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Die zweite Liebe ist auch gegangen, bin fassungslos

Suramar
Ich bin 63 Jahre alt und hatte vor 7 Jahren das große Glück nach 18 Jahren als Single und teilweise alleinerziehende Mutter doch noch einmal einen Partner zu finden. Mein Mann hatte mich nach 18 Jahren Beziehung mit meiner besten Freundin betrogen und mich verlassen. Mein 4-jähriger Sohn und ich blieben in einem hoch verschuldeten Haus zurück. Mit 18 Jahren erkrankte mein Sohn an Krebs in fortgeschrittenem Stadium und musste lang um sein Leben kämpfen. Heute ist er über 30 und Gott sei Dank gesund. Als vor über 7 Jahren dann ein 10 Jahre jüngerer Kollege sich nach meiner eigenen Kündigung bei mir meldete und mich treffen wollte, konnte ich es kaum fassen. Sollte ich nochmal einen Partner finden? Es passte sofort in jeder Beziehung. Wie hatten unfassbar viel Spaß, die Zuneigung war sehr groß und wir haben sehr viele ähnliche Interessen. Alles stimmte. auch das jeder gerne seine Wohnung behalten wollte. Seine große Familie habe ich allerdings nie kennengelernt. Er wollte mir das laut eigenem Bekunden nicht zumuten, da dieser Familienclan wohl sehr speziell ist. Es sind alles Schausteller oder ähnliches, haben kaum Bildung und legen Wert auf Partner aus ihrem Umfeld. Außerdem sind alle Mitglieder in einer fundamentalistischen christlichen Gemeinde. mein Freund, bzw. Exfreund auch. Mich hat das alles nicht sonderlich gestört.Ihn allerdings manchmal, das ich keine Christin bin. In meinem Alter war dieses ganze Drumherum nicht mehr wichtig. Hauptsache ich hatte eine wunderbare Zeit mit meinem Freund. Bis Karfreitag kam und er sich nachdem 3 Tage schon irgendwie anders war, plötzlich von mir trennte. Ich bin aus allen Wolken gefallen und verstehe die Welt nicht mehr. das kann doch nicht war sein. Eine vernünftige Erklärung habe ich nicht bekommen, nur soviel: er müsse gehen, würde sowieso irgendwann nach Hessen zu seiner Familie zurückkehren, er könne mir nicht länger weh tun (?) und würde auch nie mit mir zusammenziehen. Das waren bloß alles keine Neuigkeiten für mich. Ich bin immer noch unter Schock. Alles lief so toll und liebevoll. und komischerweise ist er nur am heulen und redet davon, was er alles so furchtbar vermissen wird. Ich bin sehr traurig und geschockt. Habe gedacht, doch nochmal eine schöne Zeit in meinem Leben erleben zu dürfen. Wir hatten so viele Pläne, und nun bin ich wieder allein. Warum bleibt das Glück nicht bei mir? Ich finde ich hätte das verdient.

16.04.2020 23:45 • #1


baba
Du hast in 7 Jahren seine Familie nie kennen gelernt?

17.04.2020 05:46 • #2


A


Die zweite Liebe ist auch gegangen, bin fassungslos

x 3


Heffalump
Zitat von Suramar:
Warum bleibt das Glück nicht bei mir?

Statt sich zu freuen, das du nun7 Jahre jemanden an deiner Seite hattest, bist du nun traurig, weil er sich verzupft hat? Er hat sich wohl anders weiter entwickelt.

Beziehungen sind leider nie linear und leider entwickelt man sich mehr auseinander als zu einander hin.

Zitat von baba:
Du hast in 7 Jahren seine Familie nie kennen gelernt?

Braucht man das? Braucht man die blöden Sprüche von Leuten, die in einer Paarbeziehung nichts zu sagen haben? Vielleicht hat er absichtlich dort Abstand genommen.
Ist letztlich auch egal.

