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Die Tragödie meines Lebens

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Zitat von Willowtree:
@ Alena: Erfolge waren ja da. Aber sie waren halt nicht wirklich groß. Seine Mutter wusste gar nichts von dieser Schwangerschaft, aber nachdem sie mich am Dienstag telefonisch genervt hat, hab ich sie mal von den Dingen in Kenntnis gesetzt. Sie stand dann mit Blumenstraus, Marmelade und Eisentabletten vor meiner Tür und wollte mir 200 Euro für meine Umstände geben.

Materielle Entschädigung für all das, was sie verbockt hat. Ich fands so lächerlich. Geld als Wiedergutmachung für seelische Verstümmelung ist das ewige Mantra dieser Familie. Ich hab genug davon.
Hallo Willowtree

es ist auch bedauerlich wenn menschen sich so verhalten weil sie es selbst nicht anders kennengelernt haben und dadurch auch viele entbehrungen in ihrem leben hinnehmen mussten, das wird von generation zu generation weitergegeben, bis einer aussteigt und das muster durchbricht.
Zitat:
Wer weiß, wann er zur Einsicht kommt. Ob er zur Einsicht kommt.

Ich zweifle stark daran, dass er in nächster Zeit wirklich langfristige Entscheidungen bezüglich unserer Beziehung treffen wird und ich kann mich, darf mich dieser Hoffnung nicht hingeben. Zumal ich ihm einfach nicht mehr vertrauen kann bei seiner wankelmütigen Art. Dass er es nicht anders gelernt hat, ist mir klar. Doch noch länger mittragen kann ich das nicht mehr.
wir wissen alle, dass es sehr schwer ist prägungen zu überschreiben und neues verhalten zu lernen, denn die, die es betrifft werden sich aus angst dagegen auflehnen, uns mit liebesentzug bestrafen, schuldzuweisungen machen usw.
um da herauszufinden bedarf es mut, kraft und stärke, davon zeigte dein freund bisher nur wenig.
es kann sein, dass er das schaffen könnte, aber auch, dass sich im wesentlichen nicht viel ändert weil er zu schwach für die umsetzung ist.

dein leben geht weiter und sofern du in absehbarer zeit einen stabilen partner haben möchtest und eigene familie in deiner nächsten zukunft, passt er wahrscheinlich nicht in deine pläne hinein, zumal jetzt auch das vertrauen in ihn verloren gegangen ist - alles zusammen zu sanieren bedarf sehr viel zeit und der ausgang ist ungewiss.

für ihn mag es gehen, aber bei uns frauen tickt zusätzlich die biologische uhr weiter - und irgendwann kann es zu spät sein um unsere wünsche und sehnsüchte noch umsetzen zu können.

mein eindruck ist, du weisst genau was du willst und auch, dass er nicht mehr zu deinem leben passen kann, nur die gefühle machen verständlicherweise noch nicht so mit - aber auch diese werden sich mit der zeit regulieren.

ich bin zuversichtlich, dass du Deinen weg aufrecht weitergehen kannst und das du irgendwann auch deinem prinzen begegnest, der in dir die prinzessin sehen und sich entsprechend verhalten kann.

erstmal geniesse möglichst froh die ostertage, lasse die frühlingssonne in dein herz und lasse es dir recht gut gehen. sorge gut für dich und dein wohlbefinden !

02.04.2015 17:48 • #16


W
Zitat von Alena-52:
Hallo Willowtree

es ist auch bedauerlich wenn menschen sich so verhalten weil sie es selbst nicht anders kennengelernt haben und dadurch auch viele entbehrungen in ihrem leben hinnehmen mussten, das wird von generation zu generation weitergegeben, bis einer aussteigt und das muster durchbricht.


Meine Worte. Es ist wie eine psychische Erbschuld, die es leider abzuarbeiten gilt und die es erfordert, sich seinen inneren Konflikten zu stellen. Unsere Beziehung hat ihm das immer wieder aufgezeigt und das wollte er eben nicht sehen. Während ich diesbezüglich schon an den Feinheiten gearbeitet habe, versuchte er sich noch vor dem bloßen Erkennen dieses generationsübergreifenden Teufelskreises zu drücken.

