82

"Entsorgt" worden

C
Du hast mich entsorgt, entsorgt auf die große Halde gescheiterter Beziehungen und Ehen!

Einfach so, nach fast 12 Jahren.
Du gingst morgens aus der Tür, wie immer zur Arbeit, Küsschen und noch kurz zugewinkt, abends kommst Du zurück und das Erste und Einzige was Du dann gesagt hast, war: Ich lasse mich scheiden, ich zahle ab jetzt die Hälfte der Kosten. BUMMS.
In diesem Moment hast Du mir den Boden unter den Füssen weggerissen, mein Leben umgeworfen, mich schwer getroffen, fast KO gehauen.

Ich war sprachlos, machtlos und verzweifelt. Du, meine Liebe, mein Lieblingsmensch, meine Partnerin, meine Geliebte, meine Freundin tust mir in so einer schäbigen Art und Weise den größten Schmerz meines bisherigen Lebens an. Warum so?

Was habe ich mit Dir gelitten und Angst gehabt, als Deine Tumoroperation war, die ja glücklicherweise keine weiteren Komplikationen nach sich zog. Wie froh und glücklich war ich, als Du es überstanden hattest. Diese Gefühle, diese Gemeinsamkeit . entsorgt.
Ebenso nach Deiner Rücken OP. Alle Empfindungen, alle Gefühle, die ich gehabt hatte . entsorgt.

Nach der ReHa begann Deine Metamorphose von einer liebevollen, zärtlichen und fürsorglichen Frau in eine egoistische, kaltherzige Person, die ich nicht mehr erkenne. Du begannst eine Beziehung mit einem verheirateten Mann aus Deiner Gruppe in der Qualifizierungsmaßnahme.
Nun ja, Gefühle sind nicht verhandelbar, aber Du und er, ihr habt zwei Ehen zerstört. Die andere und unsere.

Was ich nicht verstehe, wie Du über fast ein Jahr mir so ein Theater vorspielen konntest, nicht den Mut gefunden hattest mit mir zu reden. Woher Du die Kraft genommen hast, in dieser Zeit unser Leben ganz normal weiter zu leben.

Der letzte Akt war auch schäbig. Am letzten Tag, Deinem Auszug fand ich, als ich wieder da war, Deinen Ehering in einem Umschlag, kommentarlos.
Mehr Verachtung hättest Du mir nicht zeigen können, aber das passt ja auch . entsorgt.

Deine letzten Worte an mich waren: vielen Dank, für alles was Du für mich getan hast und entschuldige bitte.
Alles, was ich für Dich tat, tat ich gerne und aus vollstem Herzen, größter Überzeugung und tiefster Liebe zu Dir, also nichts zu danken.
Entschuldigen?, Nein, das kann ich nicht. Vielleicht irgendwann verzeihen, aber entschuldigen? Nein

Was bleibt mir, dem Entsorgten, noch zu sagen?
Hab viel Spaß in Deinem neuen Leben, freu Dich, dass Dein Neuer schon 45Kg abgenommen hat und die Fettschürze größer wird.
Bleib gesund, bzw. werde es wieder.

Ich hatte Dich so sehr geliebt!
---------
Nun ist mir ein wenig wohler
Calv0r

18.07.2018 15:10 • x 18 #1


Luto
Zitat von Calv0r:
Deine letzten Worte an mich waren: vielen Dank, für alles was Du für mich getan hast und entschuldige bitte.
Alles, was ich für Dich tat, tat ich gerne und aus vollstem Herzen, größter Überzeugung und tiefster Liebe zu Dir, also nichts zu danken.
Entschuldigen?, Nein, das kann ich nicht. Vielleicht irgendwann verzeihen, aber entschuldigen? Nein

Wenn man verlassen wird, reagiert man natürlich schnell so. Viele Leute können nicht reden, wenn sie merken, dass die Liebe einfach so verschwindet... Da gibt es in der Tat nichts zu entschuldigen oder zu verzeihen, sondern es wird nach einiger Zeit keine Rolle mehr spielen. Ich verspreche es Dir!

18.07.2018 18:55 • x 2 #2


A


"Entsorgt" worden

x 3


Porcelina1801
Die Sache mit dem Ehering finde ich unglaublich schmerzhaft.

