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Er will über die Trennung reden / geht zurück zu seiner Familie

I
Vom Vergeben und Loslassen oder Entlassen

Seit einigen Tagen dreht sich in meinen Gedanken alles um die Frage, wann das, nach allen Ereignissen der letzten Wochen und Monaten, gebliebene innere Gefühl geht. Spannend, dass ausgerechnet zur gleichen Zeit in einigen Threads das Thema des Vergebens und Loslassen thematisiert wird.

Mir gefällt der Gedanke, etwas und damit ihn zu entlassen. Mir gefällt er nicht nur, sondern das passt für mich ziemlich gut, da ich nicht vergeben kann und nicht vergeben will.

Denn ich habe ein ziemlich klares Bild und aus meiner Sicht eine ziemliche klare Sicht auf das Gewesene, seine Taten und meine Anteile. Niemals würde ich mich als Opfer bezeichnen. Ich bin ein Mittäter in Anteilen. Ganz klar aber weicht meine Wahrheit von seiner Wahrheit ab. Warum sonst war ich bis zum Schluss, bis zu seiner letzten Nachricht an mich die Borderlinerin.

Das ist jetzt etwas mehr als 5 Wochen her. Seit dem absolute Stille. Einzig die Überweisung der Mietkaution an mich ist offen (letztlich bin ich doch eingenickt und habe der Überweisung an ihn zugestimmt. Ich wollte einfach nicht weiter diskutieren. Mit Abschaum kann man nicht diskutieren. Es ist nur Vernichtung, der ich mich nicht länger aussetzen wollte.). Er müsste mir nach Auszahlung seitens Hausverwaltung an ihn, meinen Anteil überweisen. Das wird er ohne erneute Aufforderung nicht tun - weil dieser Mensch einfach so tickt. Ich bin müde und habe mich gedanklich von dem Geld getrennt. Mir ist es nicht wert, mir deshalb weiteren Kontakt mit ihm antun zu müssen. Ich könnte ihm juristisch den Allerwertesten aufreißen. Aber wofür? Wir reden hier von 1,5k. Eigentlich Peanuts, wenn ich mich anschaue, was diese Trennung mich materiell gekostet und geknechtet hat. Dieser Mensch hat einen 6-stelligen Betrag auf seinem Konto und ich musste ihm dennoch mit Klage drohen, dass er seine verpflichtenden Verbindlichkeiten überhaupt bezahlt. Frist setzen und mit Klage drohen hat immer funktioniert - war anstrengend für mich, aber hat letztlich bestätigt, dass man sich bei diesen Hampelmännern nur so Respekt verschaffen kann. Wobei es wohl weniger um Respekt geht, sondern eher die Angst in ihm ihn handeln ließ. Echt absurd.

Dennoch führe ich einen emotionalen Kampf in mir. Der Kampf ist leiser geworden und bestimmt schon lange nicht mehr meinen Tag. Aber er ist da. Ein Teil in mir wünscht sich, dass er sich einfach entschuldigt für die Art der Trennung und sein sehr abwertendes Verhalten. Dass ich mir das noch immer still wünsche zeigt, dass ich zwar im Loslassen schon weit fortgeschritten bin, aber noch nicht entlassen kann.

Noch führe ich mit ihm in meinem Kopf hin und wieder Dialoge und meine dann, dass er mich doch verstehen muss. Dass er mittlerweile in einer anderen Lebenswirklichkeit lebt, blende ich aus. Für mich ist alles noch sehr real. In seinem Leben bin ich sehr wahrscheinlich vollkommen ausgeblendet. Manches Mal telefoniere ich noch mit der Mutter seiner Kinder und erfahre ein paar Bruchstücke seines Lebens. Ein ganz anderes Leben führt er mittlerweile und da ist soviel Stress, dass er keine Kapazität mehr für unsere 4,5 Jahre haben kann - nicht mit seiner Persönlichkeitsstruktur. Das bedauere ich nicht. Es zahlt aber auf das WIE ein. Das WIE trifft mich Mitten in meinen alten Wunden - nichts wert zu sein. Ein Glaubenssatz, der richtig wehtut. Ein falscher Glaubenssatz. Eine meiner Lernaufgaben aus diesen 4,5 Jahren. Weiß ich. Habe ich begriffen. Es tut trotzdem weh.

