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Ehevertrag machen / ja oder nein?

Inga_w
Hallo alle Zusammen,

ich bin in meiner verzweifelten Recherche im Internet auf dieses Forum gestoßen und dachte ich hole mir Rat für mein Problem.

Mein Partner und ich wollen nächstes Jahr nach 9 Jahren Beziehung heiraten. Wir sind beide 30 Jahre alt.

Nun hat er mir offenbart, er hätte gerne einen Ehevertrag. Er hat in seiner Umgebung soviele Scheidungskriege mitbekommen, inkl. seiner Eltern. Seine Erklärung hierzu ist, dass müsse man mitbedenken, wenn man heiratet.

Er möchte aber nur das Erbe raushalten. Sonst möchte er alles normal lassen wie in einem normalen gesetzlichen Ehevertrag. Er wird etwas mehr erben und daher. Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll? Lebe ich zu sehr in einer Traumwelt oder ist es bedenklich?

Hierzu muss ich noch ergänzen, dass er mich bereits einmal betrogen hat. Es war ein ONS. Er hat es sehr bedauert und seither auch sehr viel Mühe gezeigt. Ich habe ihm verzeiht. Das ist alles bereits 2 Jahre her.

Was meint ihr? No-Go oder okay?

09.05.2022 09:23 • x 2 #1


DieSeherin
ich finde es immer gut, wenn man einen ehevertrage macht, damit geld und liebe sich nicht in die quere kommen!

das erbe allerdings muss er nicht raushalten, weil das nicht in einen zugewinn fällt, außer es wird während der ehe mehr wert! mein mann und ich haben nachträglich noch wohneigentum, was jeder überschrieben bekommen hat, aus dem zugewinn ausgeschlossen!

09.05.2022 09:25 • x 2 #2


A


Ehevertrag machen / ja oder nein?

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MaKu
Hi, wenn man sieht, wie Beziehungen enden, wo man das Jahre vorher nie für möglich gehalten hätte, kann die Antwort nur heißen: JA

09.05.2022 09:26 • x 6 #3


makhulu
@Inga_w

Halte ich für absolut nicht bedenklich - das ist für mich eher eine realistische und rationale Herangehensweise und zeugt eher davon, dass du einen guten Mann hast (kann man natürlich anhand von dieser einen Sache nicht realistisch beurteilen)

09.05.2022 09:28 • x 3 #4


EngelohneFlügel
Hi.
Also wenn die Ehe geschieden werden würde bist du so oder so nicht erbberechtigt.

Thema Ehevertrag, ja wir hatten einen. Und zwar auf Wunsch meiner Ex-Frau. Auch wenn es viele immer negativ sehen, ich würde nur mit Ehevertrag heiraten. Das hat nichts mit der Liebe zu tun aber es ist im Falle eines Falles einfach alles geklärt.

09.05.2022 09:30 • x 3 #5


Cagy
Hallo Inga,
er möchte sicher gehen das er bei einer Scheidung nicht *über den Tisch gezogen wird*..
dann ist es nur legitim den Vertrag so zu formulieren das DU bei einer Scheidung nicht nur mit leeren Händen und einerm A-Tritt dastehst....
Gutes Gelingen beim Formulieren der Details...!

Alles Gute Dir.

09.05.2022 09:34 • x 3 #6


Solonli
ich persönlich finde es auch absolut richtig, sich mit einem Ehevertrag abzusichern. Das hat ja nicht zu heißen, dass Ihr Euch irgendwann mal trennt, aber einfach, dass es im Vorhinein geregelt ist. Selbst ich würde das unterstützen, wenn ich denn nochmal heiraten sollte und mein Partner dies so möchte.

09.05.2022 09:36 • x 2 #7


B
Zitat von Inga_w:
Er möchte aber nur das Erbe raushalten. Sonst möchte er alles normal lassen wie in einem normalen gesetzlichen Ehevertrag. Er wird etwas mehr erben und daher. Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll? Lebe ich zu sehr in einer Traumwelt oder ist es bedenklich?

Hierzu muss ich noch ergänzen, dass er mich bereits einmal betrogen hat. Es war ein ONS. Er hat es sehr bedauert und seither auch sehr viel Mühe gezeigt. Ich habe ihm verzeiht. Das ist alles bereits 2 Jahre her.

Ich sehe keinen Zusammenhang zwischen dem Ehevertrag, den ich immer befürworten würde und dem Betrug. Was führt, dazu, dass du den ONS in diesem Kontext ergänzen musst, welche Gedankengänge sind bei dir im Spiel?

09.05.2022 09:41 • x 3 #8


tina1955
Bei meiner ersten Ehe zu tiefsten DDR-Zeiten, hat niemand an einen Ehevertrag gedacht. Ich weiß gar nicht, ob es das damals schon gab.

