Die Liebe wählt ihren eigenen Weg!

B
Hallo liebe Forumlinge,

Ich bin neu hier und versuche mich gerade hier ein wenig zurecht zu finden.
Ich komme derzeit nicht wirklich weiter, weiß nicht, ob ich richtig handele oder falsch, vielleicht auch beides oder nichts.
Meine Geschichte ist schon etwas älter und möchte sie nicht komplett niederschreiben, es wäre zu viel, zu viel zum Lesen, will aber versuchen, kurz zu erklären, um was es geht.

Mein Mann trennte sich vor vier Jahren auf unschöne Weise von mir und ließ mich mit zwei kleinen Kindern zurück. Der Boden unter den Füßen wurde mir entrissen. Mir ging es so schlecht, dass ich acht Monate später in der Geschlossenen landete. Kurz zuvor lernte ich jemanden kennen, kurz danach stand mein Mann wieder vor der Tür. Seitdem, also seit Ende 2008 stehe ich im Konflikt wegen beider Männer und bis heute bin ich nicht in der Lage, eine Entscheidung zu treffen.

Nun gut, ich war neu verliebt, Ex wollte wieder zurück, das Dilemma war groß. Als ich in der Klinik war, kam er zurück ins Haus, die Kinder waren ja auch da. Er hoffte auf mich, aber ich war verliebt und mit allem ziemlich am Ende. Drei Monate war ich in der Klinik. Mein neuer Partner tat sehr viel für mich und akzeptierte mich in allem so, wie ich war und er wusste auch, dass Ex wieder zu Hause war.
Mit großem Hin und Her zog Ex im November 2009 wieder aus und wollte eigentlich die Kinder mitnehmen. Nach dem ersten Aufschwung warf mich all das wieder zurück, aber es ging weiter. Im Sommer 2009 zog er mich wieder sehr unschön vor Gericht, wollte die Kinder haben. zum Schluss landeten wir beide vor dem Rechtspsychologen, der es schaffte, dass der Hass und die Wut sich legten und wir wieder miteinander reden konnten.
Wir kamen uns näher (nicht körperlich) und zum Schloss zog er im Oktober letzten Jahres wieder ein, das ging recht schnell.

Mein Leben als Alleinerziehende mit Job und Haus und Kindern war kein Zuckerschlecken, aber ich bekam es geregelt, hatte mein Selbstbewusstsein und meine Lebensfreude wiedererlangt. Es war Stress pur, aber mir ging es gut. So langsam verändere ich mich jetzt wieder. Mir geht es schlechter. Ich vermisse meinen Partner, kann ihn nicht wirklich gehen lassen. Nach wie vor denke ich nur an ihn. Wir haben uns auch einige Male nochmal gesehen. Er hat nicht aufgehört mich zu lieben, sagt, dass all die Fehler, die ich begangen hätte er verstehen könne, weil ich nunmal nicht anders könne, weil ich nunmal so sei, wie ich bin. Es tut mir im Herzen soo sehr weh. Ich habe ihn gehen lassen, obwohl ich immer glücklich mit ihm war. Weil ich glaubte, dass es so sein müsse, wie es jetzt ist, der Familie wegen, der Kinder wegen und unser wegen. Verspürte die Verbundenheit zu meinem Mann. Aber inzwischen weiß ich, dass die Verbundenheit, die ich verspürte, keine Liebe, sondern Respekt durch ein gemeinsames Leben ist/war.