17.04.2020 05:56 • x 1 #3


S
Liebe Suramar,

ich habe mir eben mal Deinen 1. Thread zu diesem Thema durchgelesen. Da war es leider schon schwierig. Wie Du schriebst, hatte er Dir damals gesagt, seine Gefühle seien nur noch freundschaftlich.

Also hatte sich das zwischenzeitlich wieder geändert?

Eine Schaustellerfamilie hält zusammen. Es ist eine eigene Welt. Familienfremde werden kaum Zutritt bekommen. Im Moment leiden Schaustellerfamilien auch ganz extrem unter der derzeitigen Situation.
Vor allem finanziell.

So leid es mir für Dich tut, ich vermute, dass er seiner Familie beistehen will und diese Zerrissenheit zwischen Deinen/Eure Wünschen als Paar und den familiären Verpflichtungen nicht mehr aushielt.

17.04.2020 09:54 • #4


Suramar
Nein....nur 2mal einen Schwager von ihm...ansonsten niemanden. Er hat mich nie auf Besuche bei seiner Familie mitgenommen. Super wichtig war mir das auch nicht, aber es hätte mir schon gereicht, wenn er mal gefragt hätte, wenn er sich auf den Weg nach Hessen oder wohin auch immer gemacht hat.
Er war auch nach seinen eigenen Äußerungen immer froh wieder bei mir zu sein, da seine Familie wohl recht anstrengend und sehr vereinnahmend ist.

17.04.2020 11:15 • #5


Suramar
Du wirfst mir quasi vor, dass ich mich nicht freue über die 7 schönen jahre? also das ist glaube ich doch etwas viel verlangt, wenn die trennung gerade mal ein paar tage her ist. im moment befinde ich mich in einem ganz tiefen loch, in das ich von einem hochhaus gefallen bin und versuche zu verstehen, was das gerade passiert ist! wenn ein partner kurz vor der trennung noch sagt, wie lieb er mich hat, wie gerne er bei mir ist und wie glücklich er ist, mich gefunden zu haben, dann ist das wohl normal.....trotz meiner lebenserfahrung finde ich das echt krass. wir hatten für eine gemeinsam geplante schwedentour sogar noch einen van, zelt, ausrüstung und soweiter gekauft und uns jetzt wegen corona eine alternative überlegt.

17.04.2020 11:25 • x 8 #6


Suramar
Ja...es hatte sich zwischenzeitlich geändert und es lief besser denn je....deshalb bin ich ja so geschockt. Da die von ihm genannten Trennungsgründe für mich keine Trennungsgründe sind. Er konnte immer zu seiner Familie fahren und war mir da ja keine Rechtfertigung schuldig. Ich bin ja keine 18 mehr und habe nie zu mehr (Heirat, Zusammenziehen) gedrängt, da ich es auch nicht wollte und so glücklich war. Und wenn ihm das immer noch in irgendeiner Form zu eng war, dann sollte man von einem Mann mit 53 Jahren doch erwarten, dass er den Mund aufmacht. Stattdessen geht er ganz und sitzt jetzt zuhause und heult, genau wie ich.

17.04.2020 11:46 • #7


S
Zitat von Suramar:
Ja...es hatte sich zwischenzeitlich geändert und es lief besser denn je....deshalb bin ich ja so geschockt. Da die von ihm genannten Trennungsgründe für mich keine Trennungsgründe sind. Er konnte immer zu seiner Familie fahren und war mir da ja keine Rechtfertigung schuldig. Ich bin ja keine 18 mehr und habe nie zu mehr (Heirat, Zusammenziehen) gedrängt, da ich es auch nicht wollte und so glücklich war. Und wenn ihm das immer noch in irgendeiner Form zu eng war, dann sollte man von einem Mann mit 53 Jahren doch erwarten, dass er den Mund aufmacht. Stattdessen geht er ganz und sitzt jetzt zuhause und heult, genau wie ich.


