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Ende nach 15 Jahren Beziehung - Welt in Scherben !

T
Ich habe das Forum verrafft, deswegen hier noch einmal meine kleine Geschichte... Sorry:
Danke für dieses Forum! Ich habe die letzten zwei tage (seit der Trennung) viel hier gelesen und Trost gefunden oder auch gute Gründe wieder loszuheulen... Das passiert im Moment einfach !immer wieder! und tut von Zeit zu Zeit auch ganz gut. Loslassen und weinen zu können.

Wir haben uns vor fünfzehn Jahren kennengelernt und seither sehr harmonisch zusammengelebt. Wir haben schwere Zeiten gemeinsam durchgestanden und ich habe momentan das Gefühl, dass meine ganze Welt zusammengebrochen ist. Nächstes Jahr wollten wir heiraten. Sie war für mich die Eine und jetzt das Ende...
Vor acht Wochen fing alles nach einem wunderschönen kurzen Urlaub an:

Sie zweifelte auf einmal (für mich aus heiterem Himmel) an unserer Beziehung. Sie sieht keine Zukunft mehr für uns. Heute glaube ich, dass sie uns bereits in dem Moment aufgegeben hatte. Ich habe noch ganz viel versucht an mir zu arbeiten und alle Vorwürfe wieder gut zu machen.
Leider waren die Vorwürfe/Probleme so konfus und viel, dass ich sie nicht verstanden habe. Ich kämpfte also gegen Windmühlen und hatte die gesamten acht Wochen jeden Morgen beim Aufwachen Angst davor, dass wir abends nicht mehr zusammen sein werden und sie sich von mir trennt. Vielleicht kann ich auf Grund der langen harten Vorbereitung auf eine mögliche Trennung bereits heute einigermaßen reflektiert darüber nachdenken, keine Ahnung...
Am letzten WE während eines Gespräches habe ich ihr dann gesagt, dass ich diese Situation nicht mehr aushalte und auch nicht mehr alleine für uns kämpfen kann. Sie befindet sich (genau wie ich) in einer beruflichen Umbruchphase und benötigt gerade alle Energie für Ihre Arbeit und kann mich und unsere Beziehung nicht mehr gebrauchen und vor allem keine Kraft mehr dafür aufbringen. ( Ihre genauen Worte waren: Du bist ja schließlich nicht mein Kind oder mein Pflegefall...)
Sie machte mir sehr viel Vorwürfe, dass sie immer Angst gehabt hätte ich würde ihr etwas antun oder den Menschen, die sie mag und sich deswegen immer weniger getraut hat rauszugehen und neue Menschen kennenzulernen... (Ich heiße zwar nicht Dalai Lama, aber ich glaube im Bereich des Pazifismus können wir beide viel voneinander lernen - ich bin der friedliebendste, harmoniebedürftigste Mensch, den man sich vorstellen kann. Auch wenn ich vielleicht auf Grund meiner Proportionen wie Samson aus der Sesamstraße aussehe, bin ich eher die Tiffi in der Beziehung...) Das war für mich der letzte Grund, den ich noch brauchte auch nicht mehr an die Beziehung zu glauben und die Hoffnung auf Besserung aufzugeben.
Meine Liebe zu ihr hat leider keinen Schaden genommen, ich gleube sonst wäre es in meinem Kopf jetzt nicht so wirr und in meinem Herzen leerer.
Ich habe die letzten zehn Jahre nur noch für uns und nicht mehr für mich geplant oder gelebt. Ich weiß auch nicht, ob ich das überhaupt kann... Ich bin jetzt 32 und habe die letzten 18 jahre permanent in Beziehungen gelebt. Ich weiß nicht wie ein one night stand geht, ich weiß nicht wie ich jemals wieder eine Frau kennenlernen soll, ich weiß nicht ob ich jemals wieder eine Frau lieben kann, ob ich jemals wieder vertrauen kann, ob ich jemals wieder eine Zukunft planen kann ohne mir sicher zu sein, dass das nach x Jahren wieder in die Brüche geht, ich weiß nicht ob...
Das ist alles nicht fair und ich hasse dieses Leben gerade abgrundtief! Ich weiß nicht mal mehr, wer ich selber bin. Die letzten fünfzehn Jahre meines Lebens bestanden nur für das Wir und das Uns...
Ich war bevor Ihre Zweifel anfingen super glücklich und zufrieden.Aber sie war es anscheinend nicht mehr... Die Früchte unserer Arbeit waren bald erntereif (Wir stehen beide kurz vor dem Einstieg in absehbar sehr gute und gutbezahlte Jobs).
Zur Erlangung dieser Jobs war eine räumlich Trennung (250 km) notwendig. Wir hatten schon phasenweise Fernbeziehung geführt. Waren uns also bewußt, dass es nicht leicht werden würden. Ich für meinen Teil fand, dass wir auch das echt gut gemeistert haben. Bis zum Tag X...
Ich glaube ich brauche noch sehr viel Zeit um zu verstehen, was hier eigentlich gerade passiert. Ich bin mir sicher, dass es kein Zurück mehr in die Beziehung gibt! An meinen äußeren Lebensumständen hat sich bisher durch die räumliche Trennung noch nicht viel verändert. In mir drinnen sieht es aber ganz anders aus... Ich schaffe es die acht Stunden auf der Arbeit Ar. und Zähne zusammenzukneifen und ohne zu heulen (toitoitoi) durch den Tag zu kommen. Die Heulphasen hole ich dafür morgens und abends doppelt und dreifach nach.
Boah, was für ein Riesenscheißtrümmerhaufen!weinen / tränen
Und wie weh Gefühle tun können!
Das ist doch alles perv.!
Wie soll ich das jetzt nur alles alleine schaffen. Im Moment kann ich weder essen noch schlafen (was zwar gut gegen samsonähnliches Äußeres ist, aber heute die ersten Schwindelanfälle auf der Arbeit ausgelöst hat...)
Ich habe keine Ahnung wie lange ich diese Situation noch aushalte. Meine Freunde und Familie wohnen alle 400 km weit weg und ich bin hier grad ganz alleine und fühle mich auch vollkommen alleingelassen und einsam, auch wenn sich alle aus der Ferne rührend um mich kümmern. Das was Sie mir bedeutete können sie doch nicht ersetzen. Ich telefoniere viel und auch das Aufschreiben / Gedanken sortieren tut mir grad gut...
Muss jetzt aber noch ein bisschen weinen gehen, damit ich morgen wieder irgendwie durch den nächsten Tag komme.
Bis morgen Welt...

