Er lässt mich nicht los

Die Frage ist halt, reagiert er so, weil ich ihn so verletzt habe.

Er sagt, ich hab ihn nie genommen, wie er ist und das stimmt auch in Teilen. Niemand liebt ihn und ich wollte ihn verändern. Habe nie zu ihm gestanden etc.

Er versucht immer anderen zu helfen und wird nur verar..... er merkt jetzt, wer zu ihm steht und wer falsch ist, sortiert die Leute aus...

Und er hat auch in Teilen recht mit dem was er sagt.

Zitat von Mixii:

Die Frage ist halt, reagiert er so, weil ich ihn so verletzt habe.

Wie war er denn, als du ihn kennengelernt hast?

Zum Beispiel: Stress war ja immer nur, wenn ich etwas angesprochen habe, was unglücklich macht; er schläft nur auf dem Sofa, ich wünsche mir mehr Nähe, Unternehmungen, auch mal liebe Worte etc.

Die ersten Jahre ist er an die Decke gegangen, ist dagegen angegangen.Er sagte Ich wollte zuviel, mit der Zeit ist die Beziehung halt nicht mehr wie am Anfang. Ob er ständig ich liebe dich sagen soll. Er macht und tut doch, nie ist es genug.

Dann hat er irgendwann nichts mehr gesagt. Ich hab es aber immer wieder angesprochen und ihn damit extrem genervt. Ich fing dann an mich daraufhin immer weiter zurückzuziehen, ihn schon fast zu ignorieren. Was definitiv richtig mist von mir war, dafür schäme ich mich. Ich habe jedoch selber Probleme, Dinge anzusprechen, das kommt von meiner Kindheit. Und das sagt er mir auch seit der Trennung.

Ich weiß jedoch auch nicht, ob es was gebracht hätte, wenn ich was anders gemacht hätte. Eigentlich war es nur dann gut, wenn ich nichts angesprochen habe aber dann war ich auch unglücklich weil ich mich nicht gesehen, verstanden, wertgeschätzt gefühlt habe. Als wäre ich und egal was ich mache unwichtig.

Zitat von Mixii:

Die ersten Jahre ist er an die Decke gegangen

Sprich, die fehlende Impulskontrolle hatte er schon immer, scheint nicht deine Schuld zu sein.

Zitat von Mixii:

Stress war ja immer nur, wenn ich etwas angesprochen habe,

Also waren schon immer die anderen aka du schuld? Auch nix neues.

Zitat von FrauDrachin:

Wie war er denn, als du ihn kennengelernt hast?

Wir waren ja Arbeitskollegen und er in einer unglücklichen Beziehung mit der Mutter seiner Tochter. Auf einer betriebsfeier von uns, habe ich mich ihm angenähert (zuviel Alk.). Daraufhin hat er mich Tage später kontaktiert, wir haben viel geschrieben und er hat sich getrennt.

Er war richtig glücklich und bemüht. Hat seine Tochter für mich verlassen, was er ab und an sagte. Er war aber auch sehr frustriert, wegen seiner Arbeit, dass er nicht viel verdient und nicht geschätzt wird. Hab ihm dann immer wieder Mut gemacht, einen anderen Job zu suchen da es ja nichts bringt, immer nur zu schimpfen. Bemüht hat er sich da aber nicht. Erst als ein neues Restaurant geöffnet hat, hat er ein Jobangebot über einen ehemaligen Kollegen dort bekommen. Und da war dann anfangs auch alles besser. Wertschätzung, gutes Gehalt und viel Trinkgeld. Es gab Probleme mit seinem Auto, Tochter etc. Immer war dann Stress und Ärger. Ich sagte mal, dass ich mir vorkommen wie der Mülleimer. Weil ich mich gefühlt habe als würde ich immer zurückstecken und mir seinen Frust anhören müssen oder helfen müssen, die Probleme zu lösen. Vorher ist es nicht möglich, in der Beziehung voran zu kommen und die Zeit zu genießen. Also irgendwie war immer etwas problematisch. Wobei das zuletzt auch weniger wurde aber die beziehung ist trotzdem nicht voran gekommen. Also wir sind nicht gewachsen. Es lief einfach vor sich hin, ohne zukunftsperspektive, Ziele und das Arbeiten daraufhin diese zu verwirklichen.

Ich hoffe das war etwas verständlich und nicht zu durcheinander....

Zitat von Mixii:

Stress war ja immer nur, wenn ich etwas angesprochen habe, was unglücklich macht; er schläft nur auf dem Sofa, ich wünsche mir mehr Nähe, Unternehmungen, auch mal liebe Worte etc.

Zitat von Mixii:

Die ersten Jahre ist er an die Decke gegangen, ist dagegen angegangen.Er sagte Ich wollte zuviel, mit der Zeit ist die Beziehung halt nicht mehr wie am Anfang. Ob er ständig ich liebe dich sagen soll. Er macht und tut doch, nie ist es genug.

