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Die Macht der Kränkung- was ist von mir übrig?

Hopeinside
Hey Leute.

ich hab hier eine zeitlang mitgelesen und war zum Teil schockiert, was den Menschen hier so alles passiert ist. Mit wie viel Dreistigkeit und Kaltherzigkeit hier verlassen wurde, aber auch mit wie viel nun mal menschlicher Schwäche auch die aufrichtig sind, die auf der anderen Seite stehen (Affären zum Beispiel).

Mein Freund hat mich vor fast einem halben Jahr verlassen. Liebe meines Lebens. So wie es hier viele empfinden. War ja nicht meine erste Beziehung, aber die größte Liebe, die ich je hatte. Nun, er wollte mich nicht mehr, sprach von seinen Gründen. Leider erfuhr ich sehr sehr schnell, dass sofort eine neue Frau da war. Ich weiß nicht, ob sie der eigentliche Trennungsgrund war, oder ob er sie tatsächlich, wie er behauptete, erst danach kennen lernte. Ersteres ist für mich natürlich eine Horrorvorstellung. Aber auch Variante 2 lässt mich mit so einer krassen Kränkung zurück! Wir waren bis zum Schluss so eng, trotz unserer Probleme- aber wir waren immer sehr verliebt und leidenschaftlich. Und dann ist da sofort jemand neues. Neue Küsse. Neuer S.. Neue Nähe. Neue Liebe. Sie lebt jetzt meine Zukunftsvorstellungen. Meine Hoffnungen. Alles einfach mit einer jüngeren ausgetauscht. Ich fühle mich so schrecklich gedemütigt. Ich hab echt das Gefühl, selbst wenn ich ihn hoffentlich irgendwann nicht mehr liebe und endlich nach vorne blicke, dass diese krasse Kränkung immer bleibt. So als Stempel und Urteil über mich. Ich fühl mich so abgelehnt und ausgetauscht.

Weil es leider so oft vorkommt: wie seid ihr damit umgegangen? Mit dem Kopfkino, mit dem Angriff an euren Stolz und Selbstwert? Ich fühl mich sooooooooo klein und traurig. Nach 6 Monaten immer noch ganz schlimm. Danke fürs Lesen.

29.03.2018 12:46 • x 31 #1


aquarius2
Zitat von Hopeinside:
Weil es leider so oft vorkommt: wie seid ihr damit umgegangen? Mit dem Kopfkino, mit dem Angriff an euren Stolz und Selbstwert? Ich fühl mich sooooooooo klein und traurig. Nach 6 Monaten immer noch ganz schlimm. Danke fürs Lesen.


Von meiner Seite kann ich sagen, das beides weh tut, wenn er fremd geht tut das weh, aber auch, wenn er wenn du noch schlaflos durch die Nacht läufst. Es tut in jedem Fall weh aus dem Leben eines Menschen rausgeworfen zu werden.
Ich kann mich noch erinnern, wie er immer sagte, du ziehst dich zurück, nie machen wir was zusammen. Er war es, der das nicht wollte, waren wir verabredet kam er zu spät oder gar nicht. Hatte ich frei hockte er zu Hause rum und wollte nicht weggehen, hatte ich Dienst, kam er eine Stunde vor Dienstbeginn und sagte, lass uns essen gehen, so schnell mal vor dem Dienst, nein Danke. Als ich ihn dann anrief saß er mit einer (Ex?) Affäre zusammen im Restaurant während ich auf der Arbeit war und das anschließende Wochenende an dem ich frei hatte war er unerreichbar!
Ich ging in mich und sagte mir, wenn ich einmal da mitmache, wird er es immer wieder tun und ging... Am Anfang war es hart für mich, denn wir sehen uns sehr oft, auch wegen seiner Enkel. Inzwischen kann ich ganz gut damit umgehen und er versucht, wieder eine Beziehung aufzubauen.
Leider kann ich eben nicht vergessen, was passiert ist und wenn das Vertrauen weg ist ist keine Basis mehr für eine Beziehung. Ich finde es schade, wie schnell er eben mal bereit war unsere Beziehung aufzugeben, aber inzwischen sage ich, es war auch für was gut, ich hätte mich viel zu sehr von ihm unterbuttern lassen das hätte ich irgendwann bereut.
Leider passen unsere Auffassungen von Beziehung und gemeinsamer Zukunft nicht zusammen und es ist gut, dass ich es bemerkt habe, bevor wir vorschnell heiraten. Er wollte mich unbedingt sofort heiraten, was mir überhaupt nicht wichtig war, heute weiß ich warum...