27.09.2011 23:12 • #1


Sanja
Hallo Samson,

das klingt wirklich sehr heftig. Umso besser, dass Du Dir hier Hilfe suchst.

Ich denke, als allererstes solltest Du darauf achten, Deinen Körper gut zu versorgen. das ganz grundlegende Basis-Programm: gut schlafen (soweit es eben geht), regelmässig essen (zwing Dich dazu), genug Tageslicht. Es hilft keinem, wenn Du Dich selbst bestrafst.

Als zweites, anspruchsvolleres Programm würde ich Dir dringend raten Dir das Buch von Doris Wolf (Wenn der Partner get) zu besorgen...UND zu lesen Es katapultiert einen auf gute Art und Weise aus der Opferrolle und hilft einem einen ganz langsam wieder seiner Gefühle klar zu werden.

Es ist schon spät, deswegen nur eine recht kurze Antwort um dir zu zeigen:
You'll never walk alone!

27.09.2011 23:51 • x 1 #2


A


Ende nach 15 Jahren Beziehung - Welt in Scherben !

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P
Hallo Trauerkloß,

willkommen in dieser Runde der Verlassen(d)en! Es ist nicht schön, hier dabei sein zu müssen - aber immer noch mit das Beste, was einem in dieser Situation passieren kann.

Zitat von Trauerkloß:
Ich habe die letzten zwei tage (seit der Trennung) viel hier gelesen und Trost gefunden oder auch gute Gründe wieder loszuheulen... Das passiert im Moment einfach !immer wieder! und tut von Zeit zu Zeit auch ganz gut. Loslassen und weinen zu können.


Tränen reinigen die Seele und deswegen ist Weinen gut. Lass' es laufen und heule meinetwegen auch wie ein Schlosshund wenn dir danach ist. Danach ist die Welt zwar nicht wieder okay, aber man fühlt sich besser.

Zitat von Trauerkloß:
Wir haben uns vor fünfzehn Jahren kennengelernt und seither sehr harmonisch zusammengelebt. Wir haben schwere Zeiten gemeinsam durchgestanden und ich habe momentan das Gefühl, dass meine ganze Welt zusammengebrochen ist.


Klar. 15 Jahre sind eine immens lange Zeit und da niemand pausenlos eitel Sonnenschein hat liegt auf der Hand, dass ihr auch viel zusammen durchgestanden habt. Den Gedanken, dass das doch auch ein Wert ist, den man zusammen hat, den der andere wegwirft, kenne ich.

Ich war nur 3 Jahre mit meiner Ex zusammen, aber Zeit ist relativ. Manche erleben in 3 Jahren, was andere nicht in 10 Jahren meistern müssen. Bei uns - eher bei ihr - kam eine schei. nach der anderen, ich habe das immer mit ausgehalten und ich dachte auch, jetzt sind wir endlich mal dem Gröbsten raus, allmählich kommen die ruhigeren Zeiten auf uns zu. Und dann verlässt sie mich und reißt alles ein.
Natürlich frage ich mich wie unfair das ist, ob das nun der Dank für die Loyalität in all den Jahren ist... Auch wenn ich objektiv weiß, dass sie es garantiert so nicht meint, sie hat sie ihre Schicksalsschläge auch nicht ausgesucht. Aber wenn man viel mitmacht und in dem Moment, wo du sie brauchen würdest, ist die Beziehung am Ende - da fragt man sich schon wie schei. das ist.

Ich kann also bestens verstehen, dass du dich fragst wieso sie jetzt alles hinschmeißt und das auch so rüberkommt als sei ihr die gemeinsame Zeit und alles, was zusammen aufgebaut, erkämpft wurde, nichts wert.

Zitat von Trauerkloß:
Nächstes Jahr wollten wir heiraten. Sie war für mich die Eine und jetzt das Ende...
Vor acht Wochen fing alles nach einem wunderschönen kurzen Urlaub an:


Ach du meine Güte. Ausgerechnet im weiteren Vorfeld der Hochzeit... Das sind die kleinen Gemeinheiten, die natürlich individuell sind, aber jeder hat solche Sachen, die es besonders blöd machen.

Zitat von Trauerkloß:
Sie zweifelte auf einmal (für mich aus heiterem Himmel) an unserer Beziehung. Sie sieht keine Zukunft mehr für uns. Heute glaube ich, dass sie uns bereits in dem Moment aufgegeben hatte. Ich habe noch ganz viel versucht an mir zu arbeiten und alle Vorwürfe wieder gut zu machen.
Leider waren die Vorwürfe/Probleme so konfus und viel, dass ich sie nicht verstanden habe. Ich kämpfte also gegen Windmühlen und hatte die gesamten acht Wochen jeden Morgen beim Aufwachen Angst davor, dass wir abends nicht mehr zusammen sein werden und sie sich von mir trennt. Vielleicht kann ich auf Grund der langen harten Vorbereitung auf eine mögliche Trennung bereits heute einigermaßen reflektiert darüber nachdenken, keine Ahnung...


Aus heiterem Himmel kommt es, wie man hier bei vielen Leuten nachlesen kann, ganz oft. Die innere Entfremdung des Partners besteht seit Längerem und wenn die dann den Mund aufmachen kommt das für uns plötzlich, aber der andere ist schon wochenlang voraus im Denken.