Ja, das ist ganz schwer zu verstehen! Ich tue es leider auch nicht...


Es könnte natürlich sein, dass die Familie wegen Deines nicht christlichem Glaubens Druck auf ihn ausgeübt hat.
Mir fällt auf, dass gerade das Osternfest kam, als er sich trennte. Du schreibst ja, dass es da Schwierigkeiten gab. Dennoch...er ist 53 Jahre alt und weiß, was er tut!

17.04.2020 16:43 • #8


Heffalump
Zitat von Suramar:
wenn ein partner kurz vor der trennung noch sagt, wie lieb er mich hat, wie gerne er bei mir ist und wie glücklich er ist, mich gefunden zu haben, dann ist das wohl normal....

Ich werfe dir doch nichts vor, und solch Sachen, wie:

Ich liebe dich so - und zwei Tage später bist du plötzlich Geschichte...das machen so viele - weil sie den Abschied versüßen wollen, ohne zu bedenken, das es das noch schwerer macht.
Und immerhin hattet ihr 7 Jahre. Gibt genug, die in deinem Alter noch nicht mal das haben - das wollte ich dir vermitteln.

Und Tschüß

17.04.2020 16:59 • #9


Suramar
Habe jetzt erfahren, dass die Familie für meinen Freund, bzw. Exfreund, sogar eine passende Frau parat hat. Sie hatte wohl schon immer ein Auge auf ihn geworfen, kommt auch aus der großen Schausteller-Familie und gehört auch dieser merkwürdigen konservativen Freikirche an. Das hat dann wohl den endgültigen Ausschlag für die Trennung gegeben...schon krass. Wie im Mittelalter! und wir reden hier von einem 53-jährigen Mann! Er hat mir heute erzählt, er würde seit ein paar Wochen mit dieser Frau telefonieren und sie würden sich gut verstehen...er kennt sie auch von früher. Laut seiner Aussage könne im Laufe der Zeit ja vielleicht auch Liebe entstehen. Tja, da hat die Familie ja nun erreicht was sie immer wollte. Der velorene Sohn gibt demnächst in Hamburg alles auf und kehrt heim in den Schoß der Familie. Parallel sagt er aber zu mir, er weiß sehr genau, dass ihm so was wie mit uns nie wieder passieren wird. Er hätte noch so viel Freude und Spaß in seinem Leben gehabt...so traurig alles.

22.04.2020 14:49 • #10


Minnie
Ich hab ja schon viel gehört.... aber dieses Verhalten ist einfach erbärmlich. Es tut mir ehrlich leid für Dich/ Euch

22.04.2020 15:02 • x 2 #11


Hana-Ogi55
Ich kann Deine Fassungslosigkeit und Deine Trauer sehr gut verstehen ... Irgendwie steht die Welt auf einmal völlig Kopf. Und noch schlimmer, wenn man es nicht wirklich hatte kommen sehen. Ich habe auch so etwas ähnliches erlebt und es ist jetzt fast ein Jahr her. Du darfst traurig sein, Du darfst weinen und darfst Dich schlecht fühlen, natürlich, sowas erlebt man auch nicht alle Tage ... Vor allem, wenn ihr auch in die Zukunft geplant hattet, da denkt in diesem Moment keiner daran, dass sich innerhalb von wenigen Tagen alles ins Gegenteil verkehrt.

Und solche Beiträge wie diesen hier:
Zitat von T4U:
Ich werfe dir doch nichts vor, und solch Sachen, wie:

Ich liebe dich so - und zwei Tage später bist du plötzlich Geschichte...das machen so viele - weil sie den Abschied versüßen wollen, ohne zu bedenken, das es das noch schwerer macht.
Und immerhin hattet ihr 7 Jahre. Gibt genug, die in deinem Alter noch nicht mal das haben - das wollte ich dir vermitteln.

