv dem Prinzip der Verknappung, je weniger Zeit und Lust der Papa hat, umso mehr drängt es sie zu ihm, um ihn zu begeistern und zu binden.

11.03.2020 21:37 • x 3 #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag