Ein letztes Mal kämpfen? Kann nicht Loslassen

Lustig, habe jetzt auch einen Ratgeber gekauft und heute gelesen (weiß nicht, ob man den Titel nennen darf, Goodbye Herzs. ), da steht drin, dass man auf jeden Fall, wenn einem danach ist, einen letzten Brief schreiben soll. UND abschicken. Weil man es sonst in ein paar Jahren bereut. Auch, wenn es keinen reellen Anlass mehr für eine Wiedervereinigung gibt und man einfach nur seine Wut rausschreiben möchte. Weil das dann beim Abschluss hilft. Nun setze ich gerade einen ersten Entwurf auf und bin mir unsicher, was ich überhaupt möchte. Weil, irgendwie beim Schreiben . ich weiß nicht, ob ihn zurück möchte, ich müsste ihn sehen, um ihn von seinem Podest runter zu holen. Deshalb wollte ich so unbedingt ein echtes Treffen. Oder zumindest ein Telefonat, dass ihn als Person wieder relativiert hätte. Aber er geht ja nicht ans Telefon (ja, habe ich heute auch probiert ).

Interessant war auch, dass die Autorin schreibt, dass man durch Liebeskummer im Hirn nachweislich wie ein J. auf Entzug ist, nur dass das, was die Dro. ist (der Ex) das ist, was einem gleichzeitig weh tut.

Und von diesem Forum schreibt der Ratgeber auch, dass das sehr gut beim Verarbeiten hilft, sich hier mit den Leuten auszutauschen. Immerhin machen wir das also schon ganz richtig .

Zitat von stillsad:

da steht drin, dass man auf jeden Fall, wenn einem danach ist, einen letzten Brief schreiben soll. UND abschicken. Weil man es sonst in ein paar Jahren bereut.

Goodbye HS klingt jetzt nicht sonderlich seriös, aber kenne das Buch und dessen Qualität nicht ... ich habe vor 12 jahren auch schon mal einen Brief abgeschickt, hat natürlich nichts fundamental bewirkt, kam aber ok an. Vielleicht hat's auch minimal zum Abschließen geholfen, weil erst einmal keine Reaktion drauf kam, und eben klar war, es bringt Null!
Ich würde es nicht noch einmal machen.
aber nach wie vor: es ist nach ein paar Jahren irgendwie egal, ob man dann noch ein halbwegs lockeres Verhältnis zum Ex hinbekommt, ist eher Sache der Persönlichkeiten. Für den Moment ist es gutes Dampfablassen, aber der Dampf kommt zurück, und es ändert sich nur minimal etwas ... nur die Zeit läßt den Dampf verpuffen, nichts anderes.

Zitat von stillsad:

dass man durch Liebeskummer im Hirn nachweislich wie ein J. auf Entzug ist,

so habe ich das auch immer empfunden ... und deshalb ist es eigentlich besser, nicht den Stoff zu sehen ...

Ich fand das buch gut und es hat mich hier ins forum gebracht

Ich finde es tatsächlich auch gut geschrieben und sehr viel wahres dran. Nun sitze ich aber heulend die komplette Nacht vor meinem Abschiedsbrief, aber realisiere, dass ich mich nicht verabschieden kann, weil ich ihn ja noch möchte. Obwohl er gemein und fies zu mir war. Mein Kopf weiß es, aber im Herzen kommt es einfach nicht an. Und meine Freunde sind tatsächlich langsam genervt von mir, weil ich mich ständig im Kreis drehe. Das spüre und merke ich. Bzw. sagen sie mir auch.

Ich weiß wirklich nicht mehr, was ich machen soll. Habe Angst, dass ich, selbst wenn ich den Brief abschicke, immer noch nicht abschließen kann. Weil das einzige, was ich mir wünsche ist er. Und zwar so, wie er war, bevor er Schluss gemacht hat und noch verliebt war. Und ganz ehrlich: Bei dem Brief schreibe ich mir alles von der Seele, aber wäre ich er, ich würde ih nicht zu Ende lesen, weil natürlich auch viele Vorwürfe kommen. Und am Ende dann ein: Ach, also eigentlich bist du ein A., aber wenn es dir nichts ausmacht, dann lass einen Schlussstrich ziehen und noch mal neu beginnen. Pffff ...