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Ein neues Leben hat begonnen, zumindest für mich

E
Hallo zusammen,

ich habe auf der Seite schon viel gelesen und mich jetzt einmal angemeldet da ich auch so meine Sorgen habe und mich gerne mal mit euch austauschen möchte.

Ich bin inzwischen von meiner Frau einige Tage getrennt (Räumlich), ich bin inzwischen 34 Jahre. Unsere Beziehung lief ohne Probleme 17 Jahre, 11 Jahre davon waren wir verheiratet bzw. sind es noch. Wir haben zwei Kinder eines 10 Jahre das andere in kürze 4 Jahre alt. Nun ja meine Frau (ich schreibe hier einfach mal Frau und nicht Ex, ihr wisst ja wer gemeint ist) hat mich nun im Mai mit einem Arbeitskollegen betrogen. Es war Anfang Mai das ich ein seltsames Verhalten feststellte, sie kam immer später von der Arbeit, manchmal vier oder mehr Stunden später. Sie pflegte sich auffällig und behütete ihr Smartphone wie einen Schatz. Eines Abends als sie mit einer Verspätung von zehn Stunden von der Arbeit kam und sich mit dem Smartphone wieder zurückgezogen hat war meine Geduld am Ende und ich hatte ja schon eine Vermutung. Also nahm ich das Smartphone in ihrem Beisein und musste lesen das sie sich von ihrem Mann trennen wird. Ein sehr mieser Abend für mich, ich musste erst einmal raus und habe nach 15 Jahre das erste mal wieder ein Päckchen Zig. gebraucht. Nun ja, den Rest der Nacht habe ich dann in einem undefinierten Zustand verbracht.

Am nächsten Tag hatten wir eine Aussprache und sie gestand mir einen anderen kennengelernt zu haben für den sie Gefühle haben will. Natürlich versuchte ich über die kommenden Wochen die Ehe zu retten, erst gestand sie mir das sie ihn geküsst hätte, dann später war S. im Spiel. Dann wieder angeblich kein S. und plötzlich doch die Angst doch schwanger zu sein, danach wieder angeblich überhaupt nichts gewesen. Was nun genau war weiß ich nicht, aber ich gehe mal vom schlimmsten aus. Ich habe dann auch für mich beschlossen das es keinen Sinn mehr macht, da ich an meiner Frau Seiten kennenlernen musste von denen ich nie geahnt hätte. Wir beschlossen also uns zu trennen. Wir waren gemeinsam bei meinem Anwalt zwecks Scheidung und zum 30.06.2018 habe ich die gemeinsame Wohnung verlassen. Wir sind uns einig mit gemeinsamen Sorgerecht und die Kinder verbleiben bei ihr. Ich wohne nur wenige Minuten entfernt.

So viel zur Vorgeschichte. Ich hatte noch Ende Mai wirklich eine Tiefphase und konnte stundenlang heulen, wobei ich solche intensive Gefühle von mir eigentlich nicht kenne. Nun ja, mit dem Tag der Trennung machte es bei meiner Frau auch Klick und sie merkte was jetzt passiert. Wobei sie die ganze Zeit über keine Gefühle zeigte, keine Trauer, keine Wut, einfach nichts. Entweder ist sie wirklich so kalt oder sie hat ihre innere Leere wegen welcher sie schon mehrfach in Behandlung war doch nicht überwunden. Aber das spielt nun für mich keine Rolle mehr.

Nun zum eigentlichen Thema. Ich habe beim Sanieren meiner Wohnung viel Zeit zum nachdenken gehabt und ich verstehe warum die Ehe scheitern musste. Es war so das ich meiner Frau immer den Rücken freigehalten habe und sie sich entfalten konnte. Wenn sie mal weggehen wollte habe ich die Kinder gemacht, wenn sie Schichten arbeiten musste war ich da und habe alles im Haushalt und Kinder gemacht. Es kam aber nie etwas zurück, keine Anerkennung oder Zärtlichkeiten. Ich habe also die letzten Jahre nur dafür gelebt das sie ihr Ding machen kann und habe mich völlig vernachlässigt. Das ist mir inzwischen klar und ich empfinde die Trennung nicht als schlimm sondern eher als Befreiung. Trotz dem noch emotionalen Chaos geht es mir unterm Strich besser weil ich jetzt irgendwie frei bin.

