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Echte Gefühle vergehen nie oder etwa doch?

Meer7
@hahawi
Du hast recht. Man hält an etwas fest, dass es so vielleicht nie gab.
Diese Lücke konnte ich wohl bisher nicht schließen. Und je länger das andauert, um so mehr idealisiert man den anderen und der Teufelskreis nimmt seinen Lauf.

21.09.2021 09:24 • x 1 #61


ImKreis
Ich habe ja geschrieben, dass ich nach ca. einem Jahr keine Liebe oder Verliebtheit mehr zur Frau meines Lebens empfinde, sondern nur noch eine gewisse Zuneigung.

Aber ich weiß genau, würde ich sie wieder treffen und würde sie mit mir flirten, dann würden meine Gefühle wieder aufleben. Und ich weiß auch, dass ich das nicht will, da mir diese Frau nicht gut tut.

Es ist nicht so, dass ich mich nicht anderweitig verlieben könnte.

Ich hatte zwischenzeitlich eine andere Beziehung und habe mich gerade vor zwei Wochen wieder kurzfristig in eine Frau verliebt, oder eher etwas verknallt, was allerdings nicht geklappt hat. Im Endeffekt war das gut so, denn es hätte nicht gepasst. Aber das ist eine andere Geschichte.

Ich will damit sagen, dass meine großen Liebesgefühle für die große Liebe meines Lebens momentan weg sind. Ich kann sogar ihre Instagram Seite oder ihre Fotos ansehen, ohne Verliebtheit, Schmerz oder Kummer zu empfinden.

Aber diese Zuneigung, die ich noch im Herzen habe, könnte von ihr wieder ausgenutzt werden, um meine Gefühle wieder hervorzurufen. Als Borderlinerin weiß sie genau, wie das geht.

Deshalb darf ich sie eigentlich nie mehr wiedersehen. Traurig, bei der Frau meines Lebens, aber leider nötig.

21.09.2021 09:26 • x 2 #62


A


Echte Gefühle vergehen nie oder etwa doch?

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hahawi
Zitat von Meer7:
Und je länger das andauert, um so mehr idealisiert man den anderen und der Teufelskreis nimmt seinen Lauf.

Es muss kein Teufelskreis werden.
Der Ausgang ist in Dir selbst.

Es ist völlig normal, anfänglich zu rotieren, zu idealisieren.
Aber irgendwann ist es dann wichtig, in sich selbst reinzuhorchen, sich selbst wichtig zu nehmen.
Die eigenen Bedürfnisse zu definieren, mit sich selbst klarzukommen.
In dem Moment, wo Du Dir selbst genug bist, gibt es diesen Teufelskreis nicht mehr.
Und das ist auch der Moment, wo Du verarbeitet hast.
Wo Dir die Erinnerung bleibt.
Und die ist ja nichts Negatives.
Im Gegenteil.

21.09.2021 09:29 • x 3 #63


Meer7
@ImKreis
Dass diese Gefühle wieder aufflammen können, kann ich nur allzugut nachvollziehen. So geht es mir ja auch. Die Gefühle sind bei mir halt immer unterschwellig da und durch bestimmte Ereignisse brechen sie wieder aus. Ich habe noch keine ausreichende Distanz.
Schön, wenn du derzeit mehr Abstand hast. Ich hoffe, das bleibt auch so, denn sie tut dir ja nicht gut.

21.09.2021 09:32 • x 1 #64


Meer7
Zitat von hahawi:
Es muss kein Teufelskreis werden. Der Ausgang ist in Dir selbst. Es ist völlig normal, anfänglich zu rotieren, zu idealisieren. Aber irgendwann ist ...

Jetzt bin ich aber schon in diesem Teufelskreis und das ziemlich lange. Wie da nun raus? Schaffe ich es alleine? Brauche ich professionelle Hilfe?

21.09.2021 09:35 • #65


hahawi
Zitat von Meer7:
Wie da nun raus? Schaffe ich es alleine? Brauche ich professionelle Hilfe?