18.07.2018 20:03 • x 4 #3


G
Hallo,
auch wenn du es sicherlich gerade so empfindest, aber versuche mal bitte das Wort entsorgt aus deinem Kopf zu streichen.
Müll entsorgt man.
Aber du bist ein Mensch und hast garantiert auch sehr viele liebenswerten Eigenschaften an dir.

18.07.2018 20:12 • x 3 #4


E
Zitat von Calv0r:
Du gingst morgens aus der Tür, wie immer zur Arbeit, Küsschen und noch kurz zugewinkt


@Calv0r

Da geht jemand aus dem Haus und kommt einfach nicht zurück. Wie in einem schlechten Film. Es kommt jemand, der sieht genauso aus, aber dieser jemand ist ganz und gar nicht echt - wie ein Klon, einfach ausgetauscht, man zweifelt an seinem eigenen Verstand. Dieser Moment, wie sie aus der Tür geht und alles war noch gut, der kommt wieder und wieder und wieder zurück. Das mag kaum einer verstehen - ich habe das auch erlebt. Man ist in sich fassungslos, so etwas lässt sich nicht einfach glauben - es ist absurd - surreal - ein mieser Trip!

Und doch - soetwas passiert leider jeden Tag! Ich habe das nicht gewusst und nie zuvor gehört. Aber es ist wahr. Weisst Du, es gab Zeiten, da habe ich mit einem Foto gesprochen, weil ich es einfach nicht glauben wollte. Diese Person, die man mir als Ersatz geschickt hat - das war nicht mein Mann!

Nimm es an - das hat nichts mit Dir zu tun. Der Mensch, den Du geliebt hast, hat nie existiert. Es tut mir so schrecklich Leid.

Fühl Dich umarmt und bitte gib nicht auf!

LG
Ex-Mitglied

18.07.2018 20:41 • x 7 #5


C
@Luto
An dem, was Du sagst ist wahres dran. Reden ist so wichtig. Wenn es der Partner aber nicht will oder kann ist es (meist) zu spät. Und sicherlich wird es für mich in Zukunft keine Rolle mehr spielen, ob ich es entschuldigen könnte, wollte oder auch nicht. Denn, auch wenn ich es Anfangs nicht glauben wollte, der Schmerz wird weniger und sicherlich auch irgendwann verblassen, sodass nur die Narben bleiben. Ich danke Dir für DeineWorte.

@Porcelina1801
Ja, das traf mich sehr ins Mark. Hätte sie den Ring doch weggeschmissen oder zu Geld gemacht. Ich hätte es nicht gewusst, es wäre egal gewesen. Aber so . nfc

@gast777
Keine Bange, ich fühle mich nicht als Müll. Ich habe nur versucht auszudrücken, wie ich ihren Umgang zum Schluss mit mir empfand. Ausserdem war ich auch wütend. Und wie heisst es doch hier: Lieber hier den bösen Brief schreiben als ihn zu verschicken

18.07.2018 20:43 • x 2 #6


Gorch_Fock
Calv, ja diese Momente sind sehr hart. Es ist wie in einem Boxkampf, man wird niedergeschlagen und der Ringrichter beginnt anzuzählen...
Insb. wenn die lieben Affairenmänner auftauchen. Scheint ja auch der Reha-Klassiker zu sein bei Dir.
Der Punkt ist halt - den man erst mit deutlich Abstand sieht:
Deine Traumfrau hat ihren Absprung vor langer Zeit geplant und umgesetzt. Das ist fast immer so. Der AM wird aufgetan (die berühmte Dualseele) und dann muss natürlich geschaut werden, ob sie ihn binden kann. Das Ganze läuft zum Großteil über Abwertung der Ehepartner (bin nie glücklich gewesen / er / sie bringt es nicht im Bett / wir leben wie Bruder und Schwester zusammen). Sind fast immer die identischen Aussagen. Dann wird einer der Beteiligten (vermtl. Deine Frau) dem AM die Pistole auf die Brust gesetzt haben: Entweder Du trennst Dich jetzt für mich oder das war es dann. Das passiert meist mit einer festen Frist (2-3 Monate). Nach dem alles geklärt war, kam dann der D-Day für Dich, als sie morgens aus der Haustür gegangen ist. Nach der letzten Rückversicherung vom AM wird sie dann den Schritt gegangen sein.
Du scheinst - wie viele von uns - ein sehr zugewandter Mensch zu sein. Ich kann Dir nur empfehlen, sofort eine knallharte Kontaktsperre durchzuführen. Lösch Deine Ex-Frau aus WA, keine Schreiberein mehr, nichts mehr. Sie wird sehr schnell merken, dass mit dem Next auch nicht alles so rosig ist. Und oftmals geht dann nach einer Zeit die Schreiberei wieder los. Auch wenn Frauen aus stolz fast nie einen Rückzug machen, wird sie Dich garantiert noch als Ego-Push oder Seelenmülleimer missbrauchen wollen. Das hast Du die letzten Jahre auch gut gemacht. Entzieh Dich ihr vollkommen.

