Ehemann lässt uns allein wegen Kollegin

Zitat von tbl:

Immer wenn ich denke, jetzt packen wir es, ich habe jetzt noch einen anderen Job, dachte, dass ich es so auch mit dem Haus packen könnte, kommt wieder etwas, wie seine Forderungen jetzt, die mir dann den Boden wegziehen.

Liebe @tbl , abgesehen davon, dass dein Ex den Mindestunterhalt für die Kinder auf jeden Fall bedienen muss und sich sicher auch nicht unbedingt fein und fair verhält, verstehe ich dich auch nicht. Wie hast du dir denn vorgestellt, mit einem Nettoeinkommen von Euro 800 einen Hauskredit bedienen zu können und deinen Ex auszubezahlen? Da wird keine Bank mitspielen.

Zitat von tbl:

Ich bekomme eh nichts von ihm.

Dein Ex hat dir sehr wohl Trennungsunterhalt gezahlt. In Form der Übernahme deiner Kreditrate und mit dem Verzicht auf die ihm zustehende Nutzungsentschädigung für seinen Hausanteil. Dass diese Leistungen endlich sind, muss dir deine Anwältin doch schon sehr früh erklärt haben. Spätestens jetzt mit dem reduzierten Netto durch den StKl-Wechsel ist das eben für ihn nicht mehr tragbar. Ich empfehle dir dringend, deine Anwältin den Job wegen des Mindestunterhalts machen zu lassen und dich auf deine Einnahmen zu fokussieren. Die Ausgaben deines Ex sind nicht mehr deine Baustelle. Dein Einkommen und die Suche nach einer angemessenen und bezahlbaren Wohnung sehr wohl. Und sehr dringend. Du solltest ganz schnell ins Handeln kommen.

Zitat von tbl:

Ich habe mir einen 2. Job gesucht, um von dem jetzt die Raten zu zahlen. Also ich habe jetzt mehr netto.

Das sind doch tolle Neuigkeiten. Licht am Ende des Tunnels. Das heißt, du kannst die Raten alleine bezahlen oder dir eine angemessene Wohnung suchen. Klasse!

Wie er darauf kommt, weniger als den Mindestunterhalt für die Kinder bezahlen zu dürfen, wird er notfalls einem Richter erklären müssen. Im Moment hast du einen Titel, aus dem du munter pfänden kannst -und dies notfalls auch nutzen solltest. @PuMa kann dir da sicher wertvolle Tipps geben. Vergiss doch jetzt mal den Quatsch mit Ehegattenunterhalt für ihn. Oder hast du jetzt soviel mehr netto als er?

Zitat von tbl:

Er hat sogar versprochen, dass er nicht ausbezahlt werden möchte.

Schau, das ist doch auch nicht besonders fair. Auch er sollte die Früchte ernten dürfen, die er gesät hat. Ebenso wie du. Im ersten Überschwang der Gefühle wird gerne viel versprochen, einfach um die Wogen zunächst mal zu glätten. Vieles davon ist eben später nicht mehr haltbar. Such dir eine schöne, bezahlbare Wohnung, dann hast du auch keinen Wohnvorteil mehr und verkauft die Hütte. Bis dahin werdet Ihr beide für die Kreditraten aufkommen müssen. Den Erlös teilt Ihr und jeder ist ab da nur noch für die eigenen Finanzen zuständig. Außer bei den Kindern. Du betreust, er zahlt. Bis die Große 18 ist. Dann wird es wieder anders. Es geht doch langsam vorwärts

Zitat von tbl:

Mir wurde gesagt, eins geht nur: Anwalt oder Beistandschaft?

Es ist hilfreich, die unterschiedlichen Themen fein säuberlich voneinander zu trennen. Auch gedanklich. Bezüglich des Kindesunterhalts hast du einen Titel, aus dem zu pfänden kannst. Die Beistandsschaft ist als Anwalt der Kinder dazu verpflichtet deren Interessen wahrzunehmen. Da brauchst du keinen zusätzlichen Anwalt. Hier solltest du zunächst mal safe sein. Die Beistandsschaft wird sich normalerweise auch nicht auf einen Betrag unter dem Mindestunterhalt einlassen. Ein Gespräch über den Stand wird Klarheit bringen.

Für alle anderen Themen hast du deine Anwältin. Die wird sicher in kurzen knappen Sätzen das Thema Trennungsunterhalt für deinen Ex erwidern. Da bedarf es keinerlei langatmiger Korrespondenz mit Abwehr der Vorwürfe. Man sollte der gegnerischen Anwältin nicht mehr Bedeutung zumessen als sie hat. Sie vertritt den Ex und ist keine moralische Instanz, die du von dir überzeugen musst. Zum Thema Haus sollte deine Anwältin kommunizieren, dass die Ratenzahlung des Ex erst eingestellt werden darf, wenn eine einvernehmliche Lösung gefunden ist. Die der Ex bis dato verweigert hat. Am besten mit Fristsetzung. Vorschlägen zum weiteren Vorgehen. Weg von der emotionalen Schiene auf die Sachebene. Setzt voraus, dass du sehr klar bist, was du willst und wie du es stemmen kannst. Ohne Ex.