Nun hänge ich hier. Mein Leben ist einfacher geworden, ich bin nicht mehr alleinerziehend, habe keine finanziellen Nöte mehr. Dennoch verliere ich mich immer mehr selbst, weil ich das Gefühl habe mich selbst aufzugeben. Mein Mann ist bei mir, er ist glücklich und total verliebt. Ich selber merke, dass da nichts mehr ist und lebe eine, bzw. meine Lüge, denn ich kann ihm das nicht sagen. Gehe ich, mache ich ihn und meine Kinder sehr unglücklich, meinem Großen ging es in all der Zeit sehr schlecht, der Kleine war noch zu klein. Das kann ich nicht. Würde ich nach meinem Herzen entscheiden, würde ich ihm sagen, dass die Liebe vergangen ist und ich sie jemand anderen geschenkt habe. Der hätte sie auch wirklich verdient. Er hat so unheimlich viel für mich getan und alles über sich ergehen lassen ( als z.B. mein Mann wieder hier wohnte). Zudem muss ich sagen, dass wir fast 400Km auseinander wohnen, ein kurzes Sehen war nie möglich. Von Beginn an haben wir unzählige male Schluss gemacht, aber immer wieder zueinander gefunden. Jetzt, wo ich meinen Mann im Oktober wieder aufgenommen habe, hat er immer wieder eindeutig gesagt, dass der Kontakt beendet werden muss, damit auch er weiterkommen kann. Er hat so recht damit, das ist klar und ich sollte und wollte ihm zuliebe ihn wirklich gehen lassen.

Aber ich spüre einfach, dass ich mich wahrscheinlich unglücklich machen werde, ich schaffe es nicht. Nur dort kann ich so sein, wie ich wirklich bin und nur dort kann und will ich auch körperliche Nähe zulassen. Nach wie vor stehe ich in diesem sch... Konflikt, bis heute lässt er mich nicht los. Meine Gefühle reiben sich mit meinem Verstand. Es macht mich verrückt, krank und unglücklich, kann keine Entscheidungen treffen.
Gebe mein Herz auf, weil ich die Familie nicht unglücklich machen möchte.

Manchmal geht es mir sehr schlecht und versuche verzweifelt ihn zu erreichen, dann weine ich heimlich vor mir her.

Wie wird das enden?
Ich hab Angst und weiß nicht, was ich tun soll. Entscheiden, nach dem Herzen, nach dem Verstand, gar nichts tun und abwarten, vielleicht renkt sich ja alles ein oder oder oder.

Ich weiß, dass mir hier keiner so wirklich einen guten Rat geben kann, aber wo sonst kann ich den Ballast abwerfen. Zu Hause geht nicht.

Lieben Dank für's Zuhören
Barb

20.06.2012 22:35 • #1


I
Hallo!
du arme, was du durchmachen musstest.
Deine Geschichte ist ja ganz furchtbar.
Ich kämpfe gerade selbst um meine Familie, mein Mann hat sich neu verliebt. Und ich liebe ihn immer noch so sehr. Und mehr noch liebe ich meine Kinder, deren heile Welt ich einfach nicht zerstören will. Deshalb halte ich im Moment viel aus und hab auch die Gedanken gehabt, eine Zweckbeziehung zu führen, nur damit er nicht ganz geht.
Und in den meisten Fällen finde ich es unfair, wenn ein Partner nicht als erstes versucht, die Chance zu Hause zu geben.
Aber in deinem Fall denke ich das erste Mal anders! Was du mit deinem Mann durchgemacht haben musst, geht glaube ich nicht mehr zu verzeihen. Ich finde es kein Wunder, dass du dich nicht mehr auf ihn einlassen kannst, bei dem, was bei euch abgelaufen sein muss!
Wenn du in deiner schlimmen Zeit jemanden kennengelernt hast, der dich wirklich so liebt, wie du bist und dich wirklich sieht und du bei ihm du selbst sein kannst, was bei deinem Mann nicht so ist, dann glaube ich, solltest du auf dein Bauchgefühl hören! Trotz aller widrigen Umstände. Wenn du weißt, dass du mit deinem Mann nicht mehr glücklich werden kannst, kannst du auch nicht stark für deine Kinder sein!
Es tut mir so leid für dich! Vielleicht kannst du zu einer Psychologin gehen? Ich war bei einer Lebensberaterin, durch die ich gute Einsichten für mich selbst gewonnen habe.
Ich wünsche Dir, dass du wieder glücklich wirst!

20.06.2012 22:54 • #2


A


Die Liebe wählt ihren eigenen Weg!

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B
Vielen Dank Ivo!