Wenn man dann - wie du - kämpft und doch verliert ist das besonders enttäuschend. Da verstehe ich dich total gut! Wird man einfach nur vor vollendete Tatsachen gestellt ist es auf seine Weise genauso blöd weil gar keine Tür mehr angelehnt ist, sondern sie wird zugeschlagen und das war's. Ist auch nicht besser... nur anders schei..

Man kann aber auch das Gute darin sehen: immerhin hattest du eine Phase der Vorbereitung. Bei allem Streß und der Angst, ob es gut geht: wäre es besser gewesen, wenn sie dich Knall auf Fall vor unabänderliche Tatsachen gestellt hätte? Auch nicht gut...

Zitat von Trauerkloß:
Sie machte mir sehr viel Vorwürfe, dass sie immer Angst gehabt hätte ich würde ihr etwas antun oder den Menschen, die sie mag und sich deswegen immer weniger getraut hat rauszugehen und neue Menschen kennenzulernen... (Ich heiße zwar nicht Dalai Lama, aber ich glaube im Bereich des Pazifismus können wir beide viel voneinander lernen - ich bin der friedliebendste, harmoniebedürftigste Mensch, den man sich vorstellen kann. Auch wenn ich vielleicht auf Grund meiner Proportionen wie Samson aus der Sesamstraße aussehe, bin ich eher die Tiffi in der Beziehung...) Das war für mich der letzte Grund, den ich noch brauchte auch nicht mehr an die Beziehung zu glauben und die Hoffnung auf Besserung aufzugeben.


Auch wieder so eine typische Sache: natürlich bist immer du schuld und niemals sie. Auch das vollkommen typisch und fast stereotyp in jeder 2. Geschichte hier. Die Variante - wie in meinem Fall - ist: Siehe es wie du willst. Wenn du meinst, dass ich (auch) schuld bin - dann ist das deine Wahrheit und dann glaube es so, wenn es dir hilft. Das heißt aber doch übersetzt auch nur: es stimmt zwar trotzdem nicht, aber wenn du dann Ruhe gibst rede es dir halt so ein.

Man steht immer als Depp da...

Was aber sicherlich stimmt ist, dass jeder seine Wahrheit und seine Wahrnehmung hat. Ich kenne deine Ex nicht, aber es könnte ja sein, dass sie deine Selbsteinschätzung als völlig harmloser, sanfter Tanzbär so nicht hat. Es kann natürlich auch nur vorgeschoben sein um einen Grund zu nennen und dir etwas anzulasten. Aber du verstehst vielleicht, was ich sagen will: ein anderer Mensch sieht Dinge möglicherweise anders als wir. Deswegen ist dein Blickwinkel nicht falsch, aber der des anderen auch nicht. Man muss akzeptieren, dass es die Wahrheit nicht gibt und es nur die Wahrnehmung der Einzelnen gibt.

Zitat von Trauerkloß:
Meine Liebe zu ihr hat leider keinen Schaden genommen, ich gleube sonst wäre es in meinem Kopf jetzt nicht so wirr und in meinem Herzen leerer.


Klar, das ist jetzt eine sauschwere Zeit. Du hast keine Wahl, sie ZWINGT dich, deine Liebe nicht mehr leben zu können. Das ist bitter und dagegen hat leider niemand ein Patentrezept. Ich kann dir nur solidarisches Mitgefühl versichern und dir sagen, dass wir alle hier mit genau diesem Problem kämpfen. Willkommen im Club!

Zitat von Trauerkloß:
Ich bin jetzt 32 und habe die letzten 18 jahre permanent in Beziehungen gelebt. Ich weiß nicht wie ein one night stand geht, ich weiß nicht wie ich jemals wieder eine Frau kennenlernen soll, ich weiß nicht ob ich jemals wieder eine Frau lieben kann, ob ich jemals wieder vertrauen kann, ob ich jemals wieder eine Zukunft planen kann ohne mir sicher zu sein, dass das nach x Jahren wieder in die Brüche geht, ich weiß nicht ob...


Du kannst! Das Phänomen, sich nach so langer Zeit wie ein unbeholfenes Kind zu fühlen, das überhaupt nicht weiß wie sowas funktioniert, wird dir jeder bestätigen, der sich nach langer Zeit trennt. Man kriegt's aber hin, glaube mir!

Jetzt ist nicht die Zeit dafür, denn erstmal musst du diese lange Beziehung mental bewältigen und wieder alleine laufen lernen. Das wird dauern... Aber es wird irgendwann zu schaffen sein und du wirst, auch wenn dir das jetzt vollkommen abwegig erscheint, irgendwann Lust bekommen dich nach anderen Frauen umzusehen.

Dann kommt Phase 2 und es passiert etwas Spannendes: du stellst fest, dass deine Alte keineswegs perfekt war sondern es immer etwas gibt, was andere besser können als sie, egal ob es das Aussehen, Gespräche, Gemeinsamkeiten, banale oder auch tiefergehende Dinge sind.

Du hast nichts zu verlieren. Sich zu verabreden lässt dir anfangs das Herz in die Hose plumpsen, aber du wirst auch den positiven Kick spüren und ganz viel Spaß haben! Das ist Zukunftsmusik, aber wenn wir in 1 Jahr nochmal schauen wie es dann steht... warte mal ab! The future is wide open!

Ich frage mich ob ich noch ganz normal bin weil mir, gerade mal 8 Tage nach der Trennung, der Sinn nach Abwechslung steht und ich checke gerade Möglichkeiten für irgendein Abenteuer, ob etwas greifbar wäre. Mir ist schon klar, dass das Teil der Verarbeitung ist, denn ich kann mich unmöglich schon mental/geistig auf einen anderen Menschen einlassen und weiß auch nicht, was passiert und wie ich mich fühlen würde wenn ich wirklich eine Bettgeschichte auftun würde.

