Guten Morgen!
Jeanny!
ich finde es schön, dass du dich einmischt! So kann ich viel von anderen lernen..
Warum man das nicht sieht? ich hab das ein wenig erkannt, schreibe aber gleich zum Ende arum ich es nicht richtig sehen wollte/konnte bzw das Wissen darum umsetzen konnte..
Chrisi, schön, dass du schreibst: Ich bin zwar das jüngste Kind, aber in unserer Familie hatten wir Kinder oft die Rolle des Erwachsenen, mussten viel trösten, viel aushalten, die Bedürfnisse der anderen (Erwachsenen) gingen meistens vor..
Das habe ich für mich übernomen, davon wurde ich geprägt.. daher sehe ich mich persönlich für das Scheitern verantwortlich.. bzw ist es ein schwieriger Weg, sich bewusst zu machen, dass es eben nicht stimmt...
Er hat nur im ich gedacht und ich im wir !
Ja, das ist ein Satz, der auch meine Beziehung beschreibt.. meine beste Freundin hat sich viel angehört von mir, geduldig.. und hat immer gesagt: der denkt nicht partnerschaftlich!
Crisi, du schreibst, dass auch Pychologen dazu raten, im ich zu denken..
das mag wohl stimmen, und es ist wichtig, dass man ein gesundes ich hat, damit man eine gesunde Beziehung eingeht.
Als ich die Beziehung eingegangen bin, war ich ein gesundes ich. Klar, nicht alle negativen Verhaltensmuster, die in der Kindheit geprägt wurden, waren ausgeräumt, aber ich war sehr zufrieden, so dass ich die Beziehunge als Bereicherung gesehen habe, nicht als etwas, was mich erfüllen sollte..
Doch wenn ich in einer Beziehung bin, gibt es ein ICH, ein DU, aber auch ein WIR...
und mein X hat nur ICH gesehen. und ich glaube, wenn man nur sich sieh, sieht man das DU nicht.. so kann natürlich kein WIR entstehen..
Und somit wird die Person, die nicht gesehen wird, stark verunsichert.. und tut alles dafür, auch mal gesehen zu werden..
Ich möchte mir nicht zum Ziel machen, immer nur im ICH zu denken.. viele psycholgische Ratgeber basieren aber darauf. Nur vermute ich, dass diese darauf basieren, weil es immer mehr ICH-Menschen gibt und diese sich nicht ändern wollen. Natürlich schreibt man dann Ratgeber für die Lernwilligen.
Ich habe einmal ein gutes Beziehungsbuch angelesen, was sich genau damit befasst.
Das Problem ist nämlich, dass die ICH-Menschen sich auf gar keine Beziehung einlassen, weil sie Angst vor Abhängigkit haben, obwohl diese ein Stückweit normal ist..
Und so versucht die halbe Welt sich an die Unabhängigen anzupassen.
Aber wenn man wirklich mit alten Ehepaaren spricht, wenn man sich wirklich mit glücklichen Paaren unterhät, dann wird immer deutlich:
die sind glücklich, weil es eben auch ein WIR gibt.
Wenn man sich zwischenmenschliche Beziehungen anschaut, gibt es immer ein WIR, was die Beziehung fördert.
Sei es die Arbeit: da werden Seminare gemacht, die das WIR-Gefühl stärken, seien es Freundschaften, die nur so dicke geworden sind, weil man ein WIR-Gefühl hatte etc etc.
ich möchte mich nicht verllieren, aber ich möchte immer so stark sein, dass ich ein WIR eingehen kann.....
@Jeany: und nun wieder zu dir:
ich glaube, man bemerkt es schon recht zügig, dass der andere nicht im WIR denkt, aber zu Beginn findet man das nicht schlimm, weil man ja selber gern doch einen Hauch unabhängiger wäre und sich da ganz bisschen anpasst..
Später ist man schon verwirrt: ich habe dann immer die Fehler bei mir gesucht..
Dann war es auch so, dass ich immer dachte, er weiss es nicht besser..
oder gern: er braucht mehr Zeit..
ich habe gestern ganz kurz in einen Artikel reingelesen.. über destruktive Beziehungen.. in dem stand drin, dass Opfer von destruktiven Beziehungen diese Muster schon als Kind kennen gelernt haben, und das Verhalten dann tatsächlich erstmal als normal ansehen..
Platt gesagt: meinem Vater war es schon total egal, wie es mir geht. Hab ich mich dran gewöhnt. Dann finde ich das beim Partner auch teils normal...
11.02.2015 11:04 •