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Eifersucht - wenn 2 Welten aufeinander treffen

G
Zitat von Sway82:
In dem Fall würde ich auch sagen, schau erst mal bei dir selbst nach, warum du so schnell Langeweile oder Stagnation empfindest. Das Gespräch würde ihn, so wie du ja auch sagst, sicher verunsichern und ihr stündet vor einem neuen Problem.
Lass das mal lieber. Scheint ja noch nicht nötig zu sein, darüber zu reden.


Ja, hab auch keine Lust irgendeine Unsicherheit bei ihm zu provozieren.

Langeweile ist ein doofes Ding, echt (also in einer Beziehung).

Stagnation ist das richtige Wort liebe Sway, ich stagniere echt. Beruflich will ich vorankommen, aber, wie das oft in Unternehmen ist (man mag's garnicht glauben, besonders wenn das Unternehmen ein großes ist) - Es war schon immer so und soll auch so bleiben - und das frustet mich. Jetzt, wo die Kinder größer sind, ich mich also viel mehr einbringen kann (und will!), geht's nicht. Was sagt der Betriebsrat Frau XY, Sie haben das falsche Geschlecht. Unsere Abteilungsleiter wollen keine starke, selbstbewusste Frau - das regt mich so auf und ich gehe total gefrustet zur Arbeit. Würde ich hier nicht so gut verdienen, würde ich in den Sack hauen.

04.11.2016 10:47 • #466


Sway82
Stagnation im Job ist natürlich großer Mist. Vor allem wenn so viel Potenzial und Willen da ist und man einfach nicht darf.
Ich kenn das auch. Ich arbeite im öffentlichen Dienst (Kultur) und die Sätze so haben wir das schon immer gemacht sind hier in Stein gemeißelt. Da fällt es mir nach 6 Jahren freiberuflicher Tätigkeit im Film- und Kulturbereich sehr schwer mich in diese Strukturen einzugewöhnen. Auch nach fast 2 Jahren. Aber mir war damals die finanzielle Sicherheit einfach wichtiger, wegen Familienplanung mit der Ex.
Diskriminierung wegen dem Geschlecht ist natürlich der Supergau. DAs macht wütend und irgendwie hilflos. Auch, wenn sie dir das offen sagen.

Ich hole mir Abwechslung durch kleine freiberufliche Tätigkeiten in der Filmbranche, mache einen Sprachkurs, treibe Sport, verreise viel etc. Also ich fülle mein Leben mit anderen Interessen und kann so den manchmal öden Job als wahre Erholung genießen Aber auf Dauer, also bis zur Rente, werde ich hier nicht versauern.

Kommt denn vielleicht eine berufliche Umorientierung für dich in Frage?

04.11.2016 11:01 • #467


A


Eifersucht - wenn 2 Welten aufeinander treffen

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G
@Sway82

Ich fühle mich auch manchmal wie im öffentlichen Dienst - also unflexibel *Grrr*

Ich arbeite als Büroassistentin beim Vorstand / Vertrieb und ansich ist dies ein sehr interessanter, abwechslungsreicher Job. Ich mach diesen aber jetzt im 5. Jahr und einige Dinge kann (und will) ich einfach nicht mehr sehen. Und dieser blöde Satz So haben wir das schon immer gemacht) müsste bei uns auch in Stein gemeißelt sein - Veränderungen? Bloß nicht!

Ich würde wahnsinnig gern in den Vertrieb direkt wechseln, als Sachbearbeiterin, das wäre mein Ding. Lieferantengespräche, Kalkulationen etc. pp. - voll meine Linie - aber nein - ich bin ja eine Frau. Würde der Betriebsrat nie offen sagen, aber wenn man sich unsere Agenda anschaut (Abteilungsleiter, Gruppenleiter) - alles nur Männer! Und das im Jahr 2016.