Mit einer zweckgemeinschaft könnte ich sogar vorerst gut leben, der arider wegen. Mein Mann und ich verstehen uns auch gut. Jedoch ginge das nur, wenn beide auf gleicher Ebene fühlen, was hier leider nicht der Fall ist. Wir verstehen uns auch gut, die Kinder sind glücklich. Er macht alles richtig, auch, wenn er viel falsch gemacht hatte. Doch, ich kann verzeihen und habe es auch. Ich weiß, die meisten denken anders. Vielleicht habe ich eine hohe Tolleranzgrenze, vielleicht verstehe ich einfach seine Denkweise, wie er tickt und warum und wieso er was gemacht hat. Aber ich habe verziehen, weil er alles bereut hat und ich wusste und spürte auch, dass dem so war.

Wir sind beide bei dem arechtpsychologen, der mir damals von dem Gericht gestellt wurde. Er ist absolut klasse und hatten gemeinsam beschlossen, ihn um Hilfe zu bitten, sozusagen als Paartherapie.
Aber auch dort habe ich schon einige mal gelogen und versuche das gewünschte Bild zu wahren. Z.B. Bei Fragen, wie es um den Geliebten steht. Aber ich kann die Wahrheit nicht sagen, die würde ihm zu sehr weh tun. Es klingt absurd, ich weiß.

Habe in all der Zeit, intuitiv zu handeln, weil ich damit am besten Gefahren bin, aber auch das bringt mich nicht weiter.

20.06.2012 23:15 • #3


A
viel kraft wünsch ich dir was ein dilemma

21.06.2012 00:12 • #4


D
Liebe Barb

Auch wenn ich ein absoluter Verfechter,Ivo kann es bestätigen,des Zusammenbleibens bin,ist die Sitation bei dir eine andere.
Dein Mann hat dich mit 2 kleinen Kindern alleine gelassen,dir ging es schlecht,ihm ging es gut;und auch deinen Kindern ging es gut,schließlich hatten sie DICH als tolle Mutter.Dann lernst du einen lieben neuen Mann kennen,der für dich da war,als du ihn am meisten gebraucht hast.
Dann widerholt sich die Situation,die dich schon einmal an den Rand deiner Grenzen gebracht hat.Er kommt zurück.Wieder geht es ihm und deinen Kindern gut,und was ist mit dir? Wieder bleibst du als einzige auf der Strecke.Ich befürchte,dein nächster Zusammenbruch naht.Das darf aber nicht passieren!Ich kann dir keinen Rat geben,ich glaube aber,du weist selber,was zu tun ist.Es ist lobenswert,das du an deine Kinder denkst,aber wann willst du auch mal an dich denken?
Du musst nicht auf deine Kinder verzichten,wenn du dein Glück mit deinem neuen Mann versuchst.So wie du ihn beschreibst,liebt er sicher auch deine Kinder.Sie kennen ihn doch sicher auch,oder.Sicher merken sie,das es dir nicht gut geht,das du fröhlicher warst,als du noch mit ihm zusammen warst.

Eine Paartherapie ist sicher eine gute Sache,....für ihn! Du aber musstlügen,kannst mit niemanden offenreden,hast das Gefühl ihn beschützen zu müssen.Du brauchst einen eigenen Therapeuten,bei dem du dich nicht verstellen musst.

Dein Mann ist egoistisch!Er müsste merken,das es dir schlecht geht,das du nur funktionierst.Er würde es merken,würde er dich so lieben,wie es der andere tut.

Liebe Grüße

21.06.2012 11:19 • #5


B
Danke Daniela - nun sitzt ich hier mit Tränen in den Augen.

Du hast in allem Recht, mit dem, was Du schreibst.
Er sagt übrigens das gleiche wie Du, dass mein Mann egoistisch sei. Vielleicht ist er es. Ich versuche immer das Güte im Menschen zu sehen und bekomme oft einen auf den Deckel, weil ich die Leute immer wieder verteidige. Hier kann ich sagen, dass er seine Fehler bereut und alles tun würde, die Beziehung wieder herzustellen. Ich wäre auch bereit dazu, war es ja auch, schließlich habe ich die Tür wieder für ihn geöffnet und die andere damit geschlossen. Wie blöd muss man nur sein, verdammt.

Ich selber sage anderen immer, die glauben, keine Wahl zu haben, dass man IMMER eine Wahl hat, dass man nur bereit sein muss, die Konsequenz dafür zu tragen. Leider ist Leiden einfacher als handeln.