Aber es zeigt, dass man möglicherweise sehr schnell wieder den Gedanken entwickelt, sich durch Popperei abzulenken. Eine neue Beziehung wäre nicht drin, dafür stecke ich noch viel zu sehr in der Verarbeitung der Trennung. Aber vielleicht hilft manchen Leuten Ablenkung - dann soll es so sein.

Warte mal ab, irgendwann in der Zukunft wirst auch du den Gedanken entwickeln, dass du mal den Markt checken solltest. Als normal tickender Mann steht dir irgendwann der Sinn nach einer anderen Frau, garantiert. Und dann entwickelst du auch den Elan und die Fähigkeiten, auf dem Markt der Eitelkeiten mitzumischen.

Ob es dich als Sofort-Ablenkungsmaßnahme reizt oder erst in langer Zeit, wenn du die 15 Jahre überwunden hast - es wird sich zeigen.

Zitat von Trauerkloß:
Das ist alles nicht fair und ich hasse dieses Leben gerade abgrundtief! Ich weiß nicht mal mehr, wer ich selber bin. Die letzten fünfzehn Jahre meines Lebens bestanden nur für das Wir und das Uns...


Ein großer Teil deiner Persönlichkeit und deines Lebens bricht plötzlich weg. Das tut weh, das ist knüppelhart, da kann ich dir nichts schönreden...

Zitat von Trauerkloß:
Ich war bevor Ihre Zweifel anfingen super glücklich und zufrieden.Aber sie war es anscheinend nicht mehr...


Nun, ich relativiere das mal ein wenig. Ich bin sicher, dass du nicht permanent glücklich warst. Du warst weitgehend zufrieden - und bequem. Das ist völlig okay, aber es ist in 15 Jahren nie nur super. Sei ehrlich zu dir selbst - manchmal nervt ein Partner auch. Und wenn es nur wegen irgendeiner immer wiederkehrenden Kleinigkeit ist, das berüchtigte Zahnpastatube-Beispiel...

Zitat von Trauerkloß:
Die Früchte unserer Arbeit waren bald erntereif (Wir stehen beide kurz vor dem Einstieg in absehbar sehr gute und gutbezahlte Jobs).


Schau, ich bin seit 2 Monaten arbeitslos und mir steht das Wasser finanziell nicht nur bis zum Hals sondern weit darüber. Ich ertrinke sozusagen gerade. Jobsuche ist für mich maximaler Streß.
Passenderweise kommt Madame ausgerechnet jetzt mit der Trennung um die Ecke. Ein so unpassender Zeitpunkt für ein Beziehungsende, wie er schlechter nicht hätte sein können! Ich habe wirklich genug Sorgen, jetzt bricht mir auch noch die emotionale Stütze dieser Beziehung weg.

Würdest du mit mir tauschen wollen? Sicher nicht... Immerhin hast du die Aussicht auf einen guten Job und das hat ja auch etwas Gutes, Beruhigendes. Du kannst deine Energie dorthin lenken und zumindest auf dem beruflichen Sektor Erfolge zu erzielen, die du in der Beziehung nicht mehr haben kannst.

Zitat von Trauerkloß:
Ich glaube ich brauche noch sehr viel Zeit um zu verstehen, was hier eigentlich gerade passiert. Ich bin mir sicher, dass es kein Zurück mehr in die Beziehung gibt! An meinen äußeren Lebensumständen hat sich bisher durch die räumliche Trennung noch nicht viel verändert.


Dann sei jetzt so konsequent (und schlau) ihr nicht nachzulaufen! Du hast alle Zeit, die du brauchst und die Dinge werden sich für dich ordnen...

Zitat von Trauerkloß:
In mir drinnen sieht es aber ganz anders aus... Ich schaffe es die acht Stunden auf der Arbeit Ar. und Zähne zusammenzukneifen und ohne zu heulen (toitoitoi) durch den Tag zu kommen. Die Heulphasen hole ich dafür morgens und abends doppelt und dreifach nach.


Das ist doch prima! Ich bin eigentlich sehr, sehr nah am Wasser gebaut und habe immer Sorge, vor Dritten flennen zu müssen. Das wäre zwar theoretisch kein Weltuntergang, aber wer will das schon? Trotz allem aufklärerischen Blabla passt das irgendwie nicht bei einem gestandenen Mann, man will nicht als Heulsuse dastehen, das Umfeld wäre auch peinlich berührt. Deswegen kann ich gut verstehen, dass du vor anderen nicht weinen magst. Um so besser, wenn dir das auch tagsüber gelingt, morgens und abends kannst du aber weinen. Das ist okay und ich denke, das ist ein guter Weg für dich.

Zitat von Trauerkloß:
Boah, was für ein Riesenscheißtrümmerhaufen!weinen / tränen
Und wie weh Gefühle tun können!
Das ist doch alles perv.!
Wie soll ich das jetzt nur alles alleine schaffen. Im Moment kann ich weder essen noch schlafen (was zwar gut gegen samsonähnliches Äußeres ist, aber heute die ersten Schwindelanfälle auf der Arbeit ausgelöst hat...)


WICHTIG: ZWINGE dich, dass du trotz allem einen sinnvollen Lebenswandel beibehälst. Du musst dir ja nicht das Dreigang-Menü reinzwingen, aber ein Mahlzeitenschema, wie du es gewohnt bist, MUSST du beibehalten! Meinetwegen isst du mangels Appettit weniger als sonst. Aber NICHT nix essen - weil kein Hunger.

Das Gleiche gilt für andere Dinge des Lebens: zwinge dich, dass du hier die gewohnten Strukturen beihälst. Auch wenn du dich ab und zu selber disziplinieren musst, es ist erforderlich.

Zitat von Trauerkloß:
Ich habe keine Ahnung wie lange ich diese Situation noch aushalte. Meine Freunde und Familie wohnen alle 400 km weit weg und ich bin hier grad ganz alleine und fühle mich auch vollkommen alleingelassen und einsam, auch wenn sich alle aus der Ferne rührend um mich kümmern. Das was Sie mir bedeutete können sie doch nicht ersetzen. Ich telefoniere viel und auch das Aufschreiben / Gedanken sortieren tut mir grad gut...


