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Dieser Drang ein letztes Mal zu schreiben

Ampelmännchen
.um mitzuteilen, dass man dem geliebten Menschen keinerlei Platz mehr im Leben geben mag.
Kennt ihr das?
Es ist einfach furchtbar. Vor drei Monaten bin ich nun von ihr verlassen worden und seit einigen Wochen sage ich mir täglich wie sehr sie mich mit ihrem Misstrauen vom ersten Tag an und ihren ganzen falschen Unterstellungen verletzt hat.

Von Beginn an wurde mir unterstellt, ich wäre nur halbherzig mit ihr aus Einsamkeit zusammen. Hauptsache es würde einigermaßen passen.
Warum auch immer.
Das war der Grundstein, dass fast alles was von mir thematisiert wurde, dass meine Schlafprobleme, dass mein distanziertes Verhalten ihr gegenüber nachdem ich völlig aufgelöst zum ersten Mal auf dem Friedhof meines Vaters war, in ihren Augen darauf hindeutete dass ich es nicht ernst mit ihr meinte.
Ständig wurde ich falsch verstanden weil von Beginn an kein Vertrauen da war.

Ich habe keine weiße Weste. Hab in zwei Beziehungen mit ein und derselben Frau geknutscht. Beim ersten Mal nüchtern, habe ein Angebot auf mehr abgelehnt und habs verschwiegen. Flog aber auf. Männer und ihre Dummheit halt.
Beim zweiten Mal stockbesoffen und als ich es bemerkte, wies ich die Dämonin von mir und bin gegangen und habe es meiner Partnerin (Alleinerziehende mit zwei Kindern) gebeichtet.
Nachdem die Beziehung zwei Jahre später zu Bruch ging, habe ich mir die Dämonin vorgeknöpft und sprang mit ihr zweimal in die Kiste. Ernüchterung. Thema für mich durch.

All das habe ich meiner letzten Ex (Alleinerziehende mit drei Kindern) im Verlauf unserer Beziehung erzählt. Doof. Ich weiß. Aber Offenheit und Ehrlichkeit stehen mittlerweile ganz oben bei mir im Kurs.
Bei ihr blieb das sicher haften, auch wenn sie meinte, dass ich eigentlich nix schlimmes gemacht hätte
wenn sie keine Kinder hätte.
Väter hätten aber auch viel schlimmeres abgezogen und wie ich das am Ende mit der Dämonin geklärt hätte, so hätte sie es mir auch empfohlen.

Aber schlimmer:
Eigenschaften die mich als Mensch ausmachen wurden nicht gesehen oder es wurde mir Anpassung unterstellt indem ich Familie leben wollte um nicht alleine zu sein.
Ich liebe Familienleben und verbringe gerne Zeit mit Kindern!
Meine Hilfsbereitschaft mit Haushaltesgegenständen wurde als Einnisten gedeutet, Tatsachen teilweise verdreht. Hauptsache ich schnitt immer schlechter bei ihr ab weil sie sich nur unsicher meinetwegen war und sie nach ihrer Scheidung und dem Umzug mit drei Kindern 200 km weit weg sich erst einmal erden und die Kinder integrieren müsste. Kompromisse meinetwegen konnte sie der Kinder wegen nicht eingehen.
Hat ihre Gefühle mir gegenüber bis zum letzten Tag nie hinterfragt und konnte von einem Tag auf den anderen nicht mehr sagen was sie empfindet und erbat sich Bedenkzeit. Nach vier Tagen war klar, sie konnte nicht mehr weil sie nicht wüsste was sie empfindet, dem Kindesvater gegenüber ein schlechtes Gewissen hätte und die vier sich Erden müssten.

Ende. Ohne Zweifel. Zehn Tage später hieß es plötzlich, sie hätte es vorerst beendet.
Hätte angefangen mich zu vermissen. Ein wenig Schreiberei und wieder ging es los, dass ich falsch verstanden wurde. Wieder machte man aus mir einen Menschen, der ich einfach nicht bin.