Auf jeden Fall gibt es mir zu denken, dass Ihr zwei mir sagt, dass es bei mir eine andere Situation sei. Es fühlt sich fast wie ein Segen an. Zumindestens fühle ich mich ein wenig leichter in meinem Chaos, danke noch mal.

Nein, auf die Kinder müsste ich nicht verzichten und er hat auch zwei Kinder, die er jedes Wochenende zu sich holt. Dafür hatte er seiner Ex damals alles gelassen. Wir waren oft dort, haben Ferientage und Wochenenden zusammen verbracht, genauso waren sie oft hier, haben hier ihre Ferien verbracht.

Er kommt übrigens auch 'aus der Pfalz', das war natürlich direkt ein wenig Salz in der Wunde, aber Du kannst ja nix dafür ausderpfalz

Ich weiß nicht, ob eine extra Therapie was brächte, ehrlich gesagt glaube ich nicht. Ich habe die Nase voll von Therapien. Zuerst ich nach der Trennung, dann in der Klinik, dann danach weiter, dann nach der Gerichtssache beim Rechtspsychologen, der ein Gutachten über mich erstellen sollte, ob ich einen an der Schüssel hätte oder nicht und jetzt wies dort, zu weit. Zwischendurch mit meinem Sohn, weil er all das nicht verkraftet hatte. Ich kann und mag auch nicht mehr und ich glaube, dass erst die Veränderung etwas bewirken wird, was ich aber nicht schaffe.

Meine Güte, wie lange soll das so laufen?
Ich bin froh, dass ich hier bin, danke für's Lesen

LG Barb

21.06.2012 13:07 • #6


D
Barb

Es ist okay,wenn du Psychologen nicht mehr sehen kannst,kann ich gut verstehen.Vielleicht ist das von der Seele schreiben,die beste Therapie für viele von uns.Man hat das Gefühl,verstanden zu werden und man merkt,das man nicht alleine ist.
Merkt dein Mann denn,das du dich quälst,das es dir nicht gut geht?Redet ihr zusammen?Hast du zur Zeit noch Kontakt zu IHM?
Wie geht es deinen Kindern?
Bist du sicher,das die eine Türe geschlossen ist?Du hast immer noch die Wahl,du würdest sicher auch die Konsequenzen tragen können,aber das Problem ist,das du selber nicht weist,wie deine Wahl ausfallen soll.So bleibst du erst mal in deinem bekannten,sicheren Leben,in dem es allen gut geht,...nur dir eben nicht.

Leider ist leiden einfacher als handeln,dieser Satz sagt viel über dich aus,so wirst du es dein ganzes bisheriges Leben getan haben.Da jetzt auszubrechen ist sehr schwer,aber sicher nicht unmöglich.

21.06.2012 17:23 • #7


I
Hallo Barb!
ich glaube, wir alle haben in diesen schlimmen Phasen, die wir hier duchmachen, Probleme mit unserem Selbstwertgefühl. (ich weiß leider, wovon ich rede), aber früher war ich mal eine starke und selbstbewusste Frau. Ich glaube, (ich hoffe, ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster) dass du da schon vorher Probleme hattest.
Wenn du Therapeuten schon nicht mehr sehen kannst, hattest du vielleicht noch nicht den richtige. Ich habe eine Lebensberaterin, etwas alternativ, die arbeitet u,a, auch mit Homöophatie und so Klopftechniken zur Beruhigung von starken emotionalen Zuständen und ist auch sonst sehr erfahren und weise und unheimlich einfühlsam. Die hat mich in Richtungen denken lassen aus meiner Kindheit heraus, wo ich keinen Zusammenhang mit meinem jetzigen Ich gesehen hätte. Google doch mal bisschen, vielleicht findest du auch so jemanden in deiner Region. Ich kann mir vorstellen, dass dir das helfen würde, zu dir selbst zu finden!
Denn ich glaube, das solltest du, ganz tief in dich reinhören.

