Einfach aufgeben/ Keine Initiative

Der Trennungsgrund bei uns ist im großen und ganzen die absolut fehlende Initiative meines Mannes für irgendwas. Und wie ich diese Worte schreibe höre ich selber wie komisch das klingt - der Fehler liegt ja nie nur bei einem. Aber trotzdem: Seid Jahren existiert dieser Mann nur trifft aber keine einzige Entscheidung - und auch jetzt: Wenn ich sage wir trennen uns dann machen wir das - würde ich sagen (wie schon so oft) wir kämpfen für unsere Familie um die Beziehung dann bleiben wir zusammen. Ich hab wirklich an das in guten wie in schlechten Zeiten geglaubt- und ich verstehe einfach nicht wie ein Mensch so sein kann. Man ergibt sich doch nicht einfach so in sein Schicksal und tut als hätte man keinerlei Einfluss auf sein Leben, sein Handeln und seine Entscheidungen. Immer wieder spüre ich den Impuls zu sagen hey wir schaffen das - aber mittlerweile weiß ich dass von ihm da nichts kommt- er sitzt alles aus egal in welche Richtung. Versteht jemand mein Problem oder geht es jemandem ähnlich?!

Dein Problem ist verständlich und es gibt hier einige ,denen es auch so ergangen ist.
Hat dein Mann generell Probleme, Entscheidungen zu treffen,bleibt insgesamt eher passiv oder hat es langsam begonnen?Wie seid ihr von euren Persönlichkeiten?
Hast du von Trennung gesprochen, weil du sie ernsthaft möchtest oder weil du ihn aus der Reserve locken wolltest?
Was er mit dem Wenn wir uns trennen,ist es so ,wenn nicht, dann auch gut rüberbringt, ist schon verletzend ,ist es vielleicht eine Art Trotzreaktion?

Hat er Depressionen?

Guten Tag,
..ich verstehe Dich gut.
Mein Exmann hat mir ( nach der Scheidung) mal gesagt er habe sich immer mehr kleingehalten und nicht respektiert gefühlt weil immer nur mein Wille gegolten habe.Letzendlich habe er dann eben alles nur noch abgenickt weil er es für sinnlos gehalten habe seine Meinung zu sagen.
Er hat sich klein gefühlt und ich mich mit allem total im Stich gelassen.Egal um was es ging :.. *ja mach mal. / ist mir doch egal../keine Ahnung../ etc......
Ist das bei euch ähnlich ?
Frohes neues Jahr Dir....trotzdem und gerade deshalb:-)

Zitat von gastfrau0101:

Er hat sich klein gefühlt und ich mich mit allem total im Stich gelassen.Egal um was es ging :.. *ja mach mal. / ist mir doch egal../keine Ahnung../ etc......
)

Ja genau das trifft den Nagel auf den Kopf - wir haben auch darüber schon 1000mal gesprochen. Er meinte er will mich nicht enttäuschen wenn er etwas anders machen will - aber genau das enttäuscht einen, weil der andere nicht ehrlich ist. Ich hab auch 1000mal versucht sein Selbstwertgefühl aufzubauen aber es führt leider nirgends hin.

Hm ... das erinnert mich an einen Verwandten von mir. Über all die Jahre hat er aufgehört, sich durchzusetzen, weil er nicht gegen seine Frau ankommt. Egal was er tut, er macht es in ihren Augen sowie so nicht richtig. Sie bestimmt alles, wenn er sich durchzusetzen versucht, macht sie ihm Vorwürfe. Gleichzeitig beschwert sie sich über seine lasche Art. Ich hab ihr schon öfter gesagt, dass sie mit keinem anderen Mann klar käme, weil neben ihrer Meinung keine andere existieren darf. Das allerdings bestreitet sie, obwohl alle in ihrem Umfeld das so sehen.

Könnte das bei dir auch so sein?

Zitat von EchtJetzt:

Hat dein Mann generell Probleme, Entscheidungen zu treffen,bleibt insgesamt eher passiv oder hat es langsam begonnen?Wie seid ihr von euren Persönlichkeiten?
Hast du von Trennung gesprochen, weil du sie ernsthaft möchtest oder weil du ihn aus der Reserve locken wolltest?

Ja mein Mann ist generell so - war es wohl auch schon immer es fiel nur Anfangs nicht auf- als es dann klar war das wir ein Problem haben gab es zick verschiedene Lösungsversuche- ich hab immer versucht zu verstehen was los ist und dann war es doch plötzlich was anderes womit er nicht klar kam. Ich meine das mit der Trennung genauso und bin überhaupt nicht der Typ der etwas anderes sagt als er meint - ich versteh nur nicht wie es soweit kommen konnte obwohl aus meiner Sicht die Probleme leicht zu beheben wären. So gesehen sind er und ich von unseren Persönlichkeiten das Gegenteil- ich bin direkt, offen, aktiv und optimistisch, er sitzt wie der Vogel Strauß mit dem Kopf im Sand.

Zitat von Butz:

Hat er Depressionen?

Auch das hab ich ihn vor Jahren schon gefragt und Ihn gebeten sich Hilfe zu suchen - aber wissen tu ich es nicht, es spricht aber manches dafür.

Mein Ex war ähnlich. In unserer Beziehung musste mehr oder weniger ich immer die Initiative ergreifen, obwohl ich mich wahrlich nicht darum gerissen habe.

