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Echte Gefühle vergehen nie oder etwa doch?

S
Meer7, du bist an gar nichts schuld. Du hattest eine On Off Liaison mit einem bindungsunwilligen Mann. Leider machen solche Konstrukte sehr schnell emotional abhängig. Und ich kann ein Lied davon singen, was das mit der Seele eines sensiblen Menschen macht. Wahrscheinlich fühlst du dich inzwischen wertlos und unfähig dich zu binden. Dabei warst und bist nicht du das Problem, sondern er. Immer, wenn du dich von ihm löst, wirft er dir wieder ein paar Krümel Hoffnung zu. So auch in eurem letzten Gespräch. Er braucht deine sehnsuchtsvollen Blicke, um sich selbst wertvoll zu fühlen. Nimm dringend Abstand von diesem Menschen. Der wir nie jemals zufrieden sein mit irgendeiner Beziehung. Der Mann ist absolut toxisch!

21.09.2021 15:07 • x 1 #76


Meer7
@Schätzchen
Na ja, ich habe das Gefühl, ich kann mich nicht mehr binden und verlieben und habe irgendwie auch eine gewisse Angst davor.
Ich habe seitdem wahrscheinlich einen Hang zu toxischen Beziehungen und deswegen gehe ich seit ein paar Jahren nichts mehr ein. Das ist ja auch irgendwie krank, also von mir.
Jetzt muss ich aber ihn unbedingt loswerden aus Kopf und Herz, weil er genau das macht, was du sagst. Er wirft mir Köder hin. Und ich habe jeden davon geschluckt.

21.09.2021 15:17 • #77


A


Echte Gefühle vergehen nie oder etwa doch?

x 3


B
Zitat von Meer7:
Wie doof bin ich eigentlich


Zitat von Meer7:
Ich habe seitdem wahrscheinlich einen Hang zu toxischen Beziehungen und deswegen gehe ich seit ein paar Jahren nichts mehr ein. Das ist ja auch irgendwie krank, also von mir.


Mag ja alles sein, aber sich selbst fertig zu machen machts nicht besser. Oder würdest du das gleiche auch zu einer guten Freundin sagen? Wenn sie an deiner Stelle wäre. Vermutlich nicht. Vermutlich hättest du liebe und aufbauende Worte für sie?

Zitat von Meer7:
Na ja, ich habe das Gefühl, ich kann mich nicht mehr binden und verlieben und habe irgendwie auch eine gewisse Angst davor.

Hmm...Das ist bemerkenswert. Entweder unser Leid öffnet uns oder es verschließt uns. Dies beiden Pole gibt es. Je nach dem wie wir mit unserem Leid umgehen. Öffnung ist definitiv der glücklichere Weg. Wenn die Abzweigung kommt, sollte man bewusst darauf achten, welchen Weg man einschlägt.
Ich habe mich damals fürs Öffnen entschieden. Heißt aber nix. Öffnen oder Verschließen, dass muss jeder für sich selbst entscheiden.

21.09.2021 16:57 • x 3 #78


Meer7
@Bumich
Das mit dem Öffnen oder Verschließen ist interessant. Ich hatte nie das Gefühl, dass ich mich bewusst fürs Verschließen entschieden habe. Es ist einfach so passiert. Aber das läuft sicher bei jedem anders. Ich war oder bin wahrscheinlich verunsichert und wollte mich nur noch schützen. Zumal ich festgestellt habe, dass ich (wenn überhaupt) nur auf vergebene Männer wirke. Und wenn mir mal jemand gefällt, dann ist der auch vergeben. Sinnlos also. Wahrscheinlich läuft auch das unbewusst ab, weil ich mich auf nichts wirklich einlassen will, also mein Herz nicht öffne.

Und ein bisschen zurück zum Thema: Sind die Gefühle für diese toxische Verbindung dann wirklich echte Gefühle, die bleiben, oder ist es nur eine emotionale Abhängigkeit, aus der man sich vielleicht doch lösen kann?

21.09.2021 19:02 • #79


E
Zitat von Meer7:
@Ex-Mitglied Er wohnt knapp 300 Kilometer weit entfernt und ist und bleibt eine Großstadtpflanze (ich bin ein Kleinstadtgewächs und komme in ...