Gute Nacht und bis die Tage.

07.12.2021 23:12 • x 4 #151


Heffalump
Zitat von Itsmehere:
Ein Teil in mir wünscht sich, dass er sich einfach entschuldigt für die Art der Trennung und sein sehr abwertendes Verhalten

Naja, das ist deine Wahrnehmung, für ihn ist es seine Art
Zitat von Itsmehere:
Dass ich mir das noch immer still wünsche zeigt, dass ich zwar im Loslassen schon weit fortgeschritten bin, aber noch nicht entlassen kann

Warum nicht? Wie er dich behandelt hat - sich doch wie Feuer und Wasser zu deinen Befindlichkeiten verhält. Ja, ich weiß schon warum. Deine Wunschvorstellung, dein Hoffen, dein Sehnen ... er möge doch ...

Dann wäre er aber nicht mehr der, der er sein will.
Zitat von Itsmehere:
und meine dann, dass er mich doch verstehen muss

Warum muss? Du willst, das er die Welt mit deinen Augen wahrnimmt - versuche es mal umgekehrt, ob du seine Welt mit seinen Augen sehen kannst - wie du dich dann als Ex wahrnimmst - und ob es nicht sinnvoller wäre - diesem Alptraum Adieu zu sagen und zu heilen?
Zitat von Itsmehere:
Manches Mal telefoniere ich noch mit der Mutter seiner Kinder und erfahre ein paar Bruchstücke seines Lebens.

Warum tust du dir das an? Direkt kommst du nicht an dein Suchtmittel, folglich holst du es über den Zulieferer?
Zitat von Itsmehere:
Das WIE trifft mich Mitten in meinen alten Wunden - nichts wert zu sein.

Wie hat er es denn angestellt, das du deine Werte locker flockig über die Schulter geworfen hast, und nun blind im Rücken, danach im Dunklen greifst?

Du weißt, das du deinen Wert bestimmst. Wenn du dich folglich klein und minderwertig fühlst, gibt es Männer, die dann darauf herum hoppeln, weil jemanden aufbauen - können se nicht

08.12.2021 02:58 • x 1 #152


A


Er will über die Trennung reden / geht zurück zu seiner Familie

x 3


I
Ach liebe @Heffalump ich will dir an dieser Stelle einfach mal Danke sagen! Deine Eloquenz und dein Einsatz hier im Forum und in meinem Thread sind sehr bereichernd. Ich lese viele deiner Beiträge. Du gehörst für mich zu den Tacheles-Rednern hier. Es gibt davon noch ein paar mehr in diesem Forum und ich lese jede Zeile von euch gerne.

In meinem Thread suhle ich mich. Habe oft das Bedürfnis noch mehr zu schreiben und überlege immer vorab, ob ich damit irgendwem da draußen auch helfen könnte.

Kann ich nur bedingt, weil das hier nur ein Bruchteil von allem ist und doch ein Ganzes von mir.

Kurzum: Ich bin noch immer tief in mir schrecklich traurig. Ich kann nicht verstehen, wie ich so abgefertigt wurde. Natürlich bin ich nicht blind und blöd und blende alles Gewesene aus. Aber für mich ist es dennoch hart. Auch noch jetzt nach über 5 Monaten.

Es gab hier in meinem Thread einen Kommentar, dass man wohl nach drei Monaten hinweg sein müsste. Ich lese ihre Beiträge und denke mir jedes Mal, was sie geritten hat diese Maßregel aufzustellen und zu meinen ich wäre eine Borderlinerin. Strange!

Und der Titel meines Threads ist immer noch totaler Blödsinn. Ich bemühe mich nicht mehr um Änderung.

