Der Thread wurde schon länger nicht mehr von mir befüllt, obwohl zwischenzeitlich viel passiert ist - worauf ich nicht eingehen mag, weil das den Rahmen sprengen würde und es schwer ist, eine Beziehung objektiv zu betrachten fürchte ich.
Was mich allerdings seit jeher beschäftigt ist die Tatsache, dass das mit den Freunschaften gefühlt schwieriger, als leichter wird - oder irre ich mich da? Wie hat sich das bei euch im Laufe der Jahre verändert?
Ich habe nach wie vor ein tolles Umfeld mit vielen großartigen Menschen. Aber gerade enge Verbindungen haben in den letzten Jahren gelitten, einige davon sind nicht mehr existent. Ich habe den Eindruck, dass vor allem durch die eigene mentale Entwicklung und besseres Grenzenziehen viele Freundschaften kaputtgehen, weil die jeweiligen Personen oft gar nicht mit Kritik umgehen können und das als Angriff auf ihre ganze Person begreifen. Mit manchen lebt man sich natürlich auch einfach auseinander, aber das meine ich in diesem Fall nicht. Ich versuche dann immer deutlich zu machen, dass es mir um eine ganz konkrete Situation oder eine bestimmte Verhaltensweise geht (bspw. wochenlange Funkstille, das Vergessen von wichtigen Ereignissen oder dauernde Absagen bzw. nie selbst nach Verabredungen fragen), und obwohl ich das so diplomatisch wie möglich formuliere, werde ich angegriffen und hinterher ignoriert. Aber wie soll man denn Konflikte lösen, wenn nicht durch Gespräche? Vermutlich soll es dann einfach nicht sein, aber es macht mich natürlich traurig, wenn zB nach über zehn Jahren wegen soetwas eine Freundschaft zerbricht. Es kam schon oft genug vor, dass man mich kritisiert hat, aber ich habe immer versucht, erstmal Verständnis zu haben und meinen Anteil zu erkennen, ehe ich mich verteidige (wenn die Situation es hergibt, kann natürlich auch mal passieren, dass man einfach sch. baut).
Diese Enttäuschungen machen mir zu schaffen. Meine Freunde sind neben meiner Familie die wichtigsten Menschen in meinem Leben; meine Eltern wohnen auch gar nicht mit mir in einer Stadt, sodass ich im Alltag sehr auf erstere angewiesen bin, wenn es um mein Sozialleben geht. Ich finde es natürlich auch schade, dass ich immer die zweite Wahl bin, wenn der- bzw. diejenige einen Partner hat.
Ich fühle mich deswegen öfters einsam, aber ich sehe es auch nicht ein, mich schlecht behandeln zu lassen, um Freundschaften auf Teufel komm raus aufrecht zu erhalten.
Mich würde einfach interessieren, wie das bei anderen so ist und ob sie dieses Gefühl bzw. dieses Phänomen auch bei sich beobachten; vielleicht komme ich mir dann weniger komisch vor.
04.03.2023 16:16 •