Nun, nachdem ihre Affäre mit einem verheirateten Arbeitskollegen nun gescheitert ist und sie aufgrund der geheimen Beziehung nun auch ihre Arbeit verlieren wird (Pflegeberuf und eine Zusammenarbeit mit einem Kollegen in einer Beziehung ist verboten wegen Schutz der Hilfebedürftigen) da ihr Arbeitgeber das ganze erfahren musste geht es ihr entsprechend schlecht. Das eigentliche Problem das ich nun habe ist das meine Frau mich trotz allem noch komplett in ihr Leben einspannt oder einspannen will. Bedeutet sie arbeitet in der Altenpflege wo sie natürlich Schichten arbeiten muss. Nun meint sie jedoch das gemeinsames Sorgerecht bedeutet das ich jederzeit die Betreuung übernehmen muss so wie es ihr in den Plan passt. Klar betreue ich die Kinder gerne, aber ich finde es nicht gut was sie dort macht. Im Prinzip wollte sie die Trennung und die Kinder bei sich, auf der anderen Seite will sie nicht mit den Konsequenzen leben die der Schritt mit sich bringt. Wenn sie nun also plötzlich einen Spätdienst machen muss, dann ist das Drama groß wenn ich sage das ich die Kinder nicht betreuen kann weil ich selbst Termine habe, dann wird gleich Argumentiert das wir das Sorgerecht ja nicht teilen müssen wenn ich eh nicht helfe.

Was würdet ihr mir raten? Ich will und kann ihr einfach nicht mehr den Rücken freihalten. Unterstützen ja, kein Problem, aber dieses ständige fordern ist Mist. Ich habe jetzt mein Leben und will bzw. werde mein Leben nicht mehr auf Ihre Pläne ausrichten. Ich glaube auch ehrlich gesagt nicht das man mir einen Strick daraus drehen kann z.B vor einem Familiengericht wenn ich sage das ich nicht ständig nach ihrem WIllen die Kinderbetreuung ohne Absprachen übernehmen kann und will. Immerhin habe ich ein eigenen Leben und auch Verpflichtungen sowie eine Arbeit. Da kann ich nicht ständig Mo-Fr arbeiten und dann am Wochenende noch ab 4 Uhr einen fremden Haushalt mitführen. Mal davon abgesehen das so etwas im Trennungsjahr alles andere als angebracht ist.

Ich bin mal auf eure Meinungen und Erfahrungen gespannt.

02.07.2018 21:55 • #1


W
Hallo und Willkommen,
das ist eine unschöne Situation, in der du dich befindest. Du machst aber immerhin einen relativ gefassten Eindruck.

Wenn du und deine Frau euch nicht einigen könnt, solltet ihr vielleicht das Jugendamt als Vermittler hinzuziehen. Es gibt ja auch Dinge wie Unterhalt / Trennungsunterhalt / Ehegattenunterhalt zu regeln. Gerade auch für die Kinder solltet ihr euch da friedlich einigen, so gut es möglich ist.
Da ich selbst noch am Anfang meiner eigenen Trennung stehe, kann ich dir da nicht viel mehr helfen.

Was ich dir aber raten kann ist, dass du versuchen solltest, die Paarebene und die Elternebene zu trennen.
Ihr seit Eltern, du bist Papa... was auch immer du machst bzw nicht machst, um sie und ihr Verhalten nicht noch weiter zu fördern und zu belohnen: Du musst darauf achten, dass nicht die Kinder darunter leiden.
Ich hatte mir oft vorgenommen - und ertappe mich oft dabei, dass die Gedanken wiederkommen - dass meine Frau spüren soll, dass ich sie supported habe und ihr das fehlen wird... Ich wollte ihr Leben so nicht weiter unterstützen. Als ich dann ausgezogen bin, war für mich aber irgendwie selbstredend, dass das nur Trotz war und nicht zum Wohl der Kinder dient.

Nimm deine Kinder, wenn es dir möglich ist und versucht euch im Zweifel dann beim Unterhalt zu einigen.
Und niemand zwingt dich, für sie ihren Haushalt für sie zu führen. Es geht hier nur um EURE Kinder.

02.07.2018 22:10 • x 1 #2


A


Ein neues Leben hat begonnen, zumindest für mich

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Lebensfreude
Es geht doch bei der Betreuung um Eure gemeinsamen Kinder.
Deine Frau ist auf ihre Arbeit angewiesen.
Ihre Schichten legt sie ja nicht so, dass es Dir schadet, oder?
Sie muß manchmal einspringen.
Bei allem Verständnis für Deinen Schmerz, aber:
es geht um die Kinder, um deren gute Versorgung (und das hat nix damit zu tun, dass Du ihr den Rücken frei hältst.