Ich kann am besten verstehen, wie man auch nur wegen der Kinder nicht aufgeben will, glaub mir! Aber ich weiß nicht, wie ich dann denken würde, wenn ich mich trotz des Willens nicht mehr einlassen kann und weiß, dass da jemand ist, der wirklich für mich da ist und mich so liebt, wie ich bin.
Dass du verzeihen konntest, ist bewundernswert, aber wenn du gaaanz ehrlich bist, hast du das wirklich?

21.06.2012 21:51 • #8


B
Zitat von Daniela G.:
Merkt dein Mann denn,das du dich quälst,das es dir nicht gut geht?Redet ihr zusammen?Hast du zur Zeit noch Kontakt zu IHM?
Wie geht es deinen Kindern?
Bist du sicher,das die eine Türe geschlossen ist?

Leider ist leiden einfacher als handeln,dieser Satz sagt viel über dich aus,so wirst du es dein ganzes bisheriges Leben getan haben.Da jetzt auszubrechen ist sehr schwer,aber sicher nicht unmöglich.


Ja, er merkt, dass es mir nicht gut geht, aber ich lasse ihn auch in dem Glauben, dass es an der schwierigen Situation liegt, einen Neubeginn zu wagen.
Wir reden im Rahmen des Möglichen miteinander. Was zu Hause nicht geht, lassen wir dem Therapeuten.
So nun auch gestern. Es kam ein Thema auf, was mich unter Druck setzt.
Ich habe noch seinen Schlüssel. Er hatte es mir angeboten, dass ich einen sicheren Hafen hätte, falls ich nicht wüsste wohin. Für den Notfall, sozusagen. Mir fiel alles so schwer und für mich ist es sozusagen ein kleiner Halt.
Genau das war Thema. Den Schlüssel habe ich versteckt und mein Mann sprach mich darauf an, vor dem Arzt, dass er um den Schlüssel wisse und er sich fragen würde, warum und wieso ich ihn noch habe. Was er für mich bedeutet. Der Schlüssel als Symbol, für ihn beängstigend, für mich ein Schutz.
Er möchte, dass ich ihn zurückschicke, aber ich spüre, dass es mir die Kehle zuschnürt.
Und eines weiß ich: ohne diesen Schlüssel geht es mir noch schlechter, aber ich würde ihn zurückschicken, damit er ein besseres Gefühl hat. Aber was ist dann mit mir?

Im Moment habe ich keinen Kontakt. Er ging nicht mehr ans Telefon, hat es mir auch oft genug so angekündigt. Ich schrieb ihm nochmal, er antwortete Nicht und ich war am Boden zerstört. Aber ich verstehe ihn so sehr. Er muss sich doch auch frei machen können.

Meinen Kindern geht es gut, der Papa ist halt wieder da. So funktioniert alles bestens. Meinen schlechten Gefühlen lasse ich nur dann freiene Lauf, wenn ich alleine bin, so merken sie es nicht. Und wenn ich es mal nicht schaffen sollte ... ein paar Ausreden gibt es immer.

@Ivo: werde mich mal informieren, danke! Seit geraumer Zeit habe ich ein Angebot einer Kinesiologin zu ihr zu kommen. Ich kannte es zuvor nicht. Kinesiologie ist eine alternative Therapie, wie oft nicht bewiesen. Die Therapie besagt, dass der Körper Antworten auf Fragen gibt, die man selber nicht zu beantworten weiß oder glaubt. Derweil habe ich immer mehr Berichte gehört. Ich bin neugierig, aber auch ängstlich. Komischerweise wegen der Wahrheit! Ist das nicht feige?

Ivo, ich habe über die Frage nachgedacht, ob ich ihm verziehen hätte.
Doch ich habe verziehen, aber ich glaube, dass mir das nur deswegen gelungen war, weil ich ein neues Glück gefunden hatte. Dann kann das Verzeihen gelingen.

Ihr müsst mich doch für verrückt halten. Ich schüttel doch selbst den Kopf über mich

Heute Abend war ich geflüchtet. Mir ging es sehr schlecht, setzte mich ins Auto und fuhr und fuhr und fuhr, heulte vor mich her und hoffte, dass der Kloß in meinem Hals und in meinem Bauch kleiner wird. Mein Mann rief natürlich besorgt an und schrieb ich solle nach Hause kommen. Als ich kam, war der Tisch nett gedeckt, ein leckeres Essen bereitet, die Kerzen an und das Zimmer aufgeräumt. Ich wollte es nicht, denn es ist genaue das, was mich unter Druck setzt. Bevor ich in den Hof reinfuhr, sah ich meinen Sohn, der ins Bett geschickt wurde und aus dem Fenster schaute, ob ich nun komme oder nicht. Er saß wohl schon einige Zeit am Fenster.
Könnt Ihr meinen Zwiespalt nachvollziehen?

