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Emotionales Verabschieden des Partners

K
Zitat von tonja:
Bei zwei Jahren glaube ich schon, dass der Partner etwas spüren würde. Es dient vielleicht dazu, dem Partner zu sagen, ein Versuch an der Beziehung zu arbeiten lohnt nicht, weil ich dich zwei Jahre schon nicht mehr liebe, statt zu sagen - ich will etwas ganz Neues, dass ist mir in den letzten zwei, drei Monaten bewusst geworden.

Er bekommt gerade ein ganz neues Leben. Alle Freunde (ok, die hab ich auch mit in die Beziehung gebracht) wenden sich von ihm ab. Zeigen klare Kante, dass sie nicht mit uns beiden befreundet sein können. Das soll jetzt nicht schadenfroh klingen.
Aber sein Wunsch geht in Erfüllung - er darf ganz neu starten.

06.09.2017 16:07 • #31


T
Gern Kerstin

Du schreibst ja selbst, dieser Mensch ist dir fremd geworden. Aber er ist dir nicht seit zwei Jahren fremd. Er hat sich innerhalb kürzester Zeit gewandelt, hat seine Prioritäten und Bedürfnisse verschoben und ist irgendwie ein anderer Mensch geworden. Und deshalb tippe ich hier auch auf eine stark ausgeprägte Midlifecrisis. Er muss sich selbst nochmal beweisen, was er alles schaffen kann, was für ein toller Typ er ist, dass er schnell wieder neue Frauen haben kann etc. Und vor lauter Egotrip ist kein Platz mehr für dich da.
Wenn er davon wieder runter ist, wird er sicher oft wehmütig an dich denken und daran was für wundervolle Momente, Tage, Wochen, Monate und Jahre ihr hattet.


Zitat von Kerstin1972:
Aber sein Wunsch geht in Erfüllung - er darf ganz neu starten.


Starten schütz aber leider vor dem hinfallen. Und manche fallen ganz böse hin.

06.09.2017 16:09 • x 1 #32


A


Emotionales Verabschieden des Partners

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K
@tonja
Das er mir fremd geworden ist bezog sich auf die letzten Wochen nach der Trennung.

Ja, irgendwie scheint das der Tipp aller zu sein, dass er eine Midlifecrises hat. Aber da kann man ihm wohl nicht helfen. Das muss er ausleben.

06.09.2017 16:16 • #33


F
Zitat:
Ich frage mich, ob man selbst in dieser Phase weiß, dass man gerade dabei ist, sich zu entlieben? Woran merkt man dies? Ist dies nicht ein Prozess an dem eines Tages die Erkenntnis kommt, nach . Monaten wurde meine Liebe immer weniger und ich spüre, sie kommt auch nicht zurück.

Weiß man wirklich in dem Moment so genau dass die Liebe nicht zurück kommt? Oder sind es eher die Umstände und nicht der Partner, die einen behindern?
Da kommen auf einmal ein paar Sachen zusammen, man fühlt sich schlecht, der Partner hat ebenfalls gerade Probleme und ist selber bedürftig, man fühlt sich nicht beachtet, dann taucht jemand auf, der einen scheinbar so gut versteht und plötzlich scheint die Lösung so einfach.
Ich habs auch schon andersrum erlebt, dass nach einer flachen Phase irgendwann wieder Schwung reinkam. Wenn beide bei sich bleiben und irgendwann den Dreh rauskriegen wieder miteinander zu reden. Deshalb finde ich solche Enden immer so schade.

Zitat:
Aber da kann man ihm wohl nicht helfen. Das muss er ausleben.


Nein, da kann ihm keiner bei helfen. Er hat ein Riesenproblem mit sich selber. Mein Ex sagte bei der Trennung: und wenn ich in ein paar Monaten in der Sch. liege, ich muss das jetzt durchziehen. Na dann. wenn der innere Schmerz so groß ist, dann kann man ihn wohl nur ertragen, wenn noch ein paar äußere Schmerzen dazu kommen.

06.09.2017 17:44 • #34


K
Zitat von tonja:
Bei zwei Jahren glaube ich schon, dass der Partner etwas spüren würde. Es dient vielleicht dazu, dem Partner zu sagen, ein Versuch an der Beziehung zu arbeiten lohnt nicht, weil ich dich zwei Jahre schon nicht mehr liebe, statt zu sagen - ich will etwas ganz Neues, dass ist mir in den letzten zwei, drei Monaten bewusst geworden.

Ehrlich, du hast eine ganz tolle Art dich in Situationen reinzudenken und fühlen. Seine exakten Worte für meinen Todesstoß waren: Ich hab ein Problem. Ich liebe dich nicht mehr. Ich möchte an anderes Leben.

@tonja
du hast den Status Orakel wirklich verdient

06.09.2017 19:54 • #35


R
Naja, hättest Du ihm das so deutlich früher gesagt?
Wirklich, klar ist das der ultimative Vertrauensbruch.
Aber wenn es nun mal vorbei ist.
Wie macht man das?

Schwer da was zu verurteilen.