Dazu kenne ich Dich zu wenig.
Professionelle Hilfe ist erst einmal nie ein Fehler.
Weil wir alle mit Rucksäcken, die uns im Laufe unserer Kindheit und Jugend vollgepackt wurden, herumlaufen.
Weil wir alle Mechanismen, Bedürfnisse und Strategien von unseren Eltern und anderen Familienmitgliedern gelernt haben und diese oftmals selten bis nie hinterfragen.
Und es grundsätzlich nie falsch ist, sich selbst zu hinterfragen.

Ob Du im konkreten Fall Unterstützung von außen benötigst, dass musst Du für Dich selbst feststellen.
Kennst Du Deine Bedürfnisse, kannst Du mit Dir selbst umgehen, Dich selbst wichtig nehmen?
Bist Du Dir selbst genug?

21.09.2021 09:43 • x 3 #66


B
Zitat von Meer7:
Jetzt bin ich aber schon in diesem Teufelskreis und das ziemlich lange. Wie da nun raus?

In dem du dir diesen Kreislauf bewusst machst. Wirklich bewusst machst.

Zitat von Meer7:
Schaffe ich es alleine?

Ja klar.

21.09.2021 09:47 • x 1 #67


H
Zitat von Mel75:
Es gibt drei große Lieben im
Leben und zwei davon hatte ich bereits

Ja da hast Du wirklich recht. An meine erste große Liebe vor 38 Jahren denke ich noch sehr sehr oft. Die zweite mein Mann, im nachhinein weiß ich gar nicht ob es die große Liebe ist oder war. In meiner Reha die 3. große Liebe gefunden, wirklich Gefühle wie noch nie im Leben, leider ist es halt eine Affäre, aber nach einem Jahr Gefühle wie am Anfang, wobei S. hier eine sehr untergeordnete Rolle spielt.

21.09.2021 09:54 • x 1 #68


Meer7
@Bumich und @hahawi
Zumindest bringen weder verdrängen noch so weiter machen wie bisher irgendwas. Zumindest geht es mir gerade ziemlich mies und das will ich nicht mehr.
Ich hatte diesbezüglich vor knapp 6 Jahren schon mal professionelle Hilfe. Vielleicht hat das damals einfach nicht ausgereicht und ich selber bin wieder in alte Muster verfallen.
Scheinbar sehe ich den Kreislauf aber nach diesem Vorfall jetzt wieder etwas deutlicher als die letzten Monate.

21.09.2021 09:59 • x 2 #69


B
Zitat von Meer7:
Zumindest geht es mir gerade ziemlich mies und das will ich nicht mehr.


Ach Mensch, dass tut mir Leid. Liebeskummer ist ne dreckige *beep*.

Zitat von Meer7:
Zumindest bringen weder verdrängen noch so weiter machen wie bisher irgendwas.

Ja, in der Tat. Beides ist nicht zielführend. Da hilft nur eines. Sich mit sich selbst auseinander setzen

21.09.2021 10:56 • x 2 #70


Meer7
Zitat von Bumich:
Beides ist nicht zielführend. Da hilft nur eines. Sich mit sich ...

Und dabei habe ich mir eingeredet, dass ich das längst getan habe, dass ich mich mit mir auseinandergesetzt habe. Pustekuchen! Habe es ja nun deutlich zu spüren bekommen, dass ich nicht nur einen Steinwurf weit weg davon entfernt bin. Mies irgendwie - vor allem das eigene Versagen.

21.09.2021 11:07 • x 1 #71


E
Zitat von Meer7:
Und dabei habe ich mir eingeredet, dass ich das längst getan habe, dass ich mich mit mir auseinandergesetzt habe. Pustekuchen! Habe es ja nun ...

Magst du vielleicht noch mal ein bisschen mehr schreiben, warum es mit dem Mann nicht geklappt hat. Die Umstände beschreiben, oder gibt es deine Geschichte hier irgendwo zu lesen?
Dadurch wird ja vielleicht auch klarer, warum du so für ihn empfindest.

