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Emotionaler Missbrauch / psychische Gewalt als Straftat

T
Zitat von Urmel_:
Gegenseitige Gewalt in Beziehungen geht (etwas) häufiger von Frauen aus. Gewalt in Beziehungen, bei denen nur ein Partner betroffen ist, geht deutlich häufiger von Frauen aus. Bei gegenseitiger Gewalt ist der Anteil von Gewalt in gleichgeschlechtlichen beziehungen (Frau/Frau) am höchsten.

Urmel aus Interesse hast du da Links zu, wo ich das nachlesen kann?

11.03.2020 11:01 • #256


S
Die Frage ist, ob man so ein Gesetz wirklich bräuchte, wenn sich die Betroffenen Menschen selbst gesund schützen können.

Die Argumentationsketten hier fußen ja teilweise auf der Behauptung,
Das ein Schutz gegen den Aggressor nicht möglich sei.

Das kann im Ausnahmefall richtig sein.
Ist aber dennoch erst mal eine Behauptung, die ungeprüft so nicht stehen bleiben kann.

11.03.2020 11:07 • #257


A


Emotionaler Missbrauch / psychische Gewalt als Straftat

x 3


S
Ach und das noch:
Wenn es interessiert, wie es heißt, wenn ungeprüfte Behauptungen eine Argumentationskette stützen sollen?

Snuck premise = Erschlichene Prämisse

11.03.2020 11:18 • #258


L
Ein Gesetz würde doch eher verhindern, dass Männer zukünftig noch per ungeprüften Hörensagen aus der Wohnung genommen werden können, oder nicht?

11.03.2020 11:52 • #259


LaLeLu_
Zitat von Frank-und-frei:
Der Zusammenhang ist doch über den Link zum Originalbeitrag für jeden nachvollziehbar. Du musst doch nur auf das blau hinterlegte Zitat von xy klicken, und dann wird der komplette Originalbeitrag angezeigt.

Kommunikationsproblem. Meine Frage war: Zu welchem Zweck zitierst Du diese Aussage von Liesel, dass Menschen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung andere Menschen ausbeuten und es als ihr gutes Recht empfinden (der Bezug war auf die Störung und die volle Schuldfähigkeit) und schreibst dazu, dass es ja legitim ist in unserer Gesellschaft ist, Menschen zu benutzen, sofern man sie nicht ausbeutet.

Klingt ja gut so, dein Satz. Aber in dem Zusammenhang fand ich ihn einfach sinnfrei. Nix für ungut

Das ist ja, als wenn ich schreibe, viele, die später Serienmörder werden, sind in ihrer Jugend dadurch aufgefallen, dass sie Tiere getötet haben und du dann schreibst naja, der Mensch hat von je her Tiere gegessen, dass ist ja auch völlig okay, sofern er sie nicht quält.

@Urmel_ Stimmt. Danke für den Einwand. Da hast du absolut recht. ich war gedanklich auch nur voll bei dem Frauenopferthema... Vermutlich, weil die Petition auf die Gesetzesänderungen in Frankfreich verwies und es dort vor allem um Gewalt gegen Frauen ging.

ich glaube, Männer sind noch härter dran. Denn bei Frauen werden ihre Sorgen schon oft nicht Ernst genommen, ein Mann der sagt, er wäre Opfer psychischer Gewalt einer Frau, wird wahrscheinlich ausgelacht...
Und ehrlich gesagt, über equivalente Männerhäuser hab ich tatsächlich noch nie nachgedacht Danke für die Infos.

Zitat von Sohnemann
Zitat:
Vielleicht ließe sich mit so einem wohldurchdachten Gesetz die körperliche Gewalt Innerhalb von Beziehungen tatsächlich reduzieren.
Weil dem in nicht unerheblichem Maße psychische Gewalt vorausgeht.
Wenn man diese psychische Gewalt bereits praktisch durch Strafmaßnahmen eindämmen könnte, würde es zu der ein oder anderen Körperlichen Gewalttat eventuell nicht kommen.

Ja, genau so zum Beispiel.

gut durchdacht. Ob es möglich ist, weiß ich nicht. Aber zumindest klüge Köpfe antreten, vielleicht mal drüber nachzudenken. Denn wie ist es aktuell.