Sogar an seinem Geburtstag habe ich alles entscheiden müssen.
Wir sind in Heidelberg rumgelaufen, auf der Suche nach einem Restaurant. Er konnte sich nicht mal hier entscheiden.
Auf der anderen Seite fühlte er sich aber von mir immer gegängelt. Aber eigene Ideen - bloß nicht -

Zitat von tesa:

Hm ... das erinnert mich an einen Verwandten von mir. Über all die Jahre hat er aufgehört, sich durchzusetzen, weil er nicht gegen seine Frau ankommt. Egal was er tut, er macht es in ihren Augen sowie so nicht richtig. Sie bestimmt alles, wenn er sich durchzusetzen versucht, macht sie ihm Vorwürfe. Gleichzeitig beschwert sie sich über seine lasche Art. Ich hab ihr schon öfter gesagt, dass sie mit keinem anderen Mann klar käme, weil neben ihrer Meinung keine andere existieren darf. Das allerdings bestreitet sie, obwohl alle in ihrem Umfeld das so sehen.

Könnte das bei dir auch so sein?

Nein und ja - ich bin ganz und gar nicht rechthaberisch aber ich diskutiere gern und muss verstehen wie der andere zu seinem Standpunkt kommt. Ich kann auch gut damit Leben anderer Meinung zu sein. Aber ich empfinde es als verletzend und feige wenn der andere sich dann einfach aus der Affäre zieht. Man kann sich selbst nun mal nicht schwächer und kleiner machen damit der andere sich stärker fühlen kann- man kann nur versuchen dem anderen beim entwickeln der eigenen Stärke zu helfen. Das ist aber wieder mit Eigeninitiative verbunden und da fehlt es dann vermutlich auch bei deinem Verwandten

Zitat von Elvisett:

Nein und ja - ich bin ganz und gar nicht rechthaberisch aber ich diskutiere gern und muss verstehen wie der andere zu seinem Standpunkt kommt. Ich kann auch gut damit Leben anderer Meinung zu sein. Aber ich empfinde es als verletzend und feige wenn der andere sich dann einfach aus der Affäre zieht. Man kann sich selbst nun mal nicht schwächer und kleiner machen damit der andere sich stärker fühlen kann- man kann nur versuchen dem anderen beim entwickeln der eigenen Stärke zu helfen. Das ist aber wieder mit Eigeninitiative verbunden und da fehlt es dann vermutlich auch bei deinem Verwandten

Nein! Ich sitze oft daneben und sehe, dass andere keine Chance haben, egal mit welchem Argument und um des Friedens Willen geben alle - einschließlich mir - nach.

Zitat von tesa:

Nein! Ich sitze oft daneben und sehe, dass andere keine Chance haben, egal mit welchem Argument und um des Friedens Willen geben alle - einschließlich mir - nach.

Dann liegt die Sachlage da anders und es gibt sicherlich furchtbar herrische Menschen - die Aussage mit dem Frieden ist meiner Meinung nach trotzdem Quatsch. Was für ein Frieden ist es denn sich einfach vor der Auseinandersetzung zu drücken? Man hat doch immer eine Option etwas zu tun - und sei es zu gehen! Physisch zu bleiben während man psychisch verschwindet ist unfair. Zumal man es sich in einer Opferrolle ganz gemütlich einrichten kann.
Versteh mich nicht falsch ich kenn die Situation bei euch nicht, ich seh das halt Situationsbedingt eher von der anderen Seite

Wie war sein Elternhaus? Wurde er da auch schon gegängelt? Konnte nie etwas recht machen?
Oder ist er eher der phlegmatische, den seine Mutter auch damals schon nicht vor die Türe bekam?

Zitat von Perzet:

Wie war sein Elternhaus? Wurde er da auch schon gegängelt? Konnte nie etwas recht machen?
Oder ist er eher der phlegmatische, den seine Mutter auch damals schon nicht vor die Türe bekam?

Er ist erst mit 33 zwei Jahre vor unserer Beziehung ausgezogen und das noch auf Initiative meiner Schwägerin- so gesehen hätte ich etwas ahnen können . Er meinte damals zur Erklärung er habe immer soviel gearbeitet dass er ohnehin nur ein Bett zum schlafen brauchte.

Hallo @Elvisett

Da können wir uns wohl die Hand reichen.
Ich habe die Trennung nun ausgesprochen und fühle mich grässlich schuldig, weil er ja nun mal nichts dafür kann, dass er ist wie er ist.
Andererseits haben wir auch x mal gesprochen und Vereinbarungen getroffen und ich weiß nicht weiter.
Da komme dann immer mal wieder einzelne Wochen, in denen es ganz gut ist und die reichen dann, um in mir wieder Hoffnung anzuzünden.
Um dann festzustellen, dass rubbeldiekatz alles wieder beim alten ist...bis zum nächsten Highlight.
So ging ich dann auch mit meinen Trennungsüberlegungen immer wieder von vorne an.

Ich habe es ihm gesagt und er meinte: ok und er würde sich ne Wohnung suchen.

Das ist schrecklich.
Ich habe ihm heute nochmal ne Whatsapp geschrieben. Manchmal fällt ihm das Schreiben leichter. Mit der Bitte, mir zu sagen, wo er steht.
Ich weiß es nämlich nicht. Ob er es nochmal probieren will oder nicht oder was und wie.

Das Ding ist ähnlich wie bei dir: immer war ich es, die diese Krisengespräche initiiert hat.

Wir wohnen nun auch zusammen im Haus. Für mich eilt es nicht, die Situation ist nicht groß anders, da wir eh seit 4 Jahren getrennt schlafen und er viel am Pc sitzt und wir kaum Zeit miteinander verbracht haben.
Insofern ist es keine Riesenumstellung.

Die Kinder sind noch klein. Wir werden Ihnen aber erst konkret etwas sagen, wenn wir wissen, welche Schritte wir in welcher Reihenfolge unternehmen.