Das Problem ist doch einfach, dass sich Gefühle nicht mit dem Verstand steuern lassen. Ich finde es auch schwierig es immer darauf zu beschränken, dass man sich mit sich selbst beschäftigen muss, dann kommt schon alles wieder ins Lot. Das würde ja auch heißen, dass man Gefühle von vorn herein abstellen kann. Außerdem glaube ich, dass es einfach Menschen gibt, die irgendeine besondere Verbindung miteinander haben. Da ist einfach etwas, dass sich mit dem Verstand nicht erklären lässt.
Ich kenne so etwas auch. Ich habe mich vor 36! Jahren in meinen ersten Freund unsterblich verliebt. Die Umstände waren beschissen, er am anderen Ende Deutschlands. Hatten nur 2,5 Wochen zusammen. Durften uns nicht besuchen und irgendwann auch nicht mehr telefonieren. Habe so sehr gelitten. Dann sind wir zwei Jahre später wieder hingefahren, waren nur auf der Durchreise. Wieder war da diese unglaubliche Anziehungskraft. Haben die ganze Nacht zusammen auf der Treppe gesessen und geredet. Zum Abschied haben wir uns geküsst. Ich bin am nächsten Tag nach Hause gefahren, ohne mich zu verabschieden, obwohl ich ihm gesagt habe, dass ich vielleicht noch bleiben könnte und er mich so sehr darum gebeten hat. Ich wollte diesen Schmerz einfach nicht noch mal so erleben. Hab versucht alles zu ignorieren.
Wieder verging ein Jahr, ich war mit meinen Eltern im Urlaub. Er hat es irgendwie so eingefädelt, dass er auch dorthin nach Frankreich kam. Er ist Nachts angekommen, hat mich geweckt und wir sind an den Strand gegangen. Wieder waren all diese Gefühle da! Die Magie von der du sprichst. Ich hab ihn auch da nicht mehr an mich herangelassen, hatte solche Angst aber auch totale Sehnsucht nach ihm. Wir verbrachten 2 Wochen zusammen, aber ich hielt ihn auf Distanz. Wieder gingen wir auseinander und ich versuchte meine Gefühle in eine Kiste zu packen und einen Deckel drauf zu machen.
Wir verloren uns irgendwann aus den Augen.
Anfang diesen Jahres schrieb ich ihm eine Trauerkarte, weil seine Mutter verstorben war. Zwei Tage später rief er mich an. Es war als wäre keine Zeit vergangen. Wir telefonierten 3 Stunden, während dieses Gesprächs mussten wir beide schon heulen, weil uns klar wurde, dass wir uns immer wollten, aber nichts von dem anderen wussten. Das es ihm genauso geht. Er sagte zu mir, dass er 5 Jahre auf mich gewartet hat. Von 17 bis 22, sich dann dachte, dass ich ihn längst vergessen hätte.
Zwei Tage nach unserem Gespräch fragte er mich, ob ich ihn heiraten würde. Da beginnt das Problem, wir sind beide verheiratet.

21.09.2021 19:49 • x 3 #80


Hansl
Zitat von Ex-Mitglied:
Das Problem ist doch einfach, dass sich Gefühle nicht mit dem Verstand steuern lassen


Also, ich kenne Menschen, die können das.
Definitiv.

Zitat von Ex-Mitglied:
Außerdem glaube ich, dass es einfach Menschen gibt, die irgendeine besondere Verbindung miteinander haben. Da ist einfach etwas, dass sich mit dem Verstand nicht erklären lässt.

Natürlich.
Da mögen sich dann die reinen Menschen.
Aber das Leben verpasst einem immer Schrammen, Beulen. Also, Verhalten, welches das Leben einem verpasst. Eigenschaften.
Denkt dann einer von beiden in Schubladen, wird man eben aufgrund der Beulen nicht angenommen.
Auch wenn der innere Mensch die Gefühle auslöste.
Aber Fehler und Schrammen, oft werden diese als der Mensch gesehen.
Auch wenn diese behebbar wären.

Zitat von Ex-Mitglied:
Zwei Tage nach unserem Gespräch fragte er mich, ob ich ihn heiraten würde. Da beginnt das Problem, wir sind beide verheiratet.

Es ist aber nur ein Märchen.
Sehnsucht, Traum und Bedürfnisse.
Dann folgt irgendwann die Erwartung.
Aber vielleicht seid ihr auch gut.
Auch das gibt es.