Wäre denn eine Möglichkeit, dass du mal ein paar Tage Urlaub machst und zur Familie fährst? Freunde und Familie sind für dich da, so wie du in Krisenzeiten auch für sie da bist. Jetzt darfst du auch ohne schlechtes Gewissen mal empfangen und dich auffangen lassen.

Zitat von Trauerkloß:
Muss jetzt aber noch ein bisschen weinen gehen, damit ich morgen wieder irgendwie durch den nächsten Tag komme.
Bis morgen Welt...


Halte durch, auch dieser Tag ist zu schaffen und dann hast du wieder ein paar Stunden mehr Abstand und bist deiner inneren Befreiung wieder ein Stückchen näher...

28.09.2011 01:39 • #3


T
Hallo ihr beiden,
und Danke für die vielen aufmunterneden Worte. Ich habe heute bemekrt, dass die Arbeit mich nur bedingt ablenken kann und werde Deinem Rat folgen nach Hause / zu Freunden zu fahren. Auf dem Weg komme ich an ihrer Stadt vorbei... Das wird ätzend.
Soll ich Auto fahren oder Zug? Lenkt mich AUto fahren ab oder werde ich vom fahren abgelenkt?!?
Im Zug fühle ich mich noch alleiniger und in einer gefangenen Situation. Dafür lenke ich aber nicht selber...
Ich teste heute erstmal eine kürzere Route zu einem befreundeten Pärchen in der Nähe (... übrigens auch super, dass alle Freunde Pärchen sind und der einzige Single übelster Alk....) schei.!

Mal schauen, wie es morgen weitergeht...
Ich weiß noch nicht wann ich wo sein werde und einen Internetzugang haben werde um Euch auf dem Laufenden zu halten, aber ich melde mich wieder!

28.09.2011 16:19 • x 1 #4


P
Hi Kumpel,

Zitat von Trauerkloß:
Ich habe heute bemekrt, dass die Arbeit mich nur bedingt ablenken kann und werde Deinem Rat folgen nach Hause / zu Freunden zu fahren.


Das ist sinnvoll wenn arbeiten nicht geht. Mach' das so!

Zitat von Trauerkloß:
Auf dem Weg komme ich an ihrer Stadt vorbei... Das wird ätzend.


Du bist dem aber nicht ausgeliefert sondern hast es selber in der Hand ob du dort vorbei kommst oder nicht. Und das ist das Wichtige: du selber bestimmst darüber!

Du kannst einen Umweg fahren, du kannst dich aber auch der Situation stellen und es trotzdem tun, mit dem anschließenden Gefühl: Alter, du hast es geschafft! Auch wenn es schwer war, aber ich hab's hingekriegt - und das ist gut so!

Betrachte die Sache auch mal aus folgendem Blickwinkel: die Stadt hat keine Bedeutung. Sie ist neutral und kann nichts dafür, dass deine Freundin sich getrennt hat. Ob du es schlimm findest dort vorbeizufahren oder ob es dich kalt lässt, ist deine eigene Entscheidung. Diese Sache spielt nur in deinem Kopf. Klar gibt es Erinnerungen. Aber dennoch, die Stadt ist neutral und du könntest, wenn du magst, auch innerlich sagen: egal, ich fahre da entlang weil es nun mal der Weg ist. Ich vermisse nicht die verbotene Stadt , sondern die Ex. Also was soll's, der Weg führt da entlang und dann fährst du eben da entlang. Augen zu und durch! Naja - Augen auf im Straßenverkehr - aber du weißt, was ich meine.

Zitat von Trauerkloß:
Soll ich Auto fahren oder Zug? Lenkt mich AUto fahren ab oder werde ich vom fahren abgelenkt?!?


Das kann dir kein Außenstehender sagen. Ich hatte letzte Woche in den Tagen nach der Trennung ein Auto zur Verfügung und danke dem Himmel dafür. Das Geld für das Benzin habe ich eigentlich nicht weil es bei mir finanziell katastrophal ausschaut, das habe ich aber ignoriert und es mir trotzdem gegönnt weil es in dem Moment nötig war.

Ich bin 3 Tage lang herum gefahren, zu Freunden, durch die Gegend, zu einem Ausflugsziel. Mir hat das total gut getan! Ich fahre gerne Auto, kann dabei meinen Gedanken nachhängen und denken, aber zugleich die Landschaft genießen und unterwegs sein anstatt sinnlos herumzusitzen oder nur in dem kleinen Radius, den ich normalerweise zu Fuß habe, agieren - und das aber trotzdem in der eigenen abgeschiedenen Welt, in der ich heulen kann wenn ich das will, laut mit mir sprechen oder zum Radio singen kann. Anders als im Zug, wo ich nicht frei bin, das ist öffentlicher Raum mit sozialer Kontrolle, wo die anderen Menschen mich daran hindern, mich so zu benehmen wie ich es will. Einfach flennen geht im Zug nicht, im Auto schon...

Für mich war das Auto, das ich zufällig genau zur richtigen Zeit für 3 Tage hatte, ein Geschenk des Himmels und der Inbegriff von Freiheit, wenn ich schon in den Gefühlen so eingeengt bin.

Ich will dir damit nicht nahe legen zu fahren - vor allem dann nicht wenn du unsicher bist ob du dich ausreichend konzentrieren kannst. In dem Fall solltest du definitiv NICHT selber fahren!
Ich kann dir nur sagen, dass es mir absolut gut getan hat und ich gäbe ein Himmelreich dafür wenn ich wieder eine Karre vor der Tür stehen hätte. Ich wäre nur unterwegs und würde täglich nicht unter 500 km fahren, glaube ich...


Zitat von Trauerkloß:
Ich teste heute erstmal eine kürzere Route


Gute Idee! Teste es aus und dann entscheidest du wie es dir besser erscheint.