29.03.2018 13:01 • x 6 #2


A


Die Macht der Kränkung- was ist von mir übrig?

x 3


jonny87
Hast Du denn noch Kontakt zu Ihm?

29.03.2018 13:04 • x 1 #3


N
Ich weiß, das ist einfach gesagt, aber so ist es nun mal:
wie viel Macht du diesem schnellen Austausch (Kränkung) und auch ihm noch dadurch gibst, entscheidest einzig DU und niemand sonst.

29.03.2018 13:06 • x 10 #4


B
Hallo Zusammen,

Kränkung und Demütigung beschäftigen mich auch noch häufiger und ich finde es eine gute Frage, wie geht man damit um. Oft wird gesagt, es läge am Selbstwertgefühl, wie lange oder wie schwer man sich gekränkt fühlt. Aber ist das so einfach? Ich z.b. habe heute noch das Gefühl der schweren Demütigung, obwohl ich nach der Affaire die mein Mann hatte, wieder eine sehr gute Ehe führe und auch am Selbstwert hat es mir so im allgemeinen nie gemangelt. Ich kann mich im Job behaupten, im Leben.....hatte nie viel an mir selber auszusetzen.....und trotzdem hat es mich schwer getroffen? Warum eigentlich und wie kann man das langfristig abstellen....?

Liebe Hopeinside, wünsche dir ganz viel Kraft und liebe Menschen um dich herum.

Gruß
Bridget

29.03.2018 13:32 • x 5 #5


Hopeinside
Vielen Dank für eure lieben Nachrichten!

@aquarius2 oh mann. da wird einem dann auch noch unterstellt, man sei selbst Schuld. Gut, dass du es mittlerweile positiv siehst, dich da raus manövriert zu haben.

@jonny87 nein, eigentlich nicht. Leider wohnen wir in der gleichen Stadt und ich habe immer Angst, ihm mit ihr zu begegnen. Ich hatte mich ab und an noch mal gemeldet. Am Anfang aus Schock über die Dinge, die ich erfahren habe. Aber was bringen einem Erklärungen? Gar nichts. Schon gar nicht, wenn man sie eh für Lügen hält. Ich hoffe, ich schaffe es, alls komplett zu kappen.

@Bridget ich weiß auch nicht, diese Art von Kränkung hat einfach eine vernichtende Qualität. Selbst die Selbstbewussten können dadurch in die Tiefe gerissen werden, deshalb stimme ich dir @Nanuk zwar grundsätzlich zu, aber mit Rationalität kommt man in der Kränkung zunächst mal nicht weit. Bzw. käme man schon, aber die Gefühle sind echt hartnäckige *beep*. Ich wünschte, ich hätte die Kraft, es an mir abprallen zu lassen. Oder Stolz. Aber ich bin einfach nicht besonders selbstbewusst. Das ist ja meist schon der Anfang vom Ende.

Wie ein Gefühlsgefängnis, in dass man gesperrt wurde. Der Schlüssel (Selbstbestimmung/Selbstliebe) liegt sogar da, aber man ist so verheult und sieht dadurch so verschwommen, dass man das Schlüsselloch nicht mal findet. Bis man eben wieder klarer sehen kann.