Ich kappte die Verbindung, schmiss sie aus WhatsApp raus was sie stinkig machte und verbal um sich haute, erklärte ihr warum ich das tat, es wurde anerkannt ohne sich zu entschuldigen (was sie nie tat).
Alle zwei Wochen wurde mir dennoch mitgeteilt, was man von mir noch an Sachen gefunden hätte. Sie wusste, dass ich davon nichts vermisse und gab ihr zum Schluss zu verstehen, dass sie sich nicht mehr melden möge. Wieder übertriebene Stinkigkeit ihrerseits.
Was sie von mir wolle, wollte ich wissen. Sie wollte mich nicht mehr in ihrem Leben und hat mich immer mehr zu einem Ar. och zerdacht. Zu einem Lügner der auf ihren Gefühlen und denen ihrer Kinder rumtrampeln würde, sich in eine Familie einnisten würde und abdampft wenn es zu viel wird. Dem Kinder eine Last seien.

Sie halte mich menschlich nicht für ein Ar. och und hätte das nie gesagt. Sie schätze mich als Mensch sehr und möchte mich als Freund in ihrem Leben haben und dass es sie sehr verletze wenn ich mich von ihr einfach abwenden würde.

Was aus uns mal wird und was das sein wird, wisse ich nicht, war meine Antwort. Ich sei zutiefst verletzt wegen dem was sie aus mir gemacht hat und bräuchte Zeit.
Zwei Wochen später erfahre ich zufällig: sie hat einen Neuen. Nach zwei Monaten.

Ich komme mir verar. t vor. Wie eine Hintertür. Eine Starthilfe von dem man nicht wirklich was ernstes wollte. Weil kein Vertrauen da war. Eine richtige Chance hatte ich damit nie. Sämtliche evtl mal bei ihr dagewesene Gefühle hat sie sich größtenteils kaputt gedacht. Ich habe mit draufgehauen, keine Frage.
Ich stelle mich nicht als Opfer hier hin. Beim Trennungsgespräch meinte sie zu mir, ich wäre perfekt gewesen, hätte gekämpft, alles richtig gemacht und an mir gearbeitet. Mich träfe keine Schuld.
Das war Quatsch und das sagte ich ihr auch. Es gehören immer zwei dazu und so leicht würde ich mir das auch nicht machen. Das wäre ihr gegenüber nicht fair.
Ich mag heute nicht ausschließen, dass sie mir keinen reinwürgen wollte um leichter durch die Trennung kommen zu können. Was weiß ich.

Wir kennen uns von klein auf. 40 Jahre. Mit 15 zog sie fort und ist nach 25 Jahren, in denen wir kaum Kontakt hatten, vermutlich einer Nostalgie gefolgt (ihre Worte irgendwann am Ende) weil sie in Jugendjahren schwer verknallt war in mich und ich, nach ihrem Wegzug früher, in ihrem Kopf angeblich immer präsent war. Egal welchen Beziehungsstatus sie hatte.
Das mit dem ständig im Kopf hat sie mich früh wissen lassen und ich habe mich wahnsinnig unter Druck gesetzt deswegen nun abliefern zu müssen und einiges dabei auch versiebt. Kein Ding.

Es macht keinen Sinn, das weiß ich wohl, aber mir brennt so dermaßen unter den Nägeln ihr zu schreiben, dass ich ihr keinen Platz mehr geben mag in meinem Leben. Sie hat mir nie vertraut und kann mich als Mensch nicht schätzen weil sie Eigenschaften von mir nie sehen wollte oder mir miese Anpassung unterstellt hat.
Ich bin immer noch so dermaßen verletzt deswegen, dass es eigentlich albern ist. Aber ich komme da nicht raus. Wir waren nur acht Monate zusammen und jetzt nach drei Monaten wird es langsam mal besser. Aber Leere, Schwermut, vermissen, glorifizieren überrollt mich täglich, egal wie ich mich ablenke.
Und jeden Tag die Gedanken was ich ihr um die Ohren hauen würde. Ich mach schon den Smeagol und sage mir bei aufkommenden Gedanken verschwinde und komm nie wiederes nützt nix und ist furchtbar dolle anstrengend.

Ihr zu Schreiben wird nichts bringen. Es wäre ihr egal. Und was macht das aus mir? Was ist der Grund ihr das mitzuteilen? Den Schmerz zu teilen? Schlechtes Gewissen zuwerfen? Verletzen?
Das macht mich nicht zu einem guten Menschen.