Zitat von Trauerkloß:
zu einem befreundeten Pärchen in der Nähe (... übrigens auch super, dass alle Freunde Pärchen sind und der einzige Single übelster Alk....) schei.!


Pärchen oder Single, völlig egal! Manchmal ist gerade eine weibliche Sicht auf die Dinge interessant. Ich habe so ein paar Aspekte genannt bekommen, auf die ich und andere Typen so nicht gekommen sind weil wir halt die männliche Sichtweise haben und die Frauen bei ein paar Dingen eine andere Wahrnehmung hatten. Das war interessant und gut.

Außerdem geht es darum zu reden. Ob du mit einem einzelnen Menschen oder ein Paar zusammensitzt und sprichst, das ist echt egal. Du brauchst keine Angst haben, dass die beiden dich nicht verstehen nur weil deren Beziehung noch funktioniert.

Zitat von Trauerkloß:
Ich weiß noch nicht wann ich wo sein werde und einen Internetzugang haben werde um Euch auf dem Laufenden zu halten, aber ich melde mich wieder!


Ja, melde dich wann immer du magst! Das Forum ist für dich da, aber du wirst merken, dass es auch unglaublich gut tut sich von der Familie und den alten Freunden betüddeln zu lassen. Schon der Umstand, dass man nicht alleine ist - sich aber dennoch zurückuziehen kann wenn man das mal will - ist sooooo wichtig! Ich bin sicher, dass es dir gut tun wird!

Und hey, 1 Tag hast du jetzt schon wieder geschafft. 1 Tag mehr Entfernung, 1 Tag mehr Verarbeitung, 1 Tag näher an der Heilung.

28.09.2011 17:46 • #5


T
Hilfe von den Freunden hilft total gut. Habe meine Heulkrämpfe auf drei Stunden pro Tag reduzieren können und rede, rede, rede... Morgen kommt leider der Rückweg nach Hause - in die Einsamkeit. Das und auch die Fahrt dorthin machen mir ganz schön Panik. Ich verspüre momentan keine suizidalen Tendenzen, habe aber extremst Angst davor, dass es wiedekommt. Ich hatte früher in meinem Leben schon stark depressive Phasen, in denen ich Bekanntschaft mit solchen gedanken schließen durfte. Ich bin immer noch der Meinung, dass die Trennung bei mir noch immer nicht im vollen Ausmaß angekommen ist. Jede Nacht träume ich von ihr - positive Träume. Wir sind glücklich, wir lieben uns... Das Erwachen ist seit einer Woche dementsprechend ein allmorgendlicher Tritt ins Gemächt / Schlag in die Fresse.
Ich war letzte Nacht mit nem Kumpel unterwegs - labern. Um halb 5 lag ich im Bett, um 8 war ich wieder wach und habe nur geheult... Schnappatmung, Zitteranfälle, Krämpfe... Das volle Programm. Ich weiß, dass ich lernen muss das zu akzeptieren. Ab Dienstag muss ich aber irgendwie wieder funktionieren. Diese Situation gefährdet grad meinen Studienabschluss (ich schreibe an meiner Bachelorarbeit) und schmälert grad massiv meine Chancen in meiner momentanen Praktikumsfirma übernommen zu werden. Ich weiß, es gibt nie einen Moment der gut ist für eine Trennung. Dieser hätte es aber nun wirklich nicht sein müssen...
Sie fehlt mir so unendlich doll. Im Moment würde mein Herz sie einfach wieder zurücknehmen - trotz allem was war und obwohl der Kopf immer mehr versteht, dass das nicht passieren wird.. Das ist dem herz anscheinend schei..
Danke nochmal für Eure Antworten. Das Buch habe ich mir übrigens sofort bestellt. Ich hoffe, dass es mir hilft. Euch auch alles Gute in Euren Situationen - das sollte niemand aushalten müssen und so herzlich wie man hier aufgenommen wird, ihr am allerwenigsten. Danke und bis morgen

01.10.2011 18:07 • #6


U
Oh nein, das ist wirklich eine doofe Situation

Ich denk schon nach 1,5 Jahren, die Welt ist zuende. Nach 15 ist das natürlich krass.

Aber ich denke, du machst das schon ganz gut. Du verschanzt dich nicht Zuhause, du lenkst dich ab - das ist wichtig!

Bis du es wirklich akzeptiert hast, wird wohl einige Zeit vergehen, aber denke daran: Du wirst so stark daraus hervorgehen.

Da ist Moment natürlich nicht dran zu denken, geht mir genauso. Aber in manchen Augenblicken freue ich mich darauf, wenn ich eines Tages aufgestanden bin, den Staub abklopfe und sage: Mann, das hat ganz schön weh getan. Und jetzt geht´s los! und mich dann freue, es geschafft zu haben - weil ich stark bin.

Hachja - scheint noch Lichtjahre entfernt, aber wir kommen dahin.

Heul dich hier schön immer aus, das tut gut. Und uns geht´s allen so.

Glück hat eben seinen Preis. Unseres war wohl ziemlich teuer.

01.10.2011 18:46 • #7


R
Zitat von Trauerkloß:
Ich bin jetzt 32


meine Geschichte ähnelt sich Deiner sehr. Es waren zwar nur 5 Jahre aber ich habe die vollen 5 Jahre hart an uns gearbeitet. Alles auf uns zugeschnitten. Umgezogen damit das geplante Kind sich nicht erkältet, Hochzeit geplant für nächstes Jahr direkt nach unseren besten Freunden usw.

Dann hat Madame aufeinmal einen guten Job bekommen (hier habe ich natürlich extrem unterstützt) und dann gings los. Sie hat wohl viele neue Sachen im beruf kennengelernt, viele neue Menschen, die ganze Stimmung war aufeinmal Aufbruch und das gemeinsame Leben und die geplanten Dinge standen aufeinmal für Enge. Sie hat mich dann verlassen, ohne echten Grund und ohne zu kämpfen. Von einen Tag auf den anderen.