29.03.2018 17:04 • x 6 #6


Hopeinside
Ich will aus diesem Gefängnis raus. Egal wo ich hingehe, egal was ich tue, nichts erwärmt mehr mein Herz. Ein halbes Jahr. Ich habe schreckliche Angst, dass diese Verbitterung bleibt... noch tiefer wird. Jeden Tag kann ich es nicht fassen. Es wird nicht weniger, sondern mehr. Hilfe! Hilfe....

02.04.2018 15:49 • x 11 #7


H
Also das mit der Kränkung kann ich verstehen. Geht mir auch so. Auch wenn es 8 Monate jetzt sind. Bei mir ist es so, dass ich mich seitdem furchtbar hässlich fühle. Ich fand mich immer schön, aber nun sehe ich nur eine verbitterte frau, der man ansieht dass sie leidet. Es gibt Menschen, die schaffen das einem
anzutun

02.04.2018 16:07 • x 11 #8


Anja1970
Hopeinside
Wie ich dich verstehen kann ....!
Pünktlich zum Karfreitag hat er mir weinerlich bestanden, dass er sich anderweitig verliebt hat.
Diese Demütigung bringt mich fast um.
Ich Dreh und wende mich und hab noch keinen Plan, wie ich das aushalten soll...
Das tut so sehr weh, eh, lieber würde ich mir nen Arm abschneiden lassen

02.04.2018 16:12 • x 3 #9


Hopeinside
@HelplessHope ich auch! Absolut! Nachdem ich aus Kummer nichts essen konnte habe ich jetzt total zugenommen. Meine Haare sind ausgegangen und mein Gesicht ist so schlaff wie noch nie- als sei ich 15 Jahre gealtert in den letzten Monaten. Ich bin so furchtbar traurig. Er soll mich nie so sehen. Vor allem nicht mit seiner jungen hübschen Neuen. Mir ist schlecht wenn ich nur daran denke, wieder bei Instagram zu schauen und ein Bild bei ihm oder ihr zu finden. Ich bin ihm VÖLLIG egal. Das ist so erniedrigend.

@Anja1970 oh mann! Das ist ja noch ganz frisch! Es tut mir schrecklich leid

02.04.2018 16:25 • x 6 #10


H
Ja, stimmt. Gealtert sieht man aus. Ich glaube leid kann einem das antun. Ich hab mich dewegen jetzt auch beraten lassen u werde was dagegen machen bzw. hab schon was machen lassen. Ich möchte nicht so aussehen. Meine Mutter meinte vor zwei Tagen ich sehe abgehärmt aus

02.04.2018 16:49 • x 6 #11


Hopeinside
Hallo ihr Lieben. ich habe lange nicht geschrieben. Bis auf dass ich wieder arbeite und versuche, mehr nach draußen zu gehen, was mir sehr schwer fällt, geht es mir nicht wirklich besser. Die Kränkung, die Sehnsucht, die Angst, den beiden zusammen zu begegnen- das alles ist allgegenwärtig.Er wohnt ja nur eine Straße weiter. wo wir zusammen wohnten. Ich denke immer, wenn ich nur wenigstens Antworten auf all meine Fragen hätte, dann könnte ich endlich abschließen.

