Nach einigem hin und her schreibe ich hier einfach mal. Entschuldigt, dass es so lang geworden ist.
Seit etwa vier Monaten habe ich eine Affäre mit einer Frau. Affäre, weil sie in einer Beziehung ist. Wir hatten uns im Sommer auf einer Feier kennengelernt und danach eher zufällig mal getroffen. Von Anfang an war klar, dass sie einen Freund hat.
Vor drei Monaten sind wir nach einer Feier bei ihr gelandet und ich habe bei ihr übernachtet. Seitdem trafen wir uns mehr oder weniger regelmäßig, hatten schöne Tage oder Abende und häufiger auch, ohne im Bett zu landen. Ziemlich schnell kam es aber zu Gesprächen zwischen uns, in denen wir unsere Affäre und ihre Beziehung zu ihrem Freund thematisierten. Auch wenn die beiden die Beziehung eher als offen betrachten, war uns klar, dass sie sich nicht von ihrem Freund trennen würde und das mit uns nicht so weiterlaufen konnte. Doch trotz der guten Vorsätze, beim nächsten Treffen knutschten wir wieder miteinander. Es kam dann einerseits immer wieder zu den gleichen Gesprächen und Einsichten, so könne es nicht weitergehen, da sie u.a. ihren Freund nicht unfair behandeln wollte. Mindestens zweimal dachte ich zwischendurch, es wäre tatsächlich vorbei. Andererseits konnten wir, sofern wir uns sahen, nicht die Finger voneinander lassen und hatten auch immer wieder S.. Aber unabhängig davon haben wir die gemeinsame Zeit immer sehr genossen, haben uns von uns erzählt und auch viel miteinander gelacht. Kurz: es passte zwischen uns. Zumindest mein Gefühl.
Irgendwann merkte ich, mehr für sie zu empfinden. Na ja, wir haben dann auch offen miteinander geredet und ich habe ihr gestanden, mich in sie verliebt zu haben. Sie sagte, sie habe eben ihren Freund und dass sich hinsichtlich dessen auch nichts ändern würde. Allerdings ging es mit uns weiter wie bisher. Wir sagten, wir sollten uns besser nicht sehen, sahen uns trotzdem, knutschten, schliefen miteinander.
Wir kamen dann an einen Punkt, wo es anscheinend wirklich vorbei war und mir tat das verdammt weh. Trotzdem sagte ich, dass ich nicht mehr so weitermachen möchte, da ich sie einfach zu lieb habe. Außerdem wäre es besser, wenn wir uns nicht mehr sehen würden, da sich in den vergangenen Wochen ja gezeigt hätte, wie konsequent wir unser Vorhaben, die Affäre zu beenden, umsetzten. Allerdings war ich mir gar nicht sicher, ob ich wirklich ein Ende wollte, da ich sie nicht verlieren wollte.
Und irgendwie ging es dann doch und sogar noch intensiver weiter. Wir sahen uns häufiger (3 bis 4 mal in der Woche), übernachteten beieinander, schliefen miteinander, wir redeten ganz viel miteinander, sie rief z.B. mich und nicht ihren Freund nachts an, als eine familiäre Tragödie stattfand, überhaupt fast tägliche Telefonate, Fernsehabende auf der Couch, an denen ich sie stundenlang im Arm hielt und streichelte usw. usf. Irgendwie wuchs jedenfalls die Hoffnung in mir, dass sie sich vielleicht doch von ihrem Freund trennen würde.
Über Weihnachten haben wir uns nun zwei Wochen nicht gesehen. Wir telefonierten weiterhin fast täglich, waren uns trotzdem irgendwie nah. Sie bezog mich z.B. in diverse Planungen mit ein, wo ich mich bereits fragte, warum sie da ihren Freund nicht einplante.
Als vorgestern ein Wiedersehen möglich gewesen wäre, haben wir uns aufgrund eines Missverständnisses nicht getroffen, obwohl wir es im Nachhinein anscheinend beide gewollt haben. Gestern kam dann nichts von ihr. Einerseits stellte ich sie mir in den Armen ihres Freundes vor und war enttäuscht. Andererseits musste ich mir eingestehen, sie sehr zu vermissen, sie wirklich sehr lieb zu haben. Und das brachte mich dann zu der Entscheidung, unsere Affäre zu beenden, weil es mir nicht reicht.
Sie rief heute an, da ich sie morgen bei einer Arbeitssache unterstützen sollte. Ich war sehr aufgeregt, sagte ihr für morgen ab und begründete es.
Nun war sie eben bei mir und wir haben noch einmal miteinander geredet. Im Endeffekt kamen wir zu dem Ergebnis, uns nicht mehr zu sehen, nicht mehr zu telefonieren. Sie fand es zwar schade, aber okay.
Und jetzt denke ich, Mist, was habe ich mir da bloß eingebrockt, hätte ich bloß meinen Mund gehalten und meine Gefühle etwas im Zaum. Jetzt würde ich ihr gern morgen helfen, sie sehen, egal ob es ihre Arbeit ist oder nicht. Überhaupt möchte ich das nun alles gar nicht aufgeben. Mehr als doofe Situation.
Aber wie handele ich da gerade richtig? Kann ich irgendetwas machen? Sollte ich mir jegliche Hoffnung aus dem Kopf schlagen? Gibt es Dinge die ich tun oder lassen sollte?
Ich würde mich freuen, wenn ihr mir Ratschläge geben könntet, egal, wie sehr weh sie tun. Vielen Dank.
03.01.2014 21:01 •
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