Ich will sie nicht zurück. Will sie nicht zum Freund. Weil ich sie will.
Weil ich trotz allem weiß was sie mir wiederum gegeben hat, was sie unbewusst aus mir rausgeholt hat.
Weil ich mich an ihr nicht sattgegessen habe.
Weil sie mich verletzt hat wie niemand zuvor.
Ich bin nicht böse, weil es für sie schon ein stimmiges Bild gegeben haben mag und weil Zorn nicht gut ist. Ich bin nur enttäuscht weil sie mir vom ersten Tag an nicht getraut hat und damit alles aussichtslos war und ich nun Dreck fresse, den ich vielleicht auch verdient habe.
Zwei Damen haben mir verziehen. Eine Dritte, die es nie betraf, nicht.
Blöd.

Tschuldigungist viel geworden.

06.01.2021 00:49 • x 1 #1


Lebensfreude
schreib ihr einen Brief, schreib alles auf, deine Gefühle, Gedanken, Wut und Ärger.
ABER: schick diesen Brief NIEMALS ab!
Du kannst auch mehrere Briefe schreiben. Aber niemals nicht abschicken. Sondern nach einiger Zeit verbrennen.

06.01.2021 01:45 • x 4 #2


A


Dieser Drang ein letztes Mal zu schreiben

x 3


G
Immerzu diese immergleichen albernen Internetweisheiten. Wer hat die bloß erfunden?

Schreib ihr Deinen Brief, schick ihn ab. Dann wirst Du Dich erleichtert fühlen und einen Abschluss finden.
Aber erwarte nichts. Es ist für DICH.

06.01.2021 01:53 • x 3 #3


S
Nun ich glaube, dass jeder für sich selber wissen muss ob er nun nochmal ein Gespräch haben möchte oder nicht.

Klar kannst du hingehen, einen Brief schreiben und ihn niemals abschicken. Vielleicht lindert es ja deine innere Anspannung.
Aber das musst du selber wissen, was dir besser tut.
Handel danach was für dich hilft und niemand anderen.

06.01.2021 01:55 • x 2 #4


Ampelmännchen
Ich danke euch für die Antworten und bin echt hin- und hergerissen.
Freunde und Familie raten mir davon ab. Steh´ drüber.
Briefe, meißt elektronisch, habe ich schon einige verfasst und Selbstgespräche reichlich geführt. Aber es hört einfach nicht auf.
Das Rattern im Kopf beginnt mit dem Wachwerden und kommt stets und ständig ungefragt wieder, egal was man macht. Schuhe zubinden, Hände waschen, aus dem Fenster gucken.

Was ich so schilmm finde, wie vermutlich fast alle, ist diese Ohnmacht. Man hat gekämpft, im Liebeskummer rumgesäuselt und sich für Fehler entschuldigt, wollte im Guten auseinander gehen, hat sich klein gemacht und erniedrigt.
Das ist in Ordnung, das ist eben Liebeskummer.
Aber diese unfairen Unterstellungen und Vorwürfe, die man lange nicht sehen konnte/wollte weil man nur etwas retten wollte was nie zu retten war und immer mehr zutage tritt je mehr Abstand man bekommt, zu schlucken und dem anderen damit Macht und Recht zu geben, das ist einfach ätzend und ungerecht.

Mir wurde unterstellt, ich könnte schlecht alleine sein und ginge deshalb halbherzig etwas mit ihr ein. Mir war sogar nach dem Aus so wichtig, dass sie mir glaubt dass dem nicht so war. Das wurde schon zur Obzession.
Nun hat sie nach zwei Monaten in Corona-Zeiten den nächsten. Sie kennt hier kein Schwein. Hat lediglich noch alte Facebook-Kontakte. Und in dem Becken taucht nun Mr. Right auf?
Mit vier Leuten hatte sie insgesamt 20 Jahre Langzeitbeziehungen. Sie ist 42. Der Kerl ist nun Nummer 16, ich war die 15.
Das ärgert mich halt auch, dass ich nie dagegengefeuert habe wenn es darum ging, wer nicht alleine sein kann.

