Hallo Gretchen,
nun wurde ja wirklich schon fast alles gesagt, was ich mir auch überlegt hatte dir zu schreiben.
Leider machen wir, wenn wir verletzt wurden (Kindheit oder vorherige Beziehung) zu oft den weiteren Selbstwert dann von einem neuen Partner abhängig. Und hoffen, dass derjenige das heilen kann, was wir erlebt haben. Dem ist natürlich mesit nicht so.
Ich versuche noch dahinter zu steigen, warum du dich so lange hast erniedrigen lassen. Um die Liebe zu bekommen, die dir der andere Ex davor nicht geben konnte?
Um ihm immer wieder zu zeigen, dass er doch - trotz seiner angeknacksten Kindheit - liebenswert ist?
Letzendlich hast du vielleicht auch vieles damit entschuldigt, kann das sein?
Doch das sind vielleicht Erklärungsansätze warum er so geworden ist. Nicht jedoch Entschuldigungen.
Da er seinen Teil vermutlich wenig sieht oder wenn nur kurzfristig.
Und doch schon fast ein Komm her-geh weg - komm wieder her - Spiel mit dir spielt.
Glaub mir ich kenne das. Und auch jetzt fühle ich mich von meinem Expartner - den noch nicht mal juckt, dass er meinen Job gefähdert hat, dass ich gerade massiv mit Operationen kämpfe und der auch immer behauptet hat, ich sei das Beste was ihm passiert ist - trotz all der Verletzungen die er mir zugeführt hat und trotz aller Demütigungen emotional abhängig.
Wollte Kinder mit ihm etc.
Eine Welt bricht zusammen. Die Leere die er hinterlassen hat, Riesengroß. Und das Vermissen und der Schmerz erst recht.
Doch trotzdem dürfen wir nicht ausblenden, warum wir dieser Liebe so hinterher rennen?
Haben wir trotz der Demütigungen
(bei mir war es vor allem nicht zu mir stehen, auf bedeutende Dinge nicht reagieren und immer wegrennen vor Konflikten statt sich zu stellen, meine Interessen um Meilen hinter seinen anstellen und erlauben, dass andere Menschen mich schlecht behandeln und zuschauen dabei und noch besser sich dann auch noch von der Meinung der Menschen beeinflussen lassen) den Kampf noch nicht aufgegeben, weil wir hoffen, dass er das doch noch alles begreift?
Dass wir ihn doch noch erreichen und alles gut wird?
Dass wir endlich siegen - also die Liebe bekommen, die er vorgibt an manchen Punkten, für uns zu empfinden?
Irgendwo ist es aber nicht unsere Aufgabe, diesen Menschen die Augen zu öffnen, im Erziehermodus zu sein und darauf zu hoffen, dass sie noch was begreifen.
Viel mehr müssen wir uns davon distanzieren, solange die Auseinandersetzung des Gegenübers mit seinem eigenen Verhalten nicht wirklich stattfindet. Die DEmütigungen die er dir zugeführt hat, sind wirklich ungeheuerlich. Wie kann man nur so sein? Ich bin geschockt! Rational gibst du doch bestimmt zu, dass man so jm nicht lieben kann/sollte?!
Vielleicht hilft dir das Buch:
Wenn Frauen zu sehr lieben von Robin Norwood.
Mir hat es sehr geholfen. Denke es wird Zeit es mal wieder zu lesen, da ich im Moment auch am Ende bin...
kann sehr gut mit dir mitfühlen!
Fühl dich gedrückt!