Eines ist aber Fakt: ich bin eine Frau, die mit ihrer toxischen Ex-Beziehung zu kämpfen hat. Trotz aller inneren Klarheit - ich habe zu kämpfen.

Danke für dieses Forum.

08.12.2021 22:03 • x 2 #153


Heffalump
Zitat von Itsmehere:
Trotz aller inneren Klarheit - ich habe zu kämpfen.


Wer nicht? Keiner, der sowas mit machte, ist danach der Selbe geblieben oder fand das frühere Ich wieder, aber man findet vieles vergrabene, verborgene, verdrängte wieder. Und kann sich irgendwann im Spiegel sehen und sagen, habs überwunden - und es machte mich stärker als zuvor.

Klar, es wird Rückfälle geben, Triggerpunkte und manch anderes, was schrecken könnte - doch bis ich 80 bin, ist der Schrecken zunehmend kleiner. Und was er ist oder bleibt, wird unwichtiger, denn er bleibt, was er immer war - eine lehrreiche Episode und ein immer kleiner werdender Fleck am Horizont des Vergessens.

Gräm dich nicht. Ob 3 Monate oder 3 Jahre, es dauert solang es eben dauert. Rückblickend kann man immer hadern und sagen, hätte ich das und jenes - hätte es früher..., aber manch Erkenntnis kam halt nicht früher, manches Puzzleteil fehlte zu dieser Erkenntnis.

08.12.2021 22:51 • x 4 #154


I
5 out of 9, S.

Diese Nachricht habe ich von dir etwa Anfang Oktober als letzte Nachricht einer kurzen E-Mail-Konversation zur Auflösung unseres Hauses erhalten. Es ging um die Schlüsselübergabe und noch ein paar andere Sachen. Du hast geendet mit den Worten 5 out of 9, S. Ich habe ein paar Stunden gebraucht, um das zu entschlüsseln. Nachdem ich begriffen habe, was du da schriebst blieb in mir alles stehen.

Noch heute gibt es Momente, die mich deine Art der Bewältigung und/ oder bewusste Abwertung sprachlos zurücklassen.

Mit 5 out of 9 hast du mir bis zu letzt einreden wollen (oder dir), dass ich die Kriterien einer Borderline Störung habe.

Es schüttelt sich alles in mir, wenn ich das schreibe, was du getan hast und wie fassungslos ich oft noch bin. Das macht mich viel zu oft noch zu viel ohnmächtig.

Mittlerweile habe ich die Ohnmacht in meiner Lebensgeschichte verorten können. Du bist das Abbild meines Vaters - optisch wie charakterisiert - und deine Exfrau spiegelt meine Mutter.

Heftige Erkenntnis und für Außenstehende nur schwer nachvollziehbar. Für mich ja auch. Habe da lange für gebraucht, um dahinter zu kommen.

Dein 5 out of 9 trifft Mitten in mein mangelhaftes Selbst-Ich.

Ich hinterfrage zu oft, ob ich nicht das Problem gewesen bin und auch in der Trennungssituation gewesen bin.

Ich 1: Nein! Der Typ hat sich jeglicher Verantwortung entzogen, dich nahtlos ausgetauscht und finanzielle Verantwortung nur mit Klageandrohung wahrgenommen.

Ich 2: Ich war zu hart in meinen Formulierungen und hätte mehr Rücksicht auf ihn nehmen müssen. Es war schon richtig, dass er mich so verlassen hat. Ich war ja innerhalb der Beziehung in der Psychiatrie. Eindeutig kann ich nur das Problem sein.


Du schüttelst gerade mit dem Kopf beim Lesen? Ich auch.

Instabiles Selbstwertgefühl ist meine eigene Diagnose. Ist das eine Persönlichkeitsstörung? Aus meiner Sicht nicht.

14.12.2021 00:22 • x 2 #155


Heffalump
Zitat von Itsmehere:
Ist das eine Persönlichkeitsstörung?