02.07.2018 22:13 • #3


S
Hallo Eduart,

das ist schon ein starkes Stück, was deine Noch-Frau da mit dir abgezogen hat bzw. abzieht. Sie scheint nur auf ihren Vorteil bedacht zu sein. Ich habe selber keine Kinder und daher keine Ahnung, wie das hinsichtlich der Betreuungszeiten bei geteiltem Sorgerecht aussieht. Vom reinen Verstand her würd ich aber sagen, dass da eine ganz klare Regelung gefunden werden muss im Sinne der Kinder und auch in deinem Sinne. Da müsste dir dein Rechtsanwalt sicher weiterhelfen können.

Ich wünsch dir alles Gute.

LG Sunflowerwave

02.07.2018 22:14 • #4


vivianjulie18
Halli hallo,
Ich würde einfach feste umgangszeiten festsetzten bzw. Festsetzen lassen. Für sie den allzeit bereiten Kasper zu spielen, sollte ausfallen. Arbeite selbst als Krankenschwester und wenn man aufgrund der Kinder keinen spontanen Dienst machen kann, dann ist das eben so. Das muss SIE mit ihrem AG klären, das sich in der Hinsicht eben was geändert hat.
Kannst du die Kinder nicht zu dir holten, wenn Papa Zeit ist?

Lg

02.07.2018 22:20 • #5


E
Danke für eure Anregungen. Es geht mir nicht darum ihr zu schaden und unterstützen ist auch nicht das Thema. Was mich aber sehr stört ist das sie ohne Rücksicht und gegenseitigen Abstimmungen ihren Alltag plant ohne zu berücksichtigen das wir getrennt sind.

Ich versuche ihr auch nicht irgendwas schlecht zu machen, oder ihr Steine in den Weg zu legen, es geht mir nur darum das sie jetzt nicht ständig nur fordern kann und darf. Das Wohl der Kinder ist mir sehr wichtig, aber wenn ich vor der Wahl stehe selber meinen Lebensunterhalt durch meine Arbeit zu bestreiten oder ihre Arbeit zu schützen indem ich ständig einspringe oder Urlaub nehme, dann ist ganz klar mein Leben für mich wichtiger und nicht ihres an dem ich ja nicht mehr teilhaben soll.

Wie gesagt Unterstützen ja, aber nicht nur einfordern ohne Rücksicht auf mich.

02.07.2018 22:26 • x 1 #6


BrokenHeart
Ich finde, Du bist auf einem guten Weg für Dich.
Du hast die Geschichte -trotz allem Schmerz- gut reflektiert.

Wichtig sind für Euch: Ganz klare und eindeutige Vereinbarungen.
Alles andere und auf Zuruf geht in die Hose.

02.07.2018 22:28 • #7


vivianjulie18
Klare Zeiten und Regelungen, dann kann sie ihren Dienstplan danach richten. Mich fragt als allein erziehende auch niemand wie ich es mache.
Sie hat einen Mund zum reden, damit geht sie zum AG und schildert ihre Situation. Sollte als Erwachsene Frau nicht schwer sein.
Sie will weiter die Kontrolle über alles haben meiner Meinung nach und da solltest du nicht mitspielen.
Feste Regelung und danach wird geplant.

02.07.2018 22:34 • #8


Gretel
Zitat von vivianjulie18:
Klare Zeiten und Regelungen, dann kann sie ihren Dienstplan danach richten.


@vivianjulie18

Sie KANN nicht ihren Dienstplan danach richten.
Der wird ihr vorgesetzt.

Nur in einzelnen Schichten könnte sie tauschen, falls sich ein/e Kollege/in dazu bereit erklärt.

02.07.2018 22:40 • #9


vivianjulie18
Zitat von Gretel:

@vivianjulie18

Sie KANN nicht ihren Dienstplan danach richten.
Der wird ihr vorgesetzt.

Nur in einzelnen Schichten könnte sie tauschen, falls sich ein/e Kollege/in dazu bereit erklärt.