Zitat:
wir wissen alle, dass es sehr schwer ist prägungen zu überschreiben und neues verhalten zu lernen, denn die, die es betrifft werden sich aus angst dagegen auflehnen, uns mit liebesentzug bestrafen, schuldzuweisungen machen usw.
um da herauszufinden bedarf es mut, kraft und stärke, davon zeigte dein freund bisher nur wenig.
es kann sein, dass er das schaffen könnte, aber auch, dass sich im wesentlichen nicht viel ändert weil er zu schwach für die umsetzung ist.

dein leben geht weiter und sofern du in absehbarer zeit einen stabilen partner haben möchtest und eigene familie in deiner nächsten zukunft, passt er wahrscheinlich nicht in deine pläne hinein, zumal jetzt auch das vertrauen in ihn verloren gegangen ist - alles zusammen zu sanieren bedarf sehr viel zeit und der ausgang ist ungewiss.

für ihn mag es gehen, aber bei uns frauen tickt zusätzlich die biologische uhr weiter - und irgendwann kann es zu spät sein um unsere wünsche und sehnsüchte noch umsetzen zu können.

mein eindruck ist, du weisst genau was du willst und auch, dass er nicht mehr zu deinem leben passen kann, nur die gefühle machen verständlicherweise noch nicht so mit - aber auch diese werden sich mit der zeit regulieren.

ich bin zuversichtlich, dass du Deinen weg aufrecht weitergehen kannst und das du irgendwann auch deinem prinzen begegnest, der in dir die prinzessin sehen und sich entsprechend verhalten kann.

erstmal geniesse möglichst froh die ostertage, lasse die frühlingssonne in dein herz und lasse es dir recht gut gehen. sorge gut für dich und dein wohlbefinden !


Es ist schön und tut gut zu wissen, dass hier jemand zu der gleichen Erkenntnis kommt. Denn dadurch muss ich nicht daran zweifeln, dass ich die Angelegenheit richtig beurteile/beurteilt habe. Dass meine Versuche, ihm hier gewisse Dinge aufzuzeigen, kein Fehler waren.

Ich wünsche dir auch wunderbare Ostertage. Du leistest in diesem Forum wichtige Arbeit, wie ich feststellen konnte und im Namen aller, denen du mit deinen Ratschlägen zur Seite stehst: Nochmals Danke!

02.04.2015 20:07 • x 1 #17


A


Die Tragödie meines Lebens

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W
Karfreitag... welch Ironie... Bin eigentlich eher alternativ-gläubig, doch der heutige Tag erscheint mir tatsächlich wie ein Kreuzweg. Er wollte heute nach seinen ersten zwei Praktikumstagen heimkommen. Wir hatten für uns und zwei Bekannte einen Tisch beim Griechen reserviert und geplant, uns ein schönes Osterwochenende zu machen.

Ich ertappe mich dabei, wie ich aus dem Fenster schaue und hoffe, sein Auto möge doch noch im Laufe der nächsten Stunden vor meiner Wohnung parken. Es wird nicht passieren, das versuche ich mir immer wieder ins Gedächtnis zu rufen. Aber es ist sehr schwer.

Meine Mutter ist über Nacht bei mir geblieben. Hat mich umarmt, getröstet. Doch irgendwie kann ich im Moment niemanden um mich haben. Jedes Geräusch ist zu viel, jede Stimme zu laut und jeder Sonnenstrahl zu hell.

Habe in den letzten zwei Tagen fast 27 Zig. geraucht, obwohl ich davor auf dem besten Wege war, aufzuhören. Alk. wollte ich keinen trinken, denn das hätte mich nervlich nur noch mehr runter gezogen.

Versuche mich zum Essen zu ermutigen, doch alles schmeckt fad und unappetitlich. In einem Moment bin ich völlig ohne Gefühlsregung. Dann empfinde ich nicht mal Trauer. Dann, im nächsten Augenblick übermannt es mich und ich heule los.

Nur Wut kommt irgendwie keine auf. Weiß nicht, ob sie zum Verarbeiten notwendig wäre, denn bei anderen Beziehungen hatte ich mit Zorn in der Trennungsphase selten ein Problem. Allerdings war ich es da auch immer, die das ganze beendet hat.