21.09.2021 19:59 • x 1 #81


Meer7
@Ex-Mitglied
Du hast etwas Besonderes erlebt und erlebst es noch. Und ich verstehe sehr genau, welche Verbundenheit und Urvertrauen du da beschreibst. Ich habe das auch immer so gefühlt und ich habe ihm auch gesagt, was er mir bedeutet. Allerdings hat der Mann in meiner Geschichte mich mehrfach hängen lassen. Ich habe so oft gelitten, weil er seine Versprechen nicht gehalten hat und trotzdem habe ich mir nur ihn gewünscht.
Hat deine Geschichte eine Fortsetzung?

21.09.2021 20:04 • x 1 #82


E
Zitat von Hansl:
Also, ich kenne Menschen, die können das. Definitiv. Natürlich. Da mögen sich dann die reinen Menschen. Aber das Leben verpasst einem immer ...

Natürlich weiß ich auch, dass vieles im Alltag ganz anders wäre und man vielleicht auch einiges idealisiert.

21.09.2021 20:19 • #83


S
Ich weiß genau, wovon ihr sprecht. Ich hatte auch mal so einen Kryptonit Menschen. Irgendwann wurde mir klar, dass er nur mit mir gespielt hat. Er brauchte meine Anbetung für sein Ego. Außerdem brachte es ihm handfeste Vorteile.

Es war das kleine Mädchen in mir, das wenigstens einmal im Leben für einen Mann die anbetungswürdige Prinzessin sein wollte. Anfangs schien es so, als wäre das in greifbarer Nähe.

Aber immer, wenn ich ihn fassen wollte, entzog er sich. Dadurch geriet ich in eine Abhängigkeit. Mit Liebe hatte das nichts zu tun.

21.09.2021 20:22 • x 3 #84


E
Zitat von Meer7:
@Ex-Mitglied Du hast etwas Besonderes erlebt und erlebst es noch. Und ich verstehe sehr genau, welche Verbundenheit und Urvertrauen du da ...

Ja, die hat sie. Nachdem wir wochenlang geschrieben und telefoniert haben wollten wir uns auch sehen. Obwohl ich totale Angst davor hatte und zu dem Zeitpunkt natürlich auch schon wusste, dass es keine gute Idee ist.
Wir haben uns dann natürlich doch getroffen.

21.09.2021 20:24 • x 1 #85


Meer7
@Schätzchen
Der Unterschied zwischen Liebe und Abhängigkeit ist bei mir oder für mich wahrscheinlich nicht so deutlich. Ich liebe (so fühlt es sich für mich an), bin aber gleichzeitig abhängig und er tut mir nicht gut.

21.09.2021 20:27 • #86


Meer7
@Ex-Mitglied
Ihr habt euch getroffen und dann ... es bereut?

21.09.2021 20:29 • #87


Hansl
Zitat von Ex-Mitglied:
Natürlich weiß ich auch, dass vieles im Alltag ganz anders wäre und man vielleicht auch einiges idealisiert.

... was aber nichts an der tiefen Bereitschaft ändert, es zu versuchen. Weiß man, wohin man gehört.

Zitat von Schätzchen:
Irgendwann wurde mir klar, dass er nur mit mir gespielt hat. Er brauchte meine Anbetung für sein Ego. Außerdem brachte es ihm handfeste Vorteile.

Ja, sowas gibt's.
Da muss man aufpassen.
Aber es kann natürlich auch echt sein.
Und man ist nicht fähig etwas daraus zu machen.

Zitat von Schätzchen:
Aber immer, wenn ich ihn fassen wollte, entzog er sich. Dadurch geriet ich in eine Abhängigkeit. Mit Liebe hatte das nichts zu tun.


Das ist die grosse Gefahr, öffnet man sich bedingungslos.

21.09.2021 20:35 • #88


S
Eines habe ich später in meiner Ehe gelernt. Liebe hat nichts mit den KleinMädchen Träumen zu tun, denen ich all die Jahre vorher nachgejagt bin. Mein Mann hat mich nie angebetet und nie auf Händen getragen. Aber er war für mich da, wenn ich ihn brauchte. Das ist er auch heute noch. Auch wenn wir nicht mehr zusammen leben.

21.09.2021 20:50 • x 2 #89


Hansl
Zitat von Rosi09:
Ich bin in den ersten Monat nach der Trennung, daher wollte ich ja nur wissen, wie es anderen so ergeht und wie lange sowas dauert.

Normal nicht so lange.
Das ist abhängig von den Umständen auch.

21.09.2021 21:19 • #90


A


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