Versteh mich nicht falsch, ich bin ziemlich am Ende, aber es gibt tatsächlich keinen BESSEREN Zeitpunkt als genau jetzt verlassen zu werden.

1) Ihr habt noch nicht geheiratet
2) Du stehst beruflich gut da
3) keine Kinder
4) 32 ! , ein perfektes Alter, alle Frauen ab 25 werden Dir zu Füssen liegen

Atme durch, alles hat einen Grund. zeit sich zu verändern!

01.10.2011 20:25 • x 1 #8


P
Hallöchen Klößchen,

Zitat von Trauerkloß:
Hilfe von den Freunden hilft total gut. Habe meine Heulkrämpfe auf drei Stunden pro Tag reduzieren können und rede, rede, rede...


Also alles im grünen Bereich... *lächel*

Zitat von Trauerkloß:
Morgen kommt leider der Rückweg nach Hause - in die Einsamkeit. Das und auch die Fahrt dorthin machen mir ganz schön Panik. Ich verspüre momentan keine suizidalen Tendenzen, habe aber extremst Angst davor, dass es wiedekommt.


Bitte keine negative Eigen-Konditionierung! Sollte es so kommen - okay, dann ist das so. Aber warte jetzt nicht in fester Erwartung darauf, sonst wird es zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung.

Zitat von Trauerkloß:
Ich hatte früher in meinem Leben schon stark depressive Phasen, in denen ich Bekanntschaft mit solchen gedanken schließen durfte. Ich bin immer noch der Meinung, dass die Trennung bei mir noch immer nicht im vollen Ausmaß angekommen ist. Jede Nacht träume ich von ihr - positive Träume. Wir sind glücklich, wir lieben uns... Das Erwachen ist seit einer Woche dementsprechend ein allmorgendlicher Tritt ins Gemächt / Schlag in die Fresse.
Ich war letzte Nacht mit nem Kumpel unterwegs - labern. Um halb 5 lag ich im Bett, um 8 war ich wieder wach und habe nur geheult... Schnappatmung, Zitteranfälle, Krämpfe... Das volle Programm.


Das ist alles normal. Dir geht es bestens, sozusagen! Ich will dich weder verarschen noch beschwätzen - aber das sind die ganz normalen Auswirkungen, mit denen wir alle umgehen müssen.

Zitat von Trauerkloß:
Ich weiß, dass ich lernen muss das zu akzeptieren. Ab Dienstag muss ich aber irgendwie wieder funktionieren. Diese Situation gefährdet grad meinen Studienabschluss (ich schreibe an meiner Bachelorarbeit) und schmälert grad massiv meine Chancen in meiner momentanen Praktikumsfirma übernommen zu werden. Ich weiß, es gibt nie einen Moment der gut ist für eine Trennung. Dieser hätte es aber nun wirklich nicht sein müssen...


Nein, natürlich passt es nie.

Was wäre, wenn du einen Unfall hättest und im Krankenhaus landen würdest? Dann würde es auch gehen, dass du eben nicht straight durchziehst sondern pausierst.

Jetzt bist du psychisch verletzt, nicht physisch. Das ist nicht sichtbar aber genauso schlimm. Und wenn du den Abschluss jetzt nicht durchziehen KANNST - dann geht es genauso wie bei einem gebrochenen Bein auch anders.

Aber bleib' mal locker. Bis Dienstag ist es noch einige Tage hin und vielleicht bist du dann fit genug um es gut zu machen. Ich habe am Dienstag ein Vorstellungsgespräch und kann es mir auch nicht leisten, zu verkacken. Was hälst du von einer Abmachung? Wir geben uns beide Mühe unseren Job am Dienstag so gut, wie es möglich ist, zu erfüllen?

Zitat von Trauerkloß:
Sie fehlt mir so unendlich doll. Im Moment würde mein Herz sie einfach wieder zurücknehmen - trotz allem was war und obwohl der Kopf immer mehr versteht, dass das nicht passieren wird.. Das ist dem herz anscheinend schei..


Ja, das ist ein saudummer Spagat. Das Herz hat nur Gefühle und will den Schmerz los sein, alles wieder haben wie es mal war. Währenddessen sagt der Kopf, dass man die vergangenen Tage nicht löschen kann und da etwas passiert ist, was unumkehrbar ist. Selbst wenn man wieder zusammen käme - es wäre nicht mehr wie vorher.

Zitat von Trauerkloß:
Danke nochmal für Eure Antworten. Das Buch habe ich mir übrigens sofort bestellt. Ich hoffe, dass es mir hilft. Euch auch alles Gute in Euren Situationen - das sollte niemand aushalten müssen und so herzlich wie man hier aufgenommen wird, ihr am allerwenigsten. Danke und bis morgen


Halte durch und lass' dich nicht unterkriegen! Tagesaufgabe ist heute, nach Hause zu fahren und anzukommen. Aber das kannst du schaffen! Und heute Abend schaust du hier wieder herein und liest, wie es anderen geht, dass du nicht alleine bist, und du kannst auch selber wieder schreiben und dich auskotzen.

Kopf hoch, du bist auf einem schweren, aber guten Weg!

02.10.2011 07:59 • #9


T
4) 32 ! , ein perfektes Alter, alle Frauen ab 25 werden Dir zu Füssen liegen

Mmmh, das mit Samson und so war echt ernst gemeint. Ich bin 1,96m groß und kratze an der 160 kg Marke. Das ist kein kleiner Bauch, sondern ein gewaltiges Problem... Ich fühle mich wie ne Freakshow, wenn ich draußen rumlaufe.
Und seien wir mal ehrlich:
Der erste Eindruck ist ein rein optischer...

02.10.2011 19:52 • #10


V
Besser, mit 1,96 an der 160 kg-Marke statt an der 60 kg-Marke zu kratzen! Du wirst sicherlich noch das eine oder andere Kilo verlieren... ob Du willst oder nicht, das bringt Kummer meistens mit sich. Ich habe damals einfach vergessen, zu essen. Auch heute gehöre ich nicht zu den Frustfressern.