21.09.2021 11:56 • x 1 #72


Meer7
@Ex-Mitglied
Er wohnt knapp 300 Kilometer weit entfernt und ist und bleibt eine Großstadtpflanze (ich bin ein Kleinstadtgewächs und komme in Großstädten einfach nie an). Er ist beruflich ein erfolgreicher Journalist und braucht den Beifall und die Karriere. Er hat bereits 2 Ehen hinter sich. Auch ich war schon mal verheiratet. Kinder haben wir beide.
Er hat mich vor knapp 10 Jahren bei einer Veranstaltung entdeckt und dann den Kontakt über Umwege hergestellt. Da war er noch in der 2. Ehe, wenn auch ganz am Ende dieser und ich war Single. Tja, wir haben viel geschrieben, viele Gemeinsamkeiten entdeckt, haben uns mal getroffen und etwas kennengelernt. Er hat sich von seiner Frau getrennt, und das obwohl wir zwischendurch immer wieder keinen Kontakt hatten, weil ich die Ehe nicht zerstören wollte.
Letztendlich habe ich nach seiner Trennung fast 2 Jahre um ihn gekämpft, er ist immer wieder weggelaufen, hat viel versprochen und es dann doch nicht gehalten und kam dann wieder und ging aber auch wieder. Wenn wir zusammen waren, war es echt (kitschig!) magisch. Ich habe so etwas noch nie erlebt. Ich habe ihn geliebt wie er war, mit Stärken und Fehlern. Er hat mich fasziniert, bis heute. Irgendwann konnte ich nicht mehr und habe es beendet. Er hat sich dann zwar bemüht um mich, aber ich konnte einfach nicht mehr. Über die Jahre hatten wir sporadisch Kontakt mit all der Magie (wieder kitschig!), die immer da war, aber ich konnte keine Beziehung zulassen, habe Freundschaft versucht, aber dafür einfach zu viel für ihn empfunden. Zumal er dann immer mal andere Beziehungen hatte. Jetzt war fast 2 Jahre Funkstille, auch durch Corona. Und letzte Woche haben wir uns gesehen und miteinander gesprochen (wirklich nur gesprochen) und uns gesagt, was wir immer noch für einander empfinden, dass es die Liebe des Lebens war/ist, dass es ihm leid tut, was er angerichtet hat, dass wir den anderen über Social Media ein wenig verfolgen. Er hat wieder eine Beziehung und nennt sein Leben jetzt einen goldenen Käfig. Glücklich ist er nicht, aber er will sich auch nicht trennen. Das war wie eine Ohrfeige für mich. Ich habe ihm meine Gefühle offenbart, er fühlt ebenso, aber er entscheidet mit dem Verstand. Ich denke, dass er einen erneuten Versuch mit mir wahrscheinlich auch nicht durchhalten würde. Wie doof bin ich eigentlich, dass ich trotzdem an ihn denke, das Besondere wie mit ihm nie wieder gefunden habe, vergleiche und nicht loslassen kann!?

21.09.2021 12:33 • x 2 #73


B
Zitat von Meer7:
Und dabei habe ich mir eingeredet, dass ich das längst getan habe, dass ich mich mit mir auseinandergesetzt habe. Pustekuchen! Habe es ja nun deutlich zu spüren bekommen, dass ich nicht nur einen Steinwurf weit weg davon entfernt bin. Mies irgendwie - vor allem das eigene Versagen.

Hast du bestimmt. Nur halt noch nicht tief genug. Und in der Liebe zu versagen ist keine Schande. Nur nervig.

21.09.2021 12:35 • x 2 #74


Meer7
@Ex-Mitglied
Ich habe jetzt meine eigene Geschichte, die ich vorhin hier geschrieben habe, mehrfach gelesen und ich kann nur mit dem Kopf schütteln - und zwar über mich selbst.
Kein Wunder, dass diese Beziehung und alles danach nicht funktioniert hat und ich seit 2 Jahren gar niemanden mehr treffe aus Selbstschutz. Das Problem bin ich selbst mit meinen eigenen Mustern und meinem bedürftigen Verhalten.

21.09.2021 14:02 • #75


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