18.07.2018 21:01 • x 10 #7


C
@Gorch_Fock
Vielen Dank für Deine Worte. Du hast die Situation messerscharf erkannt und auf den Punkt gebracht. Es wird ziemlich genau so gewesen sein. Einige Hinweise von der (Ex)Familie deuten exakt in diese Richtung.
Die Kontaktsperre trat sofort mit ihrem Auszug in Kraft. Was nun irgendwelchen Spielchen oder Tests auf mich zukommt, weiss ich nicht. Aber ich glaube, dass ich, zumindest im Moment, die Kraft habe, dem zu widerstehen.

18.07.2018 21:15 • x 4 #8


C
@Ex-Mitglied
Hoppla, da ist mein Post verschwunden.
Vielen Dank für Deine Worte. Es tut mir leid, das Du so etwas auch erfahren musstest. Aber Du verstehst mich dadurch sicherlich. Es hilft zu wissen, dass ich nicht der Einzige bin, dem es so erging. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Aufgeben werde ich nicht. Ich schreibe ja jetzt hier, also bin ich auf dem Wege der Gesundung
Fühl Dich auch umarmt.

18.07.2018 21:28 • x 2 #9


E
Zitat von Calv0r:
@Ex-Mitglied
Hoppla, da ist mein Post verschwunden.
Vielen Dank für Deine Worte. Es tut mir leid, das Du so etwas auch erfahren musstest. Aber Du verstehst mich dadurch sicherlich. Es hilft zu wissen, dass ich nicht der Einzige bin, dem es so erging. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Aufgeben werde ich nicht. Ich schreibe ja jetzt hier, also bin ich auf dem Wege der Gesundung
Fühl Dich auch umarmt.


Das ist schon viele Jahre her nun - 2012 - und wie man sieht - ich lebe noch ! Aber JA - ich verstehe das vollkommen.

Ex-Mitglied

18.07.2018 21:30 • x 1 #10


G
@gast777
Keine Bange, ich fühle mich nicht als Müll. Ich habe nur versucht auszudrücken, wie ich ihren Umgang zum Schluss mit mir empfand. Ausserdem war ich auch wütend. Und wie heisst es doch hier: Lieber hier den bösen Brief schreiben als ihn zu verschicken

Das war gut und richtig. Erst einmal.

Weil niemand geht so abrupt ohne Ankündigung. Da hast DU entweder etwas Grundlegendes übersehene oder du hast sie lange toleriert damit, dass sie richtig einen an der Waffel hat.

Unter reflektierten und psychisch gesunden Menschen läuft eine Trennung so nicht ab.

18.07.2018 21:53 • x 3 #11


Sabine
Hallo und herzlich Willkommen bei uns

Es tut mir sehr leid, was du erfahren musstest. Wann waren die Erkrankungen deiner Frau? Warum ich das frage. . ?
Weil es nicht selten ist, dass Menschen, die schwer erkranken, sich irgendwann eine Sinnfrage des Lebens stellen. Ich habe viele kennen gelernt, die sich nach einer schweren Erkrankung von ihrem Partner trennen.

Kann es sein, dass sich deine Frau irgendwie schon innerlich zurück gezogen hat?

18.07.2018 22:33 • x 2 #12


C
@gast777
Dann muss ich wohl doch ein bisschen ausholen: Meine Erklärung geht in die Richtung, die auch @Gorch_Fock schon angedeutet hat.
Nach der minimalinvasiven Rücken OP ging sie 12/16 in die Reha. Dabei hat sie auch an den psychologischen Gesprächen teilgenommen. Dort hat man ihr dann gesagt, dass sie mehr an sich denken solle, das tun solle, was ihr gut tut, sich nicht das Leid anderer Menschen aufladen, das sie egoistischer sein soll, etc.