23.06.2012 23:32 • #9


I
Hallo Barb,
und wie ich deinen Zwiespalt nachvollziehen kann! Wie man da wieder rauskommt, weiß ich leider auch nicht. Vielleicht wird wie bei allem die Zeit Antworten bringen. Ich verstehe, dass du wahrscheinlich sehr große Angst hast, den neuen zu verlieren. Das ist wahrscheinlich diese Entgültigkeit, mit man im Moment nicht leben kann und will. Vielleicht geht es meinem Mann mit seiner neuen auch so.

Vielleicht wäre es anders, wenn dein Mann sich nicht so anstrengen würde und du sich seiner nicht so sicher wärst ?
Was denkst du, was du machen würdest, wenn er sagen würde, wenn du nicht nicht ganz von dem anderen lösen könntest, er dann nicht mehr will?

Vielleicht hilft dir die Kinesiologin, Antworten zu finden.
Ich weiß, wie schwer es ist, einfach nicht zu wissen, wie es weitergehen kann, keinen Plan zu haben, in seiner Gefühlswelt hin- und hergerissen zu sein.
Und ich habe auch keine Antworten, weder für meine Situation noch für deine!

Ich war mal vor etlichen Jahren in einer Situation, als meine langjährige Beziehung dem Ende zuging und auch ich eine Affaire hatte, in den ich mich verliebt hab. Allerdings waren da keine Kinder im Spiel. Ich war hin- und hergerissen und bin dann 7 Tage in eine Fastenklinik gefahren, um meinen Kopf frei zubekommen. Mir hat das damals sehr geholfen, durch das fasten und die Ruhe ganz für mich alleine zu sein, wurden meine Gedanken immer klarer. Mir hat das damals echt geholfen, zu mir zu kommen und ich konnte danach eine Entscheidung für mich treffen.
Mit Familie funktioniert das natürlich nicht so gut, bei mir würde das jetzt jedenfalls organisatorisch nicht gehen, aber wie gesagt, vielleicht bringt ja die Kinesiolgie irgendwas.
Ansonsten müssen wir wohl einfach da durch...

24.06.2012 11:54 • #10


D
Hallo Barb
Deinen Zwiespalt kann auch ich gut verstehen.Du hast vom Auto aus auf dein Leben sehen können,deine Kinder,dein Mann,dein Zuhause.Du bist dir nicht sicher,wieviel dir das alles bedeutet.
Das du noch den Schlüssel hast,ist sicher auf der einen Seite ein Schutz für dich,vielleicht würde es dir aber bei deiner schweren Entscheidung helfen,ihn abzugeben.Er reagiert nicht mehr auf deine Anrufe,er versucht,sein Leben neu zu ordnen.Ich glaube,er hat verstanden,das du nicht zurück kommst.
Dein Mann scheint es wirklich ernst zu meinen ,er versucht,alles wieder gut zu machen.Alleine schon,das er mit dir zusammen zu einem Therapeuten geht,zeigt mir,das er dich noch(oder wieder) liebt.

Fühlst du dich dem anderen zu irgendetwas verpflichtet,hast du ihm gegenüber ein schlechtes Gewissen?Oder liebst du ihn wirklich.
Du kannst darauf sicher keinen Antwort geben,würdest es aber so gerne können;dann wäre dein Dilemma vorbei.
Vielleicht bist du auch so ein Mensch wie ich:unser Weg soll immer gerade aus gehen.Kommt dann eine Kreuzung,und wir müssen entscheiden,ob wir nach rechts oder links gehen sollen,fällt uns eine Entscheidung schwer.Wir wollen einfach nur gerade aus weiter gehen.
Immer ist die Angst da,sich für den falschen Weg zu entscheiden.
Aber man weis immer erst im Nachhinein,ob man sich richtig entschieden hat.
Hättest du einen Wunsch frei,wie würde er lauten?Kannst du das für dich beantworten?