In meiner jetzigen Ehe existiert auch kein Ehevertrag, bei der Hochzeit denken wir nicht an Scheidung.
Jedoch ist im Prinzip eh alles gesetzlich geregelt. Jedem gehört, was er/sie mit in die Ehe gebracht haben. Gemeinsam erwirtschaftetes Vermögen unterliegt dem Zugewinn und wird geteilt.
Schenkungen und Erbe werden wenn sie namentlich erfolgen auch nicht geteilt, es sei denn, daraus wird Vermögen erwirtschaftet, dann wird der Zugewinn aus dieser Summe geteilt, jedoch die Erbsumme fließt in den Erben.

Was zu bedenken ist, sind die Übertragung von Rentenanwartschaften/Rentenpunkten bei einer Scheidung. Wäre ich heute noch mal jung, würde ich da Vorsorge treffen, denn im Alter gehen allein schon mal bei knapp 3 Rentenpunkten gut 100 Euro monatlich von der Rente verloren.

Wir haben eine Freundschaft, die beide schon mal verheiratet waren und denen fehlt im Rentenalter in ein paar Jahren rund 400 Euro monatlich, weil sie Rentenpunkte an die Exen abtreten mussten.

Übrigens werden Rentenpunkte in diesem Fall auch abgezogen, wenn der Ex stirbt, das Geld fließt dann an die Rentenkasse.

09.05.2022 09:42 • x 2 #9


D
Eigentlich ist das ja kein Ehe-, sondern ein Scheidungsvertrag.
Ich komme aus derselben Zeit und denselben Land wie @tina1955 . Eheverträge waren dort unbekannt, weil weder üblich noch nötig.
Mein bundesbürgerlicher zweiter Ehemann jedoch bestand auf so was, um mich damit zu bescheixxen.
Dummerweise habe ich den Wisch ebenfalls unterschrieben, bin aber trotzdem erhobenen Hauptes aus der Ehe gegangen.
Warum?
Weil ich auch während der Ehe voll berufstätig geblieben bin und mich auch nicht auf Mutterschaft eingelassen habe.
Anders formuliert: Ich habe stets selbst für mein Ein- und Auskommen gesorgt und mich absolut null von meinem Ehemann abhängig gemacht. Deshalb konnte ich, anders als viele bundesbürgerliche Ehefrauen, auf die Klassiker des Ehevertrages - Unterhalt und Versorgungsausgleich - letztlich doch pfeifen und meinem Mann seinen Wohlstand bei der Scheidung vor die Füße werfen.
Wenn du also irgendwas vorhast, was dich in Abhängigkeit von deinem Ehemann bringt, dann ist es vielleicht vernünftiger, für den Fall der Scheidung vorzusorgen und einen Ehevertrag zu machen, um Unterhalt und Versorgungsausgleich zu regeln.
Wenn du nicht vorhast, dich abhängig zu machen, dann brauchst du so'n Wisch nicht.
Ach ja: Falls du dich doch drauf einlässt, dann pass wirklich genau auf, was du da unterschreibst.

09.05.2022 09:48 • x 1 #10


Lavidaloca
Ja, ist okay. Wenn du dich an deinem Partner nicht bereichern willst und nicht ewig mit Kindern zuhause bleibst, ist ein Ehevertrag doch legitim?

09.05.2022 10:02 • x 3 #11


Inga_w
Ich weiß selber nicht wieso ich den Betrug miterwähnt habe. Wollte es Mal gesagt haben, als Randinfo.

Er will quasi das Erbe aus der Zugewinngemeinschaft raushalten. Sonst möchte er alles normal haben. Er sagt auch ihm ist wichtig, dass das alle Fair abläuft. Das es mir auch falls wir uns trennen gut geht. Auch das die Rente berücksichtigt wird.

Ich denke mir halt, er kann dann mit seinem Erbe schön was sparen und gut anlegen und ich wo weniger mitbringe habe nicht diese Chance, weil ich ja alle in uns beide investiere. Und das erscheint mir unfair. Aber vielleicht denke ich falsch.

09.05.2022 10:08 • #12


B
Wenn Ehe,nur noch mit Ehevertrag. Spart im Fall des Falles viel Ärger und Anwaltskosten.

09.05.2022 10:08 • x 6 #13


WillyWichtig
Finde ich absolut legitim!
Ich wäre froh gewesen, wenn es damals einen gegeben hätte.

Willy

09.05.2022 10:08 • x 1 #14


Lavidaloca
Zitat von Inga_w:
Ich denke mir halt, er kann dann mit seinem Erbe schön was sparen und gut anlegen und ich wo weniger mitbringe habe nicht diese Chance, weil ich ja alle in uns beide investiere. Und das erscheint mir unfair.



Genau diese Aussage würde mir als Mann zu denken geben;)
Sein Erbe, sein Geld. Was er verdient, investiert er doch genauso in euch. Nur halt sein Erbe nicht- weil es nicht deins ist. Du findest das jetzt schon unfair- das würde ich mal reflektieren an deiner Stelle.

09.05.2022 10:17 • x 9 #15


A


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