Was ist Persönlichkeit? und wer bestimmt, die Störung?

14.12.2021 01:27 • x 2 #156


T
Ich finde, deine Posts hören sich schon viel besser an als noch vor einer Weile.

14.12.2021 07:56 • x 1 #157


I
Zitat von Heffalump:
Was ist Persönlichkeit? und wer bestimmt, die Störung?

Du fantastische Wortakrobatin!

Grundlegend sind die Formen der auffälligen Persönlichkeitsstörungen doch niedergeschrieben. Ich selbst finde die Beschreibungen und Abgrenzungen überhaupt nicht verständlich. Oft sind für mich die Kriterien so allgemein gefasst, dass ich überall die Hand heben könnte. Irgendwas an mir zu allen Kriterien fällt mir ein. Demnach könnte ich also Multi-gestört sein.

Ich weigere mich ja noch nicht einmal oder lehne eine mögliche Diagnose ab.

Es trifft mich aber tief drinnen, dass ein Mensch, der sich sowas von bescheuert verhält (alles im Thread nachzulesen) bis zu letzt mich lieber diagnostiziert, statt mit mir zu sprechen. Alles, wirklich alles lief per E-Mail. Ich bin bis heute geblockt. Und warum? Weil er nicht anders kann.

Ich war zu jeder Zeit bereit alles fair und ruhig zu regeln. Habe mich sehr zusammengerissen und wirklich arg gelitten.

Ich habe letztlich zur Sicherung meiner eigenen Existenz sicher nicht immer zu den moralisch richtigen Mitteln und Worten gegriffen.

Und genau das ist meine innere Dissonanz: ich wollte mindestens in der Trennungssituation fair behandelt werden. Wie soll das gehen, wenn ich es schon in der Beziehung nicht wurde? Ich fühle mich manches Mal schuldig, dass ich mit meinen Worten und Handlungen wohl exakt sein Bild "der Gestörten" bedient habe. Nachvollziehbar?

Natürlich habe ich auch meine toxischen Anteile. Natürlich trage ich 50 Prozent an allem. In seiner Wahrheit aber 100 Prozent, weil ich ja das Problem war.
Mich machte das echt kirre in der Birne und auch mit Abstand belastet mich diese Denke von diesem Mann.

Und genau da setzt ja mein Problem an: Ich kann noch nicht vollkommen zu mir selbst stehen. Stelle meine eigene Wahrnehmung in Frage. Stelle mich noch zu oft selbst in Frage.

14.12.2021 23:10 • #158


Heffalump
Zitat von Itsmehere:
Stelle meine eigene Wahrnehmung in Frage. Stelle mich noch zu oft selbst in Frage.

So unter uns, hat er doch den maximalen Faktor von Manipulation erreicht, wir trauen uns selbst nicht mehr. Er, könnte ja Recht haben?!

Zitat von Itsmehere:
In seiner Wahrheit aber 100 Prozent, weil ich ja das Problem war.

Und da hast du die Antwort. Du bist des Übels Kern. Aus seiner Sicht. Nun ist aber ein winziger kleiner Fehler in seiner Sichtachse, der all das zum Wanken bringt - es ist seine Sicht der Dinge. Darf er gerne so sehen, musst du aber nicht übernehmen, weil du läufst seit deiner Geburt nun mit dir selbst herum, kennst deine Schwächen und Stärken besser als jeder Uhu, der nachts geflogen kommt.

Es ist ja gut, mal von außen, auf sich zu schauen, wie nehmen mich andere wahr - aber, seine Wahrnehmung hat, *äh, wie sag ichs* , verpixelte Abschnitte. Oftmals, wird sein, wie er Dich sieht zu dem, wie er sich sieht, und erkennt den winzigen Unterschied nicht.