Das wird sie wohl derartig verinnerlicht haben, dass dort ihr Wandel begann.
Ein paar Wochen später begann ihre Qualifizierung. Zuvor war sie im Einzelhandel tätig, Frühschicht, Spätschicht, Samstagsarbeit, alle 8 Wochen ein Samstag frei. Nun kam für sie die Umstellung auf acht Stunden sitzen und lernen.

Klar, dass Veränderungen bei ihr eintraten, die ich allerdings auf diese Umstellung zurückführte. Ich hatte mich auch für sie gefreut, dass sie eine gute Gruppe gefunden hatte, mit der sie sich gut verstand. Es war sogar so gut, dass sich die Gruppe, mit Anhang, zu einem Weihnachtsessen traf. Dort sah ich sogar das erste und einzige Mal ihren Neuen.
Außerdem, wer denkt schon daran, dass sich dort zwei Menschen treffen, beide in einer Ehe, beide über 50 Jahre alt, er noch mit zwei Kindern, 16 und 18, die dann beschließen ihre Ehen zu zerstören?

Wenn ich dann auf Fragen, was denn los sei nur zu hören bekam: nichts oder ich bin erschöpft durch die Schulung, dann musste ich das wohl so akzeptieren. Ich kann keinen zwingen etwas preis zu geben, was er nicht will. Und hinter die Stirn gucken kann ich auch nicht.

Es können aber auch ganz andere Gründe sein. Ich weiß es nicht. sie hat es mir nicht gesagt. Ich will es auch gar nicht mehr wissen. Sie hat entschieden sich zu trennen, dann ist das so.



@sabine
Danke für Deine Worte.
Die Tumorerkrankung war 2010. Es stellte sich als gutartige Wucherung heraus ohne weitere Befunde. Das einzige was blieb, war ein taubes Ohrläppchen. Die Rücken OP war Mitte 2016 weil ein Knochenteilchen in den Rückenmarkskanal gerutscht war, minimalinvasiv entfernt, ohne Folgeschäden.
Die Erleichterung war für uns in beiden Fällen hinterher natürlich groß. Ich würde das nicht notwendigerweise als schwere Erkrankung bezeichnen.

Ob sich meine Ex Frau von mir innerlich zurückgezogen hat? Das kann passiert sein nachdem sie auf der Reha war. Innerlich gekündigt hatte sie bestimmt dann, als sie den Neuen kennengelernt hatte.
Sie sagte mir, nachdem sie sich erklärt hatte, dass sie ihn während der Weihnachtsferien vermisst hätte. Außerdem sei sie so verliebt. Was soll ich dazu noch sagen?

19.07.2018 00:42 • x 2 #13


M
Zitat von Calv0r:
Sie hat entschieden sich zu trennen, dann ist das so.


Zitat von Calv0r:
Was soll ich dazu noch sagen?

Nichts
Aufstehen
Krone richten

und weiter gehen. Solche Entscheidungen sind schmerzhaft, aber mit diesem Menschen kann man nicht so weiter machen, wie zuvor

19.07.2018 01:51 • x 2 #14


W
Zitat von Ex-Mitglied:
Der Mensch, den Du geliebt hast, hat nie existiert.


Ich gebe Dir in allem anderen recht - aber diese eine Aussage halte ich für falsch.
Warum sollte der Mensch, den der TE geliebt hat, nie existiert haben? Er existiert vielleicht jetzt nicht mehr (in früherer Form) oder die Liebe (ihrerseits zumindest) existiert nicht mehr.
Aber wenn man nun so weit geht, den Menschen, den man geliebt hat, aufgrund einer Trennung und der damit verbundenen Schmerzen und Verletzungen generell für null und nichtig zu erklären, dann tut man sich damit selber nichts Gutes. Dann nämlich hätte man sich Jahre oder gar Jahrzehnte an jemand grundsätzlich Unwürdigen verschwendet, und das wäre nicht nur eine sehr bittere, sondern auch sehr falsche Erkenntnis.

19.07.2018 02:44 • x 6 #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag