Hallo Atze,
bin neu hier im Forum und verschwinde auch gleich wieder in den Mitlesemodus, wollte Dir aber nur kurz sagen: Ich finde Dich bewundernswert! Wollte gestern eigentlich nur mal kurz hier ein bisschen lesen, wie es anderen Leuten so geht und bin in Deiner Geschichte hängengeblieben und hab diese komplett durchgelesen: 6 Monate in 6 Stunden. Das ist ja fast schon filmreif, was Du durchgemacht hast.
Was Du in den 6 Monaten geleistet und gestemmt hast ... unfreiwillig ... Chapeau! Trennung, Wohnungssuche (hier in B ne Wohnung zu finden in der kurzen Zeit kommt wirklich einem Wunder gleich!), Gericht, Streitereien über Streitereien, anstehende Prüfung, Arbeit, neue Wohnung einrichten, Ämtergänge, Papierkram, Deine 3 Mäuse versorgen etc. Wahnsinn! Hoffentlich kannst Du das alles irgendwann hinter Dir lassen, Dir Zeit zum Reflektieren außerhalb des Funktionierens nehmen und den Schock aus dem System kriegen.
Ich hab die letzten 2 Jahre nach einer unfreiwilligen Trennung (7 Jahre Brotkrumen-Beziehung) so einiges über unsichere Bindungsmuster und psychische Störungen gelernt und sehe in den Geschichten häufiger diese typische Dynamik, nur dass hier öfters mal die Frau der Bindungsvermeider/-flüchter ist. (Mein abgängiges Stachelschwein war jahrelang heimlicher Alk. und hat von einem Psychologen den Verdacht auf Soziopathie und Misogynie gestellt bekommen. Alles eine ganz eigene Geschichte.)
Es lohnt sich jedenfalls, sich mit den Bindungsstilen zu befassen. (Kati Körners Bindungsstile-Akademie ist eine gute Quelle.)
Ich empfehle auch unbedingt - wie von Scheol schon angeregt - Traumatherapie, sobald sich der Staub gelegt hat. Ich selbst habe EMDR gemacht, um Ängste und (k)-PTBS in den Griff zu kriegen.
Was ich gelernt habe: Diese seltsamen Anschuldigungen, in denen man dessen bezichtigt wird, was sie eigentlich selbst tun, nennt sich nicht Spiegeln, sondern Projektion. Das ist so ein irres Konzept - das muss man erst einmal verstehen. (Dazu noch das Gaslighting, auch das Isolieren und Fernhalten vom Freundeskreis, indem dieser schlechtgeredet wird, ist sehr typisch ... es ist schon reichlich amüsant, dass Deine NF Bücher über Narzissmus liest und den Feind in allen anderen sieht, nur nicht im Spiegel. Ich glaube übrigens, dass sie so überhaupt nicht damit gerechnet hat, dass Du die Trennung tatsächlich durchziehst. Deswegen wird nun mit besonders harten Bandagen gekämpft, um wieder die Oberhand zu gewinnen.)
Selbstüberhöhung ist übrigens auch sehr typisch. Mein Stachelschwein hat weder sein Studium noch seine Ausbildung geschafft, aber in seinen Augen könnte er sowieso alle in die Tasche stecken, wenn er nur wollte.
Was mich auch immer wieder erstaunt: Wie schnell die sich trennenden Frauen einen neuen Mann finden und so ganz ohne Scham und Reue ihren Ehemann austauschen, als sei die vergangene gemeinsame Zeit nicht existent ... (Was gäbe ich für einen netten Ehemann!)
Naja, in jedem Fall fiebere ich weiter mit und wünsche Dir ganz viel Kraft und Unterstützung aus Deinem Umfeld und dass die 3 Mäuse sich trotz des ganzen Endlosdramas gut entwickeln und körperlich und emotional ganz gesund werden!
09.05.2025 21:30 •
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