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Endloses Leiden

H
Liebe Lou,

wenn wir verliebt sind, dann sehen wir die Welt mit einer rosaroten Brille. Wir sind dann ja nicht nur glücklich, sondern wir fühlen uns auch stark und kraftvoll. Schließlich haben wir einen Menschen an unserer Seite, der uns liebt und der uns begehrt. Wir schöpfen sehr viel Selbstbewusstsein sowie Selbstvertrauen aus dieser Liebe und aus diesem gemeinsamen Miteinander. Erfahrungsgemäß ist der glücklich, der liebt und der geliebt wird. In einer guten Partnerschaft, da spüren wir zudem Geborgenheit sowie Sicherheit, da erfahren wir Respekt und Wertschätzung. In einer guten Partnerschaft, da fühlen wir uns eben angekommen sowie verstanden.

Wenn unsere Liebe aber stirbt, dann ist all das Gute, dass durch diese einstige Liebe gewachsen ist, auch nicht mehr da. Unsere Welt und unser Alltag sind dann nicht mehr rosarot, sondern vorerst nur noch grau. Wir fühlen uns einsam, richtig schwach, hilf- und perspektivlos.

Wir alle wissen, wie belastend der Liebeskummer für unsere Körper und für unsere Seelen ist. Wir wissen längst schon, dass es sich bei dem Trennungsschmerz nicht nur um eine belanglose Erfahrung handelt. Immerhin ist die gemeinsame Identität mit dem Partner verloren gegangen und eine Trennung ist in den meisten Fällen sowieso weit mehr, als nur ein Abschied von dem Partner.

So ein Erlebnis fühlt sich immer schrecklich an, denn es gehört zweifelsfrei zu den schlimmsten Negativerfahrungen in unserem Leben. Liebeskummer verursacht meist so tiefe Wunden, dass diese bis in unsere Herzen reichen. Wir spüren deshalb diesen unerträglichen Schmerz und wir fühlen uns genau deshalb, so vollkommen leer. Wenn wir einen nahestehenden Menschen verlieren, dann wirft uns das so richtig aus der Bahn.

Insbesondere in der Anfangsphase fällt es uns sehr schwer, selbst die einfachsten Aufgaben des Alltags zu bewältigen. Wir können nicht mehr schlafen, nichts mehr essen und wir kriegen nichts mehr hin. Wir machen sogar ständig irgendwelche Fehler, weil wir uns einfach nicht mehr richtig auf das Wesentliche konzentrieren können. Unser Selbstvertrauen und unser Selbstbewusstsein sind sowieso komplett am Boden. Kurzum, uns geht es einfach nur noch richtig mies.

Wir trauern übrigens unterschiedlich lange und wir leiden auch sehr unterschiedlich. Letztendlich kann aber nur jeder selbst entscheiden, wie lange und wie intensiv er trauert bzw. leidet.

Es gibt Dinge in unserem Leben, die wir nicht ändern und die wir nicht verhindern können. Deshalb haben wir eigentlich nur eine einzige Möglichkeit, wir müssen diese Tatsache akzeptieren.

Zitat von Lou11:
Es kam wirklich plötzlich und so hatte ich das auch echt nicht erwartet, da bei uns eigentlich alles gut lief. Deshalb trifft mich diese Trennung nun auch so hart und ich weis nicht mehr ein noch aus.


Diese Aussage könnten vermutlich sehr viele Forumsmitglieder hier ganz genau so wörtlich niederschreiben.

VG Holzer60

06.03.2018 14:06 • x 2 #16


L
Ja, das Wort eigentlich war überflüssig. Wir waren glücklich. Beide. Zumindest kam es mir so vor. Deshalb fragt man sich ja, ob er einem nur alles vorgespielt hat. Und auch diese Gedanken machen einen fertig. Zum anderen belastet einen auch irgendwie, dass wir nicht richtig über die Trennung geredet haben. Es war mehr so zwischen Tür und Angel über Telefon auch noch. Also wir haben quasi nichts besprochen oder darüber richtig geredet. Deshalb kann ich auch meiner Meinung nach vermutlich nicht richtig mit der Sache abschließen, da es für mich eben kein richtiger Schlussstrich war, den ich da ziehen konnte. Das macht es für mich um einiges schwerer mit der Sache zurechtzukommen.