Zitat von Itsmehere:
Ich fühle mich manches Mal schuldig, dass ich mit meinen Worten und Handlungen wohl exakt sein Bild der Gestörten bedient habe. Nachvollziehbar?

ja. voll und ganz, da mach ich (Mann), weil ich doof und a bissl gestört bin, aus einem lieben netten Mädel, ein *äh, wie sag ichs*, wie sagt Gott es so schön, ich forme Dich nach meinem Bilde....
und Tschaka *Trommelwirbel* bist du, das, wie er sich selbst sieht, selten zwar, aber auch Gott ist nicht perfekt.

Du gehst, den langen dunklen Weg der Trennung, weil du dich suchst unter all dem Müll, welchen er dir verimpfte. Du versuchst, sein Handeln dir zu erklären. An sich ja nicht schlecht, aber so unter uns, wenn du eine Glühbirne hast, welche flackert, weil ein Draht nicht leitfähig ist - suchst du doch auch nicht, bei deinem Stromanbieter nach der Ursache - sondern drehst, das gute Stück raus und verscherbelst es bei Ebay als gebraucht und reparaturbedürftig

Zitat von Itsmehere:
Oft sind für mich die Kriterien so allgemein gefasst, dass ich überall die Hand heben könnte. Irgendwas an mir zu allen Kriterien fällt mir ein. Demnach könnte ich also Multi-gestört sein.

Kicher, ist wie mit dem Horoskope in der Bild-Zeitung, da passt auch jede Aussage zu jedem Sternzeichen - und wenn man diese ein Jahr sammeln würde, käme jeder Satz gewiss zwölfmal vor, pro Tierkreiszeichen.
Natürlich muss das allgemein sein, Fachchinesisch können die meisten ja nicht lesen. Und es muss einen Grund geben, warum man Fachchinesisch studieren muss, sonst bräuchte man den Berufszweig ja nicht.

Ein bisschen bluna sind wir doch alle, macht uns zu uns und trotzdem liebenswert.

Zitat von Itsmehere:
Habe mich sehr zusammengerissen und wirklich arg gelitten.

Ich habe letztlich zur Sicherung meiner eigenen Existenz sicher nicht immer zu den moralisch richtigen Mitteln und Worten gegriffen.

Ja, wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein. Und? Man handelt mit der Menge, der zur Verfügung stehenden Erfahrungen - und hofft, der andere tut das auch. Man schließt von sich auf den Anderen und projiziert ein Bild auf ihn. Er tat das auch, er projizierte von sich auf Dich. Und was er alles über Dich sagte, sagte er somit über sich.
Erschreckt dich das nicht?

Bist du da nicht geneigt, davon zu laufen? Ihn in seiner Suppe weiter schwimmen zu lassen? Muss ja schließlich er aus löffeln, nicht Du, nicht ich.


Zitat von Itsmehere:
bis zu letzt mich lieber diagnostiziert, statt mit mir zu sprechen. Alles, wirklich alles lief per E-Mail. Ich bin bis heute geblockt. Und warum? Weil er nicht anders kann.

Eben, weil er es nicht kann.
Was willst du ihm noch sagen, sag es hier. Wegen mir, schrei die Ungerechtigkeit heraus. Wage das Experiment, mal aufzumucken und mal ohne Schminke hier stellvertretend, zu sagen, was für ein Exemplar er ist. Weil, ich glaube dir, er war was ganz besonderes. Er würde sich als einzigartig wahrnehmen, aber fehlerlos. Weil die Fehler machen bekanntlich ja nur die Anderen, er nie!

Würde er dich entblocken, was würdest du tun? Ihn nachrennen? Ihm alles mögliche an den Kopf werfen? Oder dir einfach denken, er ist nun mal, wie er ist - und solange er so ist, darf er bleiben wo sich Hase und Igel nachts begegnen.

15.12.2021 04:15 • x 2 #159


I
Zitat von Heffalump:
Würde er dich entblocken, was würdest du tun? Ihn nachrennen?