Wisst ihr, sie ist ein ziemlicher Egoist. Darum kann sie es auch nicht verknusen wenn man sich von ihr abwendet. Ich hielt sie immer für sehr selbstbewusst. Sie sich auch. Aber mittlerweile habe ich da starke Zweifel.
Im Grunde geht mich das eigentlich nix mehr an.
Ab und an begegnen wir uns auf der Straße im Auto auf dem Weg zur Arbeit. Ich frage mich, was ich machen soll?
Grüßen um ein netter Mensch zu bleiben oder nur noch ignorieren.
Ich habe kein Problem ihr aus dem Weg zu gehen oder ihr irgendwann die kalte Schulter zu zeigen. Generell halte ich keinen Kontakt zu Exfrauen.
Das Ding ist nur, ihre Eltern und meine Mutter sind richtig dicke miteinander. Sie und meine Schwester ebenso. Wir kennen uns alle halt schon seit einer Ewigkeit.
Aber sind das Gründe um ihre unfairen Unterstellungen mit einer Kumpelschiene zu belohnen? Ich mag das eigentlich nur machen wenn ich eine Entschuldigung für das alles bekommen würde. Und das wird nie passieren. Kann sie generell nicht und sie würde das Gesicht dabei verlieren.

Die Frau macht mich wahnsinnig und mein Ego muss wohl so groß sein, dass ich mich von einem einzigen Menschen so verletzen lassen kann.
Ich muss nachdenken was für mich das Beste ist.
Danke für´s Lesen

06.01.2021 10:17 • x 4 #5


Gorch_Fock
Du liebe Güte, zieh die Reißleine kann man da nur empfehlen. Das ist einfach toxisch.

06.01.2021 10:54 • x 1 #6


Odette
Hallo Ampelmännchen,

Zitat von Ampelmännchen:
Briefe, meißt elektronisch, habe ich schon einige verfasst und Selbstgespräche reichlich geführt. Aber es hört einfach nicht auf.


Oh, das kenne ich auch zu genüge, allerdings helfen die geschriebenen, oder auch gesprochenen Texte um meinen Kopf zu ordnen und zu erleichtern, schade das es bei dir nicht ähnlich ist.

Wenn es dich wirklich nicht loslässt, kannst Du natürlich einen dieser 'Briefe' abschicken. Aber wirklich nur, wenn es ein Schlussstrich ist. Wenn du keine Reaktion erwartest.
Da du ja verneinst, dass du sie zurück willst, geht ja kaum noch um 'Machtspielchen', von daher halte ich nicht von Sprüchen, wie 'Steh drüber!', denn wenn es Dir damit besser geht, kannst Du die Worte natürlich loswerden.

06.01.2021 11:10 • x 2 #7


CaveCanem
Zitat von Ampelmännchen:
wurde mir unterstellt, ich wäre nur halbherzig mit ihr aus Einsamkeit zusammen. Hauptsache es würde einigermaßen passen.
Warum auch immer.


Naja.... warum denn? Nicht warum auch immer.

Zitat von Ampelmännchen:
dass meine Schlafprobleme, dass mein distanziertes Verhalten ihr gegenüber nachdem ich völlig aufgelöst zum ersten Mal auf dem Friedhof meines Vaters war, in ihren Augen darauf hindeutete dass ich es nicht ernst mit ihr meinte.
Ständig wurde ich falsch verstanden weil von Beginn an kein Vertrauen da war.


Hm... Kommunikation. Ich Botschaften.

Ich habe Probleme zu schlafen, weil...

Scheint irgendwie, dass Du für sie schwer zu lesen bist. Und eine Art hast, zu kommunizieren, die bei ihr zu dem Eindruck geführt hat, Du hast wenig Gefühle für sie.

Zitat von Ampelmännchen:
im Verlauf unserer Beziehung erzählt. Doof. Ich weiß. Aber Offenheit und Ehrlichkeit stehen mittlerweile ganz oben bei mir im Kurs.


Das hat nix mit Ehrlichkeit zu tun. Eher mit übertriebenem Mitteilungsbedürfnis und dem Beteuern, wie sehr man sich geändert habe.

In Wirklichkeit verunsichert man den Partner damit sehr.

Ich würde sowas im Leben nie hören wollen. Zumal es Geschichte ist.

Zitat von Ampelmännchen:
Bei ihr blieb das sicher haften, auch wenn sie meinte, dass ich eigentlich nix schlimmes gemacht hätte
wenn sie keine Kinder hätte.


