Ehe nach nur 3 Monaten am Zerbrechen

Ich wollte euch nochmal ein Update geben, letzte Woche ist die Situation vollkommen eskaliert, ich bin dann Abends erstmal zu einem Freund und hab dort einige Tage auf dem Sofa genächtigt. Über den Tag haben wir uns immer mal gesehen, sind am Wochenende unserem gemeinsamen Hobby nachgegangen. Sie sagt trotzdem immer wieder es gibt Verletzungen die nie wieder weggehen und denen man nicht verzeihen kann......ich bin einfach so verzweifelt und kann kaum klar denken. Gestern auf heute haben wir gemeinsam in einem Bett geschlafen, Sie sagte sie muss ab Heute Nacht wieder auf dem Sofa schlafen, es wäre Ihr unwohl. Ich komme kaum mehr klar weil es so wehtut und ich mich wie ein riesiger Idiot fühle.

und wenn ihr euch eine auszeit zum bearbeiten der eigenen baustellen gebt? wenn ihr ausmacht, dass jeder jetzt erstmal ganz intensiv an seiner eigenen seelischen schieflage arbeitet, es keine beziehungsthemen gibt und ihr euch in drei monaten, in einem halben jahre mal zusammen setzt und schaut, wo ihr steht?

Das hatte ich auch schon mal vorgeschlagen, sie hat hier aber die Angst ( so kenn ich sie auch) sich dann komplett abzunabeln. An Ihren Baustellen will sie ( aktuell) auch nicht arbeiten, es sei immer noch alles alleine meine Schuld. ( rede ich mir langsam auch selbst ein)

Zitat von marv1992:Das hatte ich auch schon mal vorgeschlagen, sie hat hier aber die Angst ( so kenn ich sie auch) sich dann komplett abzunabeln. An Ihren Baustellen ...

Du magst ganz bestimmt Anteile dran haben- aber nicht alleine.

Den Tipp von der lieben @DieSeherin finde ich sehr gut für eure Situation. So wie es aktuell ist, kann es ja nicht weiter gehen.

Sie hat sich immerhin nach deinen Fehler für sich und die Ehe entschieden. Und klar kann manches Trauma auch nach Jahren erst hoch kommen - aber in eurer Situation Muss sie da mit dran arbeiten. Sie kann ja nicht nur ständig dir Vorwürfe machen aber nichts ändern wollen.
Weil Sonaten bleibt nur der komplette Cut.

@Stillermitleswr ja evtl ist das wirklich eine Möglichkeit. Nein so wie jetzt kann es nicht dauerhaft weiterlaufen.

Ja das mit den dauernden Vorwürfen ist grade wirklich schwer, ich schlucke es grade so gut es geht einiges ist ja auch nicht so weit hergeholt.

Irgendwie verstehe ich das nicht. Bin vermutlich auch zu blöd dazu….ich fühle mich von jemandem übelst verletzt, verliebe mich dann doch später Hals über Kopf in diese Person, heirate denjenigen und dann anschließend sollen die ganzen Verletzungen von damals hochkommen?
Und das, nachdem du durch deine PTBS nicht mehr so für sie da sein konntest?

Wie steht es denn generell um ihre Konfliktbewälltigung?
Neigt sie dazu ein sehr einnehmendes Wesen zu sein?

@Ampelmännchen ungefähr die gleichen Fragen hat Sie sich in einem Gespräch letzte Woche selbst auch gestellt......vorher war da eigentlich nie was hochgekommen.

Ich habe durch Sie konstruktiv streiten gelernt und wir konnten das beide sehr gut in vielen Fällen dann auch annehmen. Sie hat schon immer ein sehr einnehmendes Wesen, das stimmt ja.

Zitat von marv1992:@Stillermitleswr ja evtl ist das wirklich eine Möglichkeit. Nein so wie jetzt kann es nicht dauerhaft weiterlaufen. Ja das mit den dauernden ...

Ja. Aber wieviel Jahre ist das ganze mittlerweile vergangen?
Es wird zeit das ganze vernünftig zu klären, so dass es für beide okay ist und akzeptiert es als gewesen.

Ansonsten kann sie sich noch jahrelang quälen mit der Vergangenheit und dir die Schuld geben - und du lässt sie dir weiter geben und fühlst dich für alles Elend auf der welt schuldig.