Um Himmels Willen. Habe ich nie und würde ich nie. Es gab kurz nach der Ghostingphase ein einziges Mal die Bitte von mir, er möge doch nach Hause kommen. Ich dachte, dass wäre alles ein schlechter Scherz. Immerhin hatten wir doch so viel durch. Als dann klar war, dass es ne Neue gibt, war er für mich sofort gestorben. Selbst wenn er Wochen später angekommen wäre, eine Reunion wäre meinerseits ausgeschlossen gewesen. Ich hatte sofort Ekel.

Ich habe wirklich hunderte Selbstgespräche und Gedankengespräche mit ihm geführt. Zu sagen habe ich ihm mittlerweile überhaupt nichts mehr. Meine letzten Worte an ihn vor ein paar Wochen haben alles gesagt, was ich ihm noch sagen wollte. Mehr Worte an ihn habe ich nicht mehr übrig. Den Rest mache ich mit mir alleine Aus.


Zitat von Heffalump:
aber so unter uns, wenn du eine Glühbirne hast, welche flackert, weil ein Draht nicht leitfähig ist - suchst du doch auch nicht, bei deinem Stromanbieter nach der Ursache

Ein herrlich witziger Vergleich. Danke!
Natürlich würde ich das nicht tun. Und wie du zurecht schreibst, gehe ich den dunklen Weg der Trennung.
Einmal mehr ein weiteres Unverständnis in mir, wie man schwuppdiwupp mal eben Tisch, Bett, Frau und Patchwork-Kind ersetzt. Raffe ich nicht. Zerbreche ich mir nicht mehr den Kopf drüber, weil ich es nie verstehen werde. Und nein, die Ische war nicht schon monatelang vorher am Start. Oder doch? Keine Ahnung. Auch egal. ICH kann sowas nicht. Bin weit weg davon mich überhaupt auf die "Suche" zu begeben. Ich will wirklich im Moment alleine sein. Keine Datingplattform ist aktiviert. Nichts. Ich flirte nicht mal draußen. Ich schaue keinen Mann scannend an. Ich will da jetzt durch, um dann hoffentlich irgendwann auch durch zu sein mit der Selbstheilung.


Zitat von Heffalump:
Und was er alles über Dich sagte, sagte er somit über sich.
Erschreckt dich das nicht?


Na klar! So sehr, dass ich dagegen versucht habe anzukämpfen und ihm unbedingt verständlich machen wollte und auch in der Trennungsphase, dass er nicht erkennt, was er tut und wie respektlos er sich verhält. Am Auszugstag meinte er "Naja, vielleicht erkenne ich es nicht. Aber du verhältst dich überhaupt nicht korrekt." Schon da habe ich abgewunken. Mir war längst klar, dass es aussichtslos ist. Heißt aber nicht, dass man dann die Kiste zumacht und sie sofort in den Keller zum anderen Sperrmüll stellt. Meine Kiste ist zu. Nur noch nicht im Keller. Ich brauche noch ein bisschen, um sie und damit ihn final zu entsorgen. Und warum? Weil ich eine Episode in meinem Leben so nicht abhaken möchte und ich als Person so nicht weggeworfen werden möchte. Habe ich nicht verdient und auch die gemeinsame Zeit nicht.

15.12.2021 22:27 • x 2 #160


Acht
Zitat von Itsmehere:
Und genau das ist meine innere Dissonanz: ich wollte mindestens in der Trennungssituation fair behandelt werden. Wie soll das gehen, wenn ich es schon in der Beziehung nicht wurde?


Zitat von Heffalump:
Oftmals, wird sein, wie er Dich sieht zu dem, wie er sich sieht, und erkennt den winzigen Unterschied nicht.

Zwei super starke Sätze. Danke!

15.12.2021 22:46 • x 2 #161


Heffalump
Zitat von Itsmehere:
Naja, vielleicht erkenne ich es nicht. Aber du verhältst dich überhaupt nicht korrekt.

Ein typischer Satz.