Jo. Blöd wars trotzdem irgendwie.

Zitat von Ampelmännchen:
Sie wusste, dass ich davon nichts vermisse und gab ihr zum Schluss zu verstehen, dass sie sich nicht mehr melden möge. Wieder übertriebene Stinkigkeit ihrerseits.


Woher sollte sie das wissen?

Und: wie kommst Du drauf, dass nur Du da auschlaggebend bist?

Du hast Dein Zeug da reingetragen. Dann nimmst Du es auch wieder mit, hm?

Alles andere ist Kindergarten. Machtspielchen.

Ihr einen mitgeben. Nachtreten.

Zitat von Ampelmännchen:
weil sie in Jugendjahren schwer verknallt war in mich


Hijaaa, sie hat letzten Endes das mit Dir betrieben, was Du mit der Dämonin getan hast.

Sie hat ihre Jugendverliebtheit mit der Realität abgeglichen.

Und es klappte nicht mit Euch.

06.01.2021 11:23 • x 1 #8


CaveCanem
Zitat von Gelantina:
Immerzu diese immergleichen albernen Internetweisheiten. Wer hat die bloß erfunden?

Schreib ihr Deinen Brief, schick ihn ab. Dann wirst Du Dich erleichtert fühlen und einen Abschluss finden.
Aber erwarte nichts. Es ist für DICH.


Blöder Post.

Man holt sich meist nen blutigen Kopf, wenn man jemandem die eigene Befindlichkeit aufdrängt, indem man Drama Briefe schreibt, nachdem alles rum ist.

Es ist eben nicht nur für Dich.

Man bezweckt damit ja was.

Aufwecken, sich rechtfertigen, nachtreten, ein Mal der Gewinner sein, ....whatever.

Den anderen interessiert das meist null.

In den meisten Fällen tut man sich selber mehr mit so einem Brief weh, als es einem nutzt.

Nach den letzten Worten kommen, nach Absenden des Briefes, noch letzterere Worte... oder man beginnt, sich doof zu fühlen.

Oder man hofft, der andere möge zurückkommen.

Und nichts davon passiert.

Schreib den Brief. Schreib alles, wirklich alles raus. 7 Tage lang. Zwanzig Tage lang. Bis Du wirklich fertig bist.

Dann leg ihn einen Tag hin. Lies ihn nochmal.

Und dann... vergrab ihn, kompostiere ihn, verbrenne ihn, reiß ihn in Fetzchen und schmeiß ihn in einen Fluss.

Tu, wonach Dir ist. Lass die letzte Wut raus.

Aber lass es bleiben, den Brief abzuschicken.

Du sagst, dass Ihr bis zum Schluss Kommunikationsprobleme hattet.

Meinst Du, es hat sich daran was geändert?

Und für die nächste Frau: spar Dir das Äppen! Sprecht Auge in Auge. Whatsapp taugt nix zur Beziehungsklärung.

Geschriebenes Wort transportiert meist nicht die Hälfte des zum Verstehen notwendigen Inhaltes. Mimik fehlt, Stimmlage fehlt. Wird so oft missverstanden.

06.01.2021 11:46 • x 3 #9


Laura08
Zitat von CaveCanem:
Schreib den Brief. Schreib alles, wirklich alles raus. 7 Tage lang. Zwanzig Tage lang. Bis Du wirklich fertig bist.

Und dann... vergrab ihn, kompostiere ihn, verbrenne ihn, reiß ihn in Fetzchen und schmeiß ihn in einen Fluss.

Tu, wonach Dir ist. Lass die letzte Wut raus.

Aber lass es bleiben, den Brief abzuschicken.


Unterschreibe ich! Emotionen wollen und müssen gefühlt , gelebt werden , nur so können wir sie verarbeiten.
Die Verletzung muss raus , die Enttäuschung , die Verzweiflung , das Nicht Verstehen können oder wollen usw..

Dafür sind Briefe super. Man kann seinen Gefühlen Raum geben , sie raus lassen - dadurch quälen sie einen weniger.

Verlieren ihren Schrecken. Das hilft beim Heilen.