Denn ob Männlein oder Weiblein.. ganz egal. Fallbeispiel: Verliebt. Verlobt. Verheratet. Meist entwickelt sich Gewalt in Beziehungen ganz schleichend. Klar, kein Gewalttäter wird erst in der Beziehung einer. Es ist seine Persönlichkeitsstruktur (ob nun krankhaft verändert oder nicht) und die war schon vorher so und wird es auch danach sein. Heißt also: Er hat es vorher schon getan und ohne Therapie wird er es danach auch tun und er weiß genau, was er tut. Das Opfer (ich nenne es jetzt hier einfach mal so) merkt meist erst gar nicht, was da überhaupt los ist.. Erst, wenn es schon viel zu tief drin hängt, um sich einfach zu befreien, kommt langsam die Erkenntnis, das etwas nicht stimmt. Die kognitive Dissonanz zwischen dem, was man denkt, wie der Partner ist, was er einem ja auch lange vermittelt hat zu sein und was für Absichten er hat (gute) und dem, was er wriklich ist, tut, ist einfach zu groß, als dass der Verstand es einfach so begreifen kann. Die meisten Opfer zweifeln erstmal an sich selbst. Ihrer Bewertung der Lage, ihren Empfindungen, Ansprüchen. Der Täter destabilisiert das Opfer immer mehr durch gezielte Taktiken. Der Selbstwert nimmt immer mehr ab. Es passiert doch ganz leicht, immer mehr und wenn jemand immer durch lügen hinter guten Absichten sich versteckt, gezielte Manipulaltionen einsetzt etc.

Als Beispiel Gaslightening. Wenn z.b. sorry, der Fall von Emma... ich hoffe es ist okay.. Wenn man ein gutes Bild von seinem Partner hat, seine schlechten Absichten noch nicht erkennen kann, wie reagiert man denn, wenn z.B. die Dissertation vom Laptop gelöscht ist? Wenn der Partner nicht sagt: sch. man, das wra versehentlich ich.. oder halt stellung bezieht udn sagt das war meine strafe, das war ich. nein. sondern der Partner es absichtlich und bewusst getan hat (Wer würde denn seinem Partner grundlos so etwas zutrauen?) und sich dann noch hinstellt und sagt: Nein!? Oh gott, schlimm, wie kann das denn passiert sein? bist du dir sicher, dass du es wirklich auf dem PC hast? lass uns mal gucken.. oh ist scheinbar wirklich weg, du bist wahrscheinlich versehentlich auf löschen gekommen, das tut mir echt sehr leid ;(

wenn man sich mal vorstellt, solche Sachen über lange Zeit immer wieder zu erleben, kann man sich doch vorstellen, wie man allein in der Hinsicht destabilisiert wird? Wei man anfängt, zu zweifeln? Wie es einen verunsichert? Und was für böse Absichten dahinterstecken?

Irgendwann und meist dann, wenn sie langsam merken, dass etwas nicht stimmt, sind sie aber schon so abhängig, dass sie sich eben nicht leicht befreien können und im Zweifel schon sehr verstrickt, Ehe, Kinder, finanziell.

Was bewirkt das mit der psyche eines menschen, wenn sich sowas über lange zeit stück für stück schleichend entwickelt. Wie sehr ist er wirklich in der Lage, die Gewalt zu erkennen, aufzustehen und zu gehen? Zu dem Zeiptunkt, wo er es bemerkt, ist er meist psychisch schon so destabilisiert, dass er es einfach nicht mehr kann. Das Umfeld merkt es vlt. nicht, wohin weiß man auch nicht.. Polizei rufen, auf welcher Grundlage? WAs mache ich mit den Kindern etc.

Und selbst wenn die GEwalt dann offenkundig wird, was dann? Was ist, wenn der Partner sagt: Lass das jetzt oder ich bring den Hund um. Wegen was will ich ihn aktuell die Polizei dann rufen? Wegen Bedrohung? Hat er mich denn direkt bedroht? Wegen Erpressung? ERfüllt das tatsächlich den Tatbestand der Erpressung?

Wenn er an dein Telefon geht und deiner Freundin sagt: Sie ist krank, sie kann nicht sprechen und dein Telefon nimmt und außer Reichweite bringt... Wegen was willst du die Polizei rufen? Wegen Diebstahl?

Das ist nur abstrakt jetzt formuliert. In der Situation würde wohl auch kein Mensch die Polizei rufen. Dadruch sind die Opfer meist viel zu sehr in der Dimension Er schlägt mich, aber er meint das ja nicht so.

In der akuten Situation wird es vlt. wenig helfen. Aber irgendwann schaffen die meisten Menschen es ja zum Glück, sich zu befreien.. Und wenn es dann ein Gesetz gäbe, was im Nachinein es ermöglichen würde, den Gewalttäter zur REchenschaft zu ziehen und evlt. sogar zukünftige Opfer schützen könnte, das wäre schon eine tolle Sache. Weil auf welcher Grundlage soll man es jetzt tun? Er hat gedroht, den Hund umzubringen?