06.03.2018 14:10 • #17


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Endloses Leiden

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Zitat von Lou11:
mich eben kein richtiger Schlussstrich war, den ich da ziehen konnte. Das macht es für mich um einiges schwerer mit der Sache zurechtzukommen.

viele von uns hier, haben keinen letztens Satz bekommen und wenn nur Gestammel, wollte dir nicht weh tun oder
du verdienst besseres oder ich lieb dich nicht mehr so, wie du es verdienst

06.03.2018 14:12 • #18


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Zitat von mcteapot:
viele von uns hier, haben keinen letztens Satz bekommen und wenn nur Gestammel, wollte dir nicht weh tun oder du verdienst besseres oder ich lieb dich nicht mehr so, wie du es verdienst



So sieht der wahre Klassiker aus !


VG Holzer60

06.03.2018 14:13 • #19


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Für die Verlasser ist es aber ja auch schwer und manchmal fehlen einem einfach die Worte und man weiß einfach nicht was man (noch) sagen soll.

Natürlich (!) kommt es immer auf die Umstände an!

06.03.2018 14:17 • #20


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Zitat von Aramis:
Für die Verlasser ist es aber ja auch schwer und manchmal fehlen einem einfach die Worte und man weiß einfach nicht was man (noch) sagen soll.

Als Ehefrau eines warmwechslers ... soll er sich zum .. scheren

06.03.2018 14:18 • #21


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Zitat von Aramis:
Für die Verlasser ist es aber ja auch schwer und manchmal fehlen einem einfach die Worte und man weiß einfach nicht was man (noch) sagen soll.


Wie wäre es mit der Wahrheit ?


VG Holzer60

06.03.2018 14:22 • #22


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Zitat von Holzer60:

Wie wäre es mit der Wahrheit ?


VG Holzer60


Die Wahrheit... Bei/vor/in meinen Trennungen habe ich unzählige Zeit versucht mit Reden zu verbringen. Schon allein aus dem Grund weil ich mich von beiden Menschen nicht trennen wollte. Als dann der Entschluss feststand und ich die Trennung ausgesprochen hatte war ich einfach leer und es fehlten mir die Worte, weil ich sie bereits tausende Male gesprochen hatte. Es fehlten mir die Worte... Und das hatte nichts damit zu tun, dass ich die Wahrheit nicht aussprechen wollte, sondern weil ich schlussendlich leer war.

Könnte mir vorstellen, dass es vielen Verlassern so geht (Mcteapot, ich spreche von Trennungen mit ohne Next).

06.03.2018 15:10 • #23


Luto
Zitat von Lou11:
Wir waren glücklich. Beide. Zumindest kam es mir so vor. Deshalb fragt man sich ja, ob er einem nur alles vorgespielt hat.

Es kann sicherlich auch vorkommen, dass jemand liebt und sich glücklich fühlt, und dass dann die Liebe fast auf einem Schlag weg ist. Ich denke, dass passiert aber nicht allzu oft, meistens hat der Verlasser vorher zumindest Zweifel, wenn nicht sogar Lieblosigkeit gespürt. Es gibt auch Leute, die merken es nicht wirklich, weil sie den Wert der Partnerschaft hochhalten und verteidigen, obwohl die Flamme verdammt klein geworden ist...
Es ist aber letztendlich egal, denn das Endergebnis ist dasselbe.
Es passiert einfach, dass die Liebe schwindet, dafür kann keiner was, und Liebeskummer kann sehr quälend sein, aber ist der Preis der Liebe ... und 2 Monate sind noch nicht wahnsinnig lang...

06.03.2018 19:58 • x 1 #24


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