Aber es bringt nix , sie einzutüten und abzuschicken . Damit keimt meist wieder Hoffnung auf , auf irgend eine Reaktion des Gegenübers und wenn dann nicht reagiert wird , ist die Verzweiflung wieder riesig und man bleibt weiterhin schön in diesem Kreislauf stecken..

dann gibt es eben noch einen Brief - weil der erste ja vielleicht nicht angekommen ist usw..man kann sich in solchen Situationen ja herrlich selber in die Tasche lügen.

06.01.2021 12:00 • x 3 #10


CaveCanem
Zitat von Laura08:
usw..man kann sich in solchen Situationen ja herrlich selber in die Tasche lügen.


Genau das.

Und eben deswegen schickt man sie zwar ab.

D.h. man entlässt das Thema aus der eigenen Gefühlswelt.

Aber man hat mit dieser Technik...

....keine losen Enden mehr.

Und zu diesem: what the eff... ist da eigentlich passiert?

Sie hatte aus der Jugendzeit lose Enden. Sie scheint Dich idealisiert und auf nen Sockel gestellt zu haben.

Und als sie Deine Realität erlebt hat, blätterte die Goldfarbe ab. Und es zeigte sich.... ein Mensch.

Manche Menschen vertragen das nicht. Und machen das Gegenüber keifend für die eigene geplatzte Illusion verantwortlich.

06.01.2021 12:08 • x 3 #11


Ampelmännchen
Zitat von CaveCanem:

Naja.... warum denn? Nicht warum auch immer.

Das weiß ich eben nicht.
Getrennt ist sie bereits seit drei Jahren, hat zu dem Zeitpunkt aber noch mit ihrem Mann und den drei Kindern unter einem Dach gelebt und hier die ersten drei Monate genutzt die Wohnung herzurichten. Sie hat den Kontakt zu mir gesucht. Nicht umgekehrt. Habe ihr lediglich meine Hilfe angeboten weil sie niemanden kennt hier. Wie sie zugab, hat sie die Hilfe als Vorwand genutzt um zu gucken was bei ihr noch Sache ist wegen meinereiner. Ich habe keine Beziehung zu der Zeit gesucht und verguckt haben wir uns beide ineinander.

Hm... Kommunikation. Ich Botschaften.
Ich habe Probleme zu schlafen, weil...
Scheint irgendwie, dass Du für sie schwer zu lesen bist. Und eine Art hast, zu kommunizieren, die bei ihr zu dem Eindruck geführt hat, Du hast wenig Gefühle für sie.


Naja, ihr fiel auf das ich jedesmal wach wurde wenn sie wach wurde und das bezog sie auf sich. Ich habe ihr mehrmals erklärt, dass ich schlecht schlafen würde, seitdem mein Vater im Jahr zuvor verstorben sei. Das hat mir ihr nix zu tun.

Das hat nix mit Ehrlichkeit zu tun. Eher mit übertriebenem Mitteilungsbedürfnis und dem Beteuern, wie sehr man sich geändert habe.
In Wirklichkeit verunsichert man den Partner damit sehr.
Ich würde sowas im Leben nie hören wollen. Zumal es Geschichte ist.


Sie hat sich schon sehr für mich interessiert und hat versucht mich zu analysieren. Wir haben recht viel über mich geredet und sie wollte einfach wissen, was ich für ein Wesen bin. Was sie in ihrer Jugend schon so faszinierte an mich. Melancholischer Clown. Ich habe ihr Fragen beantwortet und dieses Geständnis z.B. einfach irgendwann mal runtergeplappert ohne das es mir um ein Beteuern ging. Das Beteuern folgte Monate später als sie anfing mich auseinander zu nehmen und immer mehr in meiner Vergangenheit gegraben hat.


Woher sollte sie das wissen?
Und: wie kommst Du drauf, dass nur Du da auschlaggebend bist?
Du hast Dein Zeug da reingetragen. Dann nimmst Du es auch wieder mit, hm?
Alles andere ist Kindergarten. Machtspielchen.
Ihr einen mitgeben. Nachtreten.