Sie soll mit ihrem Arbeitgeber über ihre veränderte Situation sprechen, dann kann man durchaus den Dienstplan entsprechend gestalten. Kein AG kann eine Mutter mit 2 kleinen Kindern zum Nachtdienst verdonnern oder spät, wenn sie in dieser Zeit keine Betreuung hat. Außerdem kann man um eine Muttischicht bitten.
Geht alles wenn man will.
Warum sollte er seinen Beruf und seine Finanzen aufs Spiel setzen, damit sie arbeiten gehen kann?
Sie muss schon ein wenig selbst den hintern zusammen kneifen und ihr Leben ohne ihn in den Griff bekommen, sie hat diese Entscheidung doch herbei geführt.

02.07.2018 23:07 • #10


VictoriaSiempre
Ich würde Dir/Euch raten, mit Hilfe eines Mediators Regelungen zum Umgang mit den Kindern zu finden. Das ist günstiger und nervenschonender als vor Gericht Dinge zu klären und evtl. auch hilfreicher, als gleich das Jugendamt einzuschalten.

Habt Ihr eine 50:50-Regelung bzgl. der Kinder eingeplant? Das würde sich anbieten, wenn Ihr beide vollzeit berufstätig seid. Natürlich sollten die Kinder von Dir auch ansonsten in der Papazeit in Deiner Wohnung leben und betreut werden - ich verstehe deshalb Deine Verweis auf doppelte Haushaltsarbeiten nicht.

Ich will das Verhalten Deiner Frau nicht entschuldigen - aber Ihr habt Euch blutjung kennen gelernt und Euch vielleicht auseinander entwickelt. Passiert leider. Darunter sollten aber die Kinder nicht leiden.

Für die erste Zeit würde ich auch empfehlen, die Zuständigkeiten bzgl. der Kinderbetreuung ganz eindeutig zu regeln. Dann habt Ihr an dieser Stelle keine unnötigen Konflikte, in der ja gerne mal Paar- und Elternebene vermengt werden. Findet eine verbindliche Regelung (s. o., vielleicht mit Mediation) und daran müsst Ihr Euch beide halten.

Die Kinder werden älter, die Verletzungen weniger - ich drück die Daumen, dass es irgendwann auch im Sinne der Kinder entspannter wird bei Euch.

02.07.2018 23:20 • x 2 #11


Waldmann
Alles Zicken !Gruß

02.07.2018 23:28 • x 1 #12


Gretel
Zitat von vivianjulie18:
Sie soll mit ihrem Arbeitgeber über ihre veränderte Situation sprechen, dann kann man durchaus den Dienstplan entsprechend gestalten. Kein AG kann eine Mutter mit 2 kleinen Kindern zum Nachtdienst verdonnern oder spät, wenn sie in dieser Zeit keine Betreuung hat. Außerdem kann man um eine Muttischicht bitten.
Geht alles wenn man will.


Nein.
Ich bin selber öfter als freiberufliche Altenpflegerin unterwegs und bekomme das genau mit bei den Kolleginnen.
- Da geht garnichts. -
Okay, man kann sagen, dass NDs nicht angesagt sind, aber dies nur bei Neueinstellung. Oder ärztlichem Attest.

Und es gibt Einzelfälle, wo alleinerziehende Muttis erst um 8:00 zur Frühschicht erscheinen dürfen, weil sie ihre Kids in die Kita bringen müssen. - Die werden dann angefeindet von den anderen Kolleginnen, die die Arbeit bis 8:.oo zu erledigen haben usw.

02.07.2018 23:29 • #13


VictoriaSiempre
Da in kaum einen Bereich so viel Nachfrage an Kräften ist wie in der Altenpflege sind die Chancen für die (Ex)Frau nicht schlecht.

Nur muss sie ihre Bedürfnisse deutlich formulieren und klar vertreten. Sie kann sich eben nicht mehr - wie in der Zeit des ehelichen Zusammenlebens - darauf verlassen, dass @Eduart jederzeit auch kurzfristig einspringt.

Andererseits sind es auch Eduarts Kinder und er wird sicher wollen, dass die gut versorgt sind. Es kann kaum in seinem Interesse sein, dass die Mutter ohne Job dasteht, weil die Betreuung nicht mehr klappt, denn u. U, wird er dann auch seiner Ex gegenüber unterhaltspflichtig. Wird da keine Lösung gefunden, dann kann es häßlich werden - wer braucht sowas? Am wenigsten die Kinder.

02.07.2018 23:42 • x 1 #14


BrokenHeart
@Gretel gar nicht gibt es gaaar nicht .....
Es gibt für fast alles eine Lösung und es gibt auch AG, die das respektieren

Ich steh nicht auf Toyota, aber NICHTS ist unmöglich

02.07.2018 23:47 • #15


A


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