@Stillermitleswr eine der wirklich nach Ihren Aussagen starken Kränkungen, jetzt 6 Jahre.....
In den letzten Wochen ist dann einfach viel auch in der Emotionalität aufgekommen, was zumindest bis dato nie ein Problem war oder eben kleinere Reibereinen, wie in vielen Beziehungen ( sinnbildlich die nicht zugedrehte Zahnpastatube )

Aber...was genau möchte sie denn? Sie will nicht reden, nicht dran arbeiten, nicht liebevoll zu dir sein, dich aber auch nicht verlassen. Ich mein, was möchte sie , dass du tust? Einfach aushalten und abwarten?

Das Problem kannst Du ja hier bei einigen Ehekrisen sehen. Manche Frauen holen dann zig Jahre alte Sachen aufs Tableau.
Persönlich würde ich mich nicht in so eine Abhängigkeit stellen lassen. Eine Scheidung ohne Kinder ist zügig durchgeführt. Eine notarielle Scheidungsvereinbarung kann hier fair und auf Augenhöhe alles klären. Problem könnten die Gesundheitsprobleme in der Ehe werden. Wenn diese ehebedingt sein sollten, könntest Du hier unterhaltspflichtig werden. Sollte man anwaltlich abklären.
Ansonsten raus wenn sie nicht mehr will. Dieses hin und her nutzt keinem was.

Hallo Marv1992,

für mich liest es so, als hätte deine Frau bereits eine Entscheidung getroffen und versucht es nun mit vorgeschobenen Gründen sich selbst unterbewusst zu legitimieren, um sich von dir zu trennen.

Leider liest sie sich in der Beziehung auch als die männliche Rolle (du ziehst zu ihr, hast Stimmungsschwankungen, Hochzeit zu deiner Absicherung, Briefe schreiben).

Ich will dich damit nicht verletzen, ich kann mir allerdings gut vorstellen, dass mit dem Aufgeben ihrer Selbstständigkeit und damit dem Verlust einer für sie und in weiterer Folge, für euch überlebenswichtigen Konstante, sie einen starken Part an ihrer Seite gebraucht hätte, der ohne große Worte ihr mental eine Stütze bietet, zumindest für eine gewisse Zeit das Ruder in die Hand nimmt, während sie sich fallen lassen kann, um wieder zu Kräften zu kommen und neue Pläne zu schmieden. Nun warst du dazu naturgemäß oder aufgrund deiner persönlichen Situation nicht in der Lage. Hier würde vermutlich nur helfen, ihr zu zeigen, dass du auch ohne sie bestens klarkommst, damit sie den starken Mann in dir sieht, allerdings schüttelt man diese innere Einstellung nicht über Nacht aus den Ärmel und es nützt auch nichts diese vorzutäuschen.

Ich hoffe, dass ich falsch liege.

Zitat von marv1992: eine der wirklich nach Ihren Aussagen starken Kränkungen, jetzt 6 Jahre.....

Habt ihr die „Kränkungen“ jemals aufgearbeitet.
Über eure Anteile gesprochen, diese benannt und euch überlegt, wie ihr es „besser“ machen könnt? Eine gemeinsame Idee, wie ihr Zusammenleben wollt? Oder hat es sich so ergeben?

Zitat von phoenix123: Aber...was genau möchte sie denn?

Die Frage finde ich für euch beide wichtig. Könnt ihr genau sagen, was ihr wollt?
Es ist immer einfach zu formulieren, was nicht gut läuft, aber was man möchte, fällt dann doch ein wenig schwerer.

Zitat von phoenix123: Aber...was genau möchte sie denn? Sie will nicht reden, nicht dran arbeiten, nicht liebevoll zu dir sein, dich aber auch nicht verlassen. Ich mein, was möchte sie , dass du tust? Einfach aushalten und abwarten?

gute frage! habt ihr euch schon mal darüber ausgetauscht, was jeder jeweils tun kann, damit es eine harmonische beziehung werden könnte?

Zitat von Charly38:Hallo Marv1992, für mich liest es so, als hätte deine Frau bereits eine Entscheidung getroffen und versucht es nun mit vorgeschobenen Gründen sich selbst unterbewusst zu legitimieren, um sich von dir zu trennen. Leider liest sie sich in der Beziehung auch als die männliche Rolle (du ziehst zu ihr, hast ...

Dein ganzes Posting kann ich nur unterschreiben. Und es handelt sich ja dabei nicht nur das Aufgeben ihrer Selbsständigkeit...
Wenn ich einen Anfall bekomme oder sonstwie schwerkrank bin - in Gefahr gerate - und mein Partner bekommt daraudhin gleich eine PTBS - danke. Dann würde ich mich nicht aufgehoben fühlen, kein Vertrauen haben und kein Sicherheitsgefühl.