Was hat mich an den Punkt gebracht, an dem ich bin?
Ich habe beschlossen kein freiwilliges Opfer mehr zu sein, zu dem mich meine Eltern und meine Umwelt konditioniert haben. (Ich: Schau, ich hab wieder eine 1 bekommen. Vater, mitleidig lächelnd: Dieses Gymnasium ist gut für dich, Branda, sie schenken dir dort die Noten.)
Meinen shizoid-masochistischen Charakter (nach Lowen) werde ich nicht mehr tolerieren, ich werde ihn überwinden und damit meinen Negativismus. Den Ballast aus meiner Vergangenheit will ich loslassen.
Ich werde aufhören darüber zu jammern, was Andere getan haben. Ich akzeptiere den Punkt an dem ich bin und sehe, was ich dazu getan habe. Es ist nicht wichtig, was mir passiert ist, sondern daß ich die komplette Verantwortung für mich übernehme und was ich aus der Situation mache.
Ich bin allein aber ich kann nicht aufgeben an den Hindernissen, Enttäuschungen und Versagensängsten. Ich bin so oft gescheitert und wieder aufgestanden, darin habe ich Übung. Ich werde den Rest meines Lebens mit mir verbringen müssen, also muß ich zuschauen, daß es die Person ist, mit der ich zusammen sein will. Und das ist kein Schwächling.
Ein Partner darf keine Krücke oder Stütze sein, die ich brauche, höchstens eine Ergänzung, für die ich mich immer wieder neu entscheide. Sonst bin ich das Futter für die Raubtiere, sie wittern die Hilflosigkeit und Schwäche.
Was ich brauche ist Disziplin. Disziplin kann ich mir nicht von Zwangscharakteren ausleihen, ich muß sie selbst entwickeln, ich muß mich dafür entscheiden.
So und jetzt trete ich mir in den Hintern und fange an zu arbeiten.