Aber ich sag ganz klar und bin ja schon eigentlich Realist: völlig illusorische Wunschvorstellung

11.03.2020 12:21 • x 2 #260


S
D.h. du willst nur die extremen Ausnahmefällen psychischer Gewalt (Er)fassen?

Denn ich schätze, in 95 % der Fälle ist die psychische Gewalt relativ gleichmäßig zwischen den Kontrahenten verteilt und nicht gezieltes Mittel Von Beginn an wie bei eine(r)m Psycho(in).

Und diese extremen Ausnahmefällen beinhalten auch die, wo das eigentliche Opfer vom Psycho zum *Täter* gemacht wird.
Oder behauptet jemand, dass ein Narzisst(in) zu so etwas nicht in der Lage ist? ^^

11.03.2020 12:39 • x 1 #261


Urmel_
Zitat von Tuvalu123:
Urmel aus Interesse hast du da Links zu, wo ich das nachlesen kann?

Beispielsweise hier:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6113571/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1854883/

11.03.2020 13:09 • x 2 #262


LaLeLu_
Ja. Bzw. so oder so denke ich, dass nur die Fälle von starkem Missbrauch erfasst werden können. Wo halt auch per psychiatrischem Gutachten nachgewiesen kann, dass Depressionen, Traumata etc. vorliegen. Die in solchen Gewaltbeziehungen fast nicht ausbleiben.

Und zwar gerne BEVOR körperliche Gewalt entsteht. Aber auch wenn sie nicht stattgefunden hat, die seelischen Folgen und das Leid ist katastrophal. Und es widerstrebt einzig meinem Gerechtigkeitsempfinden, dass solche Täter immer weitermachen können und erst wirklich belangt werden können, wenn sie tatsächlich jemandem körperlich auch großen Schaden zugefügt haben.

ich meine eben nicht ne alltägliche toxische Beziehung. Toxisch heißt für mich lediglich ungesund. Das kann von beiden Seiten verschuldet sein. Das ist kein einseitiger Missbrauch zwingend. Aber natürlich ist jede Missbrauchsbeziehung toxisch.

In den meisten dieser Extremfälle haben die Täter sicherlich eine Persönlichkeitsstörung, die dann auch diagnostiziert werden kann. Und da dies zum Glück nur bei einem kleinen Teil der Bevölkerung wirklich der Fall ist, ist es faktisch unmöglich, wenn jedes 3. Trennungsopfer von wirklich psychischen Missbrauch spricht Aber da kann und will ich mich auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.

Darum sagte ich von Anfang an, ich dachte die Petition zielt im Endeffekt auf wirkliche Gewaltbeziehungen ab. Bzw. die Umsetzung zumindest sollte es und wird es wohl auch nicht anders können. Wenn überhaupt. ich sehe natürlich ebenfalls das schwierige bis fragliche darin.

11.03.2020 13:20 • #263


E
Zitat von LaLeLu35:
Zu welchem Zweck zitierst Du diese Aussage von Liesel, dass Menschen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung andere Menschen ausbeuten und es als ihr gutes Recht empfinden (der Bezug war auf die Störung und die volle Schuldfähigkeit) und schreibst dazu, dass es ja legitim ist in unserer Gesellschaft ist, Menschen zu benutzen, sofern man sie nicht ausbeutet.

Weil man als PS extreme Ausprägungen gewöhnlicher Persönlichkeitsstile und Verhaltensmuster auffassen kann, und andere Menschen für eigene Zwecke einzuspannen, ist eben nicht ungewöhnlich.

11.03.2020 13:24 • x 1 #264


S
Ich kann auch nicht ausschließen, dass die Verfasser solch einer Petition selbst destruktive Narzissten sind, die sich und anderen Narzissten die Möglichkeit geben wollen, nicht nur ihre Opfer zu zerstören sondern faktisch in den Knast zu bringen.

Und ich sage das als jemand, der die agressiv-destruktiven psychischen Störung der Cluster B Gruppe als *DAS* Übel der Menschheit ansieht.

11.03.2020 13:27 • x 1 #265


Y
@LaLeLu35

Zitat:
@YsaTyto leider hast du bei deinem Zitat zum BGH Urteil den Hergang weggelassen und nur einen Teil zitiert. Komplett gelesen hätte es wohl verdeutlicht, dass es da deutliche Gesetzeslücken gibt. Allerdings in dem Fall wurden sie ja Mittlerweile durch den Strafbestand Stalking verkleinert.

doch, das steht sogar in meinem Zitat. Hab da nicht extra gefiltert, nur abgekürzt weil ich auf`s markierte Zitat hinweisen wollte- eben dass psychische Körperverletzung schon strafbar ist (so hab ich es verstanden). Und hab ja extra den Link beigefügt zum Nachlesen.