Habe das Gefühl, es ist Karma, dass nun ich mal die 'Geprellte' bin. Um dieses Ich bin schuld. zu vermeiden, versuche ich, den Karma-Gedanken wegzuschieben. Aber das klappt nur bedingt. Mal sehen, wie der restliche Tag und das Wochenende so wird...

03.04.2015 12:00 • #18


Z
Liebe Willowtree,


man fühlt sich wie ausgekotzt. Aber so weh es auch tut - DAS ist der entscheidende Prozess , um dann wirklich loslassen zu können.
Wer Schmerz verdrängt, den wird es doppelt und dreifach irgendwann treffen.

Sei gut zu dir selbst und versuche einfach die Zeit mit neuen Inhalten zu füllen. Dabei ist klar, dass ER dich gedanklich noch lange begleiten wird, da muss man sich nichts vormachen. Akzeptiere das und mach trotzdem weiter.....ein Schritt weg von ihm und einen Schritt zurück zu dir.
Aus diesen vielen , schmerzhaften Schritten wird irgendwann dein WEG!

Ich drück dich!

06.04.2015 10:25 • #19


A
Zitat von Willowtree:
Nur Wut kommt irgendwie keine auf. Weiß nicht, ob sie zum Verarbeiten notwendig wäre, denn bei anderen Beziehungen hatte ich mit Zorn in der Trennungsphase selten ein Problem. Allerdings war ich es da auch immer, die das ganze beendet hat.

Habe das Gefühl, es ist Karma, dass nun ich mal die 'Geprellte' bin.
Um dieses Ich bin schuld. zu vermeiden, versuche ich, den Karma-Gedanken wegzuschieben.
hallo Willowtree

danke für deine wertschätzung. wenn die wut noch nicht spürbar ist, hast du wahrscheinlich erst noch andere gefühle zu durchleben und wenn unterschwellig schuld mitschwingt kann es sein, dass du dir jetzt die wut nicht erlaubst zu spüren. wir können immer nur das gefühl verarbeiten was gerade da ist.
Zitat:
Kausalität (lat. causa „Ursache“) ist die Beziehung zwischen Ursache und Wirkung oder „Aktion“ und „Reaktion“, betrifft also die Abfolge aufeinander bezogener Ereignisse und Zustände.
Oder: Ein Ereignis oder der Zustand A ist die Ursache für die Wirkung B, wenn B von A herbeigeführt wird.
Quelle : wikipedia.org/wiki/Kausalit%C3%A4t

deine erkenntnis, dass diese situation der auslöser für deine schuldgefühle ist gibt dir die möglichkeit dich jetzt davon zu befreien, denn es gibt keine schuld. schuld ist -für mich- eine illusion, die uns irgendwann mal eingepflanzt worden ist weil wir damit gut manipuliert werden können - und wenn wir das glauben bestrafen wir uns unbewusst selbst und leiden darunter. beide geben immer das beste, was ihnen,in dieser situation möglich ist, deshalb haben immer beide ihren anteil an einer messaliance, der eine mehr, der andere weniger, je nach dem welche altlasten er noch mit sich trägt. aus situationen wie dieser, können wir lernen es anders zu machen als bisher, damit die schuld aufgelöst werden kann.

du wirst das nach und nach schaffen, manchmal sind vorher noch einige steinchen aus dem weg zu räumen, bevor das geschehen kann.

ich hoffe, du hast eine gute zeit gehabt und konntest deinen kopf mal für einige zeit freibekommen.

alles gute!

06.04.2015 19:45 • #20


W
Hallo ihr beiden,

Ja, es ist ein Prozess, den man ja im Leben des Öfteren durchmacht... Dennoch ist es irgendwie immer wieder aufs Neue und immer wieder anders schmerzhaft...

Die Feiertage waren grausam, da will ich nichts beschönigen. Heute hatte ich meinen ersten Arbeitstag seit diesem Desaster und tatsächlich hat mir die Beschäftigung sehr gut getan. Dieses Schuldgefühl verschwindet glücklicherweise allmählich. Es bleibt zwar die Wehmut, aber auch die Überzeugung, verantwortungsvoll entschieden zu haben.

Lasse den Rest der Woche nun einfach mal auf mich zukommen. Danke für eure Motivation auch weiterhin.

*mal umarm*

07.04.2015 18:30 • #21




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