Und Tschüß


... da frage ich mich wirklich und wahrhaftig, warum schreiben hier manche in solchen Threads. Soll sich Suramar wenige Tage nach der Trennung sagen, oooch Gott ja, andere haben es ja noch schlechter getroffen ... nu werd ich mich mal nich so haben ... Ich kann nur mit dem Kopf schütteln, was manche von sich geben, vielleicht sollte sich der eine oder andere mal an Dieter Nuhr erinnern ... wenn man nichts zu sagen hat, dann einfach mal die Frexxe halten .. .

Dafür ist das Forum da, schreib Deine Gedanken auf und rede mit den Leuten hier, viele werden Dich verstehen und Dir Trost geben und Dir auch zeigen, dass das Leben - wie auch immer es zurzeit für Dich ist - weitergeht.

Alles Gute Dir und Kopf hoch, das schaffst Du ... es war ein Glück, das sich nicht halten ließ, aus vielen Gründen vermutlich.

22.04.2020 15:18 • x 3 #12


W
Liebe Suramar,

mir tut das alles sehr leid für dich. Ich weiß zwar nicht aus welcher Freikirche dein Freund kommt, aber ich komme aus einem ähnlichen Hintergrund. Du hattest eig. von vornerein keine Chance gehabt.
Oft ist der Clan dann zu groß und wenn man sich nicht mit allen Konsequenzen abnabeln kann, hat man einfach keine Chance aus den Fängen rauszukommen. Da geht Familie über alles.

22.04.2020 15:30 • x 3 #13


H
Oh je das tut mir sehr Leid, deinen Kummer oder sollte ich lieber Enttäuschung schreiben.

Zu was der Mensch und speziell dein EX alles fähig ist ... einfach unfassbar.

Nach vielen Jahren gibt es keine gemeinsame Zukunft und er hat unter Tränen eine Neue zur Hand. Übrigens eine Familie hat sehr viel Macht und sooo ab 30 Jahren hat es ein jeder schwer sich in einer Familie einzubringen. Lernt man sich mit 20 kennen und wird ein Paar, dann wächst man mit der neuen Familien zusammen. Doch wie schon erwähnt so ab 30 wird es schwieriger. Dieses Lehrgeld musste ich auch bezahlen. Bei meinen EX war es auch so ähnlich wie bei dir. Bei mir kam noch hinzu das die Familie von meinen EX mich nach zwei Jahren ablehnte und ich nehme heute an, das diese Ablehnung erfolgte weil ich mich nicht fügen wollte.
In deinem Alter ist noch nicht alles verloren und nimm diese Enttäuschung als eine weitere Lebenserfahrung mit. Lenk dich ab so gut wie es geht und lebe deine Interessen aus. Solltest du auf deinen Alleingängen in der Freizeit einen netten Mann kennen lernen, so zögere nicht, denn er könnte besser wie dein jetziger EX sein.

22.04.2020 15:46 • x 3 #14


Suramar
Danke für eure lieben Worte....ich stehe immer noch neben mir. Als ich das heute mit der neuen Frau erfahren habe, die quasi in seiner Heimat in den Startlöchern steht, habe ich gemerkt, dass ich doch noch einen Funken Hoffnung hatte. Mir kommt das wie eine Schmierenkomödie aus dem Mittelalter vor. Ich verstehe das alles nicht so wirklich....wie kann die Macht einer Großfamilie so enorm sein, dass sie das Leben eines Mannes quasi im Griff hat. Mein Ex-Freund ist ja vor vielen Jahren ja nicht ohne Grund nach Hamburg gegangen. Und seine Kindheit und Jugend waren von Einsamkeit, Ängsten und seelischer Vernachlässigung geprägt. Und ausgerechnet dahin kehrt er zurück.....unfassbar.
Ich komme im Moment irgendwie gerade gar nicht klar....

22.04.2020 18:42 • #15


A


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