Vor genau einem Monat habe ich ihm deshalb eine lange Mail geschrieben. Mit vielen Fragen und Traurigkeit. Ohne Vorwürfe aber doch mit dem Schildern der Dinge, die mich nach wie vor furchtbar belasten. Auch stand darin, dass ich immer auf ein Gespräch nach einem halben Jahr gehofft hatte. Als auch Wochen später nichts kam, schrieb ich auf Whatsapp, dass die Mail ein Fehler war, und dass wohl naiv war zu glauben, dass wir in schweren Situationen so wie vorher gesagt, noch füreinander da seien. Darauf antwortete er, dass er sich Zeit lassen wollte für eine ausführliche Antwort, aber jetzt auch denkt, dass ein Treffen wohl besser und total wichtig wäre. Mittlerweile halte ich das aber für einen großen Fehler- ich weiß, dass er sich einfach nur seine Absolution abholen will, seinen Frieden machen will- damit er mit seiner Neuen weiter uneingeschränkt glücklich sein kann. Ich will und kann ihm diesen Frieden nicht geben- nicht nach all dem, was er mir angetan hat. Nicht nachdem er gefühlte 5 Minuten nach unserer Trennung mit einer anderen Frau zusammen war (und jeder weiß, dass das sicher schon vorher so war. ). Ich gönne ihm diesen Frieden nicht.

Auf der anderen Seite kann ich einfach nicht abschließen. Ich weiß nicht, was mir dabei helfen könnte. Ist es nur Zeit? Denn es sind schon 7 Monate vergangen und es ist fast jeden Tag wie frisch verlassen worden zu sein. Vielleicht würde ich zumindest aufhören, zu denken, es hätte alles so toll werden können, wenn sich meine Annahmen, über den Betrug schon innerhalb der Beziehung, bestätigen. Denn ich gebe immer noch primär mir die Schuld an allem, obwohl ich alles für diesen Mann getan habe. Er ist leider meine große Liebe und gleichzeitig die allergrößte Enttäuschung in meinem Leben. Damals bei der Trennung sagte er, ich müsse erst mal alleine leben und nach einem halben Jahr oder Jahr könne man ja mal sehen wegen Kontakt- aber damals wusste ich ja nicht, dass schon die nächste da war (außerdem sagte er später mal in einem Telefonat, ich solle nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen). Nun, dann war das wohl nur, was man eben so sagt bei einer Trennung.

Was meint ihr. Soll ich auf das Treffen eingehen? Auch wenn die Wahrheit mir nur weh tun wird oder ich überhaupt keine Wahrheit bekomme? Hat irgendwem ein vermeintlich klärendes Gespräch schon mal geholfen? Ich sagte ihm, ich melde mich dann Mitte der Woche. Aber ich denke, das werde ich nicht tun. Wenn dann von ihm noch einmal irgendwas kommt, gehe ich vielleicht darauf ein, aber davon gehe ich nicht aus. Ich dachte immer, wir hätten mal etwas ganz besonderes gehabt. Und sind dann einfach an Ängsten gescheitert. Aber er hat mich wohl nie genug geliebt, obwohl er das immer vorgab. Ich weiß einfach nicht, was gut und was schlecht für mich ist. Aber so, wie es im Moment ist, ist einfach furchtbar.

15.05.2018 23:14 • x 3 #12


Hopeinside
Ich weiß einfach nicht weiter.

15.05.2018 23:25 • #13


fe16
Zitat von Hopeinside:
Ich weiß einfach nicht weiter.


Du weisst schon weiter , nur du bist unsicher

du möchtest den Kontakt im Grunde nicht
dann lass es
sei fair sage ab und
dann ist es gut .Du weißt das es gut für dich ist nicht zu gehen

Abschlussgespräche bringen nur neue Fragen , und dich im grunde nicht weiter

Meine Meinung

16.05.2018 01:39 • x 6 #14


E
@hopeinside:

Lass es, du versprichst dir Linderung, die dadurch aber nicht kommen wird. Wie Fe16 in meinen Augen richtig sagt. Antworten zu deinen Fragen werden neue Fragen aufwerfen.
Irgendwann wird dein Verlangen auf Antworten auf deine Fragen und diese selber abebben und irgendwann aufhören, der Rest wird nicht mehr wichtig sein und dich beherrschen. Bis dahin wird es leider ein steiniger Weg für dich werden, den es zu überwinden gilt - OHNE die erhoffte Hilfe durch den EX! Hake den ab!

16.05.2018 03:21 • x 2 #15


A


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