Umorientierung.... Wenn, dann nur in einen Betrieb, der größenmäßig mit uns mithalten kann - in eine kleine Klitsche würde ich nicht wechseln, wäre mir zu unsicher - ich habe hier Gleitzeit, 30 Tage Urlaub, Urlaubs- Weihnachtsgeld plus Sonderprämie, Pensionskasse, 2 km vom Wohnort zur Arbeit und (last but not least) 2 Kinder - da hängt ne Menge dran.

Leider habe ich privat nicht so viel Spielraum, um mich da irgendwie abzulenken, etwas zu machen, was mir wirklich Spaß macht. Ich habe die Kinder, die Katzen, den Haushalt, Verpflichtungen (Arzttermine der Kinder, Veranstaltungen mit / wegen der Kinder), nen Freund und ja, abends, 21.00 Uhr - Grace auf der Couch und komatös schlafend. Sehr frustrierend.

Danke, dass ich hier bei dir (euch) jammern darf.

04.11.2016 11:13 • #468


Sway82
Ja, da hängt ne Menge dran...an dir und deinem Job. Versteh ich und macht es natürlich nicht leichter.

Aber nachgefragt, ob du die Abteilung wechseln kannst, hast du schon? Ich weiß jetzt nicht, wie dicke du mit dem Chef bist...aber offen rüber reden, auch dass du dich gern weiterentwickeln willst, mehr leisten kannst etc. Würde ja auch dem Unternehmen zu Gute kommen. Versuch es ihnen mal so zu verkaufen. Sofern die Männerriege dir überhaupt zuhört. So was macht mich ja echt wütend.

Meine engste Freundin ist Juristin. Seit Jahren versauert sie auf einer Halbtagsstelle und wird bei Aufstiegschancen stets vergessen. Dabei ist sie alleinstehend, hat keine Kinder und könnte und will mehr arbeiten. Aber in dem Unternehmen lässt man sie nicht. Ein neuer Job in unserer Region lässt sich auch nicht so leicht finden. Ihre Frustration reicht echt ins unermessliche. Aber außer immer wieder nach neuen Jobs schauen und sich bei der Chefin beschweren kann sie leider nicht machen.

Es ist hart, wenn einen der Job nicht gänzlich erfüllt, man dies aber gerne für sein Leben hätte. Wir verbringen da ja Stunden unseres Lebens. Und dass man diese Frustration mit nach Hause trägt, in die Familie, in die Beziehung ist klar. Und ich wüsste nicht, wie man das verhindern könnte.

04.11.2016 11:26 • x 1 #469


G
Liebe @Sway82 Danke das du mir so zuhörst. Ich merke erst jetzt beim schreiben, wie gefrustet ich bzgl. meines Jobs bin.

Bei uns gibt es interne Ausschreibungen, d. h. Stelle muss neu besetzt werden (oder wurde neu geschaffen) und hängt dann für Zeitraum XY aus, erst danach geht's an die Arbeitsagentur o. ä. Wir haben im Hause eine extra Recrouting-Abteilung, die sich darum kümmert, d. h. wenn du an einem Job interessiert bist, wendest du dich an die, die leiten die Bewerbung dann an den Abteilungsleiter weiter (in dessen Abteilung gesucht wird), dann nimmt alles seinen Lauf.

Das Problem an dem ganzen ist: Neue Stellen werden bei uns auf 2 Jahre befristet, immer. Da ich aber noch zum alten Eisen gehöre und seit 5 Jahren dabei bin, habe ich einen unbefristeten Vertrag, d. h. eine unbefristete Mitarbeiterin darf nicht in eine befristete Stelle versetzt werden (clever gemacht, so muss man internen Mitarbeitern nicht genau begründen, warum man sie nicht will) - außer man spricht mit dem Betriebsrat, der einem dann sagt Du Frau - daher nein. Hände gebunden

Das mit deiner Freundin hört sich mega schei. an, ich würde auch durchdrehen, wenn man so offensichtlich vergessen wird.

Und ja, du hast recht, das trägt man mit nachhause.