Weil ich es ihr gesagt habe. Was sie gebrauchen kann, könne sie behalten. Was nicht, könne sie wegwerfen oder sammeln und meiner Mutter rumbringen. Meine Mutter ins Boot zu holen, war einer ihrer Vorschläge. Ich hab sie wissen lassen, dass ich keinen Kontakt haben möchte weil mich das Thema Trennung fertig macht. Das wolle sie nicht, dass ich leide. Meldete sich aber dennoch wieder wegen Kleinkram. Sie kann eben von Beziehung auf Freundschaft recht schnell umschalten.


Hijaaa, sie hat letzten Endes das mit Dir betrieben, was Du mit der Dämonin getan hast.
Sie hat ihre Jugendverliebtheit mit der Realität abgeglichen.
Und es klappte nicht mit Euch.


Das ist auch kein Ding. Mir gehts eben nur darum, dass sie mir aus Dingen Stricke drehen wollte und teilweise selbst nicht anders war.
Das sie mir eben Eigenschaften unterstellt hatte, die ich einfach nicht habe. Das sind so Kleinigkeiten. War ich bei ihr, war alles toll. Haben wir uns nicht gesehen wurde ich am Ende über WhatsApp mit Zweifeln überhäuft die ich immer wieder versucht habe auszuräumen.

06.01.2021 12:24 • #12


Ampelmännchen
Ich find´s gut was ihr mir hier alle schreibt.
Letztlich weiß ich das ja irgendwie auch. Sie ist durch mit mir und es wird ihr am Allerwertesten vorbei gehen oder ihr Ego weiter pushen, denn da sitzt einer, der immer noch zu knabbern hat.

Ich denke eben, dass mein Motiv einfach nur ein sich wehren ist. Zurücktreten. Nach dem Motto jetzt bin ich mal dran und gebe es dir zurück.
Das ist einfach nicht anständig, dumm und ich begebe mich auf ein Niveau auf das ich im Grunde gar nicht möchte.
Aber der Frust wird halt noch ne Weile bleiben bis mir das alles völlig egal ist.
Vielleicht sollte ich es handschriftlich, nur für mich, noch ein paar Mal ausprobieren.

Die ständige Kommunikation über WhatsApp ging übrigens immer von ihr aus. Ich habe ihr mehrmals gesagt, dass ich das persönlich besser finde oder zumindest telefonisch geklärt werden sollte.
Persönlich und Telefonisch ging ihrer Meinung nach aber nicht so gut wegen der Kinder. Die waren ja irgendwann auch mal hier, wir hielten den Kontakt da aber eingeschränkt weil sie nicht gleich wissen mussten, was da für ein Spacken bei Mama rumwackelt.
Und telefonisch hat man keine Ruhe wenn eins der Kinder immer wieder mal was will. So wurde sehr vieles über WhatsApp geklärt.
Einfach nur bescheuert.

06.01.2021 12:33 • x 1 #13


Laura08
@Ampelmännchen :

Das man den Drang verspürt , ist normal .
Und auch wenn man rational weiß , das es dumm ist und man sich auf ein Niveau begibt , das man selber nicht möchte ,
sind es eben die Gefühle , die derzeit in den Vordergrund drängen.

Probiere es aus .. mit den Briefen , quatsch ein Kopfkissen voll , schreibe dir hier alles von der Seele.
Hauptsache du kannst die Gefühle raus lassen.

Ich habe in meiner Situation Briefe geschrieben , sogar genüsslich einen Teller auf dem Balkon kaputt gekloppt von ihm -
Frust musste raus. Mir hat es geholfen.

Was hast du zu verlieren? Jetzt geht es um dich. Du bist wichtig.

06.01.2021 13:02 • x 1 #14


N
Ich habe eine solche letzte Nachricht in Form eines Briefes verfasst. Ein paar Tage liegen lassen und verschickt. Ich habe keine Antwort erwartet, weil ich keine Fragen gestellt habe sondern es ein netter Abschied und für mich ein Abschluss sein sollte.
Das war er auch. Ein paar Tage lang. Jetzt hätte ich wieder das Bedürfnis zu schreiben, was ich nicht tun werde. Da sich die Emotionen in einer Achterbahnfahrt befinden, ist es fraglich, ob eine Nachricht ein Abschluss sein kann.
Möglicherweise ist es besser, nur für sich etwas aufzuschreiben, wobei ich den Brief nicht bereue.

06.01.2021 13:09 • x 3 #15


A


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