Zitat von Mixii:

Dann hat er irgendwann nichts mehr gesagt. Ich hab es aber immer wieder angesprochen und ihn damit extrem genervt.

Ich bin ehrlich gesagt fassungslos und erschrocken darüber was du hier schreibst... Mir geht das wahnsinnig nah. Warum hast du so wenig Selbstwertgefühl, so wenig positives Ich-Denken? Du bist da an einen Mann geraten der dich wie Dreck behandelt hat und du fühlst dich schuldig? Das du von dem weg bist war die beste und einzig richtige Entscheidung. DU musst dir GAR KEINE Vorwürfe machen! Im Gegenteil, sei stolz auf dich, denn dieser Mann ist ein Egoist und wahrscheinlich noch einiges mehr, er hat nur sich gesehen und in keiner Sekunde dich und deine Bedürfnisse. Das einzige wo du dich schuldig gemacht hast ist die Tatsache das du so lange geblieben bist und geglaubt hast das du ihn ändern kannst, aber nunja, das ist nun so gelaufen wie es gelaufen ist...

Zitat von Mixii:

Ich weiß jedoch auch nicht, ob es was gebracht hätte, wenn ich was anders gemacht hätte. Eigentlich war es nur dann gut, wenn ich nichts angesprochen habe aber dann war ich auch unglücklich weil ich mich nicht gesehen, verstanden, wertgeschätzt gefühlt habe. Als wäre ich und egal was ich mache unwichtig.

Nicht Als wäre, sondern du warst ihm egal, das was du machst war ihm unwichtig. Aber das liegt nicht an dir, sondern an ihm. Bei dem fährt der Aufzug scheinbar auch nicht bis in die oberste Etage... Schließ es damit ab das du an den falschen Mann geraten bist der sich nicht unter Kontrolle hat, scheinbar auch gefährlich ist und dem vollkommen egal war was mit dir ist. Und wenn du vor die Hunde gegangen wärst, es hätte ihn nicht im Schlafe gestört, also solltest du dich auch nicht um ihn scheren!

Zitat von Scheol:

@Mixii Also Klappe halten und vegetieren , wäre das ein Wunsch das es dann geklappt hätte ? Nein wäre es nicht ! Warum siehst du deine ...

Ja irgendwie weiß ich das aber irgendwie auch nicht. Ich denke ein großes Problem für mich ist, dass ich sehr vertraut habe auf das, was er mir sagt. Er ist meine erste Beziehung gewesen und das ja auch erst sehr spät für mich. Ich hab mich nach ihm gerichtet, selber so wenig Ahnung von Beziehung. Und es war ja auch schön. Aber irgendwie hat es nirgendwo hin geführt. Bzw nicht dahin, wie ich es mir gewünscht hätte. Oder mir ausgemalt habe. Das ist schwer für mich zu akzeptieren. Ich möchte auch irgendwie nichts falsch machen, niemanden weh tun. Mir fehlt Selbstsicherheit und mein eigener Wille, Durchsetzungsvermögen, ich weiß nicht. Auf der Arbeit und in Freundschaften bin ich ein anderer mensch. Weiß was ich will, bin in einer Führungsposition und komme super zurecht. Irgendwie habe ich in Sachen Beziehungen so wenig Erfahrung gesammelt weil ich mich zu viel auf anderes konzentriert habe.

Zitat von Mixii:

Hab ihm dann immer wieder Mut gemacht, einen anderen Job zu suchen da es ja nichts bringt, immer nur zu schimpfen.

Also war er schon immer besser darin, zu schimpfen und die Welt zu verfluchen, statt seinen Hintern hoch zu bekommen?

Zitat von Mixii:

Ich hoffe das war etwas verständlich und nicht zu durcheinander....

Nein, völlig klar.

Also, langer Rede kurzer Sinn: Mir scheint es, als wäre die Szene an der Tankstelle ganz typisch für seinen Charakter und für die Problemlösungsstrategieen, die er scheinbar schon immer hatte.

Ich kann nicht erkennen, wo du schuld sein sollst.

Zitat von FrauDrachin:

Also war er schon immer besser darin, zu schimpfen und die Welt zu verfluchen, statt seinen Hintern hoch zu bekommen?

Immer sehr misstrauisch und den Gegebenheiten ausgesetzt. Ihm wurde viel angetan und er wird nicht gesehen wie er ist. Wenn man ihm machen lässt sozusagen dann blüht er mit der Zeit auf. Aber wenn etwas passiert, wo er sich ungerecht behandelt fühlt und ihm eben Steine in den weg gelegt werden, ist alles sehr negativ. Er hat in der Vergangenheit auch viele Leute unterstützt aber wenn die nichts zurück gegeben haben, hat er sich ausgenutzt gefühlt. Und dann war es wieder sehr negativ. Ich konnte nie verstehen, wie man einerseits so schlecht über Freunde sprechen kann.
Ich glaube irgendwie, er erwartet enttäuscht zu werden und sucht danach oder provoziert das sogar?! Ohne zu merken, dass er die Dinge einfach so wahr nimmt. Ich weiß auch nicht. Er hat ja nie schlecht über mich gesprochen. Hat auch nie Probleme mit mir von sich angesprochen. Erst wenn ich was sagte, kam die retourkutsche... das verstehe ich bis heute nicht. So konnte ich auch nicht erkennen, was ich falsch mache

Hallo Mixii

du, das sind seine Affen, sein Zirkus. Seine Verantwortung.