Liebe Grüße

24.06.2012 12:21 • #11


S
Hallo Barb

Deine Geschichte macht mich traurig. Du tust mir leid. Ich wünsche Dir wirklich viel Kraft damit du die richtige Entscheidung für DICH fällst.
Weil, wie es bereits schon einige vor mir geschrieben haben, wenn DU glücklich bist, sind es auch die Kinder.

Und vergiss eins nicht, man lebt nur 1x. Überlege dir sorgfältig wie du dein Leben leben möchtest.
Die Kinder sind irgendwann mal aus dem Haus. Heutzutage sind sie schon viel vorher als 18 selbständig und finden es nicht mehr so toll mit den Eltern rumzuhängen.
Was machst du dann?

Ich befürchte das du dein Leben spätestens dann bereuen wirst. Ändere was, bevor es zu spät ist.

Ich stehe ich einer ähnlichen Situation. Ich kann mich zwischen zwei Männern nicht entscheiden.
Ich habe, genau so wie du, feige reagiert, ich bin zu meinem Ex- Freund zurück.
Und nun leben wir zusammen wie zwei Kumpels ohne jeglichen Körperkontakt.
Und das Schlimmste, ich habe nicht mal Kinder. Ich hatte keinen Grund zu ihm zurück zu kehren, keinen wir du. Kinder sind immerhin ein guter Grund.

Das was ich mir für mich wünsche würde, wünsch ich jetzt dir, mehr Mut und Kraft, mehr Eigenwillle das zu tun wonach es DIR ist.

Alles Gute!

27.06.2012 16:35 • #12


B
Liebe Soraya,

Du weißt, ich habe gerade Deinen ganzen Beitrag gelesen und eines fällt mir auf. Wir haben immer gute Ratschläge für andere, hätte ich auch bei Dir. Nur leider kriegt man sie nicht wirklich umgesetzt.

Goethe schrieb mal: alle wirklich weisen Gedanken sind schon vieltausendmal gedacht worden. Damit sie aber unser Besitz werden, müssen wir sie ernsthaft überdenken, bis sie in unserer persönlichen Erfahrungen Wurzeln schlagen!

Tja, da ist was Wahres dran, nicht wahr? Bei mir ja genau das Gleiche

28.06.2012 19:00 • #13


S
Hallo Barb

Ein wirklich guter Zitat von Goethe. Das ist nun mal so, die besten Psychologen sind diejendigen die ihr eigenes Leben nicht im Griff haben.

Wie fühlst du dich heute? Bist du in deiner Entscheidung vielleicht weiter gekommen?

Ich fange mich an mein Leben zu Hause zu gewöhnen. Irgendwie funktioniert es.
Gleichzeitig verspüre ich ein kleines Zweifeln an die Gefühle für den Neuen.
Das kann aber auch daran liegen, weil ich gestern wieder rückfällig wurde und ihn wieder gesehen habe.
Ich bin ihm den ganzen Tag aus dem Weg gelaufen. Am Abend gab ich den Kampf auf und schrieb ihm. Er war sofort bereit mich zu sehen.
Im ersten Augenblick herrschte Freude in mir, weil er auf meine SMS reagiert hat. Im Zweiten pures schlechtes Gewissen und wieder dieses komische, eklige Gefühl im Magen, weil ich meinen Freund hinterge.

Ich kann es einfach nicht lassen, obwohl ich für mich irgendwie entschieden habe, ich werde zu Hause bleiben, ich gehe mit dem Kopf durch die Wand, weil ich keinen anderen Ausweg sehe.

Und das Schlimmste, ICH KANN MIR DIE AFFÄRE NICHT VERZEIHEN.
Ich fühle mich so schlecht. Ich hasse mich dafür.
Wenn ich als Ausserseiter über mich urteilen dürfte, würde ich mich als einen SEHR SCHLECHTEN Menschen betiteln.

29.06.2012 09:11 • #14


S
Hey Barb

Wie geht es dir? Some news?

03.07.2012 15:28 • #15


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