Mein Partner ist jetzt im 26. Jahr in seiner Firma und er hat so gar keine Ambitionen voran oder höher zu kommen - muss er ja auch nicht, aber ich bin da anders gestrickt.

04.11.2016 11:46 • #470


Sway82
Ich höre dir gerne zu. Kein Danke nötig
Und es ist gut, dass du so nun die Situation besser reflektieren kannst.
Dann findest du vielleicht auch raus, wo du ansetzen kannst.

Wenn du wirklich beruflich voran kommen willst und mehr erreichen willst...ich rede nicht unbedingt von mehr Geld, sondern von der Anerkennung, dass du selbst mit deiner Leistung zufrieden bist...dann streck die Fühler aus. Bleib nicht in diesem Unternehmen. Du brauchst diese Bestätigung im Job um zufrieden zu sein. Dann bist du auch privat glücklicher und entspannter. So bist du gestrickt. Das ist ok. Ich auch Dein Partner nicht. Auch ok.

Schau dich in deiner Branche um. Welche Möglichkeiten gibt es. Geh vielleicht auch das Risiko ein in einem anderen Unternehmen erst mal befristet anzufangen. Trau dir zu, sie von deiner Leistung überzeugen zu können, so dass sie dich unbefristet wollen.
Ich weiß nicht, wie das in deinem Unternehmen ankommt, wenn du das offen kommunizieren würdest, dass du nach einem anderen Job schaust. Meine Ex hatte damit mal Erfolg, ne Gehaltserhöhung rauszuhauen. Sie hat offen gesagt, dass sie sich nach einem anderen Job umsieht, weil sie hier zu schlecht bezahlt wird. Da ihr Chef wusste, dass man sich nach ihr die Finger leckt und es auch schon Angebote gab, ist er drauf eingegangen.

04.11.2016 12:01 • #471


G
Zitat von Sway82:
Ich höre dir gerne zu. Kein Danke nötig
Und es ist gut, dass du so nun die Situation besser reflektieren kannst.
Dann findest du vielleicht auch raus, wo du ansetzen kannst.

Ja, da hast du recht - danke dafür!

Wenn du wirklich beruflich voran kommen willst und mehr erreichen willst...ich rede nicht unbedingt von mehr Geld, sondern von der Anerkennung, dass du selbst mit deiner Leistung zufrieden bist...dann streck die Fühler aus. Bleib nicht in diesem Unternehmen. Du brauchst diese Bestätigung im Job um zufrieden zu sein. Dann bist du auch privat glücklicher und entspannter. So bist du gestrickt. Das ist ok. Ich auch Dein Partner nicht. Auch ok.

Schau dich in deiner Branche um. Welche Möglichkeiten gibt es. Geh vielleicht auch das Risiko ein in einem anderen Unternehmen erst mal befristet anzufangen. Trau dir zu, sie von deiner Leistung überzeugen zu können, so dass sie dich unbefristet wollen.

Oh, da habe ich Angst. Ich bin Ü40 und befristet irgendwo anzufangen.... Das ich Vorgesetzte überzeugen kann, das glaub ich schon, merke ich in meinen Beurteilungsgesprächen und auch im Umgang mit dem Vorstand, aber ich hätte in einer neuen Firma schiss, was ist, wenn die mich zwar behalten wollen, es aber aus irgendwelchen Gründen nicht geht? Auf der Straße stehen - davor habe ich Angst, da bin ich wohl echt zu sehr auf finanzielle Absicherung fokussiert (na ja, hab halt immer meine Kinder im Kopf; die Große geht in 1,5 Jahren studieren usw. usf.). Aber ich werde definitiv schauen, wo was machbar ist. Wenn ich mir überlege, so wie jetzt bis zur Rente; nein, da geht es mir wie dir - will ich nicht.