Wie soll ich mich denn korrekt verhalten, wenn mir gerade mein Schaukelpferd geklaut wird. So ein Sumpfdödel.
Zitat von Itsmehere:
ich als Person so nicht weggeworfen werden möchte



Wenn dein Hänschen nix anderes kann. Nie was besseres gelernt hat (zum Glück, sonst wäre es noch schwerer). Klar will man so nicht behandelt werden, aber so unter uns, was besseres hätte dir nicht passieren können, weil du nun nicht nur auf den Tisch, sondern auch unter die Tischdecke und den Tisch kuckst.

16.12.2021 02:04 • x 1 #162


I
SWSG I

Heute sind es so ziemlich genau sechs Monate. Bis heute und wahrscheinlich noch nicht absehbare Tage, werden WIR mich beschäftigen.

Du bist noch immer sehr präsent in meinem Kopf. Meinen Schlaf, mein Essverhalten, meinen Gemütszustand bestimmst du längst nicht mehr. Aber du bist trotzdem permanent da. Mal mehr, mal weniger aufdringlich. Du bist du da.

Und es ist richtig, das du da bist. Ich kann die Jahre nicht einfach wegwischen. Ich kann die prägenden Situation nicht ausradieren. Ich kann das nicht.

Wie hast du es geschafft? Wie zum Teufel hast du es geschafft? Wie? Wie, wenn man nicht selbst der Teufel ist.

Hast du SW eine bessere Erklärung?

19.12.2021 00:42 • x 2 #163


I
Eine Entscheidung treffen?

Seit ein paar Tagen hänge ich wieder mittendrin im Gedankenkarussell. Weine viel, obwohl ich längst aufgehört hatte zu weinen. Längst meine ich alles verstanden zu haben und zu wissen, was mich so traurig aufgrund der alten Wunden sein lässt. Deshalb bin ich nicht weniger traurig. Vielleicht weine ich aus Ratlosigkeit, weil ich nicht weiß, wie ich die Demütigung von damals und die von dir nun ablegen soll.
Du bist nicht mehr relevant, aber wie du mich abgelegt und ersetzt hast, dass ist womit ich nun hier sitze und den Knoten nicht gelöst bekomme.

I. meinte heute, ich sollte vielleicht eine Entscheidung treffen. Die Entscheidung, das Zerhirnen zu lassen, weil es so ist wie es ist und dein Verhalten wirklich nicht meine Schuld ist. Es liegt nicht an mir, dass du dich sich so getrennt hast, sondern du konntest es nicht anders.

Das tröstet mich nicht, weil ich den Scherbenhaufen komplett alleine zusammenkehren musste.
Haus auflösen, Wohnung finden in der Nähe von T. Schule, Wohnung so renovieren lassen, dass ich mich da wohlfühlen kann, deine Exfrau ertragen, deine Attacken ertragen und und und. Das waren wirklich sechs sehr komprimiert-anstrengende Monate und statt mich zu freuen, dass ich das alles geschafft habe, weine ich. Aus Ratlosigkeit und wahrscheinlich Erschöpfung.

T. geht es richtig gut. Vor ein paar Tagen haben wir über dich gesprochen. Mein Sohn macht mir überhaupt nicht den Eindruck, dass du ihm fehlst. Hauptprobleme alle weg. Meine noch nicht ganz. Ein kleiner Fleck am Ellenbogen ist noch immer da. Mal blasser, mal blutig gejuckt. Der geht wahrscheinlich erst, wenn ich die Entscheidung getroffen und dich entlassen habe. Beides kann ich tatsächlich noch nicht. Nicht, weil ich dich und uns zurückwollen würde, sondern, weil ich nicht damit einverstanden bin, wie du dich verpisst hast.

19.12.2021 22:35 • x 1 #164


T
Ich glaube auch, dass man die Entscheidung bewusst treffen muss. Es bringt einen nicht weiter. Im Gegenteil. Man sucht Antworten, die man NIE bekommen wird. Letztlich liegt die einzige Antwort in seinem Charakter.

20.12.2021 00:22 • x 1 #165


A


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