11.03.2020 13:48 • #266


L
Sorry, aber mit der Einstellung kann man ja gleich alles lassen, es könnte ja schief gehen. Erscheint mir jetzt fast schon bissi paranoid. Oder ist nicht genau das bereits Schuldumkehr, wenn Leute sich engagieren und was gutes neues auf den Weg bringen wollen und es wird denen dann von vornherein völlig ungeprüft einfach ne schlechte Absicht unterstellt? Also ich bin da schon sehr skeptisch, genau das klingt für mich sehr random passiv aggressiv. So kann man doch nun auch nicht an die Sache rangehen.

11.03.2020 13:52 • #267


LaLeLu_
@Frank-und-frei
sorry, nicht doof gemeint, aber ich verstehe immer noch nicht, was du damit sagen willst?

@Sohnemann
Ja, das ist nicht auszuschließen. definitiv.
allerdings muss man natürlich berücksichtigen, dass es hier lediglich um eine petition für psychischer missbrauch als straftatbestand geht. die begründung ist nicht sehr gut. diese petition würde dann in den petitionsausschuss des bundestages gehen, der dann entscheidet, ob es dem bundestag zur entscheidung vorgelegt wird. über die petition. nicht die kriterien der begründung

11.03.2020 13:53 • #268


Urmel_
Zitat von Sohnemann:
Ich kann auch nicht ausschließen, dass die Verfasser solch einer Petition selbst destruktive Narzissten sind, die sich und anderen Narzissten die Möglichkeit geben wollen, nicht nur ihre Opfer zu zerstören sondern faktisch in den Knast zu bringen.

Und ich sage das als jemand, der die agressiv-destruktiven psychischen Störung der Cluster B Gruppe als *DAS* Übel der Menschheit ansieht.

Social Media hat ebenfalls dafür gesorgt, dass der Anteil depressiver Episoden bei jungen Mädchen drastisch (also wirklich drastisch) zugenommen hat. Das ganz lässt sich ziemlich genau auf die Verfügbarkeit des iPhones (oder Smartphone generell) für Kinder (ungefähr 2010, als viele Eltern das erste iPhone an die Kinder weitergegeben haben) herunterbrechen.

Plötzlich war dann social Media 24/7 als Medium präsent und das Konkurrenzverhalten der Mädels hat nicht vor der Haustür Halt gemacht.

Vor allem Mädchen, weil die Agressionen hauptäschlich durch Ränke, Nachrede, Lästern und sowas ausleben, Jungs hauen sich eher einen vor die Kartoffel und gut ist.

Von daher haben wir es hier mit mindestens zwei Generationen zu tun, bei denen vor allem Frauen, die ohnehin häufiger Ängste haben (10% zu 6% afaik), sehr oft mentale Probleme haben, die mitunter auch in Cluster-B-Verhaltensweise übergehen.

Ich führe das so aus, weil der ganze Trend vor allem für uns Männer enorme Risiken birgt. Im normalen Zusammenleben haben wir Männer keine Chance, eine Frau, die völlig aus dem Ruder läuft, im Zaum zu halten. In der Praxis sind uns Männer da die Hände gebunden.

An den Männern bleibt es hängen, den Karren aus dem Dreck zu ziehen, war immer so, aber speziell im Umgang mit zunehmend mehr Frauen mit mentalen Problemen kommen wir ohne die Hilfe der Frauen, die sich wieder selber gegenseitig mehr regulieren müssen, nicht weiter.

Wer als Frau einen fiesen Zickenkrieg unter Frauen kennt, der kann sicher nachvollziehen, dass wir Männer, ohne das Grundwissen der Frauen über diese ganzen Dynamiken in Gruppen und was Statuspflege in der gemeinschaft angeht, dagegen wehrlos sind.

11.03.2020 13:55 • x 2 #269


Y
p.s. @LaLeLu35

Zitat:
Ah sehe grad mit Quellenangabe. Dann ists wahrscheinlich komplett zu lesen. Aber findest du es dann richtig? Es gibt genug Zeugen, es ist nachweisbar, es gibt eine folgeerkrankung.... naja jeder hat eben seine Ansichten : ) dafür sind ja Diskussionen da und auch sehr interessant, diese zu führen.

meine Güte, ich hab einfach diesen Gesetzestext hier rein kopiert, ohne damit meine Meinung kundzutun. Seltsam, dass Du das mit meiner Meinung gleichsetzt
Wenn wir hier über das Thema diskutieren, ist es doch gut zu wissen, was bereits strafbar ist.
Du hattest ja an irgend einer Stelle vorgeschlagen, dass die Folgen für das Opfer psychiatrisch nachgewiesen sein müssten. . .Und offenbar geschieht das ja schon zum Teil.

11.03.2020 13:58 • #270


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