Du bist also ein Samson mit Waschbärbauch... ok. Der erste Eindruck ist ein optischer, ja... aber gegen Schönheit von innen, Charme und Liebenswürdigkeit hat frau selten etwas entgegenzusetzen!

Wenn Du Dich allerdings wirklich wie ein Freak draußen fühlst, hätten wir jetzt dann schon mal eine Aufgabe, die neben der Schmerzbewältigung zu tun wäre! Wenn Du Dich in Deiner Haut wieder richtig wohl fühlst, dann strahlst Du das wie Bolle nach aussen! Tu was für Dich, für Dein Selbstbewußtsein und letztendlich auch für Dein Herz!

Du schaffst das!

Gruß Venga

02.10.2011 20:21 • x 1 #11


T
@punto: Da drücke ich Dir die Daumen für Dein Vorstellungsgespräch! Werde am Dienstag an Dich denken! Abmachung steht, wir geben am Dienstag beide unser bestes!

Die Gewichtsgeschichte ist ja nicht erst seit gestern ein großes Problem und ich habe viele Anläufe genommen dagegen vorzugehen. Bin bisher aber immer gescheiter. Normalerweise tendiere ich zum Frustfressen, aber das ist mir in der letzten Woche noch nicht passiert. Im Gegenteil (s.o.). Ich vergesse oft das essen, nichts schmeckt mir und es ist zu einer genussfreien Notwendigkeit geworden. So gesehen treibe ich hier grad den Teufel mit dem Beelzebub aus...

02.10.2011 20:46 • #12


V
Ich drücke Euch beide ganz, ganz feste die Daumen!

Männer - es geht um Euch... einzig und alleine um Euch und Euren weiteren Weg! Gebt Kniegas! Tschakka - Ihr packt das!

02.10.2011 20:59 • x 2 #13


P
Okay, Venganza! Kniegas ist für Dienstag programmiert! Danke schön für den Motivationsschub!

Zitat von Trauerkloß:
@punto: Da drücke ich Dir die Daumen für Dein Vorstellungsgespräch! Werde am Dienstag an Dich denken! Abmachung steht, wir geben am Dienstag beide unser bestes!


Okay, wir haben einen Deal!

Zitat von Trauerkloß:
Die Gewichtsgeschichte ist ja nicht erst seit gestern ein großes Problem und ich habe viele Anläufe genommen dagegen vorzugehen. Bin bisher aber immer gescheiter. Normalerweise tendiere ich zum Frustfressen, aber das ist mir in der letzten Woche noch nicht passiert. Im Gegenteil (s.o.). Ich vergesse oft das essen, nichts schmeckt mir und es ist zu einer genussfreien Notwendigkeit geworden. So gesehen treibe ich hier grad den Teufel mit dem Beelzebub aus...


Du bewegst dich in einem Bereich, der nicht wirklich gesund ist. Insofern wäre längerfristig schon zu überlegen wie du deinen Gesundheitszustand durch Gewichtsreduzierung verbessern kannst. Das muss aber nicht jetzt sein. Erstmal gut durch die nächsten Tage und Wochen kommen...

Ich würde deine Größe nicht unbedingt als Wettbewerbsnachteil sehen. Klar, das klassische Schönheitsideal erfüllst du damit nicht - na und? Wenn dir das Leben eine Zitrone gibt, mach Limonade draus! Es gibt Frauen, die mögen große, starke, liebenswürdige Tanzbären wie dich. Allein deine größe ist beeindruckend!
Manche stehen nicht auf deinen Typ, aber es stehen manche auch nicht auf Blondinen, große Brüste oder dicke Hintern. Man deckt immer nur einen Typus ab und kann alle anderen nicht bedienen.

Was halt immer wichtig ist, dass man gepflegt ist: nicht überkanditelt, aber Klamotten, die einem stehen (anstatt speckigem Pulli ein modernes Hemd, zeitgemäße Hose anstatt versiffter Jogginganzug), sauberer Haarschnitt, ordentliche Schuhe (nicht Sandalen mit Tennissocken! ) und saubere Finger. Dazu wohlriechend - und fertig ist ein ansehnlicher Typ, der sich nicht schämen und verstecken muss.

Außerdem strahlt es auch umgekehrt ab - wenn man sich in Sachen kleidet, die man mag und mit denen man sich sehen lassen kann anstatt bewusst unauffälligem Kram, der einfach nur weit herumlabbert um die Problemzonen zu verdecken, fühlt man sich besser...

Stelle etwas dar und du bist etwas! Nicht billig aufbrezeln, es muss schon zu einem passen. Aber jeder hat eine Bandbreite, und in der sollte man sich vorne einsortieren.

Schöne Grüße und Kopf hoch, Großer!

02.10.2011 21:40 • x 2 #14


R
Zitat von Trauerkloß:
Die Gewichtsgeschichte ist ja nicht erst seit gestern ein großes Problem und ich habe viele Anläufe genommen dagegen vorzugehen. Bin bisher aber immer gescheiter.


Wenn Du jetzt die Chance wahrnimmst kannst Du dem ganzen etwas ganz großes entlocken. Geh rein in den Schmerz und ändere etwas!
Wenn Du noch nicht soweit bist es für Dich selbst zu tun, tus GEGEN sie.
Soll sich ruhig in den Ar. beissen wenn sie Dein neues ich in nem jahr trifft. Wird Dir dann aber egal sein, hast ja eine 5mal bessere im Arm

Übrigens: es gibt Frauen die stehen auf echte Kerle und nicht auf Hungerhaken. In den Zeiten von Internet und Partnerbörsen ist das echt kein Problem. Ich würde die Chance an Deiner Stelle aber trotzdem nutzen was zu ändern.

02.10.2011 23:48 • #15


A


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