04.11.2016 12:07 • #472


Sway82
Die Angst verstehe ich voll und ganz. Die finanzielle Sicherheit ist einfach das A und O für dich und die Kids. Da würde ich auch nur kalkulierbare Risiken eingehen. Zumindest im Moment...
Aber versuch es doch wirklich mal mit der offensiven Tour. Sag deinem Vorgesetzten, der Personalabteilung oder wer auch immer da der richtige Mann in dem Unternehmen ist, was Sache ist. Sag ihnen, dass du unzufrieden bist und biete aber gleich die Lösung mit dazu: Wechsel in den Vertrieb. Und dann sei hartnäckig
Ein guter Arbeitgeber will dass seine Mitarbeiter zufrieden sind. Dann sind sie ja produktiver.

04.11.2016 12:11 • x 1 #473


G
Ja, ich denke, da wird ein Termin mit dem Abteilungsleiter fällig

04.11.2016 12:12 • #474


Sway82
Zitat von Grace_99:
Ja, ich denke, da wird ein Termin mit dem Abteilungsleiter fällig


Jepp! Mach das mal.
Und vielleicht magst du über dieses Problem mit deinem Partner reden? Dann kann er verstehen, wenn du hin und wieder etwas unzufrieden, gelangweilt etc. bist...und somit weiß er, es hat nichts mit ihm zu tun.

04.11.2016 12:14 • x 1 #475


G
Zitat von Sway82:

Jepp! Mach das mal.
Und vielleicht magst du über dieses Problem mit deinem Partner reden? Dann kann er verstehen, wenn du hin und wieder etwas unzufrieden, gelangweilt etc. bist. und somit weiß er, es hat nichts mit ihm zu tun.

Das habe ich schon (also mit ihm über die Arbeit geredet). Da er aber nicht so Karriereversessen ist, hört er mir zwar zu, aber rät mir z. B. nicht, mich zu bewerben, sondern nur zu denken Augen zu unddurch, 8 Std. Arbeit, danach Feierabend und dort bleiben - er denkt da halt sehr an die Sicherheit und sagt selbst, dass ihm das, was mich da so stört etc. abgeht.




04.11.2016 13:03 • #476


Sway82
Zitat von Grace_99:


Er muss ja deine Situation, deinen Frust nicht nachvollziehen können. Lediglich respektieren, dass du da so tickst und dass dich das auch im privaten beeinflusst. Verständnis haben für dich, dass dich dein Job nicht immer zufrieden stellt. Da muss er über seinen Tellerrand schauen.

04.11.2016 13:09 • x 1 #477


G
Das tut er ja - also über den Tellerrand hinaus schauen und er weiß ja auch, dass ich da anders ticke als er. Aber ich glaube, er ist davon schon etwas genervt, weil das Thema Job in letzter Zeit oft Thema war.

04.11.2016 13:19 • #478


Sway82
Zitat von Grace_99:
Das tut er ja - also über den Tellerrand hinaus schauen und er weiß ja auch, dass ich da anders ticke als er. Aber ich glaube, er ist davon schon etwas genervt, weil das Thema Job in letzter Zeit oft Thema war.


Nun ja, es beschäftigt dich wohl sehr.
Noch ein Grund mehr, da mal in die offensive nun zu gehen.

04.11.2016 13:26 • x 1 #479


G
Da hast du nicht unrecht; ich war irgendwie mein ganzes Leben immer auf der Suche nach Neuem, ist erst durch die Kinder ruhiger geworden. Ich habe z. B. jahrelang als Flugbegleiterin gearbeitet, ganz fern ab von meiner Ausbildung seinerzeit, aber mich hats gereizt und ich habe den Job gern gemacht, viel gesehen von der Welt usw. usf. - ich habe mich immer gehetzt gefühlt, nie angekommen, weder im Job, noch in Beziehungen, noch in Wohnungen. Seit ein paar Jahren ist das etwas anders geworden (wie gesagt Kinder und vielleicht auch wegen dem Alter), aber jetzt merke ich, dass dieses Gefühl wieder durchbricht, schwer zu beschreiben.

04.11.2016 13:32 • #480


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