06.09.2017 19:59 • #36


T
Zitat von Random:
Naja, hättest Du ihm das so deutlich früher gesagt? Wirklich, klar ist das der ultimative Vertrauensbruch.Aber wenn es nun mal vorbei ist. Wie macht man das? Schwer da was zu verurteilen


Random, ich glaube, es geht ihr nicht um verurteilen sondern um das Verstehen warum. Warum er angeblich schon 2 Jahre lang keine Liebe mehr für sie empfand aber sie dennoch in diesen 2 Jahren durchaus liebevolle und schöne Zeiten erlebt haben.

07.09.2017 07:33 • x 1 #37


K
Ich habe mir heute morgen noch schnell die Zeit genommen und bei Wiki Midlife-Crises nachgelesen.
Das alles passt wie die Faust aufs Auge. Meine Gefühle schwanken zwischen Trauer, Frustration, Zweifel, Wut, Verstehen uvm.
Ich hatte tatsächlich KEINE Chance.
Das tut echt weh.

07.09.2017 07:57 • #38


T
Zitat von Feigenbaum:
Bevor es für mich zu spät war. Und siehe da, er hat angefangen zu reden, zumindest zeitweise. Das setzt allerdings voraus, das man sich selber kennt, sich nicht unterlegen fühlt und die eigenen Anteile von denen des Partners unterscheiden kann.

Oft kommen ja nur kleine Abwertungen, es werden Streits provoziert und verletzende Vorwürfe gemacht. Der Versuch darüber zu reden ist sinnlos, denn der Teufel sitzt wo ganz anders. Aber da wird man nicht ran gelassen. Es könnte ja unbequem werden.
Kleine Abwertungen wurden über Umwege. . . an anderen Frauen, Nachbarinnen, Kolleginnen ausgelassen. Da erkennt ein Narz den anderen nicht mehr wieder. Im Schlafzimmer scheint alles bis zum bitteren Ende rosig.
Die Fragen bleiben, auch nach 5 und 10 Jahren, weil man sich so (zu?) sicher war. Die Kunst besteht darin, trotz der Wut, Traurigkeit und Enttäuschung nicht zu verbittern und dem Restleben die schönen Seiten abzugewinnen.

Der andere lebt sein Leben auch scheinbar problemlos weiter, warum soll ich in dieser Spirale festhängen. Nein! Das Leben ist zu kurz und zu kostbar, als dass ich Jahre damit zubringe, ein ungelöstes Beinahetötungsdelikt aufdröseln zu wollen.

IMMER EINMAL MEHR AUFSTEHEN.
Und beim nächsten Mal noch genauer hinschauen.

07.09.2017 08:34 • #39


O
Ich stand vor der selben Frage wie du.

Heute übersetze ich ihr Verhalten in folgendes Sprachbild.

Irgendwann, irgendwie und warum auch immer, begannen in ihrem Kopf die Gedanken, sich zu trennen, zu fließen.
Wie ein kleiner Bach.

Dieser Bach wurde aber aufgehalten, gebremst und aufgestaut, von einem Damm aus Verantwortung, auch noch Liebe und Pflichtbewusstsein.
Das Kind, das zu Hause, die Nachbarn, die Freunde, die eigene Angst.

Aber das hält den Bach nicht auf.
Er staut sich auf und drückt immer stärker gegen diesen Damm, der alles zurückhält.

Und dann bricht er doch!

Das Problem: man sieht den Damm nur von der anderen Seite.
Wo alles grün ist.
Man weiß nicht, wie sehr sich das Wasser aufgestaut hat.

Und dann spült es dich einfach weg.

Ist ein wenig wirr gedacht, ich weiß.

07.09.2017 08:48 • x 5 #40


T
Gar nicht wirr.
Wahrscheinlich auf den Punkt gebracht.

07.09.2017 09:32 • #41


R
Super Herr Ominös,

ich meine, der Bach ist zu stoppen. Aber nur ganz am Anfang....
Ab einer bestimmten Wassermenge gibt es kein zurück mehr.

07.09.2017 09:42 • #42


K
Zitat von Random:
Super Herr Ominös,

ich meine, der Bach ist zu stoppen. Aber nur ganz am Anfang....
Ab einer bestimmten Wassermenge gibt es kein zurück mehr.

Ich denke, dass kann man nicht verallgemeinern.
In meinem Fall hätte ich nichts machen können, egal wie.

07.09.2017 09:48 • x 2 #43


O
Zitat von Random:

ich meine, der Bach ist zu stoppen. Aber nur ganz am Anfang....



Er müsste von selbst versiegen.
Aber auf der grünen Seite hat man kaum Einfluss darauf.
Und vielleicht können sie selbst auch nichts mehr machen.
Keine Ahnung...

07.09.2017 09:50 • x 1 #44


R
Ich meinte, der Trennende könnte es stoppen.
Der Andere kann nix tun.

Diese Gedanken dürften wohl gar nicht erst weitergesponnen werden.
Kommt nicht in Frage. und dann konsequent Blick auf das Positive.

07.09.2017 09:53 • x 1 #45


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