Deine Verantwortung ist es auf dich zu schauen und dich vor solchen Menschen zu schützen.
Und hinzuschauen warum du an diesem Köder (Schuldgefühle; seine Gefühle sind wichtiger als deine bzw. sein Wohlergehen ist wichtiger als deines) anbeißt.

Parentifizierung? Musstest du bspw als Kind deines zurückstecken „zum Wohl“ eines Elternteils?

Oder wurde da auch mit Schuldgefühlen gearbeitet?

Wenn du Lernpotential aus dieser ehemaligen Beziehung ziehen möchtest, dann, dass du lernst das Recht und die Pflicht zu haben auf dich zu achten.

Vllt wäre auch das Buch „ Emotionale Erpressung“ von Susan Forward etwas für dich.

Zitat von Hola15:

Hallo Mixii du, das sind seine Affen, sein Zirkus. Seine Verantwortung. Deine Verantwortung ist es auf dich zu schauen und dich vor solchen Menschen ...

In der Familie habe ich immer den Ärger zwischen meinen Eltern gespürt und habe versucht nicht negativ aufzufallen um nicht noch mehr Ärger zu verursachen. Es wurde nie über etwas gesprochen und nach außen so getan, als wäre alles gut. Auch hier fühlte ich mich nicht gesehen und nicht gut genug, wie ich bin. Das habe ich schon sehr in der Beziehung wiedererkannt, jedoch erst im Nachhinein. Dass ist auch das, was mein ex sagte und daher bin ich verunsichert, ob ich ihn nur falsch gesehen habe. Er meinte, ich konnte seine Liebe nicht sehen, weil ich es von früher nicht kenne. Und, dass es mir nie genug war.
Heute will ich dieses nicht sprechen und so tun als wäre alles gut nicht mehr leben. Versuche das zu ändern, merke wie gut es tut, sich Freunden zu öffnen, zu wissen woran man ist und nicht zu raten, wie der andere sich fühlt. Das habe ich auch meiner Mutter gesagt und hat mich einerseits sehr erleichtert. Ihr zu sagen, wie ich mich gefühlt habe, was die letzten Monate passiert ist und wie ich mich jetzt fühle. Ich muss mich nicht mehr verstecken und so tun, als wäre alles gut nur um andere davor zu schützen, sich schlecht zu fühlen weil es mir schlecht geht.


Habe in das Buch online reingelesenmmen. Ich denke, das wäre was für mich. Danke. Ich hab noch stefanie stahl vor mir und dann wird es wohl das nächste werden. Lesen ist jedoch nichts, wofür ich mir Zeit nehme aber sollte ich vielleicht:)

Zitat von Mixii:

In der Familie habe ich immer den Ärger zwischen meinen Eltern gespürt und habe versucht nicht negativ aufzufallen um nicht noch mehr Ärger zu ...

Na guck. Da hast du was von klein auf lernen müssen, was damals wohl notwendig war, aber dir heute (mit solchen Typen) auf die Füße fällt und auch gar nicht mehr notwendig ist.

Glaube seinen Aussagen nicht. Er dreht sich nur um sich. Er kann dich vermutlich gar nicht wirklich wahrnehmen. Mag tragisch sein, aber ist wirklich nicht deine Baustelle. Falls du gern in die Verständnisfalle tapst, hilft vielleicht das YT Video oder Podcast von Verena König zum „toxischem Verständnis“.

Du scheinst ja schon auf einem guten Weg zu sein und du spürst doch auch was gut für dich ist und was nicht. Das ist nicht selbstverständlich. Hab ruhig Mut dir da zu vertrauen, deinen Weg zu gehen und auch Grenzen zu setzen.
Das geht nicht von heut auf morgen. Die Muster sind ja schon so alt. Aber Stück für Stück und mit ein bisschen Übung wird dir das gelingen.

Du kannst es mit ihm auch als Challenge betrachten. Er ist dein Sparringspartner. Dein Endgegner quasi. So einen hatte ich auch mal. Wenn du es geschafft hast dich von ihm nicht mehr reinziehen zu lassen und deine Grenzen zu verteidigen, hast du unheimlich viel gelernt. Es ist hart, ich weiß. Aber das schaffst du.

Wegen mir musst du wirklich nicht lesen, aber ich möchte dir für deine „Sehnsuchts/Illusionsgedanken“ trotzdem noch das dünne Büchlein „Trennt euch“ von Thomas Meyer dalassen.